Freitag, 29. März 2019

Grenzerfahrungen in der Konsumgesellschaft (17)


Da stiefelst du, nichts Böses ahnend, mir nichts, dir nichts in den Getränkemarkt deines Vertrauens, um eine Kiste Wasser zu erstehen. Und dann, am Ausgang, du warst so weit mit allem durch und deuchtetest dich schon beinahe in Sicherheit, das:

Ey, Foto ist voll von mir urgehoben! Klaust du, mach ich dich Artikel 13, ey!

Flashback. Déjà-vu.

Für die jüngeren Leserinnen und Leser: 'Frauengold' war ursprünglich ein Kräutergesöff, eine Art Zaubertrank, der, pinnchenweise genossen, Frauen schön mucksch und patriarchatsaffin halten sollte. "Hauptwirkstoff war Alkohol mit mindestens 16,5 Volumenprozent" (Wikipedia). Also im Prinzip ein Pendant zu Vattas (damals allgemein akzeptiertem) beruhigendem Schluck aus dem Flachmann. Die Produktion von 'Frauengold' musste 1981 eingestellt werden, da ein enthaltener Wirkstoff als krebserregend eingestuft wurde. Das Glyphosat seiner Zeit? Vielleicht war das Zeug auch psychoaktiv, wer weiß. Könnte man fast auf die Idee kommen.

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Dergleichen böse Ingredienzien sind im Reboot offenbar nicht mehr enthalten. Nicht mal Natrium. Und Alkohol schon mal gar nicht. Wo soll da die pure Lebensfreude herkommen?

Auf die Schnelle konnte ich keine Belege dafür auftreiben, aber mir will scheinen, dass es meist Frauen sind, die in helle Aufregung verfallen ob ihres Allgemeinzustandes, wenn sie nicht immer und überall eine mehrere Liter fassende Wasserflasche parat haben. Insofern haben wir es hier wohl mit einem klaren Fall von Gender Marketing zu tun.




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