Mittwoch, 20. März 2024

Vermischtes und Zeugs (LXXX)


2022 wurden in Deutschland 423 tödliche Arbeitsunfälle registriert. Über 90 Prozent davon betrafen Männer. Statistisch gesehen ist also bei durchschnittlich 230 Arbeitstagen im Jahr alle 1,8 (Arbeits-) Tage ein Mann durch einen tödlichen Arbeitsunfall ums Leben gekommen. Ist es okidoki, da von 'Androziden' zu reden oder ist das frauenfeindlich? Oder eh was ganz anderes, weil die doofen Kerle schließlich selbst schuld sind, da sie ja niemand zwingt, so gefährliche Mistjobs zu machen?

Apropos: Vor vielen Jahren habe ich in der Packerei einer Druckerei gearbeitet, um mein Studium zu finanzieren. Außer uns Studenten (alle männlich gelesen, wie die jungen Leute das heute ja nennen) arbeiteten auch etliche weibliche Helferinnen dort. Wir hatten aber strenge Anweisung, den Ladys alle Arbeiten, die schweres Heben beinhalteten ebenso abzunehmen, wie alle Arbeiten, die über das reine Bedienen der Maschinen hinausgingen, weil da erhöhte Verletzungsgefahr bestand. Woran sich auch allgemein gehalten wurde. Weiß nicht, wie das heute ist, der Laden existiert schon lange nicht mehr.

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Bayern verbietet mit Wirkung des ersten April das Gendern an Schulen, Universitäten und in Behörden. Und zwar auch dann, wenn sich irgendwo einvernehmlich darauf geeinigt wurde. Wie kleingeistig und autoritär kann man sein? Man sollte immer daran erinnern, wenn es mal wieder heißt: "Rabäääh, die bösen Grünlinken wollen uns dieses und jenes vorschreiben/uns dies und jenes verbieten, schluchzbuhu!“


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Meine Prognose: Die Zeit wird das regeln. In zwanzig Jahren wird fast überall problemlos gegendert werden und kein Hahn wird mehr danach krähen. Das ist eine reine Gewohnheitsfrage. Die meisten Ästhetik-Argumente sind genau so ein subjektiver, uninfomierter Bullshit wie damals die sprachästhetischen Vorbehalte gegen die linguistisch solide begründete Rechtschreibreform von 1996, wo auch der Untergang des Abendlandes herbeigeunkt wurde. Heldenhafte Widerständler wie die FAZ haben das irgendwann sang- und klanglos aufgegeben und ihre Rechtschreibung weitgehend angepasst.

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Die ganze Armseligkeit und intellektuelle Erbärmlichkeit 'alternativer' Medien etc. zeigt sich vor allem im autoritätsfixierten, unterkomplexen Menschenbild, das dort vertreten wird (wobei man selbst sich zu großen Durchblickern adelt). So etwas wie eine 'freie Entscheidung' scheint dort nicht zu existieren bzw. wird, wenn dies erwähnt wird, glattweg geleugnet. Menschen tun dort grundsätzlich immer nur etwas bzw. lassen es, wenn man sie mit Geld zuschüttet, ihnen das Gehirn wäscht oder ihnen Angst macht. Oder sie an pathologischen, behandlungsbedürftigen Defekten leiden.

Ein Arzt rät von 'alternativen' Therapien ab? Von der Pharmaindustrie gekauft! (Ein Arzt, der nicht aus Geldgier Arzt ist, sondern weil er Werte leben will? Undenkbar!) Während der Pandemie Maske getragen? Vom Faschostaat in die Angstneurose getrieben! Jemand findet militärische Unterstützung der Ukraine zwar nicht dolle, aber ein notwendiges Übel? Von kriegsgeilen 'Systemmedien' gehirngewaschen! Ein Paar entscheidet sich dafür, dass sie auf Teilzeit geht, solange das Kind noch nicht aus dem Gröbsten raus ist (und sie nimmt dafür finanzielle Nachteile in Kauf)? Verschwörung des Patriarchats! Dass Menschen und deren Entscheidungen zuweilen komplexer sind, dass Menschen, horribile dictu, nach Abwägungsprozessen zu anderen Schlussfolgerungen kommen können als man selbst und es nicht nur schwarz und weiß gibt, kommt in der Welt dieser Leute nicht vor.

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Im schönen Salzburg (wir berichteten) hat die KPÖ kürzlich die zweitmeisten Stimmen nach der SPÖ geholt. Die rechte FPÖ spielt keine Rolle. Nun muss man wissen, dass das verschlagene dunkelrote Pack sich ganz abgefeimter Tricks bedient, um sich bei den Wähler*innen lieb Kind zu machen: Sie verzichten auf Teile ihrer Politikergehälter, haben nichts am Hut mit abgehobenen Identitätsdiskursen, sondern gehen auf die Menschen zu, fragen sie konkret, wo der Schuh drückt (bei den meisten: bezahlbare Wohnung) und schauen, wie sie helfen können. Also, wo kommen wir denn jetzt da hin??? Zumal das dumme Volk offenbar nicht einmal weiß, mit was für Verbrechen die KPÖ in Verbindung gebracht wird, wie Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) jetzt anmerkte.

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Ich habe mich ja immer schon gefragt, was das eigentlich für Leute sind, die so: "Ey geil, Alter, lass mal Thaimassage gehen, ey, schön einen runterholen lassen, ey, geil, ey..." 


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Die Finnen wurden erneut als glücklichste Menschen der Welt ermittelt. Das kann nicht wirklich Wunder nehmen. Ein Völkchen, in dessen Sprache es sympathischerweise ein eigenes Wort gibt für "sich in Unterhosen allein zu Hause betrinken" (Kalsarikännit) kann unmöglich unglücklich sein. (Nebenbei ist das ein schöner Kontrast zum zur öden Selbstoptimierungstechnik heruntergespießerten Hygge.) Ferner ist zu erfahren, dass die dortigen Raten an Selbstmord und Depressionen zwar zurückgegangen, aber immer noch höher sind als in den meisten anderen europäischen Ländern. Das ist nur auf den ersten Blick unlogisch. Die Selbstmörder nehmen sich selbst aus dem Spiel und Depressive vielleicht nicht so oft an Umfragen teil.









9 Kommentare:

  1. Ein kluger Gedanke: Wenn sich bei uns alle Wutbürger und Umvolkungsdeppen umbringen, werden wir im Durchschnitt glücklicher und die Wohnungsnot ist auch behoben.

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  2. Gendern – 95% des Volks lehnen es ab. Was Bayern da verbietet ist nicht die private Verwendung, sondern die Bevormundung durch Behörden und Universitäten.

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    1. Seit Corona gilt folgende Gleichung: Je lauter einer "Bevormundung!", "Diktatur!" et al. kräht, desto kapitaler die Vollmeise unter der Frisur.

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    2. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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  3. Der unterkomplexen Welt der Alternativen steht gegenüber die unbestreitbar unterkomplexe Welt von Habeck und Baerbock.

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  4. Stichwort Alternative Therapie, passend dazu auch: Homöopathie – führt in unter gewissen Bedingungen zu Heilerfolg. Ebenso wie jedes andere Placebo auch.

    Fachliche interessantes dazu findet sich ausgerechnet bei GWUP:
    https://gwup.org/infos/themen/66-gesundheit/824-warum-gibt-es-den-placebo-effekt

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    1. Es ist xfach hervorragend belegt, dass Homöopathie nicht über den Placeboeffekt hinaus wirkt. Man kann also auch Bonbons lutschen.

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    2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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