Nicht immer Kritisches über Politik, Gesellschaft, Medien, Kultur, Essen und manchmal auch Sport
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Dienstag, 5. Februar 2019
Alles esoterischer Quark? - revisited
Taugt das was? Eindeutig JEIN!
Ein Gastbeitrag von Gerhard Keller
Momentan ist es mir aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich, Sport zu treiben. Lust auf Gewichtszunahme habe ich aber keine. Daher habe ich gut zwei Wochen beschlossen, einen Selbstversuch mit Aphagie zu unternehmen, auch als 'Intervallfasten' bekannt.
Meinem Selbstversuch ging eine schmerzliche Verletzung oder Entzündung meines linken Sprunggelenkes voraus. Bis Anfang Januar lief ich drei mal, immer öfter auch 4 mal pro Woche regelmäßig 12 km. Dabei verbrauchte ich 600 bis 700 kcal zusätzlich zum Grundumsatz. Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass ich Vegetarier, Nichtraucher und Antialkoholiker bin. Meine Droge heißt Industriezucker (bei vielen Ausdauersportlern hat Kuchen höchste Priorität, was auf die leeren Glukosespeicher zurückzuführen ist).
Um mich aufgrund der bevorstehenden längeren Laufpause (Termin beim Ortopäden, dann MRT, dann wieder zum Orthopäden etc.) nicht neu einkleiden zu müssen, weil die Wahrscheinlichkeit groß war, dass mein Hüftbereich über die Ufer tritt, suchte ich nach einer Möglichkeit, Input und Output meines Energiebedarfes auch ohne Laufeinheiten in der Balance zu halten. Da kam mir der Selbsttest mit dem 16/8-Intervallfasten sehr entgegen.
Ich habe abends nach 20.00 Uhr nichts mehr gegessen und das Frühstück gab es nicht vor 12.00 Uhr am nächsten Tag. Da ich es gewohnt bin, morgens zwischen 7.00 und 8.00 Uhr gemütlich beim Online-Zeitunglesen zu frühstücken, hatte ich kurz vor 12.00 Uhr eines jeden Tages so richtig Kohldampf. Mir fiel auch auf, dass ich in diesen 2 Wochen am liebsten halb EDEKA leergekauft hätte, wenn ich vormittags mit leerem Magen Lebensmittel besorgte.
Da ich vorher und nachher meine Blutwerte nicht ermittelt habe, kann ich nicht beurteilen, welche positiven gesundheitlichen Effekte damit verbunden sein mögen. Mein Ruhepuls liegt schon seit Jahren unverändert bei 52 Schlägen/min. Trotz 5 Stunden Rollentraining pro Woche mit einem Kalorienverbrauch von rd. 500 kcal pro Einheit habe ich insgesamt 2 kg zugenommen. Mein Kraft-Ausdauerpotenzial hat sich allerdings verbessert, was ich von dem höheren Widerstand der Rolle ableite den ich auf dem Rad einstellen konnte.
Nun hab ich zwei Mal das Intervallfasten gemacht: Nämlich zum ersten und zum letzten Mal. Es soll Leute geben, die halten das ein halbes Jahr durch. Meinetwegen.
(Für diejenigen, die nicht wissen, was Rollentraining ist: Einkaufsführer Rollentrainer)
6 Kommentare:
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Hallo Altautonomer,
AntwortenLöschenich bin doch ziemlich erstaunt, dass Du Dich als Vegetarier noch mit dem Zählen von Kalorien aufhälst, mit dieser veralteten Ernährungslehre.
Wenn man als Vegetarier am Zucker hängt ( in konzentrierter Form und nicht in Kohlehydraten) dann bringt dieses tägliche abstrampeln für die Kalorien ziemlich wenig.
Ich müsste dann, durch meine Herzschwäche und zusätzlich durch einen Bandscheibenvorfall in der Mobilität erheblich eingeschränkter, unbeweglicher, auseinandergehen wie ein Hefeteig.
Passiert aber nicht! Ich habe meine persönlichen Essgewohnheiten und auch Vorlieben, die sich vom Rest meiner Familie deutlich unterscheiden.
Ich esse nur zweimal am Tag (mittags und abends). Mit allem was süss ist, damit kann man mich vom Hofe jagen. Bevorzuge z.B. herzhafte Tofufrikadellen, eben alles was pikant gewürzt ist und dazu viel Frischkost (Rohkostsalate).
Meine beiden Damen, obwohl vegetarisch und vegan, tendieren doch eher in Richtung süss zu Keksen, Schokoladen, Erdnussbutter und crunchies.
Für mich daran belastend sind eigentlich nur diese Auftritte, wo mir unter Tränen vorgeführt wird, dass wieder einmal ein Kleidungsstück viel zu eng geworden ist und keine Idee darüber aufkommt, warum das so sein könnte.
Troptard: Recht haste.
AntwortenLöschenOch - ich mache dieses Autophagen-Theater schon länger, aber nur bis zum exzessiven Konsum von Kaffee, den Rest mit noch mehr Bewegung und 16 Stunden nix spare ich mir.
AntwortenLöschenDas durch mich veranlasste Kullern des Bürostuhls zur Kaffeemaschine langt da dicke und ist durch mehr Kaffeegenuss auch eine Art mehr Bewegen und zumindest zugenommen habe ich bisher noch nicht;-)
Jetzt steht meine Diagnose. Arthrose des Talus im Sprunggelenk. Nach 45 Jahren Marathon, Halbmarathon, Bergläufe etc. Schluss mit Joggen, nur noch Radfahren. Das ist irreversibel und die Autophagen stoßen auch an ihre Grenze.
AntwortenLöschenIrgendwann ist Schluss.
45 Jahre volle Belastung, da haste aber extrem lange durchgehalten, Glückwunsch!In der Tat ist irgendwann Schluss.
AntwortenLöschenBei denen, die Dein Programm fahren oft schon viel früher.
Bis vor zwei Jahren habe ich noch fröhlich Steine geschleppt, gemauert und gemörtelt und geglaubt, das geht schon so weiter.
Und dann war auch Schluss: Selbst der Weg zur Toilette nur unter unvorstellbaren Schmerzen. Vier Wochen nur Bett und Drogen, danach Venenthrombose.
Das Positive: Ich habe mich davon vollständig erholt und ohne eine (bereits geplante) Operation.
Jetzt bin ich im Ruhemodus. LG
Auweia, das klingt nicht gut. Aber es ist wohl so wie Troptard meint (fieser Nickname in diesem Zusammenhang, btw ;-) ) - der Verschleiß.
LöschenNeben Rad fahren könnte noch schwimmen funktionieren (Kurs besuchen für gelenkschonende saubere Technik). Auch Aquajogging ist, ernsthaft betrieben, eine gute Sache. Kein Vergleich mit joggen in der freien Natur, sicher, aber immerhin.