Dienstag, 21. Januar 2025

Schwierige Zeiten


"Es sind keine dunklen Zeiten. Es sind schwierige Zeiten." (Margrethe Vestager)

Vielleicht ist dieser 20. Januar 2021, der Tag der neuerlichen Vereidigung Donald Trumps, der vorläufige Endpunkt einer Entwicklung, die am 9. September 2016 begonnen hat. Bis dahin war das Rennen zwischen Trump und Hillary Clinton einigermaßen offen. An jenem 9. September aber hat Hillary Clinton auf einer Wahlkampfveranstaltung der Demokraten Teile von Trumps Wählerschaft als "basket of deplorables" bezeichnet, frei übersetzt einen "Sack voll Abgehängter/Überflüssiger". Das war vermutlich der Tag, der Trump ins Amt brachte. Trump hatte begriffen, was Clinton vielleicht noch nicht verstanden hatte: Wie fundamental der Wandel im US-amerikanischen Parteigefüge war. 

Montag, 20. Januar 2025

Im Nebel


Im Emscherland bei Nebel. Reizvoll zusammen mit dem Frost. Morbid nennt man das wohl. Taugt als Horrorfilmkulisse. Normalerweise verzieht so eine Waschküche sich bis spätestens mittags. Dank der stabilen Inversionswetterlage momentan aber nicht. Früher, als die Montanindustrie noch brummte, wäre Smogalarm gewesen und die Kinder hätten schulfrei bekommen.

Freitag, 17. Januar 2025

Was mal ging


In den Achtzigern (die Älteren werden sich erinnern) bekam der Autohersteller Mitsubishi 1-2 Probleme, weil er sein Geländewagenmodell 'Pajero' genannt hatte. Das sollte rein phonetisch wohl irgendwie Assoziationen wecken an Draufgänger- und Abenteurertum, ist aber bloß ein spanischer Slangausdruck für Onanist. Und was soll man sagen? Jetzt bewarben sie in Panisch-Gartenkirchen anlässlich des alpinen Ski-Weltcups ihren Hausberg namens Wank mit dem Slogan "I LOVE WANK!", was wiederum ein englischer Slangausdruck für (cismännliche) Autoerotik ist. Sage noch einer, die Menschheit sei nicht lernfähig.

Dienstag, 14. Januar 2025

Ronny des Monats - Januar 2025

 
"Ein Leser meint, die PDS und Linken seien ja immer als »SED-Nachfolgepartei« verunglimpft worden. Wieso, fragt er, können wir nicht auch die AfD als NSDAP-Nachfolgepartei bezeichnen?" (Fefe)

Zentrales Ereignis des noch jungen Jahres war neben der Kapitulation der ÖVP vor Kickl und der FPÖ sowie derjenigen des US-Kapitals vor Donald Trump sicher der AfD-Parteitag in Riesa, auf dem die Partei die letzten Illusionen beseitigt hat, irgendwie noch 'bürgerlich' zu sein. Während gegen die 'Correctiv'-Recherche nach wie vor gerichtlich vorgegangen wird, propagiert man inzwischen offen das, was einem genau diese Recherche vorgeworfen hat. Kannste dir echt nicht ausdenken. Ach ja, dann war da noch dieser Laber zwischen Weidel und ihrem Abjott Murks. Will heißen, eine ehemalige Goldman Sachs-Mitarbeiterin und der reichste Mann der Welt rufen dazu auf, es 'den Eliten' zu zeigen. Oh ja, gib mir mehr!

Sonntag, 12. Januar 2025

Zwischen den Jahren Konsumiertes - 2024/25


Gelesen: Pierre Martin: Madame le Commissaire und der verschwundene Engländer

Mit dem im Périgord ermittelnden Dorfgendarm Bruno ist es mir gegangen wie mit so vielen literarischen Serientätern. Eine Zeitlang schätze ich die Wiederkehr des Vertrauten durchaus. Als würde man sich regelmäßig mit alten Freunden treffen. Aber irgendwann nutzt sich halt alles mal ab und Vertrautes gerinnt zur Marotte. Bei Chef de Police Bruno wurde ich es zunehmend überdrüssig, dass ihm immer alles gelingt, er fast alles kann und er sich das, was er noch nicht kann, binnen kürzestem mühelos draufschafft. Der letzte auf Deutsch erschienene Band liegt noch immer ungelesen herum. Bei Gelegenheit mal. Da traf es sich, dass der werte Kollege mich mit 'Madame le Commissaire' auf eine weitere in Frankreich angesiedelte Krimiserie aufmerksam machte.

Freitag, 10. Januar 2025

Vermischtes und Zeugs (CI)


Schock und Graus! Einer Umfrage zufolge, geben nur 48 Prozent der Deutschen auf der Arbeit hundert Prozent. Kein Wunder, dass alles den Bach runtergeht. Aber wenn die Wirtschaftskompetenten von der Union erst wieder dran sind, dann ist aber so was von Schluss mit der Faulenzerei. Die Japaner sind übrigens noch unmotivierter, hat dieselbe Umfrage ergeben. Moment mal, die Japaner? Waren das nicht die, die uns einst als große Vorbilder in Sachen Fleiß und Arbeitsmoral vor die Nase gehalten wurden? Achtzigstundenwochen, Fünf Tage Jahresurlaub, von denen man dem Arbeitgeber aus lauter Dankbarkeit die meisten schenkt, nach Feierabend noch aus Loyalität zur Firma mit den Kollegen saufen und anstatt groß in Rente zu gehen, eines Tages mit Herzkasper am Schreibtisch zusammenklappen und aus die Maus. Scheint wohl doch nicht alles Gold zu sein, was glänzt.

Montag, 6. Januar 2025

Wahre Worte (78)


Heute: Magdalena Berger über die Machtergreifung der FPÖ.

"Die wirtschaftsliberalen NEOS zogen zuerst die Reißleine. Sie gaben unter anderem Uneinigkeit bei Budgetfragen und »fehlenden Reformwillen« als Grund an. Konkret ging es ihnen um Einsparungen bei den Pensionen und die Ablehnung neuer Steuern. Einen Tag später begräbt auch die Volkspartei die Zusammenarbeit mit den Sozialdemokraten. Man könne kein Programm unterschreiben, »das wirtschaftsfeindlich, leistungsfeindlich und wettbewerbsfeindlich ist«, sagt Karl Nehammer -- und tritt zurück. 

Samstag, 4. Januar 2025

Vermischtes und Zeugs (C)


So genannte Kugelbomben haben mit Silvesterknallerei nicht das geringste zu tun. Es handelt sich um Feuerwerkskörper, die ausschließlich von professionellen Pyrotechnikern bei Höhenfeuerwerken eingesetzt werden. Sie zünden in großer Höhe, machen dort ordentlich Rumms und Show und dürfen nur mit behördlicher Genehmigung eingesetzt werden. Zündet man sie, warum auch immer, in Bodennähe, kann das, wie gesehen, verheerende Folgen haben. Aus solchen Straftaten die Forderung nach einem allgemeinen Böllerverbot abzuleiten, ist schon einigermaßen abenteuerlich. Wie im Fall illegal über die Grenze geschmuggelter, so genannter 'Polenböller', sind die Gesetze vorhanden. Man müsste sie dann halt auch mal anwenden. Ist natürlich einfacher, sich hinzustellen und irgendwas verbieten zu wollen.

Dienstag, 31. Dezember 2024

2024 - abgehakt


Es ist, liebe Lesende, Tradition geworden, dass hier am Ende eines jeden Jahres eine Übersicht über die meistgeklickten Beiträge der vergangenen zwölf Monate erscheint. Ich spare mir Bemerkungen darüber, was für ein verrücktes Jahr das wieder war etc., denn dann bestünde auch heuer wieder die Gefahr, dass das ausufert.

Samstag, 28. Dezember 2024

Gelächter


Hören Sie das vormittags auch immer, so zwischen zehn und halb zwölf? Das Gelächter meine ich. Denn jeden Vormittag, wenn das faule Bürgergeld-Pack sich endlich mal verkatert erhebt vom Fauteuil, lachen diese Faulenzer sich ja kaputt. Über unsereins Doofs, die jeden Morgen früh aufstehen und Tag für Tag Vollzeit schackern, um denen ihren anstrengungslosen Wohlstand zu ermöglichen. Und was ist der Dank? Lachen tun sie über uns! Glauben Sie nicht? Na hören Sie mal, das weiß doch jeder! Ich meine gut, ich selbst habe noch niemanden, der von Bürgergeld lebt, lachen gehört, aber meine Nachbarin kennt einen, der sich mal in der Schlange beim Bäcker mit einer unterhalten hat, die einen kennt, der beim Jobcenter arbeitet. Und der könne Sachen erzählen, habe er gesagt, wenn er die öffentlich machte, dann würde hier aber sofort Revolution sein. Das muss ja wohl genügen.