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Freitag, 9. Februar 2024

What the...?

 
Es gibt diese Situationen, da stehst du da und denkst: "Was war DAS denn jetzt bitte?". Oder, weltläufiger: "What the hell...?". Was war geschehen? Nun, der Blogger Ihres Vertrauens wurde die Tage vom Lokalblättlein daran erinnert, dass für mein Geburtsjahr die Frist für den Tausch der alten Führerscheine in das neue EU-Format, das diese trübe Welt ganz gewiss ein wenig heller, schöner und friedlicher machen wird, seit Ende Januar abgelaufen sei. Drakonisches drohe jenen, die es leichtfertigerweise wagten, weiter mit der alten grauen oder rosa Flebbe durch die Weltgeschichte zu kutschieren. Von Fahren ohne Führerschein war da die Rede. Wir alle erinnern uns mit Schrecken an das grausige Schicksal eines Marco Reus.

Samstag, 2. September 2023

Spaßige Kasse - The Sequel


Weil mein Wappentier bekanntlich ein Brontosaurus ist, der kurz vor dem großen Asteroideneinschlag noch genüsslich auf einer halben Tonne Blattwerk herumkaut, habe ich natürlich immer noch nicht das Geldinstitut gewechselt. So bin ich nach wie vor Kunde der örtlichen Spaßkasse, obwohl die mir in den letzten Jahren mehr und mehr Gründe geliefert hat, unzufrieden zu sein. Unter anderem ihre Geschäftspolitik, die offenbar dem Prinzip folgt: Service runter, Gebühren rauf. Letztens wollte ich eine höhere dreistellige Summe Bargeldes meinem Sparbuch überantworten. Ja, ich weiß, Sparbücher haben nur noch alte Leute und großzügige Ignoranten wie ich, die wegen der Kombination aus Inflation und quasi Nullzinsen unbedingt Geld verschenken wollen, aber das soll hier nicht unser Thema sein.

Freitag, 30. Juni 2023

Grenzerfahrungen in der Konsumgesellschaft (31)


Ein wenig Garderobe galt es zu ersetzen. Also letztens so gekauft: 2 Jeans, 2 T-Shirts, 1 Gürtel. Ausbeute, nachdem ich fertig damit war, die Etiketten zu entfernen:

Mittwoch, 14. Dezember 2022

Re: Sich wehren

 
Es war ein kühler, trübgrauer Herbstmorgen im Jahr 1990. Ich hatte gerade zu studieren angefangen und wollte BAFöG beantragen. Vatern war der Meinung, paar Mark extra vom Staat zur Unterstützung des studierenden Sohnemanns könnten nicht schaden. Mühevoll hatte ich den für mich kaum verständlichen, wohl zwanzigseitigen Antrag ausgefüllt und stand nun in der Schlange. Es nieselte. Das BAFöG-Amt war in einem Betonbau vor dem Haupteingang der Beton-Uni untergebracht. Von drinnen strahlte bläuliches Neonlicht durch Gardinen. Belangloser Smalltalk unter den Wartenden.

Mittwoch, 3. August 2022

Neun Euro. Der Selbstversuch

 
Wieder einmal stand der alljährliche mehrtägige Besuch bei einem alten Freund an, der in der Nähe von Bremen residiert. Die Alternativen waren: Entweder mindestens eine Tankfüllung verballern, und das zu den momentanen Preisen, dafür komfortabel und unabhängig sein von Fahrplänen und Anschlüssen. Oder sich in vermutlich überfüllte Züge quetschen, sich an Fahrpläne halten, auf Anschlüsse hoffen und Maske tragen. Andererseits würde die Reise auf keinen Fall mehr als neun Euro kosten. Ein No-brainer, wie der Angelsachse da sagt. Zumal ich Urlaub hatte, ein verpasster Anschluss oder eine Verspätung mich nicht aus der Bahn werfen (hihi!) würden.

Sonntag, 20. März 2022

Grenzerfahrungen in der Konsumgesellschaft (30)


Für einen kurzen Moment im vorletzten Jahr, da war dieses zarte Pflänzchen Hoffnung gekeimt. Wir erinnern uns: Im Jahr Eins der Großen Seuche, da der Begriff ‚Vorratshaltung‘ einen völlig neuen Klang bekam. Mehl war quasi nicht mehr zu kriegen, Nudeln auch nicht. Vor allem aber: Klopapier. Zeitweise war es schwieriger, ein Paket der begehrten Arschwischrollen aufzutreiben als einen Ersttagesbogen der Blauen Mauritius. Welchen Laden man auch immer betrat: Gähnende Leere in den Regalen, in denen sonst Klorollen lagerten. Ein örtlicher arabischer Händler, der wohl irgendwo einen Posten aufgetrieben hatte und die Ware zum marktüblichen Wucherpreis feilbot, entging nur knapp der Lynchjustiz.

Mittwoch, 5. Januar 2022

Grenzerfahrungen in der Konsumgesellschaft (29)


"Ich blättere durch Möbelkataloge und frage mich, welches Geschirr mich als Person definieren könnte." (Tyler Durden in 'Fight Club')


Solange ich nicht betroffen bin bzw. mein engstes Umfeld, oder sich inhuman betätigt wird, gehen die persönlichen Gewohnheiten meiner Mitmenschen mich nichts an und interessieren mich auch nicht weiter. Es ist mir wumpe, was Menschen essen, lesen, was sie streamen, wie oft und mit wem genau sie sich auf welche Weise sexuell betätigen etc. Sie mögen mit ihren diesbezüglichen Entscheidungen glücklich werden oder eben nicht, ich habe da keinem was zu verbieten oder vorzuschreiben. Sich über so was das Maul zu zerreißen ("Geht ja gaaar nicht!"), ist was für Klatschtanten, in deren Leben absolut nichts (mehr) los ist und für unreife Menschen.

Donnerstag, 4. November 2021

Grenzerfahrungen in der Konsumgesellschaft (28)

 
Da ich gerade frei hatte und einige Besorgungen zu tätigen hatte, entschloss ich mich spontan, mal wieder meinen alten Studienort Essen aufzusuchen. Weil Essen, wie wir alle wissen, quasi offiziell die Einkaufsstadt par excellence ist. Zumindest erhoffte ich mir als hartnäckiger Nicht-Kunde des raumfahrenden, glatzköpfigen Multimilliardärs dort eine größere Auswahl, denn in heimischen Gefilden. Zumal mir auch der Zeitpunkt teuflisch geschickt gewählt dünkte. Die Herbstferien waren gerade vorbei und das Weihnachtsfest warf zwar schon seine kitschigen Schatten voraus, doch waren die Weihnachtsmärkte noch nicht aufgebaut, sodass der ganz große Ansturm noch nicht begonnen hatte. Was ich nicht ahnte: Die Unternehmung gestaltete sich angesichts dessen, was ich alles gelernt habe, zur wahren Studienreise.

Mittwoch, 13. Oktober 2021

Strukturwandel, manifest (2)


Preisfrage: Woran erkennt man, dass eine Stadt/ eine Region definitiv auf dem absteigenden Ast ist?

Versuch einer Antwort: Unter anderem am Ausmaß des pathetisch-nostalgischen Boheis, der um eine vermeintliche Identität veranstaltet wird und mit dem man sich gegen den Abstieg zu stemmen versucht (anders als etwa in Berlin, wo man Chaos und Ranz einfach für sexy ausgibt). Der Getränkemarkt meines Vertrauens wurde vor kurzem aufwändig umgebaut und auf Ruhrpott getrimmt. Kassenzone wie eine Lohnhalle. Das Tor zum Leergutlager ist wie ein Stollen gestaltet. Und dann diese Deko hier:

Sonntag, 19. September 2021

Alte und neue Autos


Das automobile Zeitalter neigt sich langsam aber sicher dem Ende entgegen, und das ist gut so. Auch wenn wir uns hier noch so sehr dagegen stemmen, Gegenden der Welt, wo man uns technisch längst voraus ist und man auch begriffen hat, dass der motorisierte Individualverkehr eine Sackgasse ist, werden das durchziehen. Und sie werden - Frechheit! - nicht fragen, ob der wandelscheue deutsche Gewohnheitsmichel innerlich schon bereit ist dafür. Schon jetzt ziehen immer mehr junge Menschen in die Städte, wo es öffentliche Verkehrsmittel gibt. Fahren Rad, nutzen vielleicht noch Carsharing, lassen sich die Getränkekisten liefern. Ein eigenes Auto zu besitzen spielt in der Lebensplanung von immer mehr jungen Menschen keine Rolle mehr. Erfreulich.

Freitag, 27. August 2021

Grenzerfahrungen in der Konsumgesellschaft (27)

 
Es dürfte kaum einen Landstrich in West-/Mitteleuropa geben, über den in den letzten 150 Jahren so viele Gebietsreformen und -neuordnungen oder Eingemeindungen hinweggegangen sind wie das Ruhrgebiet. Die Stadt, die wir heute Oberhausen nennen, ist entstanden, indem man die vormals eigenständigen Gemeinden Alt-Oberhausen, Sterkrade und Osterfeld zusammenlegte. So wie man später im Bergischen die Städte Elberfeld und Barmen zusammenlegte und dem Ganzen den Namen Wuppertal gab. Mit den Städten Gladbeck, Bottrop und Kirchhellen hatte man das auch vor, hat es dann aber wieder gelassen. Schade. Der örtliche Volksmund hatte sich für das Gebilde bereits den Namen 'Glabotki' zurechtgelegt.

Mittwoch, 19. Mai 2021

Kick it like Lewa

 
Das unwürdige Schauspiel um die Doktorarbeit von Ex-Familienministerin Giffey hat glücklicherweise ein Ende. Obwohl sie auch im Abgang leichte Symptome von Morbus Merz zeigt ("Ich habe soeben krachend eine Abstimmung verloren, deswegen ist der nächste logische Schritt, dass ich Minister werde."). Frau Giffey möchte sich weiterhin im September als Regierende Bürgermeisterin von Berlin zur Wahl stellen. Soso. Ein Vergesslichkeitstest für den Urnenmichel. Oder besser: die Micheline. Wetten, wir werden im Wahlkampf eine Menge darüber hören, wie tapfer, honorig und würdevoll sie als Frau das gemanagt hat in dieser patriarchalen Maskuscheißdreckswelt, die ihr mit miesen Methoden ans Leder wollte, nur weil sie eine Frau ist?

Sonntag, 6. Dezember 2020

Grenzerfahrungen in der Konsumgesellschaft (26)


(Quasi eine Frage an die juristisch gebildeten unter den geschätzten Leser*innen)

Das schöne am Boom des Online-Handels ist ja, dass Einkäufe im stationären Einzelhandel auch zur Vorweihnachtszeit inzwischen deutlich entspannter sich gestalten. Und Konsum im stationären Einzelhandel ist, das haben wir ja alle vom Herrn Altmaier gelernt, "nationale, ja auch eine patriotische Aufgabe" Fun fact: Auf exakt den Trichter ist schon 2008 die intellektuelle und weltpolitische Großleuchte George W. Bush angesichts des von ihm höchstselbst angezettelten Irakkriegs und der Finanzkrise gekommen. Mir gäbe das ja zumindest ganz kurz zu denken. Aber wer bin denn schon ich?

Samstag, 5. September 2020

Grenzerfahrungen in der Konsumgesellschaft (25)


Wechselt man das Wohnquartier und gehört man nicht zu den dergestalt Betuchten im Lande, die problemlos alles anfallende Handwerkliche gegen entsprechende Zahlungen an entsprechend Qualifizierte auslagern können, dann ist der Besuch eines Baumarkts so gut wie unumgänglich. Bei mir sind es dann drei geworden. Weil immer noch was fehlte. Der letzte Hohlraumdübel leider verbogen war. Nein, es waren vier. Weil das von der Rolle abgemessene Lautsprecherkabel sich doch als zu kurz herausgestellt hat.

Sonntag, 26. Juli 2020

Grenzerfahrungen in der Konsumgesellschaft (24)


Es half nichts, nach mehreren Jahren war mal wieder der Besuch einer Niederlassung dieses skandinavischen Møbelvertickers fällig. Ein Umzug steht demnächst an. Keine Sorge, passiert komplett freiwillig. Die Hütte wird nicht luxussaniert, weder werde ich von reichen Erben weggentrifiziert noch ist mir eine Eigenbedarfskündigung ins Haus geflattert. Ein guter Freund zieht demnächst zu seiner Freundin und hinterlässt eine bezahlbare, top ausgestattete Wohnung in guter Lage. Ich verdiente Prügel, ließe ich mir diese Chance entgehen.

Montag, 8. Juni 2020

Grenzerfahrungen in der Konsumgesellschaft (23)


Abt.: Spar' nicht beim Witz

Huhu, liebe Discounter! Ist gut jetzt. Ich denke, wir haben den Witz alle verstanden. Echt. Jeder. Auch die letzte Berliner Partyblitzbirne ohne Lesekompetenz dürfte ihn inzwischen erzählt bekommen und sich entsprechend beömmelt haben. Kiek ma, Alda, Bier, ditt heeßt wie det Wierus. Hamma, Alda, ick schmeiß mer weck! Könnt ihr also wieder einpacken. Gibt schließlich auch wieder Klopapier.

Freitag, 17. April 2020

O tempora Corona! (4)


Als Gewohnheitsschwimmer muss man sich zur Zeit alternative Formen suchen, sich zu bewegen. Wie gut, dass das Fahrrad treue Dienste leistet und das Wetter mitspielt. Und die Kirschen blühen auch um die Wette.

Montag, 24. Februar 2020

Grenzerfahrungen in der Konsumgesellschaft (22)


Es gibt ja diverse Exemplare der Gattung Mann, die sich der allfälligen Feminisierung der Gesellschaft mutig entgegenstellen, indem sie nach außen demonstrieren, was für echte Männer sie sind. Nein, MÄNNA. Nee, MÖNNOH. Tragen rasputinhafte geplatzte Seegrasmatratzen am Kinn, die sie regelmäßig in Barbershops (wo nur MÖNNOH Zutritt haben) pflegen lassen und geben sich MÖNNLÖCHEN Hobbys hin. Sich großflächig tätowieren lassen. Barbecue. Essen im Stehen halbroh angebranntes, aus dem Internet heruntergeladenes Edelfleisch vom Grill. Dazu süppeln sie kennerisch Craftbeer aus kleinen Microbreweries. Überhopfte, gallenbittere Gewaltgesöffe, die kein mit durchschnittlichem Geschmackssinn ausgestatteter Mensch ohne Würgereiz durch den Hals kriegt.

Freitag, 24. Januar 2020

Grenzerfahrungen in der Konsumgesellschaft (21)


Kürzlich frühmorgens in eine nicht eben alte Jeans gestiegen und - zack! - verabschiedete der Reißverschluss sich auf finale Weise aus seinem aktiven Dienst. Ärger. Nachmittags, nach der Arbeit mal geschaut, ob ich den Beleg noch hatte. Hatte ich. Sinnvoll, in zunehmenden Alter Alteleutegewohnheiten zu entwickeln wie Kaufbelege aufzubewahren. Etwas über sechs Monate her, der Kauf. Puh. Zwar beträgt die gesetzliche Gewährleistungsdauer zwei Jahre, aber nach sechs Monaten kehrt sich die Beweislast um, weswegen es im Gespräch mit einzelnen Einzelhändlern bereits zu, sagen wir, mitunter unschönen Szenen gekommen ist.

Sonntag, 22. Dezember 2019

Grenzerfahrungen in der Konsumgesellschaft (20)


Keine Ahnung, wann ich zuletzt Playmobil gekauft habe. Ich glaube, das letzte Mal bekam ich noch Taschengeld und war elf oder so. (Hier wäre ich ja fast mal schwach geworden, aber das war nur Spaß.) Als an Spielkram weitestgehend uninteressierter Kinderloser ist man ja normalerweise irgendwann raus. So war es für mich sehr überraschend zu erfahren, dass, seit dem Ablaufen diverser Patente vermutlich, Lego-kompatible Systeme erhältlich sind, die sich allein um das Thema Militär drehen, komplett mit Ardennenoffensive und Schlachtschiffen. Gibt es alles beim Helden der Steine zu lernen. Auch, dass es für den Zusammenbau spezieller Lego-Modelle, dem Umfang der Aufbauanleitung nach zu urteilen, vermutlich eines Bachelor-Abschlusses bedarf.