Nicht immer Kritisches über Politik, Gesellschaft, Medien, Kultur, Essen und manchmal auch Sport
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Donnerstag, 13. Oktober 2016
Schmähkritik des Tages (4)
Heute: Denis Scheck über Margot Käßmann
"Gibt es Jämmerlicheres, als wenn Erwachsene beim Besuch im Kindergarten oder in der Grundschule so tun, als wären sie selbst Kindergartenkinder oder Grundschüler? Dieses literarische Leben auf Kredit, diese geborgte Naivität, dieses Sich-blöd-stellen mit großen Stauneaugen ist der basso continuo von Margot Kässmanns publizistischem Oevre. 'Für dieses Buch habe ich über viele Monate Zeitungsauschnitte gesammelt und war am Ende fast erschlagen von der Vielfalt der Probleme, der Stimmen, der Ansätze', schreibt sie. Ein unnötiges Buch, von der Konzeption her Kraut und Rüben, in der Ausführung lieblos hingerotzt, ein Buch, dessen Leser sich wie zu Unrecht ans Kreuz geschlagen fühlen müssen." (Über 'Mehr als Ja und Amen')
"Zwölf Aufsätzlein der Ex-EKD-Vorsitzenden zu Themen wie Mut, Trost, Liebe und Geborgenheit versammelt dieses leider illustrierte Büchlein. "Ich denke, jeder Mensch muss für sich selbst herausfinden, wo die eigenen Kraftquellen liegen", schreibt Margot Käßmann darin. Aus dem Mund einer FDP-Vorsitzenden klänge das akzeptabel, für eine protestantische Theologin aber ist das bis zur Selbstaufgabe lasch und opportunistisch: ein Offenbarungseid." (Über 'Sehnsucht nach Leben')
Und, weil's so schön ist und alles nun einmal zwei Seiten hat:
"Aus groupiehafter Sehnsucht nach der medialen Wiederaufstehung einer wegen Trunkenheit am Steuer zurückgetretenen Landesbischöfin und Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland ein grauenhaftes Mischmasch aus Sermon, Erbauungsliteratur und moralisierenden Textautomatenbausteinen über Monate an die Spitze der deutschen Bestsellerlisten zu jubeln - für solch merkwürdige Heiligenverehrung kennt man meines Wissens im Norddeutschen das schöne Wort 'katholisch!'" (ARD, 30.01.11)
Anmerkung: Seit Jahren liefert Margot Käßmann zuverlässig den, nun ja, intellektuellen Soundtrack für die Generation Nordic Walking. Was mir eigentlich von ganzem Herzen egal sein könnte, hätte es da nicht diesen - zum Glück erfolglosen - Versuch gegeben, sie als Nachfolgerin des amtierenden Bundespfaffen zu installieren. Und das hätte dann auch mich angegangen. Mit den Flüchtlingen wird dieses Land schon fertig, der zweite evangelische Pfarrhausschrat im Schloss Bellevue in Folge aber, das wäre vermutlich zu viel gewesen.
5 Kommentare:
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Von der ersten Sekunde an fand ich die schrecklich mit ihrer Betroffenheitsmiene und diesem schauerlich nichtssagenden Geschwafel. Aber dass es Leute gibt, die ihr auch noch zuhören, ist bald schlimmer.
AntwortenLöschenAlso im Gegensatz zum Kriegstreiber Gauck ist die Käßmann (auch wenn sie gelegentlich moralisieren sollte; das tun letztlich alle Kirchen-Leute) eine überzeugte Pazifistin. Sie war beispielsweise eine Gegnerin des Afghanistan-Krieges und hat die Politik verärgert. Allein deswegen würde sie niemals gewählt werden. Nicht bei den ganzen Kriegstreibern im Bundestag.
AntwortenLöschenNatürlich war ihre Kritik am Afghanistan-Einsatz damals in Ordnung (wobei sie sich, wie du richtig bemerkst gegen das politische Establishment stellte, die Bevölkerung stand und steht Out-of-area-Kriegseinsätzen der BW reserviert gegenüber)- Nur ihr Lösungsvorschlag, sich mit den Taliban hinzusetzen und zu beten (nachzulesen hier) hat es dann ein wenig wieder gekillt für mich.
LöschenDa muss ich sie glatt in Schutz nehmen. Sie sagte: "Ich muss mir immer hämische Kommentare anhören, so nach dem Motto: Na gut, Frau Käßmann, dann setzen Sie sich doch in ein Zelt und beten mit den Taliban."
LöschenM. Käßmann ist nur soweit gegen Kriege wie M. Luther für Frieden war. Und "weit" war das nicht. Käßmann ist regelrechte Luther-Fanatikerin und akzeptiert die Fehlleistungen eines Antisemiten, eines Frauenfeindes, eines Rassisten, eines tief "katholisch" gebliebenen tintenfasswerfenden Teufelsehers. Mittels Käßmann wird seit 500 Jahren nicht weitergedachten Unsinns überholter Nonsens mediengerecht weit in unser Jahrtausend transportiert!. Käßmann sollte man den Rat geben, Texte, die zur sogenannten Bibel in heutiger Zusammenstellung geführt haben, direkt ohne Umwege in DEUTSCHE Sprache zu übersetzen, also ohne Zwischenstationen LATEIN, GRIECHISCH, ENGLISCH. Anschließend mag man fröhlich weiter glauben, aber bitte nicht in der Öffentlichkeit und deren Medien
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