Rückblick
Das in weiten Teilen überzeugende 2:0
gegen die Niederlande ist nicht allein durch die spielerische Klasse
der deutschen Mannschaft entstanden, die sich im Gegensatz zum ersten
Spiel gegen Portugal sichtbar steigern konnte. Genau so wichtig waren
eklatante Schwächen und Nachlässigkeiten der Niederländer. Die
niederländische Mannschaft ist neben der spanischen die mit den
meisten Superstars europäischer Topclubs in ihren Reihen und hat
bisher im ganzen Turnierverlauf enttäuscht. Vor allem die schlampige
Abwehrarbeit kam einem Stürmertyp wie Mario Gomez entgegen. Zwischen
der zwanzigsten und siebzigsten Minute konnte der Eindruck aufkommen,
dass Oranje eigentlich keinen Bock mehr auf Fußball mehr hatte und das
Spielen weitgehend einstellte. Dass die Niederländer in den letzten zwanzig
Minuten dann besser ins Spiel fanden, lag nicht nur an ihrer offensiveren
Ausrichtung durch die Hereinnahme von Huntelaar, sondern auch daran,
dass die deutsche Mannschaft das Tempo heraus nahm und den Vorsprung
nach Hause schaukeln wollte. Das ist bei einem Turnier an sich
vernünftig, nur ließ leider die Konzentration ein wenig nach,
sodass das zu einer gefährlichen Sache wurde.
Ausblick
Die dänische Mannschaft hat sich als
der sprichwörtliche Favoritenschreck erwiesen. Über das Turnier ist
überdeutlich geworden, dass es kaum noch sicher zu tippende Siege
der so genannten 'großen' Mannschaften bzw. Favoriten gibt. Alle
Mannschaften, mit Ausnahme der irischen, waren bisher in der Lage,
einen auf dem Papier stärkeren Gegner schlecht aussehen zu lassen
und mindestens ein Unentschieden herauszuholen. Einem diszipliniert
und konzentriert spielenden doppelten Abwehrriegel, der keine Fehler
macht, ist auch mit ausgefeiltem Kombinationsfußball kaum noch
beizukommen. Daher ist zu befürchten, dass es auch heute Abend
wieder Magerkost zu sehen geben wird. Die Dänen werden vermutlich
defensiv eingestellt sein und sich auf Konter verlegen. Die Deutsche
Mannschaft wird versuchen, das Spiel zu machen und aus einer soliden
Defensive heraus geduldig versuchen, sich Chancen zu erarbeiten. Wir
werden wahrscheinlich wenig Tempo, dafür aber eine Menge Rück- und
Querpässe sehen. Sollte die deutsche Mannschaft in der zweiten
Halbzeit führen, wird sie aus Gründen der Ökonomie versuchen, das
Spiel nach Hause zu schaukeln. Das wäre nicht schön, aber, wie
gesagt, vernünftig. Kommt man weiter, stehen noch maximal drei
weitere Spiele an, die theoretisch alle in die Verlängerung gehen
können.
Tipp: Arbeitssieg, 2:1 Deutschland
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