Montag, 15. Juli 2024

Vermischtes zur Eh-Em (VIII) - Füüünaaalööö!


(Falls es jemanden interessiert, wie ein Wort mit drei Ü und drei Ö aussieht.)

So denn, die EM ist überstanden, die Fußballhasser dürfen aufatmen und wir haben einen würdigen Sieger. Bei allem Mitgefühl für England-Fans, die der Meinung sind, nach knapp sechzig Jahren sei es langsam mal Zeit für einen zweiten großen Titel gewesen, muss man sagen, dass der Titelgewinn der Spanier in sportlicher Hinsicht absolut in Ordnung geht. Die spanische Mannschaft war über das ganze Turnier hinweg die beste, hat als einzige alle Spiele gewonnen. Wer sich Fußballfan schimpft, aber nicht in der Lage sieht, das zu akzeptieren und der spanischen Mannschaft zu gratulieren für ihre Leistung, sollte überlegen, ob Fußballgucken wirklich das richtige Hobby ist für ihn. Und wer 'aus Prinzip' zu England gehalten hat, um es den betrügerischen Iberern mal so richtig zu zeigen, sollte vielleicht darüber nachdenken, langsam mal erwachsen zu werden.


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Was ist eigentlich mit Leuten los, die den spanischen Außenverteidiger Cucurella noch im Endspiel permanent ausgepfiffen haben? Zur Information: Der Mann ist nicht schuld daran, dass der Schiri im Viertelfinale nicht auf Elfmeter entschieden hat. Was hätte er tun sollen? Zum Schiedsrichter gehen und ihm sagen sollen, das sei klar Hand gewesen und er hätte jetzt bittesehr einen Elfer gegen sein Team? Abgesehen davon, dass er dafür Gelb gesehen hätte (weil er nicht Mannschaftskapitän ist): Dieser Logik folgend, hätte auch Gündoğan im Achtelfinale gegen die Dänen zum Referee gemusst und auf kein Elfmeter plädieren müssen, da der minimale Kontakt nie und nimmer ein Handspiel gewesen sei. Und, hat er's gemacht? Natürlich nicht. Und wenn er’s getan hätte und der Schiedsrichter seine Entscheidung (unwahrscheinlicherweise) zurück genommen hätte, dann hätten die unsportlichen Partypatrioten ihn vermutlich erst recht ausgepfiffen dafür. Manchen Leuten sollte man einfach kein Bier verkaufen.

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Wussten Sie eigentlich, woher das nervige Unwort 'Schland' kommt? Jetzt wissen Sie's. Stefan Raab hat es jedenfalls nicht erfunden. Sich aber schützen lassen.

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Es hilft wohl alles nichts...


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Wann hat das angefangen, dass offizielle EM- bzw. WM-Songs sich anhören, als seien sie von der Unbegabtenabteilung des Fachbereichs Kirmestechno in der Cafeteria der VHS Niederploffingen in fünf Minuten zusammengeklöppelt worden? Früher war gewiss nicht alles besser und niemand erwartet Hochkultur oder sehnt sich gar zurück in die Zeiten, da Franz Lambert die Stadien der Republik (West) mit seiner Wersi-Wunderorgel vollorgelte. Aber ist es zu viel verlangt, so was wie einen eingängigen Song zu erwarten? 'Football's Coming Home' von Three Lions mag ja genervt haben, aber die Nummer war ein echter Ohrwurm. Auch Gianna Nanninis 'Un'Estate Italiana' von 1990 oder der gnadenlose, aber konsequent kitschige Bombastheuler von Monserrat Caballé und Freddie Mercury ('Baaaahzelooonaaaaahhh!') 1992 sind Hängenbleiber. Aber sonst?

Auch von dem aktuellen Elaborat 'Fire' wird nichts in Erinnerung bleiben, fürchte ich. Ich will gewiss nicht behaupten, dass die Sängerin Leony, die US-amerikanische Band One Republic und die italienische EDM-Truppe Meduza, die das performt haben, Stümper seien. Dass die sonst Musik machen mögen, die ich nicht mag, hat ja im Zweifel nichts zu sagen. Aber nicht weniger als neun (!) Autor:innen sind für das Ding gelistet. Man wollte wohl auf Nummer Ganz sicher gehen. Viele Köche. Und so war das einzige, das hängen blieb, das nervige Synthie-Riff. Das sich aber nur deswegen in die Hirnwindungen gefräst hat, weil es vor dem Anpfiff jedes verdammten Spiels minutenlang genudelt wurde.  








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