Dienstag, 31. Juli 2012

Sprachliche Hassobjekte


Also-ja-Sätze

Sie sind überall. Platitüden, in denen die grundsätzlich die beiden Füllwörter „also“ und „ja“ auftauchen. Das „also“ steht immer am Anfang, während das „ja“ meistens in der Nähe des Prädikats oder des Objekts haust. Beispiele gefällig? Es gibt mehr davon, als einem, der Sprache und Kommunikation nicht völlig stumpf über sich ergehen lässt, lieb sein kann:

Montag, 30. Juli 2012

Halbkritisches zu Olympia


Also Olympia. Natürlich kann man eine Menge Kritisches über die Olympischen Spiele sagen und sich abwenden mit den Worten: "Guck' ich nicht!" Gern wird beklagt, dass der Geist des Gründers, Pierre de Coubertin, längst verflogen ist und einer ungehemmten Kommerzialisierung Platz gemacht hat. Das kann man, wie gesagt beklagen, aber man sollte es sich gut überlegen. Denn die Spiele sind ursprünglich aus dem Gedanken entstanden, die Jugend der Welt für den imperialistischen Überlebenskampf zu stählen. Dann doch lieber Kommerz. Man kann sich auch anders seinen Spaß machen: Zum Beispiel kann man mitzählen, welche zusätzlichen Disziplinen diesmal von Chinesen geentert werden und hochrechnen, wie viele Olympiaden es noch dauern wird, bis bei ausnahmslos allen Siegerehrungen drei rote Fahnen mit gelben Sternen gehisst werden und alle anderen teilnehmenden Nationen das ganze aus Frust boykottieren.

Freitag, 27. Juli 2012

Susanne Lothar (1960-2012)


Zu Susanne Lothar fallen mir nur Superlativ-Floskeln ein, wie sie von PR und Presse täglich massenhaft verbreitet werden. Auch hatte ich kein persönliches oder gar freundschaftlichen Verhältnis zu ihr. Warum fühle ich mich dennoch genötigt, hier einen Nachruf zu bringen, wenn mir nichts Kreativeres einfällt? Weil ich bei ihr das Gefühl habe, eine prägende persönliche Begegnung gehabt zu haben mit einem faszinierenden Menschen. Ich hatte nämlich das Glück, diese zierliche, doch so große Frau einen unvergesslichen Abend lang live im Theater erleben zu dürfen und selten hat mich etwas so berührt und durchgeschüttelt. Das ist jetzt ziemlich genau zwanzig Jahre her. Die traurige Nachricht von ihrem frühen Tod brachte vieles zurück. Doch bleibt vor allem tiefe Dankbarkeit.