Samstag, 9. September 2023

Ronny des Monats - September 2023


Verehrte Lesende, da ich momentan beruflich recht eingespannt bin und ich den Kopf meist nicht freihabe, gibt es lediglich eine unillustrierte Sparversion der allmonatlichen Ronny-Verleihung. Aus den genannten Gründen könnte es auch passieren, dass hier eine Zeitlang nicht in gewohnter Frequenz gebloggt wird, mal sehen.

Die Top 5 des Monats:

Platz 5: Lack gesoffen?
Dem Lackierzentrum Körner in Meschede geht es offenbar sehr gut, denn es kann sich seine Kunden aussuchen. Aber der Inhaber legt übrigens Wert darauf, kein "brauner Hund" zu sein. Na dann sind wir ja alle beruhigt. Mit Farben kennt der Mann sich schließlich aus.

Platz 4: KNT HLZ 2.0
Es spricht einiges dafür, dass ein Neonazi, der vor zwei Wochen in Chemnitz überfallen wurde, dies nur vorgetäuscht hat.  Klar, in einem Milieu, das anfällig für absurdeste Verschwörungserzählungen ist, hat so was Erfolgsaussichten.

Platz 3: Kleingartenidylle
Dass Kleingartenvereine Spießerveranstaltungen mit Hang zu latentem Faschismus seien, ist ein blödes Klischee. Doch ist es immer wieder herzig, wenn Menschen sich so richtig Mühe geben, jedes dumme Klischee zu bestätigen, das über sie und ihresgleichen kursiert. So flaggte jetzt der Vorsitzende (!) eines Mainzer Kleingartenvereins schwarz-weiß-rot mit der Aufschrift: "Achtung! Sie betreten Deutsches Reich". Ob er auch jeden Morgen Fahnenappell gemacht hat?


Platz 2: Saubere Arbeit!
Ganze vier Tage brauchten brandenburger Neonazis, um eine bosnische Familie aus der Stadt zu jagen. Guinness-Buch schon informiert?


Platz 1 und Ronny des Monats geht dieses mal wieder einmal an:

Seriensieger Friedrich Merz (CDU)
Das Sauerländer Fettnäpfchensuchgerät* hat wieder einen rausgehauen. Jetzt gab er bekanntlich auf einem traditionsreichen bayerischen Massenbesäufnis namens Gillamoos zum Besten, nicht Kreuzberg sei Deutschland, sondern Gillamoos. Und dockte damit sauber an das Narrativ von 'unserem Land' an, das es sich zurückzuholen gelte. Das muss diese berühmte Brandmauer nach rechts sein, mit der der Briloner Sandkastenrocker die AfD halbieren will.


Und der Ehrenronny des Monats geht dieses Mal ins Preßwesen, und zwar an:

Christian Unger (MOPO)
Die hanseatische Edelfeder feierte jüngst Markus Söder für seinen klugen Schachzug im Umgang mit dem Aiwangerhuppsi wie folgt:

"Am klügsten in dieser Strategie von Söder ist ein Nebenaspekt: Söder verdonnert Aiwanger zu Treffen und Gesprächen mit jüdischen Gemeinden in Bayern. Söder straft Aiwanger nicht mit Höchststrafe ab, drängt ihn nicht mit einem Rauswurf aus dem Amt - und damit aus der Debatte. Im Gegenteil: Aiwanger muss Sozialarbeit leisten und im Gespräch mit Jüdinnen und Juden in Bayern seine Haltung zum Antisemitismus kritisch hinterfragen lassen."

Genau, sollen sich doch am besten die Juden um Antisemismus kümmern! Die haben schließlich am meisten Erfahrung damit. Das ist, wie der Kollege richtig anmerkte, perfidester "sekundärer Antisemitismus in Reinform". Bah!




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*Das war in den Achtzigern einst einer der zahllosen Spottnamen für Helmut Kohl. Sein Nachfolger im Amte des Parteivorsitzenden erweist sich immer mehr als gelehriger Schüler.








5 Kommentare:

  1. Platz 4 – FAZ meldet Vortäuschung des Überfalls in Chemnitz – probier mal den Link, spaßeshalber. Oder tu das gleiche wie ich und probier mal eine Suchmaschine zu alternativen Meldungen. Lehrreich.

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    1. Nachtrag, Zeit Online bringt die Meldung mit dem Zusatz „ZEIT ONLINE hat diese Meldung redaktionell nicht bearbeitet. Sie wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen“, ein Zusatz, ich dort zum ersten Mal gesehen habe.

      Stern bringt die Meldung ohne diesen Zusatz.

      Das Portal news.de bringt die Meldung mit farbenfroher Abbildung. Für mich sieht der Finger durchaus abgehackt aus. Im Schlussteil erklärt ein Versicherungsexperte den Versicherungswert.

      Ich fass zusammen. Hier wird Straftatvortäuschung mit Selbstverstümmelung insinuiert. Kann man glauben, muss man aber nicht angesichts des Strafprozesses gegen Nina Engel und die „Hammerbande“ (Strafurteil noch nicht rechtskräftig).

      Wertung jeder Art überlassen wir dem mitlesenden Publikum – einschließlich, diese Heldenmeldung in einer Bestenliste einzugliedern.

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    2. Keine Ahnung, was gemeint ist. Die FAZ hat den Artikel zurückgenommen, aber eine Suchanfrage ergab, dass Bild, Focus und andere knallharte Antifa-Organe das noch online haben. Netter Versuch.

      Im Übrigen mache ich darauf aufmerksam, dass die im Impressum veröffentlichte Mailadresse allein wegen der Vorgaben des TMG dort steht, und nicht der anderweitigen Kontaktaufnahme dient. Ich bitte also höflichst, mich nicht per Mail mit Belehrungen zu belästigen, capisce?

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    3. Ich folge deinem Link (Suchanfrage mit duckduckgo):

      Neonazi soll Macheten-Angriff im Chemnitzer Stadtpark nur vorgetäuscht … – das „soll“ willst du mir als Fakt verkaufen?

      „Letzte News“, linker und rechter Screenshot glänzen durch Fragezeichen im Schlüsselsatz.

      Und so weiter. Kein harter Fakt, nur hätte, könnte. Alles in DEINER Suchanfrage. Wem das Tatprofil nicht ins Konzept passt, der suggeriert halt. Beschönigung von Antifa-Umtrieben.

      Die Sturmabteilung (SA) ist historischer Vorläufer der Antifa.

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    4. "Die Sturmabteilung (SA) ist historischer Vorläufer der Antifa."
      Keine weiteren Fragen.
      Wir sind immer noch nicht per Du.
      Verschwinden Sie, Herr Busch. Alle weiteren Ergüsse dieser Art werden ab jetzt wieder gelöscht.

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