Sonntag, 18. Februar 2024

Neues vom Iwan - Und wenn die Ukraine verliert?

 
"Russland, ein überaltertes Land, verheizt gerade eine ganze Generation junger Männer. Offensichtlich sind die politischen Ziele des Krieges so wichtig, dass man bereit ist, diesen Preis zu bezahlen." (Carlo Masala)

Um Wladimir Putin für einen Mörder zu halten, braucht es keinen Fall Nawalny. Putin hat als Oberbefehlshaber der russischen Streitkräfte seit Februar 2022 wohl um die 100.000 Soldaten in den Tod geschickt und um die 200.000 verwunden und verstümmeln lassen. Wozu? Weil er das hehre Ziel verfolgt, die Welt von ein paar ukrainischen Banderaspinnern zu befreien? Sicher doch. Denn merke: niedere Motive hat grundsätzlich immer nur der 'Wertewesten'. Wieso sonst? Um jenem Westen einen Denkzettel zu verpassen und die geostrategische Position Russlands zu verbessern? Hat ja super funktioniert bislang. Schweden und Finnland sind jetzt in der NATO (plus 1.500 Kilometer Grenze), die strategisch wichtige Schwarzmeerflotte besteht fast nur noch aus Wracks und liegt im Hafen fest, der Westen modernisiert gerade seine Armeen einmal komplett durch und sagt danke.

Dieser Krieg ist, egal wie er ausgeht und ob die Ukraine teilweise unter russische Kontrolle gerät oder nicht, schon jetzt ein geostrategisches Volldesaster für Russland. Dass das Militär noch nicht gemeutert hat, lässt sich vermutlich nur damit erklären, dass Regierung und Militär in Russland tatsächlich organisiert sind wie ein Mafiasyndikat, in dem jeder um sein Leben fürchten muss, der aus der Reihe tanzt. (Fun fact: Eine aus Petersburg stammende russische Kollegin, die auch öfter dort ist, sagte letztens, die russische Regierung sei überaus bedacht darauf und unternehme einiges dafür, dass in den beiden wichtigsten Zentren Moskau und St. Petersburg, wo mehr als 10 Prozent der russischen Bevölkerung leben, alles so normal weitergehe wie irgend möglich. Damit bloß niemand auf dumme Gedanken kommt.)

Hierzulande verdreht man Deutschland und den selbstgehassten 'Westen' ja gern zur Militärdiktatur, wenn es heißt, die NATO-Staaten sollten dauerhaft 2 bis 3 Prozent ihres jeweiligen BIP für Verteidigung ausgeben, hat aber kein Problem damit, dass der antifaschistische Held Putin inzwischen ein Drittel des russischen BIP in sein ohnehin schon grotesk aufgeblasenes Militär pumpt.

Ah, ich vergaß, der Westen wollte ja unbedingt Krieg! Von Anfang an! Von langer Hand geplant. Wenn das so sein sollte, dann ist der Westen aber verdammt schlecht vorbereitet gewesen, muss ich sagen. Weil westliche Militärs bekanntlich allesamt den IQ von Bahnschranken haben, ganz im Gegensatz zu deutschen pazifistischen Hobbymilitärexperten und anderen Supercheckern, hat von denen bestimmt keiner gewusst, dass für eine konventionelle Konfrontation mit einer Millionenarmee wie der russischen, die bekanntermaßen auf Artillerie setzt, viele Millionen Schuss Munition plus Nachschubkapazitäten nötig sind und dass es vielleicht auch keine so gute Idee ist, 80 Prozent der Panzerbestände aus dem Kalten Krieg zu verschrotten.

Angenommen, in den unendlichen unterirdischen Geheimgängen des Pentagon wäre so um 2014 herum - wir erinnern uns: Maidan - die Entscheidung gereift: Okay, lasst uns bei nächster Gelegenheit die bloody Russkis endgültig von der Landkarte fegen. Aber hey, wir sind ja nicht blöd. Wir machen uns doch nicht selbst die Hände schmutzig, höhö, nein, wir lassen dass in bewährter Manier schön die doofen Ukrainer für uns erledigen. Die rüsten wir ordentlich auf und dann löppt datt schon, harr harr! Wenn das ungefähr so gewesen sein sollte, warum wurden dann nicht entsprechende Vorkehrungen getroffen? War da niemand mit West Point-Abschluss im Raum, der mal auf die möglichen Risiken eines solchen Unterfangens hingewiesen und vorgeschlagen hat, die Munitionsvorräte zumindest mit günstigen Artilleriegranaten hinreichend aufzufüllen? Ein paar F-16-Flieger und M1-Panzer als Reserven vorzuhalten? Warum bloß wird der doch omnipontente Westen, der angeblich über unbegrenzte Mittel verfügt, zu jeder erdenklichen Schlechtigkeit imstande ist und alles immer bis ins Kleinste plant, immer wieder so auf dem falschen Fuß erwischt?

Ja-haaaa, könnte man da einwenden, der Westen ist halt arrogant, satt und fett und hat in seiner unendlichen Hybris nicht überrissen, dass man sich mit Wladi nicht so einfach anlegen kann! Den Bogen überspannt. Vietnam all over again! Mag sein, aber wenn man bereit war, bei nächster Gelegenheit blindlings in einen Krieg mit Russland zu rennen, warum hat man dann nicht 2015 schon losgeschlagen, als Russland völkerrechtswidrig die Krim annektierte? Ach ja, da hat die Kriegstreiberin Merkel Stopp gesagt.

Warum hat man erst bis 2022 gewartet und dem russischen Militär leichtfertigerweise noch sieben weitere Jahre gegeben? Ach ja, man brauchte die Zeit, um die Ukraine bis an die Zähne aufzurüsten. Nun, wenn auch das der Plan gewesen sein sollte, dann war auch das wohl ein ziemlicher Griff ins Klo. Oder warum hat die Ukrainische Armee den ersten russischen Vormarsch nur stoppen können, indem hastig massenhaft 'Javelin'-Raketen geliefert wurden? Warum waren die nicht längst da? Wieso dauerte es Monate, bis die ersten schweren Waffen aus dem Westen nach langem Zögern an die Ukraine geliefert wurden? Und dann nicht mal moderne, sondern der abgelegte Sowjetkram aus ehemaligen Staaten des Warschauer Paktes? Man halte mich gern für pingelig, aber ein ausgefuchster Plan für einen Stellvertreterkrieg sieht für mich anders aus.

***

Dann wäre die Frage: Was kommt danach? Seit einiger Zeit wird ja diskutiert, was wäre, wenn die russische Strategie der Abnutzung aufgönge und die Ukraine nicht mehr standhalten könnte, also den Krieg verlöre. Friedensfreunde sollten sich keineswegs zu früh freuen. Eine Niederlage der Ukraine würde die Welt um keinen Deut friedlicher machen, im Gegenteil. Wieso sollte Putin nach einem militärischen Sieg in der Ukraine plötzlich aufhören, Krieg zu führen? Weil er dann hat, was er wollte? Weil ihm ein paar westliche Aktivisten mit Friedenstauben, Regenbogenfahnen und moralischen Appellen von 'Friedenslogik' kommen? Nein, es spricht einiges dafür, dass er weitermachen wird. Sofern seine Gesundheit es zulässt, versteht sich.

Also, was würde, was könnte passieren, wenn der Ukraine irgendwann in nächster Zeit tatsächlich die Kräfte erlahmen sollten? Kapitulation der Streitkräfte, Annexion des kompletten Territoriums, triumphaler Einzug Putins in Kiew? Das wäre das Modell 1945, aber das ist in der Neuzeit eher die Ausnahme gewesen. Auch die klare Niederlage des Deutschen Reiches 1918 nach vier Jahren blutigen Abnutzungskrieges brachte zwar ein paar Gebietseinbußen, aber keinen völligen Verlust des Staatsgebietes und insofern einen teilweisen Verlust der Souveränität, als dass der Kaiser abdanken musste. Wahrscheinlich wäre also, dass Russland Teile der umkämpften Ostukraine tatsächlich annektieren und in Kiew eine Regierung von Moskaus Gnaden einsetzte. Die Ukraine würde als eigenständiges Staatsgebilde nominell erhalten bleiben, aber die Verbindungen nach Westen würden weitgehend gekappt werden.

Wie ginge es dann weiter? Vielleicht ähnlich wie in Frankreich 1940ff. Militärisch hatte die Wehrmacht den 'Erbfeind' zwar in Rekordzeit besiegt, aber General de Gaulle, der wusste, dass Kriege nicht mit einem Waffenstillstand enden und berühmterweise sagte, man habe zwar eine Schlacht verloren, doch nicht den Krieg, ging ins Exil und organisierte von dort aus die nächsten Jahre über den Guerillakrieg der Résistance. Ähnliches könnte in der Ukraine passieren: Selenskyi ginge mit einer Rumpfregierung ins Exil in die USA oder nach Europa und würde dann mithilfe der westlichen Verbündeten und der inzwischen zahlreich im Ausland lebenden Ukrainer*innen und russischen Oppositionellen einen Guerillakrieg in der Ukraine ins Werk setzen.

Das das gelingen könnte, ist nicht unwahrscheinlich, da zu erwarten ist, dass eine Marionettenregierung von Russlands Gnaden bei der ukrainischen Bevölkerung nicht unbedingt beliebt sein wird. Reagierte diese Regierung darauf noch mit Repression und Gewalt, würde sich daran wohl auch nichts ändern. Zumal die Erfahrungen des 20. Jahrhunderts mehrfach gezeigt haben, dass eine technisch und militärisch krass unterlegene Guerillaarmee, die Rückhalt in der örtlichen Bevölkerung genießt, auch von weit überlegenen Besatzungsarmeen kaum zu schlagen ist. Zumal genügend ukrainische Ex-Soldaten mit Kampferfahrung zur Verfügung stünden.

Selbst wenn es nicht dazu käme, ist nicht zu ermessen, inwieweit der Blutzoll, den der Ukrainekrieg bislang gefordert hat, die russischen Streitkräfte schon jetzt substanziell geschwächt hat. Russland hat mit seinen gut 140 Millionen Einwohnern nicht einmal doppelt so viele Einwohner wie Deutschland (Obama wusste schon, warum er von einer 'Mittelmacht' sprach). Die bisherigen russischen Verluste (womit Gefallene, Vermisste und Verwundete gemeint sind, die nicht mehr 'kriegstauglich' sind) werden zwischen 90.000 (kremlnahe Quellen) bis über 300.000 (Schätzung der US-Regierung) beziffert. Letzteres wären zehn Prozent der Gesamtstärke der russischen Armee, deren Zahl mit etwas über einer Million aktiven Soldaten und ca. zwei Millionen Reservisten angegeben wird. Ein ziemliches Blutbad.

Die Frage ist, wie lange Russland das noch durchhalten kann. Denn die Zeiten der quasi unerschöpflichen Menschenressourcen sind vorbei. Müsste man also nicht viel eher fragen, ob ein langer Abnutzungskrieg in der Ukraine langfristig nicht vielmehr den Gegnern Russlands in die Hände spielt? Auch ein Sieg Russlands, wie immer er im Einzelnen aussähe, könnte sich also als Pyrrhussieg erweisen, das Land sich etwa unter Hegemonie Chinas wiederfinden.

Das ist natürlich Spekulation. Bekannt ist jedenfalls, dass der Verlust Russlands als Handelspartner für den Westen sehr gut verkraftbar zu sein scheint. Kapitalismus ist nun einmal sehr flexibel. Möglich, dass Putin das unterschätzt hat. Er wäre da nicht der erste.

***

Disclaimer: Ich trauere nicht um Alexej Nawalny, respektiere aber seinen Mut. Zum Helden taugt der Mann mir nicht, bei allem Respekt vor ihm und der Trauer der Hinterbliebenen. Dafür war er politisch, sagen wir: zu irrlichternd. Ansonsten ist sein Tod nur für mich ein weiteres Zeichen dafür, dass die sich häufenden ungeklärten Todesfälle unter Putin-Kritikern vielleicht doch nicht reine Zufälle und üble Nachrede sind. Ja, aber was ist mit Julian Assange? Ein bedauerlicher Fall, gewiss, und fürwahr kein Ruhmesblatt für den Westen. Andererseits: Chelsea Manning lebt unbehelligt in den USA und Edward Snowden scheint auch noch keinen letalen Besuch von CIA-Schergen bekommen zu haben.








42 Kommentare:

  1. Im Falle eines russichen Sieges wird es vor allen Dingen eine gewaltige Flüchtlingswelle Richtung Westen geben. Wer soll aus russischer Sicht dann eigentlich noch in der Ukraine wohnen?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Vor allem müsste Russland dann den Wiederaufbau der Ukraine finanzieren und nicht der pöse, pöse Westen. Und Millionen Arbeitskräfte (blond, christlich, gut ausgebildet, arm und willig - wie gewünscht) wären wie eine Vitaminspritze für den deutschen Arbeitsmarkt.

      Löschen
    2. Stimmt! Umgekehrt wird ein Schuh draus!
      Ist der Ukrainekrieg also nur eine Verschwörung des Westens, um so an billige Arbeitskräfte zu gelangen? 😉
      *duckundrenn*

      Löschen
    3. Was passiert eigentlich, wenn Russland verliert? Löst sich dann endlich die Nato auf?

      Löschen
    4. Glaube kaum, denn dann wäre da immer noch China. Eine Welt ohne NATO wäre keine sicherere.

      Löschen
    5. "Und Millionen Arbeitskräfte (blond, christlich, gut ausgebildet, arm und willig - wie gewünscht) wären wie eine Vitaminspritze für den deutschen Arbeitsmarkt."

      Da würde ich jetzt aus anekdotischer Erfahrung behaupten, dass die Ukrainer nicht so "arm" sind wie andere Menschen aus Osteuropa oder anderen Teilen der Welt und durchaus wissen, welche Qualifizierung sie haben. Die verkaufen sich jedenfalls nicht so "unter Wert", wie das so manchem Unternehmen vielleicht lieb wäre.

      Löschen
    6. @Sie wurden gelesen : Erstmal, egal ob qualifiziert oder nicht, Es sind Arbeitskräfte, die dringend gebraucht werden. Und das gilt für jeden Flüchtling (und damit meine ich auch Wirtschaftsflüchtlinge )der Arbeit annehmen will. Für mich kann jeder Deutscher werden, der willens ist, hier zu arbeiten und Steuern zu entrichten^^

      Löschen
    7. @Stefan Rose – „Eine Welt ohne NATO wäre keine sicherere“ – die NATO ist kein Bündnis, sondern eine Befehlskette ausweislich ihrer Statuten.

      Löschen
  2. ... das ist ein nettes Thema, aber im Grunde extrem "im Nebel stochernd"
    Was da im seit Jahrzehnten im Hintergrund läuft — Industrie, Nato, westliche - östliche - blockfreie Regierungen — ihr hofft nicht ernsthaft dazu etwas Beweisbares sagen zu können. Der Planet ist schon längst aufgeteilt. Jegliche Eventualitäten schon evaluiert — inkl. Unsicherheiten und Alternativplänen.

    Da kann jeder Nestle Bereichsleiter Gehaltvolleres zu sagen:
    seine zig. Mitarbeiter, die nix anderes zu evaluieren haben "what happen if" werden da nah an der Wahrscheinlichkeitsgrenze mit günstigem Wind segeln .

    Gruß
    Jens

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Die Einzigen, die etwas dazu sagen könnten, wären Kreise!
      Interessierte Kreise!

      Löschen
  3. Sehr interessante Überlegungen! Bisher ging ich eher davon aus, dass Russland über viel mehr Ressourcen, Waffen und auch Soldaten verfügt - zumindest mehr als die Ukraine. Was die Zukunft angeht, die du für einen Sieg Putins ausmalst, vermute ich, dass er nicht unbedingt soweit voraus denkt, insbesondere bezüglich der Gesamtkosten.
    Spannend ist übrigens auch, was Prof. Rieck "aus spieltheoretischer Sicht" zum Interview sagt, dass Putin diesem rechten Journalisten gegeben hat: https://www.youtube.com/watch?v=G-lovc3_q7Y

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Vielleicht kann man noch ergänzen, dass der Westen womöglich nicht bedacht hat, dass die russischen Staatsfinanzen weniger von Steuereinnahmen abhängen als von Kapitalisierung von Bodenschätzen.

      Löschen
  4. "russischen Staatsfinanzen" ... https://www.merkur.de/politik/russland-putin-ukraine-krieg-kosten-oel-exporte-preis-hamas-israel-zr-92569094.html

    Gruß
    Jens

    AntwortenLöschen
  5. Faszinierend zu lesen, wie der Autor sich an den Fakten vorbeimogelt und eine Realität sogar jenseits der üblichen Propaganda-Talking-Points herbeizuschreiben versucht.
    Bei dieser Behauptung ist ihm das aber vergleichsweise schlecht gelungen: "Bekannt ist jedenfalls, dass der Verlust Russlands als Handelspartner für den Westen sehr gut verkraftbar zu sein scheint."

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. In der Tat faszinierend. Wenn man keine Argumente hat, dann kommen eben Spottbillig-Anwürfe Marke "Faktenfreiheit", "Verblendung" oder so. Geb Ihnen nen Tipp: Werden Sie erwachsen, informieren Sie sich aus seriösen Quellen, lernen Sie Informationen zu gewichten und zu argumentieren. Dann haben Sie eine kleine Chance, hier ernstgenommen zu werden.

      Löschen
    2. Wenn man keine Argumente hat, dann kommen eben Spottbillig-Anwürfe Marke "Faktenfreiheit", "Verblendung" oder so.
      Das ist doch die Spezialität Ihrer Blase, noch ergänzt um die Behauptung, Sie (und das noch allein) würden wissenschaftlich argumentieren.
      Und haben Sie mit der Behauptung "Wenn man keine Argumente hat" nicht auch schon wieder gelogen?
      Und auch von Faktenfreiheit hatte ich gar nicht geschrieben.

      Dann haben Sie eine kleine Chance, hier ernstgenommen zu werden.
      Warum sollte ich die Absicht haben, von jemandem ernstgenommen zu werden, den ich als Propagandalügner wahrnehme, wo also Hopfen und Malz sowieso schon verloren sind?

      Löschen
    3. Wie gnädig von Ihnen, als Propaganalügner von Ihnen mit einem Kommentar bedacht zu werden!

      Löschen
    4. Gnade? Nö, Verzweiflung. Naja, wenn demnächst mein Häuschen bombardiert wird, werde ich versuchen, Ihnen die Rechnung zu schicken.

      Löschen
  6. Herr Rose,
    haben Sie das Interview Tucker Carlson mit Wladimir Putin gelesen? Glaube ja, Sie schrieben neulich darüber (so ich mich diffus erinnere). Zu den Kosten für Rußland habe ich kaum Informationen, da keine russ. Quellen. Es ist ein kapitalistischer Staat, da stimme ich mit Ihnen überein. Aber seine Wirtschaftliche und polit. Elite hat mit Sicherheit, historisch, ein anderes Verhältnis zum Faschismus. Muß man zur Bewertung des Jetzt zur Kenntnis nehmen. Offensichtlich hören die wenigsten den Russen wirklich zu. Und wollen nicht wissen, was im Nachhinein Vertreter westlicher Politeliten zu den Vorgängen und Entscheidungen der vergangenen Jahrzeinte seit 1990 im Kontext UdSSR/Rußland äußerten.
    Verirren Sie sich vielleicht mal auf: topwar.ru. Diese Seite gibt es auch in deut. Übersetzung. Interessant sind häufig die Kommentare. Den Anti-Spiegel von Th. Röper und dort publizierte Artikel kennen Sie ja sicher. Es gibt dort auch Fakten und Quellenangaben. Persönl. verbuche ich den Anti-Spiegel nicht als russ. Lügenschleuder. Propaganda ist bei mir noch ein positiv konnotiertes Wort. So: Für Frieden und Sozialismus. Dürften Sie als politisch wahrscheinlich links orientierter Humanist mit einverstanden sein? Grüße und Druschba, A. Eppner

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. @Stefan Rose – „gilt als ‚Kreml-treuer‘ Verbreiter von Desinformation wie nachweislich falschen Behauptungen, Verschwörungstheorien und russischer Regierungspropaganda. (…)“ (Wikipedia)

      Wikipedia ist nicht zitierfähig, da keine Qualitätskontrolle.

      Löschen
    2. Okay, beim WDR stehts auch. Vermutlich auch nicht zitierfähig, schon klar. Ich brauche mich nur durch diverse Titel seiner Youtube-Videos zu klicken, um zu erkennen, dass das ein Schwurbler erster Güte ist, der sich für keine Volksverdummung zu schade ist.
      Sind Sie bei russischen Verlautbarungen eigentlich genau so 'kritisch'?

      Löschen
    3. @Stefan Rose – WDR hat nicht Qualitätskontrolle, wie etwa der Duden oder Brockhaus, sondern er wird beaufsichtigt vom Rundfunkrat. Der Rundfunkrat ist besetzt mit Vertretern unserer Regierung. Darum ist WDR nicht, wie vom Staatsvertrag gefordert, „staatsfern“, sondern interessenskompromittiert.

      Löschen
    4. Ihr Weltbild ist mit 'schlicht' noch ausgesprochen höflich umrissen. Informieren Sie sich gefälligst wie genau der Rundfunkrat zusammengesetzt ist, bevor Sie hier weiter Ihren hanebüchenen Unfug verbreiten.

      Löschen
    5. Danke für den Rat. Ich habe ihn zu Herzen genommen. Hier sind die Mitglieder des Rundfunkrats gelistet:

      https://www1.wdr.de/unternehmen/rundfunkrat/rundfunkrat-mitglieder-108.html

      Löschen
    6. @ Anonym um 15:54
      Der Duden unterliege einer Qualitätskontrolle? Scherz, oder?
      Der Duden ist das Elaborat einer geschützten Blase, welche alldort ihren zuweilen reiflich einfältigen, zuweilen hanebüchenen Mumpitz unwidersprochen ex cathedra kolportieren dürfen. Vernünftigerweise wurde denen ja auch deswegen ihr sog. “Dudenmonopol“ als maßgebendes Regularium 1996 entzogen.

      Löschen
    7. "Okay, beim WDR stehts auch."

      Was genau steht dort auch?

      Löschen
    8. @nömix 26. Februar 2024 um 10:40 – „Der Duden unterliege einer Qualitätskontrolle? Scherz, oder?“ – kein Scherz.

      Tatsache ist, dass ich das nicht weiß, sondern stillschweigend annehme, im Vertrauen, dass Duden einen schon historisch zu nennenden Namen aufs Spiel setzen würde, falls nein.

      Freilich scheinen sie Grammatik-Verunstaltung durch Gender nicht vollständig abgewehrt zu haben. Der Druck aus der Politik ist schon gewaltig.

      Löschen
  7. Herr Rose, ich will niemanden verarschen. Mir geht es schon eher um ein Verstehen.
    Warum meine Annahme: faschstisches Regieme in der Ukraine:
    - vor ein..zwei Jahren bekam ein ukrain. Autor den Friedenspreis des deut. Buchhandels. Dieser schrieb in einem seiner Werke, dass russ. Kinder zu töten seien. Auch andere ukrain. Offizielle (Politiker der Regierung) riefen dazu auf.
    - die Denkmalstürmerei in der Ukraine mit dem Ziel der De-Russifizierung.
    - 2023 (Sommer?) unsere Innenministerin Faser läßt sich mit Frauen in der Ukraine Fotografieren, diese haben Tätowierungen mit Nazisymbolen. War das ihr Beitrag im Kampf gegen rechts?
    - 2022 oder 2023 Schlagzeile mit Foto bei Welt online: Auf dem Foto Symbolik des Asow-Batallions (faschistische Symbole) darunter Text sinngemäß: Mitglieder von Asow sind keine Nazis bzw. Neonazis
    - Der Beschuß des Donbass seitens verschiedener ukrainischer paramilit. Gruppen Asow, Rechter Sektor u.a. (die Ende der 2010er und Begin 2020ger in die reguläre ukrain. Armee. sowie ukrain. Sondereinheiten überführt wurden). Mit Überwachungsdaten von Kameras der OSZE, die die demilit. Zone kontrollierten. Beweise (Laptops dieser Truppen) sind wohl 2022 offiziell von russ. Vertretern an entsprechende UN-Gremien übermittelt worden.
    - Auch andere Blogger (parallel zum Th. Röper) liefern Quellenangaben, z.B. peds Ansichten.
    - Es ist offensichtlich (polit./milit./wirt.) dass unsere meisten "Eliten" sich im Krieg gegen Rußland befinden. Aufrüstung der Ukraine seit weit vor 2014, polit.-ökon. Druck auf die ukrain. Regierungen zum Ausverkauf der Landwirtschaftsflächen in Ukraine; Versuch der Nato 2014 mit Maidan-Putsch einen Fuß (Stützpunkt) auf die Krim zu bekommen ..
    - Butscha: die Unlogik, dass erst 2 Tage nach Abzug der russ. Truppen die Leichen von Zivilisten auftauchen. Nach Bekanntgabe eine Abriegelung und Sonderoperation durch ukrain. Spezialeinheiten (von denen selbst bekannt gegeben)
    - Verherrlichung von und Denkmäler für bekannte Faschisten und Kollaborateure der Wehrmacht und SS (OUN, Bandera)
    - eingeschränkte bürgerl. Rechte für poln./rumän./ung. Minderheiten, was von Politikern dieser Länder öfter erwähnt/zugegeben wird
    Klar, kann man den Antispiegel der russ. Propaganda und Lüge bezichtigen. Bei den Lügen wüßte ich gern einige Beispiele, zwecks Richtigstellung, auch ggf. meiner Ansichten.
    Grüße aus Thüringen, A. Eppner

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das sind ja wirklich ganz furchtbare Gräueltaten der Ukraine. Dass Russland aber ínzwischen das halbe Land in Trümmer gelegt hat und andauernd wahllos Wohngebiete bombardiert etc. ist Ihnen aber auch bewusst, oder? Dass der Kreml notorisch so ziemlichn alles, was gegen Russland geht, als "faschistisch" framt, auch?
      Auf die Idee, dass es vielleicht gar keinen "Krieg" westlicher Eliten braucht, um eine Mehrheit der Ukrainer:innen dazu zu bringen, eher keinen Bock auf russische Hegemonie zu haben, und lieber in der EU sein wollen (vllt, weil sie beides aus eigener Anschauung kennen), sind Sie noch nicht gekommen?
      Ach ja, ich will nicht bestreiten, dass es in der Ukraine Nazis und Faschisten gibt. Gibt es bei uns auch (in Sachsen würden die bis auf 30 Prozent kommen). Warum aber hat das rechtsextreme Bündnis Swoboda bei der letzten Parlamentswahl in der Ukraine bloß lumpige 2,4 Prozent bekommen? Toller Faschistenstaat!
      Und dass sich bei einem Besuch in der Ukraine eine Nazischnalle neben Frau Faeser aufs Foto gedrängelt hat, ist für Sie vermutlich der offizielle Beweis dafür, dass die komplette deutsche Regierung aus Nazisympathisanten besteht, oder was? Wenn das so ist, dann ist die gesamte 'Querdenken'-Bewegung Nadsi gewesen.
      Und wenn für Sie die bloße Tatsache, dass jemand Quellen verlinkt, schon ein Beleg für Glaubwürdigkeit ist, dann sollten Sie freundlichst Seiten wie correctiv, die das auch tun, genau so ernst nehmen wie diesen Antispiegel.
      Mein Fazit zu Ihren Ausführungen: Sie bezichtigen den Westen der Lügenpropaganda und verbreiten selbst unhinterfragt Kremlpropaganda. Danke fürs Geräusch.

      Löschen
    2. Stichwort Butscha

      Am 2. April 2022 bringt LB.ua, eines der führenden Nachrichten-Portale in der Ukraine, diese Nachricht: Special Forces Regiment SAFARI Begins Clearing Operation in Bucha from Saboteurs and Accomplices of Russia (Sonderkommando SAFARI beginnt Säuberungsaktion von Saboteuren und Kollaborateuren mit Russland in Butscha).

      https://en.lb.ua/news/2022/04/02/12441_special_forces_regiment_safari.html

      Abgleich des Datums legt den Verdacht nahe, dass die auf der Straße verstreuten Leichen in den Videos das Werk des Sonderkommando Safari sind.

      Löschen
    3. Die Correctiv-Meldung bezieht sich auf ein Video (mir unbekannt), aber nicht auf die Meldung von LB.ua. Folge dem Link oben.

      Löschen
    4. Seit wann duzen wir uns eigentlich?

      Löschen
    5. Ich habe mir die kleine Mühe durchaus gemacht, dem Link zu Correctiv zu folgen, weil ich es für selbstverständlich halte.

      Löschen
    6. „Seit wann duzen wir uns eigentlich?“

      Die Fomulierung war Kürzel für „Man folge dem Link“.

      Löschen
    7. Danke für die Links auf den „Volksverpetzer“, ich werde sie in Ruhe sichten.

      „Bisschen dünne“ – pardon, LB.ua ist ein Medium der Ukraine. Mir fällt kein Grund ein, warum ich deren Wahrheitsgehalt misstrauen sollte.

      Löschen
    8. Überbordende Abkürzungen. Ein sicheres Zeichen, dass da jemand seine Unterhose auf dem Kopf trägt.

      Löschen
  8. Soso, die Hochrüstung der Ukraine geschah also völlig planlos.
    Es gab überhaupt nie für irgendetwas irgendeine Planung.
    Dass man sich auch mal verkalkulieren/falsch planen/die Fähigkeiten des russischen MIK (auch aus Hochmut) unterschätzen kann, insbesondere wenn man unter Einfluss neoliberaler Idiotie steht, sowas gibt es gar nicht.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Sie werden das jetzt wahrscheinlich nur sehr ungern zur Kenntnis nehmen, aber die USA haben von 1983 (Grenada) bis 2003 (Irak) alle Kriege, die sie geführt haben militärisch auch gewonnen. Ob das moralisch jeweils zu rechtfertigen war, steht auf einem anderen Blatt. Nur: Das macht man nicht mit einer inkompetenten, verblendeten militärischen Führung.
      Den überstürzten Abzug aus Afghanistan verdanken die Amerikaner vor allem dem genialen Dealmaker Trump, der sich von den Taliban schlicht hat über den Tisch ziehen lassen (und hinterher versucht hat, Biden den Schwarzen Peter zuzuschieben). Weil die USA eben keine Militärdiktatur sind und das Primat der Politik gilt, wurde die politische Vorgabe vom Militär umgesetzt

      Löschen
    2. Sie werden das jetzt wahrscheinlich nur sehr ungern zur Kenntnis nehmen ... Ob das moralisch jeweils zu rechtfertigen war, steht auf einem anderen Blatt.
      Was tut das zur Sache?

      aber die USA haben von 1983 (Grenada) bis 2003 (Irak) alle Kriege, die sie geführt haben militärisch auch gewonnen. ... Nur: Das macht man nicht mit einer inkompetenten, verblendeten militärischen Führung.
      Na da haben sie sich ja auch echte Gegner gesucht!11 Und oft brauchten Sie dazu auch noch Verbündete. 2003 ist jetzt aber auch schon wieder 20 Jahre her.
      Warum haben Sie denn die Zeitspanne z.B. nicht seit 1964 gewählt?

      Worauf wollen Sie denn bei dem ganzen Gedankengang raus? Dass die Amis sich bei der Hochrüstung vor 2022 nur nicht richtig angestrengt haben? Dann hätten sie ja die letzten zwei Jahre die Chance gehabt, zu zeigen, wie es richtig geht. Ihre ca. 800 Milliarden, die sie jährlich für Krieg ausgeben, scheinen ja nicht so wirklich effektiv zu sein.

      Ein Primat der Politik für ein kapitalistisches System zu behaupten, ist Quatsch.

      Löschen
    3. Übrigens sind den Spezialexperten dieses Staats einfach so Passagiermaschinen in Hochhäuser und ins Kriegsministerium geflogen.

      Löschen

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zu. Zu statistischen Zwecken und um Missbrauch zu verhindern, speichert diese Webseite Name, E-Mail, Kommentar sowie IP-Adresse und Timestamp des Kommentars. Der Kommentar lässt sich später jederzeit wieder löschen. Näheres dazu ist unter 'Datenschutzerklärung' nachzulesen. Darüber hinaus gelten die Datenschutzbestimmungen von Google LLC.