Montag, 3. April 2017

Fake Food


Das Treiben eines global agierenden Klopsebraters gehört zu den Dingen, die mir normalerweise irgendwo vorbeigehen. Ich mache mir nichts aus deren Sortiment, weswegen links liegen lassen der Sache in der Regel den besten Dienst erweist. Manchmal aber, da kann man nicht anders, als doch ein Stück seiner Aufmerksamkeit abzuzweigen. Etwa, wenn eine einzige Mitnehm-Tüte des Ladens einen Mief verbreitet, der einen ganzen Personenwagen der Bahn unbenutzbar macht, weil der Mensch bekanntlich weghören, wegsehen, leider aber nicht wegriechen kann. Oder wenn deren Werber einem mit einer unter dem voll ironischen Rubrum 'Wahrheit' firmierenden Schnurre kommen, die zuletzt vor etwa 10 Jahren noch mäßig originell war. Auf Kifferpartys und in Kreisen, die noch kein Internet hatten und auch sonst nicht viel mitbekamen.


Boah ey, Bielefeld gibts gar nicht! Gewusst?
Hamma, oda?
Weeßte? Weeßte? Kennste?
Voll witzig, ey. Lass ma hinfahrn.

Bleibt die Frage, mit welchen krassen Wahrheiten uns die Werber als nächstes konfrontieren.

Pommes aus Sägespänen?
9/11 ein Inside Job?
Reptiloiden unter uns?
Vergiftet durch Chemtrails?
Homoöpathie kann Krebs heilen?
Krebs gibt es gar nicht?
Wichsen macht blind?

Ach nee, das haben sie schon.


3 Kommentare:

  1. Der Brüller! Zum totgähnen, tatsächlich.
    Man darf gespannt sein, welche Uralt-Kamellen diese Berufs-Kreativen - pardon, heißen ja Creative - als nächstes ausgraben, vielleicht:
    »In Wahrheit heißt es nicht "ein SMS schicken", sondern "eine SM schicken".« .. u.ä.m.

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  2. Ein echter Grund zur Freude, diese Werbung: die Verzweiflung bei McDoof muss wohl groß sein, wenn man auf solche jämmerliche Werbung zurückgreifen muss. Das liegt wohl daran, dass inzwischen eine Burgerkette nach der nächsten aufmacht und McDonalds das Wasser abgräbt.

    Auf den Trick ist wohl zuerst ein Gallier namens Asterix gekommen, der dem kapitalitsischen Hinkelsteintreiben seines Freundes Obelix ein Ende setzte, indem er das halbe Dorf zu Hinkelsteinhauern gemacht hat.

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