Freitag, 19. März 2021

The Queen has left the track

 
Es kam mir die traurige Nachricht zu Gehör, dass diese Woche Sabine Schmitz im Alter von nur 51 Jahren verstorben ist. Schmitz wurde auch Königin der Nordschleife oder Queen Of The Ring genannt, weil sie, geboren und aufgewachsen in einem Hotel neben der Strecke, Benzin im Blut hatte und die 'Grüne Hölle' kannte wie kaum jemand sonst auf der Welt. (Seitdem ich vor etlichen Jahren einmal versucht habe, mit der legendären Simulation 'Grand Prix Legends' ein paar halbwegs unfallfreie Runden auf diesem Monstrum von einer Rennstrecke zu drehen, ist mein Respekt vor Leuten, die das können, übrigens ziemlich groß.)

Schmitz fuhr im Ringtaxi Gäste um den Ring und war 1996 die erste (und bislang einzige) Frau, die das dortige 24-Stunden-Rennen gewann. Mit ihrer herzlichen Art, ihrem Humor und ihrer rheinisch/eifelischen Frohnatur war sie bald ein echtes Original der am und um den Nürburgring versammelten Petrolhead-Szene (und wurde, nebenbei, noch vom tiefergelegtesten Tuning-Macho zu 100 Prozent ernst genommen, ganz ohne Frauenförderprogramm).

Ihre mit Abstand coolste Aktion war die Ford Transit Challenge. Nachdem der großmäulige Top-Gear-Moderator Jeremy Clarkson ganz stolz war, auf dem Ring in einem Jaguar S-Type Diesel knapp unter zehn Minuten geblieben zu sein, machte sie ihn mit dem gleichen Wagen mal eben in 9 Minuten 12 nass und meinte danach: "Deine Zeit fahr ich doch mit nem Lieferwagen!". Gesagt getan: Ein Jahr später kehrte Top Gear zum Ring zurück und Sabine versuchte es. Ich bin alles andere als ein Autofreak, kein Feminist und und auch kein Motorsportfanatiker, aber wie sie da in einem handelsüblichen Transit Diesel mit um die 140 PS die ganzen Mopped- und Sportwagenjockeys förmlich stehen ließ -- verdammt, das hatte was. 

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Wird bleiben. Mach joot, Sabine!




7 Kommentare:

  1. Hey, was für eine tolle Frau! Und was für ein großartiger Spass zum Feierabend!

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  2. Hatte noch nie von ihr gehört. Tolle Frau.

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  3. Es wird gern gefeiert, wenn Frauen Männersachen machen; wenn Jungs aber Mädchensachen machen, feiert das kein Mensch. Dieses antifeministische Element wird stark unterschätzt, während dieser identitäre Opferkram mit Gendersternchen einem die Laune verhagelt.

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    1. »…wenn Frauen Männersachen machen; …«
      Blödsinn. Männersachen - was für ein Schwachsinn. Das schnellste Auto fuhr eine Freundin,die Ihr Geld als Taxifahrerin verdiente. Die konnte man nach der Kneipe rufen und sich noch etwas für 20 Maak durch die Gegend rennfahren lassen. Die fuhr Taxi, um ihre Karriere als Rally-Fahrerin zu finanzieren. Ich hab nie einen besseren Autofahrer erlebt.
      Die schnellste auf 2 Rädern fährt im richtigen Leben einen Truck und ledert in ihrer Freizeit alle anderen mit ihrer SV1000 ab. Die Männersache an der ist ihr hübscher Arsch, der in der Kurve in bedrohlicher Nähe zur Fahrbahn neben dem Sattel hängt. Aber das siehst Du so oder so nur von hinten, egal ob Männlein oder Weiblein.

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  4. Fun Fact am Rande.Der erste "Autofahrer" war eine Frau,Berta Benz.Ihr Mann hatte zuviel Schiss.Da fuhr sie ohne ihn.Ohne sie hätte es mit der Vermarktung noch etwas länger gedauert.
    @ Flatter...ja mit dem Gendersternchen Gedöns hast du recht.Was nützt es Frauen,wenn die Anrede stimmt,sie aber trotzdem weniger geld für gleiche Arbeit bekommen und immer noch nicht die Kindererziehung gleichberechtigt verteilt ist

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    1. Frauen verdienen genau 12 Euro weniger im Monat
      https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Einkommen-Konsum-Lebensbedingungen/Konsumausgaben-Lebenshaltungskosten/Tabellen/liste-haushaltstyp.html

      Die These des weniger Geld für "gleiche" Arbeit ist vermutlich mit Gefühle begründet. Das Erziehung nicht gleich verteilt ist, das Wissen auch viele Männer, vor allem wenn sich die Eltern trennen.

      Aber es stimmt schon, dass sind alles Fragen die nicht durch Sprache geregelt werden und nach meiner Ansicht schon gar nicht vom Staat.

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    2. Siewurdengelesen27. März 2021 um 10:32

      "Frauen verdienen genau 12 Euro weniger im Monat"

      Ich sehe da lediglich, dass sie statistisch 12€ weniger ausgeben für privaten Konsum. Von Gehältern und Verdienst ist da nichts zu sehen.

      Hier steht dann eher etwas davon, dass der hier beschönigend als "Lohnlücke" bezeichnete Unterschied statistisch 19% beträgt.

      Ursachen sind dabei generell oft niedriger bezahlte Arbeit, die gerne auch in Bereichen stattfindet, wo es keine Tarifverträge gibt. Wobei ich die Massnahmen wie das Entgelttransparenzgesetz oder Frauenquoten nicht zwingend als Gegenmittel ansehe. Es gibt nun einmal typische Berufe, die mehr Männlein oder Weiblein ausüben. Sinnvoller wäre da zuerst gleiche Bezahlung statt Betteln beim Chef um die nächste Gehaltserhöhung. Das trifft auch auf Gehaltsunterschiede Ost/West und vieles andere zu, die mit teils absurden Begründungen gerechtfertigt werden. Die Realität sieht leider so aus, dass dank schwacher Gewerkschaften und diverser "Arbeitsmarktregularien" die nicht tarifgebundenen Arbeitsverhältnisse schwinden und sich stattdessen "Beschäftigung" immer mehr am unteren Ende bei Mindestlohn und Geringverdienst sammelt.

      Wie hier finde ich es einfach cool, dass eine Frau quasi selbstverständlich zeigt, dass Können nicht per se etwas mit Geschlecht zu tun haben muss. Aber früher durften Frauen ja auch irgendwann mal noch nicht wählen, nicht ohne Zustimmen des Mackers arbeiten ausser in "Notzeiten" und ein eigenes Konto haben. Soll ja Länder geben, da ist das heute noch so und Klischees sterben nicht so schnell aus.

      Es ist schade, dass so ein Talent und ein anscheinend auch sonst recht taffer Mensch wie Sabine Schmitz so früh und so beschissen diese Welt verlassen muss. Sie kann ja jetzt mit dem Wolkentaxi Petrus fix zum lieben Gott bringen. Wenn der dann beim Fahren vor Angst schwitzt, regnet es eben in der Eifel ausnahmsweise mal am Ring...

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