Sonntag, 14. Mai 2017

Gehacktes


Zu den aktuellen 'Hacker-Angriffen' der "weltweiten Welle von Cyber-Attacken" (taz), die in 99 Ländern für schwarze Bildschirme sorgte, ließ das Fachblatt 'Süddeutsche Zeitung' folgendes verlauten (im Jahre 2017):

  • "Befallen wurden Rechner mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows."
  • "Die Software sucht dann innerhalb des Netzwerks weitere PCs mit Sicherheitslücken und dringt dort ebenfalls ein."
  • "Die Angreifer nutzten eine Sicherheitslücke in der Windows-Software von Microsoft, die im März dieses Jahres behoben wurde. Betroffen sind demnach Computer, die kein aktuelles Sicherheits-Update durchgeführt haben."
  • "Bei dem Großteil der betroffenen PCs könnte es sich um Computer handeln, die noch auf Windows XP laufen."
  • "Betroffene mit aktuellerem Betriebssystem haben das Sicherheitsupdate vom März nicht durchgeführt."

Übersetzt bedeutet das meiner unmaßgeblichen Meinung nach nichts anderes als:

  • "Wir haben uns entschieden, das Betriebssystem Microsoft Windows einzusetzen, obwohl bekannt ist, dass es für Viren, Würmer und andere Schadsoftware am anfälligsten ist."
  • "Wir sind zu faul, zu doof oder zu geizig (oder arm gespart), in ein aktuelles System zu investieren, mit dem diese Gefahr sich minimieren ließe, und schraddeln statt dessen lieber mit dem guten, alten, bewährten XP rum."
  • "Haben wir hingegen ein System, das mit Sicherheitsupdates unterstützt wird, dann finden wir es jetzt nicht sooo wichtig, selbiges auch aktuell zu halten."
  • "Wir räumen unseren Mitarbeitern weitreichende Admin-Rechte ein, weil der Chef immer so herummeckert, wenn er 'sein' Programm XY nicht installieren kann."

Als weitgehender Laie in diesen Dingen erlaube ich mir folgendes Urteil: Selber schuld. Fast alles durch simples Hirneinschalten vermeidbar.

Natürlich ist es kein Spaß, wenn Computer von Krankenhäusern, Flughäfen und Eisenbahnen lahmgelegt werden. Zum Glück ist wohl kein Mensch ernsthaft zu Schaden gekommen. Nur sollte, wer nach wie vor ein Wirtschafts- und Gesellschaftssystem propagiert, das nach dem Prinzip homo homini lupus funktioniert, bei so was nicht jedes Mal moralisch empört die Backen aufblasen. Diese so genannten 'Hacker-Attacken' offenbaren immer wieder sehr schön, welches Maß an Schludrigkeit, Faulheit, Uninformiertheit, Ignoranz und Geiz in diversen Läden so zu herrschen scheint (wie gesagt, fast alles wäre vermeidbar gewesen). Jede Wette, wären dort die Dienstwagenflotten in ähnlichem Zustand wie die IT, dann wäre wahrscheinlich der Teufel los und das Problem binnen weniger Tage behoben. So es überhaupt entstünde.


3 Kommentare :

  1. Schön, dass das mal jemand auf den Punkt bringt. "Wobei ich das, - "Wir haben uns entschieden, das Betriebssystem Microsoft Windows einzusetzen, obwohl bekannt ist, dass es für Viren, Würmer und andere Schadsoftware am anfälligsten ist." eigentlich schon alles andere mit erschlägt. Es sei denn, man berücksichtigt, dass eben auch die verwendete Software, welche auf dem Betriebssystem läuft, - mit dem Update, - mit upgedatet wird, - was wiederum kostet. Diesbezüglich ist die Geschichte mit XP und seinen Nachfolgern, nämlich eine hoch sensible Geschichte, - die man aber unter den Satz zusammenfassen könnte; "Never stopping a running Machine".

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Klar, es gibt sicher Gründe, bei einem alten XP-System zu bleiben, z.B. hochspezialisierte Hard- oder Software, die eben was anderes ist als das, womit man daheim so daddelt. Das Problem scheint mir eher zu sein, dass wir seit den Neunzigern beim User Interface vielerorts immer noch eine Quasi-MS-Monokultur haben und man dann noch glaubt, sich kritische Sicherheitsupdates schenken zu können.

      Löschen
    2. Hihi, naja, ich denke da auch ein bisschen an die Future, Industrie 4.0, und vor allen Dingen selbstfahrende Autos als Standart und einem entsprechendem Netz- bzw. leitwerk. Yooo, - und dann läuft dann Windows und wir warten, bis Microsoft dann seine Updates raus bringt. Da wird mir ein bisschen mulmig.

      Löschen

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zu. Zu statistischen Zwecken und um Missbrauch zu verhindern, speichert diese Webseite Name, E-Mail, Kommentar sowie IP-Adresse und Timestamp des Kommentars. Der Kommentar lässt sich später jederzeit wieder löschen. Näheres dazu ist unter 'Datenschutzerklärung' nachzulesen. Darüber hinaus gelten die Datenschutzbestimmungen von Google LLC.