Vermischtes und Zeugs (XC)

Der vormoderne Obskurantismus diverser Rechter (was nicht bedeutet, dass sie nicht schlau wären), ihre klappspatige Lust auf Gleichschritt und Schurigeln offenbart sich zum Beispiel in einer Twitter-Diskussion wie dieser: Da wird Stephan Anpalagan, der auf Sri Lanka geboren wurde, aber als Säugling mit seinen Eltern nach Deutschland gekommen ist, sich also den Ort seines Aufwachsens nicht aussuchen konnte, nahegelegt, er solle doch in seine 'Heimat' zurück, wenn er Deutschland nicht liebe.

Es reicht also inzwischen schon nicht mehr, 'stolz' zu sein auf den puren Zufall seines Geburtsortes, wozu man nicht das Geringste beigetragen hat. Inzwischen muss man dieses Land auch noch lieben, um sich als des Deutschseins würdiger wahrer Deutscher zu erweisen und nicht remigriert zu werden. Liebe auf Befehl klappt bekanntlich immer ganz hervorragend, wie man von arrangierten Ehen weiß. Und als alter Naturfreund weiß man auch, dass Monokulturen schon immer am allerbesten funktioniert haben.

Was ist das im übrigen für ein Verständnis von Heimat? Die Botschaft: Du kannst noch so lange in Deutschland leben, du kannst hier geboren und zur Schule gegangen sein, perfekt Deutsch können, hier deinen Lebensunterhalt verdienen, dich unmissverständlich zu diesem Land bekennen und was noch alles, du wirst nie ein 'echter' Deutscher sein. Weil: falsche Gene. Und Kritikverbot hast du deshalb sowieso. Sorry, wenn das kein lupenreines antidemokratisches NS-Gedankengut ist, weiß ich auch nicht.

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AfD ist, wenn „nicht jeder in der SS ein Verbrecher und nicht jeder in der NSDAP ein Nazi war“, aber pauschal jeder Migrant gefährlich, ein Verbrecher und kriminell ist und ausnahmslos alle Flüchtlinge hier nur Sozialleistungen abgreifen und betrügen wollen.

— Kaffeecup (@kaffeecup) September 5, 2024

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Nach der AfD will nun auch das BSW Pressevertreter:innen von Parteiveranstaltungen ausschließen. Ich hätte da einen Vorschlag: Vertreter:innen von Parteien, die dergestalt die Pressefreiheit untergraben, werden dann auch nicht mehr in öffentlich-rechtliche Talkshows eingeladen. Deal?

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Wann sind hiesige Comedians eigentlich auf die Idee gekommen, dass es voll der heiße Scheiß sei, Minderheiten und Schwächere abzuwerten? Wahrscheinlich als sie herausgefunden haben, dass das durchschnittliche deutsche Comedy-Publikum so was geil findet. Das Wort 'Schadenfreude', welches ja durchaus auch die Lust am hämischen Lachen über Schwächere einschließt, ist wohl nicht zufällig ein so deutsches Wort, dass es in mehreren Sprachen 1 : 1 adaptiert wurde. Man muss die Leute eben abholen. Und wenn im Publikum Pöbel sitzt, dann ist das halt so, kann man nichts machen.

"Die allermeisten Witze über Frauen, Behinderte, Schwule und Schwarze haben keinen doppelten Boden, keine tiefere Bedeutung. Sie regen nicht zur Reflektion an. Sie sind leicht verdientes Geld für Comedians, die diese Witze erzählen. Und sie sind humorvolle Entlastung für all jene, die sich von »Schweigespirale«, »Political Correctness« und »Cancel Culture« gegängelt fühlen. Die ihre Menschenverachtung als einen Akt des Widerstandes zelebrieren." (Anpalagan)

Auch die Weinerlichkeit der angeblich so mutigen Meinungsfreiheitskämpfer, sobald sie mal einstecken müssen, ist immer wieder armselig. Wer sich öffentlich heroisch gegen irgendeinen 'Mainstream' stellt, kann das gern tun, sollte dann aber auch das Rückgrat haben, mit möglichen Konsequenzen klar zu kommen. Selbstverständlich hat Luke Mockridge die Freiheit, doofe Witze über behinderte Menschen zu reißen (die er übrigens von US-Comedian Shane Gillis geklaut hat). Aber andere haben ebenfalls Freiheiten. So hat etwa der Sender SAT 1 diejenige, Mockrigdes Witzeleien inakzeptabel zu finden und die weitere Zusammenarbeit mit Ihm zu beenden.

Nicht zuletzt ist die Rumlügerei erbärmlich, das Gehabe, man sei doch eigentlich das wahre Opfer bei alledem. Mockridge reagierte auf die Kritik mit dem Hinweis, er habe die Gags gemeinsam mit dem kleinwüchsigen Speerwurf-Weltmeister Matthias Mester entwickelt, was der aber prompt dementierte.

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Feuer löschen mit Stil. Oder wie schon Onkel Erwin sachte: "Besser blöd von Möht als dumm von Mumm." Hier streut man im Winter wahrscheinlich auch die Straße mit Kaviar. Ist schließlich auch salzig.

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Am Teileinsturz der Dresdner Carolabrücke sind bestimmt auch die Ausländer schuld. Und die Ampel. Und die Grünen. Und die Woken. Denn wenn Deutschland nicht so viele Milliarden für die ganzen Asülschmarotza berappen würde und für Radwege in Peru und so, wäre auch Geld für Brückensanierung da. Stand im Internet. Außerdem haben die grünen Ökospinner in ihrem Naturschutzwahn dafür gesorgt, dass Biber die Fundamente angegriffen haben. Und Robert Habeck ist höchstpersönlich mit einem Lastenrad voller Gasheizungen, die er wehrlosen Dresdnern mit roher Gewalt und vorgehaltener Knarre aus den Kellern gerissen hat, über die Brücke gefahren, und für sowas ist die halt nicht ausgelegt.

Fun fact: Bei den Leistungen an Peru handelt es sich überwiegend um zinsverbilligte Kredite.