Heute: Georg Seeßlen über Melange
"Was die Positionen von Sahra Wagenknecht, Alice Schwarzer und ihren Anhänger*innen anbelangt, so geht meine Reaktion übers »Anderer-Meinung-Sein« deutlich hinaus. [...] Es bildet sich da, meiner bescheidenen Meinung nach, keine Diskursgemeinschaft, die nach Möglichkeiten zum Frieden sucht, sondern eine hybride, bewusstlose und ein klein wenig clowneske Gemeinschaft, die fatal an »Querdenker« und »Coronaleugner«-Szenen erinnert, das Rechte und das Linke quergestrickt, die Verschwörungsphantasmen und die schwarzbraunen Immerdabeis, die berechtigte Opposition zur hegemonialen Mainstreamerzählung und der sektenhafte Bruch mit dem Common Sense, die Forderung nach Gehör und die Taubheit gegenüber Einwänden, die Mischung aus Aggression und Opferstatus, die Verbindung humanistischer Anliegen mit geradezu zynischem nationalem Interesse -- diese Melange entzieht sich meiner Vorstellung von kritischem Denken." (taz, 29.03.2023)
Besten Dank. Hätte ich selbst nicht besser sagen können. Definitiv.
Und wo wir gerade bei Querdenkern et al. sind: Wirklich ganz herzig, diese Versuche, jetzt, da die Experten müde sind und ihr Job weitgehend getan ist, die Pandemie nachträglich so zu framen, dass sie ja die ganze Zeit recht hatten und alle ihnen dankbar sein müssten bzw. sich bei ihnen zu entschuldigen, wenn nicht gar zu Kreuze zu kriechen hätten.
Am Arsch die Räuber! Hättet ihr wohl gern.
"Was bei den Corona-Gekränkten geschieht, kann man analog dazu [...] als Nonpräventionsparadox bezeichnen. Sie betrachten die Tatsache, dass sie selbst trotz fehlender Impfung nicht gestorben sind, als Beweis für ihre falschen Erzählungen. Sie leiten daraus weiter ab, dass gleich alles falsch gewesen sein muss, und betrachten im gleichen Atemzug sich selbst als Inhaber*innen der einzigen Wahrheit." (Sascha Lobo)
Nee, sorry, liebe Querschwurbler, wird nicht passieren, das mit der großen Entschuldigung. Deal with it. Wenn ihr rückblickend tatsächlich in dem einen oder anderen richtig lagt, dann in dem Sinne, dass auch eine stehen gebliebene Uhr zwei Mal am Tag die richtige Zeit anzeigt. Und wenn jetzt welche, die 2020ff. In der Verantwortung standen, sagen, mit dem heutigen Wissen hätten sie damals in dem einen oder anderen Punkt anders entschieden, dann ist das (a) etwas völlig Normales und (b) absolut kein Grund für Schadenfreude oder Triumphzüge.
Vielmehr ist das ein Anlass, mal ganz dringend in sich zu gehen. Diese Leute beherrschen nämlich etwas, woran Querdenker und andere Schwurberellos konsequent scheitern bzw. das sie grundsätzlich immer nur von anderen verlangen: Eigenes Verhalten selbstkritisch zu reflektieren.
Die Querdullis haben sich, wie die Zeugen Jehovas und die Letzte Generation, längst in ihre eigene Märchen- und Traumwelt verabschiedet, in der unser aller Untergang kurz bevorsteht und der Impfstoff nicht Millionen Menschenleben gerettet, sondern gekostet hat.
AntwortenLöschenFie Zeugen Jehovas verteilen den Wachturm auf kyrillisch.
LöschenDer ZG-Blog hat die Opferrolle in Sachen Corona nahezu perfektioniert, finde ich.
AntwortenLöschenIn der ersten und in der zweiten Coronawelle waren die Impfungen wichtig. Damals starben selbst junge Spitzensportler, die sich nicht impfen lassen wollten, wie die Fliegen. Die Notfallstationen waren zu 90% voll mit Ungeimpften, berichtete damals meine Tochter (Krankenschwester im Kantonsspital Aarau). In der dritten Welle (Omikron) war es dann anders. Auf diese Impfung hätte man mE verzichten können. Die Impfgegner verweisen nun immer auf die dritte Welle und unterschlagen die vielen Toten (Ungeimpfte) der ersten und zweiten Welle. Zudem: Wie der Kiezschreiber auf seinem Blog heute schrieb, passieren in einer solchen neuartigen Situation immer Fehler. Der Staat musste handeln, aus Vorsicht manchmal halt ein wenig über das Ziel hinaus. Dies stellt sich dann aber erst im Nachhinein heraus.
In Indien tobt übrigens eine neue, hochansteckende Corona-Variante...
XBB1.16 ist nicht wirklicher ansteckender als omicron, da ne sub-variante desselben; kein "neue/r" corona-variante/stamm. und von "toben" kann nicht wirklich die rede sein, jedenfalls nicht bis jetzt.
Löschen"In der Schweiz scheint das Leben nach der Covid-Pandemie wieder zum Normalzustand zurückgekehrt. Doch jetzt bereitet Expertinnen und Experten eine neue Corona-Variante in Indien Sorgen. Die «Arcturus», eine neue Omikron-Untervariante hat innerhalb von 14 Tagen die Infektionszahlen in Indien um 281 Prozent steigen lassen. Auch die Todeszahlen seien im gleichen Zeitraum um 17 Prozent gestiegen." (20 Minuten)
LöschenMein neues Frettchen hat wieder ein Härchen in der Suppe gefunden...
#Variante