Jetzt haben die ja wieder was rausgefunden: Geld macht doch glücklich! Jahrelang wurde uns ja erzählt, ab einer gewissen Menge mache Geld nicht mehr glücklicher. Die Befürworter einer Reichensteuer müssten sich nun ein neues Argument suchen, so wird gleich geschwafelt. Bätschi! Moment mal. Kann es sein, dass es bei einer 'Reichensteuer' weniger darum geht, Reichen an ihr persönliches Lebensglück zu gehen, sondern vor allem darum, sie angemessen zu beteiligen am Steueraufkommen?
Überhaupt ist bei dem Ganzen ein wenig zu kurz gekommen, dass das Argument mit dem nicht glücklich machenden Geld auch wunderbar dazu herhalten kann, entsprechende Forderungen des Pöbels abzuwimmeln.
"The biggest lie the rich ever told? That money can’t buy you happiness [...] You don’t need sports cars and private jets to be happy, but you do need shelter and stability – and those things cost a fortune these days. [...] It’s funny how a lot of obscenely rich people are fixated on trying to tell everyone else that money doesn’t make you happy." (Arwa Mahdawi)
Die millionenteure Europudding-Verfilmung von 'Der Schwarm', die ich immerhin zur Hälfte durchgestanden habe, lässt sich sehr schön in diesem Satz zusammenfassen: Nichts ist langweiliger als einem Haufen glattgebügelter Durchschnittstypen, wozu auch die Produzenten gehören, dabei zuzusehen, wie sie alles richtig machen.
Apropos Langeweile: Jetzt haben sie bei RTL II die geplante Show mit Michael Wendler wieder abgesagt. Was entgeht uns da alles! Vermutlich eine Menge belangloses Geblubber vermutlich, denn alles andere, also das, wofür der Wendler interessant gewesen wäre für den Thrash- und Tittensender, hätte man eh wegpiepsen müssen.
Man kann, wie Frau Rützel, auch folgende Frage stellen: Corona verharmlosen, Holocaust leugnen, Nazisprüche, antisemitische Ausfälle - "Was muss ein Mensch noch tun, damit ein großer deutscher Sender ihm keine Bühne bietet?" Oder eine andere: Wäre Herr Wendler auch nur in die Nähe einer neuen Show gekommen, wenn er sich nach links radikalisiert, sich also z.B. zu Vergesellschaftung, Klassenfragen, Expropriation etc. geäußert hätte? Das muss diese komplett linke Medienlandschaft sein, unter der wir alle so leiden.
Oder noch anders: Man kann ermessen, wie weit es gekommen ist, wenn man den Reflex verspürt, den Geissens zuzustimmen.
Unerträglich, diese linksgrünversifften Antifa-Geissens. Hoffe, die Chefreporter Freiheit & Wokoharam finden die richtigen Worte für diesen skandalösen Umgang mit dem unbescholtenen Wendler. Bisschen Holocaust-Verharmlosung + zack: Cancel Culture. BRD GmbH echt Diktatur geworden! pic.twitter.com/qWYB7vyWHD
— Marie von den Benken (@Regendelfin) March 15, 2023
"Wenn Du denkst, es geht nicht blöder, kommt ein Satz von Markus Söder" (Urban Priol)
Natürlich tut es mir leid um die verbliebenen Karstadt-/GaleriaKaufhof-Mitarbeiter, keine Frage. Nur muss man sich auch klarmachen, dass das Konzept des innerstädtisch gelegenen Warenhauses mit Erfrischungsraum/Cafeteria unterm Dach einfach nicht mehr tragfähig ist. Nostalgische Schwelgereien von Warenhausbummeln an Omas Händchen, an im Café auf kackbraunen Sitzbänken vergammelte Schulfreistunden als Pubertiere (ich erinnere mich: die Tasse Kaffee kostete 70 Pfennig und man durfte rauchen), an Luftvorhängen im Eingang und endlosem Stöbern durch die Schallplattenabteilung generieren halt keine Einnahmen.
Alle, die jetzt so: "Hach, damals bei Karstadt!", mögen sich selbst bitte fragen, wann sie dort zuletzt etwas gekauft und damit dazu beigetragen haben, den Niedergang der Marke zu bremsen. Erlebt man eh nicht selten in diesen Zeiten: Die am lautesten über die Verödung der Innenstädte jammern, sind oft die fleißigsten Online-Shopper. Städtebaulich ist der Verlust der mitunter potthässlichen Warenhausklötze ohnehin meistens ein Gewinn.
Hey, alles halb so schlimm mit der Inflation und den Preissteigerungen! Alles eine Frage des Timings. Die Leute schmeißen irre Geld raus (zwischen 1.000 und 5.000 EUR p.a., je nach Quelle), weil sie ihre Anschaffungen zur Unzeit tätigen. (Lies: Der Unterschichtenplebs muss halt auch mal ein bisschen smart sein, dann hatter auch wieder Geld.)
Mann, warum bin da noch nicht drauf gekommen? Kleines Fun fact am Rande: Ich weiß nicht, wie das in Journalistenkreisen so ist, aber ich kaufe die allermeisten Dinge nicht nach einer ausgefuchsten strategischen Planung, sondern wenn gerade Bedarf besteht. Lebensmittel normalerweise so einmal pro Woche. Anschaffungen wie Kleidung oder evtl. einen neuen Laptop, wenn Kleidung zerschlissen ist oder der Laptop bedenkliche Auflösungserscheinungen zeigt. Oder soll ich eine neue Waschmaschine kaufen, wenn sie gerade günstig ist und mir die dann auf Halde legen, bis die alte irgendwann den Geist aufgibt (und bei der neuen die Gewährleistung abgelaufen ist)?
"Nichts ist langweiliger als einem Haufen glattgebügelter Durchschnittstypen, wozu auch die Produzenten gehören, dabei zuzusehen, wie sie alles richtig machen."
AntwortenLöschenWar da evtl. KI im Spiel? (wuhaha)
"Hey, alles halb so schlimm mit der Inflation und den Preissteigerungen! Alles eine Frage des Timings."
Vorgestern bei Aldi: 7 mittelgroße Tomaten — 4,15 Euro — konnte leider nicht warten ...
Gruß
Jens
Reinhold Messner behauptet, bei Karstadt schon mal einen Verekäufer gesehen zu haben.
AntwortenLöschenWie er davonlief...........
LöschenMein Aha-Erlebnis, Anfang der Neunziger: Ich bei Karstadt, suche eine 10er-Packung 3,5 Zoll-Disketten. Spreche in der Computerabteilung einen jungen Mann an, der einen Schild "Schülerpraktikant XY" trägt. Als ich ihn frage, guckt er mich verschreckt an, dreht sich wortlos um und ward nicht mehr gesehen.
Löschen"10er-Packung 3,5 Zoll-Disketten"
LöschenDas kann evtl. fefe heute noch in seiner Community verorten. Wer weiß noch heute, was seinerzeit Floppy, ZIP, SyQuest und MOD waren?
Zitat eines Litho-Kollegen: "MOD: Die Zeiten unseres großen Datenverlusts"
Gruß
Jens
Hier, hier, ich! In den ausgehenden 90ern hatte ich sogar mal nen PowerMac (8600, falls Gedächtnis dient) mit internem ZIP.
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