Sonntag, 10. April 2022

Ronny des Monats - April 2022

 
In Zeiten wie diesen beherrscht das Geschehen in der Ukraine die Nachrichten ziemlich einsam. Wenn sich nicht gerade eine amtierende Bundesregierung bei dem Versuch, eine Impfpflicht einzuführen, anstellt wie Stan Laurel und Oliver Hardy bei dem Versuch, ein Klavier ordnungsgemäß abzuliefern. Das macht es nicht unbedingt einfacher, eine reguläre Ronny-Verleihung durchzuführen (im letzten Monat, die älteren werden sich erinnern, ist die Verleihung gleich ganz ausgefallen). Doch -- die Sache will’s! Schaut man an den richtigen Stellen, dann finden sich auch in Kriegszeiten genügend preiswürdige Einzelleistungen.

Die Top 5 für den Monat April:

Platz 5: This Land Is Our Land

Mehrere Mitarbeiter einer Magdeburger Filiale des Lebensmittelhändlers Kaufland, verstärkt durch Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes, sollen zwei aus Indien stammende Kunden, die verdorbene Milch reklamieren wollten, aus dem Laden geworfen haben mit Bemerkungen wie: "Ihr seid hier in unserem Land." Ja, leider, möchte man da spontan ergänzen. Und dann nach der Quittung fragen, die die Eigentumsverhältnisse belegt. Denn eigentlich müssten die verdächtigten Mitarbeiter ja nachweisen können, dass dieses Land ihnen gehört. Fürs Protokoll: Es kann sehr wohl sein, dass die beiden Kunden sich eventuell nicht korrekt verhalten haben, vielleicht sogar so, dass man sie tatsächlich des Ladens verweisen musste. Nur die Begründung ist halt ziemlich, nun ja.

Platz 4: Gunnar Lindemann (AfD, kann zwei und zwei addieren)
Am 1. April wurden alle Corona-Beschränkungen aufgehoben und der Ramadan begann. Na, klingelt’s? Päng, päääng!
Der erste April ist übrigens auch der Tag des Jahres, an dem man sich mitunter arg verarscht vorkommt. Wirklich nur Zufall?

Platz 3: Aufs Maul, oder was?
Frédéric Bußmann, Direktor der Chemnitzer Kunstsammlungen hat junge Leute, die in einem Park in der Chemnitzer Innenstadt den Hitlergruß zeigten, darauf angesprochen. Reaktion: Hiebe.

Platz 2: Blitzmerker in der Staatskanzlei
Michael Kretschmer (CDU), seines Zeichens Ministerpräsi von Sachsen, ventilierte angesichts der Causa des Sängers Gil Ofarim (wir erinnern uns), die eine Wendung genommen hat, die für viele, auch für mich, überraschend kommt, das Folgende:
Na, bemerkt? Hier die Deutschen, dort die Juden. Dann sind Sie fixer als Kretschmer. Es ist zu befürchten, dass noch ein paar Jahrzehnte ins Land gehen könnten, bis besagter mal rafft, dass auch Deutsche Juden sein können und umgekehrt.

Platz 1: Hobbyhistoriker des Monats
Johannes Normann (AfD) kam angesichts der russischen Invasion der Ukraine mit folgender steiler These um die Ecke: Es handelt sich zweifelsfrei um einen weiteren von Polen provozierten Weltkrieg. Hm. So richtig leuchtet mir nicht ein, wieso Polen ein Abo darauf haben soll, Weltkriege zu provozieren. Zwei gab es bislang (was für mich gern so bleiben darf). Beim zweiten gab es diese False-flag-Aktion der SS im Sender Gleiwitz, den nur für einen Beweis polnischer Kriegsschuld akzeptieren kann, der selber Nazi ist. Und im Fall des ersten Weltkriegs gab es meines Wissens nach überhaupt keinen Staat Polen, der irgendwas in die Richtung hätte provozieren können, weil Polen da gerade wieder geteilt war. Normann sollte hier vielleicht noch etwas nachbessern. 


Und der Ehrenronny des Monats geht dieses Mal an:

Ursula Haverbeck, a.k.a. Knast-Ulla
Die 93jährige notorische Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck wurde vom Landgericht Berlin erneut zu einer Haftstrafe wegen Volksverhetzung verurteilt, weil sie wieder einmal mit gewagten Aussagen zum Thema Shoah im die Ecke gekommen war. Abgesehen von der Frage, ob man die alte Schachtel nicht einfach ihr dumm Tüch brabbeln lassen sollte, fragt man sich schon: Was treibt sie an? Gefällt es ihr im Bau einfach nur gut oder will sie unbedingt noch ins Guinness-Buch der Rekorde als am häufigsten einfahrende Seniorin 90 plus der Welt?







2 Kommentare:

  1. Den Hitler-Gruß darf man nicht zeigen. Das wußte schon Cäsar.
    Denn man muß linkisch sein und nicht auf-recht!

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  2. Dieselben Leute, die zwei Jahre kein Problem mit der Zensur von Querdenker-Schwachsinn hatten, beschweren sich jetzt über die Zensur russischer Kriegspropaganda. Genau mein Humor.

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