tag:blogger.com,1999:blog-1438423604497219591.post8946290589506934895..comments2024-03-27T17:16:58.596+01:00Comments on Fliegende Bretter: Ein Ring...Stefan Rosehttp://www.blogger.com/profile/04272364358023398360noreply@blogger.comBlogger8125tag:blogger.com,1999:blog-1438423604497219591.post-31550147825119904092020-08-03T21:30:03.529+02:002020-08-03T21:30:03.529+02:00Hey Pantoufle,
erst mal lieben Dank für deine nett...Hey Pantoufle,<br />erst mal lieben Dank für deine netten Worte, so was freut den Schreiberling.<br />Nun, Wagner und NS - das ist ein ewiges Thema und wohl kaum auflösbar. Wie überhaupt das mit Urheber und Werk. So dürfte ein Blumenbild von Nolde an der Wand unproblematisch sein, obwohl der Mann glühender Nazi war. <br />Ich kann jeden verstehen, den es bei der Musik gruselt, und würde da nie jemanden missionieren wollen. Bei einigem von Wagner bekomme auch ich gewisse Gedanken nicht aus dem Sinn. 'Lohengrin' etwa ist für mich kaum hörbar ohne Heinrich Manns 'Untertan'. Oder 'Parsifal' mit seiner (leider hinter verdammt genialer Musik versteckten) wirklich antisemitischen Blut- (und Rassen)schandesymbolik. <br />(Sehr empfehlenswert ist übrigens die Dokumentation <a href="https://www.youtube.com/watch?v=hlmaEpw7oz0" rel="nofollow">'Wagner And Me'</a> von Stephen Fry. Zu Wagner und Hitler vgl. auch <a href="https://www.bpb.de/apuz/160065/richard-wagners-antisemitismus" rel="nofollow">hier</a>.)<br />Es ist vielleicht auch die Frage, wie man zuerst damit in Berührung gekommen ist. Mein erster Kontakt (abgesehen vom 'Walkürenritt', den irgendwie jeder mal gehört hat) kam über die Musik, ich glaube, die 'Tannhäuser'-Ouvertüre (Dresdner Fassung), die mich ziemlich elektrisiert hat. Wäre ich von der historischen, ideologiekritischen Seite her gekommen, dann hätte das evtl. anders verlaufen können.<br />Und dass der Mann (den man sich als sächselnden Giftzwerg vorstellen muss) ein begnadeter Schnorrer war, der kein Problem mit Juden hatte, wenn er sie finanziell anzapfen konnte, ist unbestritten. Stefan Rosehttps://www.blogger.com/profile/04272364358023398360noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1438423604497219591.post-74998981185826514402020-08-03T21:25:16.957+02:002020-08-03T21:25:16.957+02:00"Da hast Du etwas wirklich feines geschrieben..."Da hast Du etwas wirklich feines geschrieben!"<br /><br />Ja, und das macht er nahezu jeden Tag, nicht wahr, Pantoufle?Annikahttps://www.blogger.com/profile/08119584776172286543noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1438423604497219591.post-79456304655395487672020-08-03T21:24:08.501+02:002020-08-03T21:24:08.501+02:00Isoldes Liebestod ist eher meins. Es kann gar nich...Isoldes Liebestod ist eher meins. Es kann gar nicht traurig genug sein; dann finde ich's gut. Annikahttps://www.blogger.com/profile/08119584776172286543noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1438423604497219591.post-32551748767095526112020-08-03T10:41:04.745+02:002020-08-03T10:41:04.745+02:00Moin Stefan
Jetzt aber endlich. Seit Tagen lese i...Moin Stefan<br /><br />Jetzt aber endlich. Seit Tagen lese ich Deinen Blogeintrag und habe mich immer wieder darüber gefreut. Da hast Du etwas wirklich feines geschrieben!<br /><br />Ein paar Kleinigkeiten aber würde ich so nicht unterschreiben. <br /><br />„Erst recht konnte er nichts dafür, dass er der Lieblingskomponist eines gewissen Adolf Hitler (1889-1945) werden würde.“<br /><br />Schnorrer unter sich, fällt einem dazu ein, auch wenn sich beide mindestens in der Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs dramatisch unterschieden haben mögen. Und als Schnorrer war Wagner deutlich erfolgreicher als „der Führer“ (von der Bedeutung als Künstler ganz zu schweigen), zumindest was die erste Lebenshälfte betrifft. <br />Die ewige Streitfrage der Persönlichkeit des Künstlers und die Trennung zu seinem Werk: Was Wagner betrifft, so könnte man durchaus darüber diskutieren, ob es ohne Wagner einen Hitler gegeben hätte. Oder genau diesen Hitler. <br />Das könnte man natürlich auch über einen v. Treitschke, Hermann Ahlwardt oder Theodor Fritsch sagen. Aber es ist eben diese Stimmung, die ein Wagner bei seinen Zeitgenossen hinterließ. Er sprang zu Lebzeiten mit beiden Füßen in den Sumpf des Antisemitismus des 19. Jahrhunderts, der der Nährboden für das war, was seit 1933 nicht nur Phantasie blieb. <br /><br />„Es mag überraschen, aber obgleich ungefähr zur selben Zeit entstanden wie sein 1850 publizierte, heute nur mehr schwer lesbarer Aufsatz 'Das Judenthum in der Musik', ist sein Opus magnum 'Der Ring des Nibelungen' weitgehend frei von Antisemitismus und Deutschtümelei.“<br /><br />Was mich dabei viel mehr überraschen würde, ist die Tatsache, daß die Veröffentlichung noch zu Lebzeiten Heinrich Heines (1797 – 1856) geschah. Wie reaktionär mußte man eigentlich sein, um so einen Schmu um 1850 zu veröffentlichen? Und wenn es um die Bedeutung des eigenen Werkes ging, war Wagner auch durchaus über „jüdische Hilfe“ dankbar.<br />"…nur so viel, daß ich keinesfalls so lange in Boulogne geblieben sein und die englischen Preise bezahlt haben würde, wenn nicht ein glückliches Ungefähr es gefügt hätte, daß ich (Giacomo) Meyerbeer hier antreffen sollte, der mir bei meinen Vorhaben von unermeßlicher Wichtigkeit werden kann, und mit dem ich mich auch bereits so gut wie möglich liiert habe".<br />Brief Wagners an Meyerbeer, 4. Februar 1837<br /><br />"Ach, wenn Sie wüßten, welche unermeßliche Wohltat Sie mir dadurch angedeihen ließen! Wenn Sie empfinden könnten, zu welch überschwenglichem Dankgefühl Sie mich durch diesen so einfach an den Tag gelegten und deshalb so hoch ehrenden Beweis Ihrer Theilnahme hinreißen! Ich in alle Ewigkeit nicht Anderes gegen Sie aussprechen dürfen, als Dank! Dank!"<br />Wagner an Meyerbeer, 15. Februar 1840<br /><br />Ohne Kommentar.<br /><br />Vielleicht kann Wagner nicht direkt etwas dafür, Lieblingskomponist des „Führers“ gewesen zu sein – dagegen aber viel ausgelassen, daß diese Saat irgendwann aufgeht. <br />Ich kann jedenfalls bis heute nicht diese Musik hören, ohne daß es mich graust.Pantouflehttps://schrottpresse.orgnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1438423604497219591.post-75201329777334514232020-08-02T18:49:37.946+02:002020-08-02T18:49:37.946+02:00Eine wahrlich wohlwollende Würdigung Wagners.Eine wahrlich wohlwollende Würdigung Wagners.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1438423604497219591.post-31692634429475586252020-08-01T14:39:07.012+02:002020-08-01T14:39:07.012+02:00P.S. In Bayreuth ist Karten zu bekommen für Otto N...P.S. In Bayreuth ist Karten zu bekommen für Otto Normalbürger unter 10 Jahren Wartezeit kaum machbar.Stefan Rosehttps://www.blogger.com/profile/04272364358023398360noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1438423604497219591.post-59356481742390525582020-08-01T14:26:25.134+02:002020-08-01T14:26:25.134+02:00Wagner macht schon Spaß. Der 'Ring' ist fü...Wagner macht schon Spaß. Der 'Ring' ist für mich auch das mit Abstand faszinierende, was er geschrieben hat. Nur leider erschließt sich das vielen nicht so ohne weiteres. Man kann sich etwa den von Lorin Maazel eingerichteten, eine gute Stunde langen 'Ring ohne Worte' anhören. Den besten Einstieg in den ganzen Trumm bietet vielleicht der erste Akt von 'Die Walküre'. Da ist ein Kommentar nebenher hilfreich, etwa von <a href="https://bayern-online.de/bayreuth/erleben/kultur/richard-wagner-festspiele/wagnerportal/buecher/opernfuehrer-texte/pahlen-opernfuehrer/pahlen-textbuch-die-walkuere/" rel="nofollow">Kurt Pahlen</a> (etwas altväterlich manchmal, aber sehr informativ).Stefan Rosehttps://www.blogger.com/profile/04272364358023398360noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-1438423604497219591.post-56178087217703878712020-08-01T12:01:46.656+02:002020-08-01T12:01:46.656+02:00Über Wagner habe ich nur Sekundärwissen (s.o.), di...Über Wagner habe ich nur Sekundärwissen (s.o.), die Musik kenne ich nicht, bzw. nur in Auszügen, wenn ich Kunstbanausin im Auto mal den Klassiksender einschalte. <br /><br />Aber seitdem ich mal im Kammermusiksaal eine Werkstattprobe mit Thielemann erlebt habe und er freundlich und unerwartet humorvoll agierte ("Draußen brucknert es ja auch ziemlich" = Anspielung auf das trübe Herbstwetter), möchte ich ihn so gerne mal Wagner dirigieren sehen, also in echt. Aber nicht in Bayreuth, sondern irgendwo, wo es bequemere Stühle gibt. <br /><br />Annikahttps://www.blogger.com/profile/08119584776172286543noreply@blogger.com