Freitag, 3. Juni 2022

Vermischtes und Zeugs (XXIII)

 
Elon Musk will, dass alle Tesla-Mitarbeiter 40 Stunden pro Woche im Büro sind. Wer das nicht täte, so ließ er per Mail verlauten, bei dem werde davon ausgegangen, dass der Betreffende das Unternehmen verlassen hätte. Boah, ist schon ein voll krasser Visionär, der Elon! Herzlich willkommen im hypersupi quietschmodernen Digitalkapitalismus, wo wir genauso doof roboten gehen müssen wie 1960. Dann kann man's auch lassen.

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Das Urteil im Prozess Amber Heard vs. Johnny Depp aus feministischer Sicht:
Mann böse. Frau Opfer. Ergo Fehlurteil.

"Im nun zurückliegenden Prozess wurde nicht verhandelt, ob Depp Gewalt erlebt hat, sondern ob Heard sie erlebt hat. Und die Art, wie mit ihr als mutmaßlichem Missbrauchsopfer umgegangen wurde, sendet eine andere Botschaft: Wenn du keine absolut stichhaltigen Beweise hast, dann lass es lieber, sonst droht eine Verurteilung wegen Verleumdung. Sonst kann es teuer werden." (Maja Beckers, hinter Paywall, zit. in: FR)

Frau Beckers, kurze Mansplain-Einheit: Es ist guter und sinnvoller Brauch, dass bei Gericht absolut stichhaltige Beweise vorliegen müssen. (Was denn bitte sonst, möchte man fragen?) Zudem wurde Ms. Heard nicht wegen Verleumdung verurteilt. Verleumdung ist eine Straftat, die in einem Strafprozess verhandelt wird. Das hier war ein Zivilprozess, in dem es nicht um Schuld und Unschuld ging, sondern um Schadensersatzfragen. Dass der von Qual-litäts-Preßbengel:innen zum Tribunal gegen das Patriarchat aufgeblasen wurde, ist deren Problem.

Zu Zeiten der Causa Lohfink haben die, die Männer am liebsten auf bloßen Verdacht hin ins Loch werfen wollen, noch als #Teamginalisa vor Gerichtsgebäuden demonstriert und in asozialen Hetzwerken Stimmung gemacht. Jetzt sitzen sie schon in den Redaktionsstuben.

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Abt.: Wortspiele, die wir alle verstanden haben und daher ist jetzt auch gut: Genießen Sie das Neun-Euro-Ticket in vollen Zügen!

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Rassismus im Süßwarenregal! Denkt denn keiner an die Kinder???!!1!11?

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Hiesige Putinfans versuchen mitunter, die Militäraktion in der Ukraine zu rechtfertigen, indem sie das Narrativ von der Ukraine als Neonazistaat übernehmen. Natürlich ist die Asow-Brigade kein Verein, mit dem man zu tun haben will (ebensowenig übrigens wie die Gruppe Wagner). Aber schauen wir uns doch mal die Fakten an. Wie findet die ukrainische Bevölkerung Neonazis grosso modo denn so? Schwer zu sagen ohne Expertenwissen. Ein Indiz immerhin könnte vielleicht das Ergebnis der Parlamentswahlen 2019 liefern.

Die einzige dezidiert rechtsradikale Partei, die nennenswerte Stimmenanteile geholt hat, war die Allukrainische Vereinigung 'Swoboda'. Die kamen auf zirka 2,4 Prozent. Fun fact: Die in Teilen aus Rechtsextremen bestehende AfD kam in Deutschland bei der letzten Bundestagswahl auf knapp 10 Prozent. Wenn gut 2 Prozent Stimmen für Nazis bei einer Parlamentswahl neuerdings als Rechtfertigung für einen Full scale Angriffskrieg ausreichen, dann aber gute Nacht.

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'Querdenker' und ihnen Nahestehende finden ja 'Faktenchecks' meist voll doof. Weil von Öffis im Auftrag der Regierung zurechtgefinkelt. Staatspropaganda und so. Oder weil ihnen schlicht die Fakten nicht in den Kram passen.

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Woran du erkennst, wie ernst die Lage schon ist: Du greifst im Supermarkt, einem alten Reflex aus Studentenzeiten folgend, zu heruntergesetzter Ware und denkst dann: Nee, lass man lieber. Gibt gerade viele, die das nötiger haben als du. Und legst sie wieder zurück. 







1 Kommentar:

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