tag:blogger.com,1999:blog-1438423604497219591.post5618895189972061780..comments2024-03-27T17:16:58.596+01:00Comments on Fliegende Bretter: Ein Dammbruch?Stefan Rosehttp://www.blogger.com/profile/04272364358023398360noreply@blogger.comBlogger6125tag:blogger.com,1999:blog-1438423604497219591.post-3129476354334465282016-11-12T15:14:09.306+01:002016-11-12T15:14:09.306+01:00Hihi, - naja, der Wunsch nach der perfekten ration...Hihi, - naja, der Wunsch nach der perfekten rational kategorisierbaren Blüte, ist die Stilblüte einer Aufklärung, die Menschen gestalten wollte, bevor sie sich überhaupt mal mit seinem Wesen auseinander gesetzt hatte. Ein möglicherweise schon linkes Problem, während sich unverändert Betonköpfe und Weichspüler gegenüberstehen, die beide aber trotzdem Menschen sind. Sieh dir diesbezüglich übrigens auch noch mal deinen letzten Satz zwischen nicht eindeutig und eindeutig bzw. Glauben und Schein an.<br /><br />Was mich betrifft. Es hat Zeiten gegeben, da hab ich mit vielen anderen jede Menge besagter Klientel erreichen können, die mir dann irgendwelche Freaks mit ihrem "Marx sagt ..." dann gleich wieder verscheucht haben. Wobei der gute Marx ja jetzt auch nicht unrecht hatte. Nobody ist perfekt, aber der Zweifel am ultimativen Versagen ist für mich ein ausreichend menschlicher Zweifel an der ultimativen Aussage, welchen ich ansonsten generell als Mangelware ansehe.<br />ebhttp://www.ebversum.denoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1438423604497219591.post-84839229382742270532016-11-12T13:59:12.146+01:002016-11-12T13:59:12.146+01:00Damit wären wir ja ziemlich genau beim zentralen D...Damit wären wir ja ziemlich genau beim zentralen Dilemma der Linken von jeher: Kompromiss oder Haltung? Der erste Weltkrieg wurde möglich, weil Linke Kompromisse gemacht haben (die SPD im Reichstag für die Kriegskredite gestimmt hat), Hitler wurde auch möglich, weil SPD und KPD lieber Hitler als Reichskanzler geschehen ließen als ein Zweckbündnis einzugehen (dafür konnte man hinterher von sich sagen, Haltung bewahrt zu haben). Ich glaube nicht, dass es da ein eindeutiges Richtig und Falsch gibt, möglicherweise ist 'Versagen' auch das falsche Wort, aber dass die Linke Teile jener Klientel nicht mehr erreicht, die sie als einzige stark machen kann, scheint mir ziemlich eindeutig. Stefan Rosehttps://www.blogger.com/profile/04272364358023398360noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1438423604497219591.post-18502867811833839092016-11-12T13:23:21.643+01:002016-11-12T13:23:21.643+01:00Ehrlich gesagt, stört mich, bei allem Respekt, die...Ehrlich gesagt, stört mich, bei allem Respekt, dieses funktionelle Mantra vom Versagen der Linken. Wieso hat die eigentlich versagt, besonders, wenn man schon Clinton teilweise dorthin versetzt? Es ging doch die ganzen Jahre gerade darum, die Desozialisierung und auch Dehumansisierung von von links nach rechts gewanderter Technokraten wieder zu sozialisieren und auch wieder zu humanisieren. Ich kann mich jetzt an kaum einen Linken links vom Establishment erinnern, der nicht angemerkt hatte, dass sich das Theater zwangsweise nach rechts bewegen muss und dementsprechend irgendwann auch die Völkischen nach draußen treiben wird. Wieso sind die Linken jetzt schuld daran, dass es passiert ist? Sicher, viele sind so in nostalgischen Klischees auch theoretischer bis leider auch systemtheoretischer Denke verfangen, dass sie die menschliche Psyche vielleicht auch etwas zu heftig rational gesehen haben, aber im Grunde ist das eingetreten, wovor sie gewarnt haben. Ich kann nicht sehen, dass sie versagt haben. Außer natürlich, wenn man von ihnen verlangen würde, dass sie die gleichen PR- und Bauernfängermethoden des Vorhandenem und eben auch der Rechten benutzt hätten. Das sie es nicht tun, unterscheidet sie aber doch gerade davon. Ich meine, - muss ich jetzt dem inhumanem Gebrüll von Anhängern der Pegidösen über Afd bis/inklusive Nazis mit Streicheleinheiten und ultimativem Verständnis begegnen, - nur weil ein Teil der vielleicht nicht ganz so miesen eingefangenen Bauern nicht realisieren wollen, dass sie der eigenen gezüchteten Bösartigkeit aufsitzen? Sorry, für mich hat links schon noch so was wie Charakter.ebhttp://www.ebversum.denoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1438423604497219591.post-78988383935396469712016-11-11T22:08:22.833+01:002016-11-11T22:08:22.833+01:00Wenn von rechts ständig an der pc rumgenölt wird, ...Wenn von rechts ständig an der pc rumgenölt wird, dann ist das zunächst berechtigt. Daß Rechte diesen Punkt mißbrauchen, um linke, grüne und liberale Werte zu diskreditieren, zeigt dann, daß sie dieses Feld für ihre eigenen ideologischen Interessen mißbrauchen wollen.<br />Und es zeigt, daß sie sich mit vielen Linken, Grünen und Liberalen einen Irrtum teilen, nämlich daß die pc was zu tun hätte mit linkem, liberalem und grünem Denken.<br />Die pc ist kein liberales Projekt, sie dient nur dem Karrierismus und Leuten, die selber faschistisch denken, nur eben im Namen anderer Gruppierungen.<br /><br />Der Faschismus ist eine Denkweise, er definiert sich nicht über die Gruppen, die er vertritt, sondern darüber, wie er Gruppen und Werte vertritt.<br />Er kann genauso im Namen der Frauen auftreten wie im Namen des "bösen weißen Manns".<br />Er kann genauso im Namen von Migranten auftreten wie im Namen von Deutschen.<br /><br />Man kann darüber streiten, ob es sich bei der pc um faschistisches oder eher um eine Variante linkskollektivistischen Gedankenguts handelt, beides war schon immer artverwandt.<br />Liberal aber ist sie mit Sicherheit nicht.<br /><br />Natürlich gibt es auch viele Leute, die sich selber als pc betrachten, und die das dabei ehrlich meinen mit den liberalen Werten.<br />Denen sei dringend ans Herz gelegt, sich das mit der pc mal näher anzuschauen und sich zu fragen, ob sie nicht nach Kräften von den Profiteuren der pc verarscht werden. Und vor allem in eine offene Debatte einzutreten -in diesem Blog geschieht das schon lange- darüber, was hinter pc, Diskriminierung und Co. stehen könnte.<br />Daß ich ein legitimes Ziel vor Augen habe, heißt noch lange nicht, daß ich einen vernünftigen Weg dahin weiß, es heißt noch nichtmal, daß ich die richtige Analyse habe.<br />Wer nicht offen diskutiert, muß sich zurecht fragen lassen, ob er nicht in Wahrheit eine Ideologie vertritt.<br /><br />Begriffe sind wichtig, nur verliert die pc ausgrechnet auf diesem Feld.<br />Schon die Wortwahl sollte einen aufhorchen lassen: Sich selber als "korrekt" zu bezeichnen, da steckt die Selbstanmaßung schon drin, sowie die prophylaktische Herabwürdigung eventueller Kritiker.<br />Art Vanderleynoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1438423604497219591.post-63873805504218112642016-11-11T21:21:04.747+01:002016-11-11T21:21:04.747+01:00Die Empfindung, die sich nach der Schadenfreude ei...Die Empfindung, die sich nach der Schadenfreude einstellte, war eine merkwürdige Faszination. Merkwürdig deshalb, weil sie mit einem mulmigem Gefühl im Bauch einher ging. Kontinuität und Berechenbarkeit sind zwei elementar wichtige Größen in der Politik, insbesondere der geostrategischen. Mit beiden Größen hat das Wahlergebnis erst einmal gebrochen , ob zum Guten oder zum Schlechten wird man sehen. Mit der Wahl Trumps sind die Amerikaner jedenfalls ein unkalkulierbares Risiko eingegangen. Dass sie dieses Risiko nicht aus reinem Spass an der Freud eingingen, scheint mir recht eindeutig zu sein. Vielleicht gibt es in den USA (und auch bei uns?) zu viele Menschen, die nichts mehr zu verlieren haben, oder die zumindest glauben, sie hätten nichts mehr zu verlieren. So jemand greift nach jedem Strohhalm, nach jeder Chance auf Veränderung. Was die etablierten fürchten: unberechenbares Chaos, erscheint dem, der nichts mehr zu verlieren hat, als einzige Möglichkeit an seiner beschissenen Situation etwas zu ändern. Man könnte auch sagen: <br />Wenn ich den Eindruck habe, von einem System dauerhaft zum Verlierer abgestempelt zu werden: Fuck the system.<br /><br />Klassischerweise war es Aufgabe der Linken, bzw. bei uns vor allem der Sozialdemokraten diese Menschen wieder ins gesellschaftliche Boot zu holen, indem man ihnen eine Perspektive gab. So gesehen ist die Wahl Trumps nicht nur Zeichen für eine Erstarkung der Rechten, als vielmehr für eine Entkernung der Linken, bzw. der Entfremdung von ihrer Kernklientel.<br />„Warum haben die Amerikaner Donald Trump zum Präsidenten gewählt?“ , fragt Eva Schweitzer im Cicero und kommt zum Schluss:<br />„Das hat mehrere Gründe, die sich Linke wahrscheinlich nicht so gerne anhören, weder deutsche noch amerikanische. Einer davon war eine progressive Bewegung in den US-Großstädten, die – mit der Unterstützung der linksliberalen Medien – stets dafür gekämpft hat, Transvestiten den Besuch von Mädchentoiletten zu ermöglichen, Bäckereien zu verpflichten, Torten für schwule Hochzeiten zu backen und Studenten aus Unis zu werfen, die politisch unkorrekte Halloweenkostüme trugen. Gleichzeitig war es ihr egal, dass Fabriken im Mittleren Westen geschlossen wurden, Kleinstädte verfielen und der Reallohn sank.“<br /><br />Noch schöner hat es Jonathan Pie in seinem 6 minütigen Rant auf den Punkt gebracht.<br />(Link: https://www.youtube.com/watch?v=GLG9g7BcjKs )<br /><br />Beides sind Beiträge, über die man zumindest nachdenken sollte. Und das ist dann auch die dritte Empfindung, die inzwischen bei mir eingesetzt hat: Nachdenklichkeit. Sollte dies auch bei möglichst vielen anderen Menschen der Fall sein, hatte die Wahl vielleicht doch ihr Gutes. <br />UJnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1438423604497219591.post-35998653835525198232016-11-11T21:20:31.109+01:002016-11-11T21:20:31.109+01:00Ich bin selber auch noch am sortieren und sacken l...Ich bin selber auch noch am sortieren und sacken lassen. Als sich in der Wahlnacht abzeichnete, dass Trump gewinnen würde, empfand ich, das muss ich zugeben, zunächst Schadenfreude. Beinah sämtliche Medien diesseits und jenseits des Atlantik hatten während des Wahlkampfes ihr Bestes getan, Trump als Vollpfosten darzustellen und sich darüber hinaus über diejenigen mokiert, die so blöd waren, ihn wählen zu wollen. <br />Beides war dumm, demokratiegefährdend und spielte Trump in die Hände. Dumm, weil es noch nie funktioniert hat, andere von der eigenen Meinung zu überzeugen, indem man sie beleidigt. Demokratigefährdend, weil es nicht Druck aus dem Kessel nahm, sondern im Gegenteil erst das Feuer schürte. Es galt nur noch: wir oder die, gut oder böse, schwarz oder weiß. Grautöne schien es nicht länger zu geben. <br />In einem solchen Diskursklima war ein Polarisierer wie Trump in seinem Element. Er musste keine Fakten liefern, denn das tat die Gegenseite ja auch nicht mehr. Er brauchte auch kein großartiges Programm zu entwickeln, denn darum ging es letztlich nicht. Es ging aus seiner Sicht nur darum, die mediale Schwarzweißmalerei in Gang zu halten und in seinem Sinne umzudrehen. Ein bisschen hat er mich an den Chef von RyanAir erinnert, der sinngemäß einmal gesagt hatte es sein ihm scheißegal ob die Medien Gutes oder Schlechtes über sein Unternehmen berichteten – Hauptsache sie berichten. <br />Die westlichen Medien sind Trump voll auf den Leim gegangen. Ich würde behaupten: Hätten sich mehr Journalisten an das in den Qualitätsmedien vielzitierte Bonmot Hans-Joachim Friedrichs gehalten, nämlich, dass ein Journalist sich mit keiner Sache gemein machen solle, auch nicht mit einer guten und dass ein Journalist zwar überall dabei sein, aber nirgends dazugehören solle – Trump hätte einen deutlich schwereren Stand gehabt. <br />Soviel zur Schadenfreude.<br /><br />UJnoreply@blogger.com