Samstag, 2. Februar 2019

The longer read: Generation Greta


Aufräumen und Rebellieren

Leute, die ihrer Umwelt aggressiver Weise und mit seligem Grinsen unter die Nase reiben, wie irresuper strukturiert sie ihr Leben im Griff, vielleicht gar ein Geschäftsmodell daraus gemacht haben, kann ich von jeher nicht ab. Triggern mich. Ich suche dann das Haar in der Suppe. Jeder hat schließlich seine Leichen im Keller. So strahlt die Aufräum- und Entrümpelgöttin Marie Kondo eine derartige Perfektion aus, dass man glaubt, so ihr jemals überhaupt mal ein Furz entwiche, dann röche der wahrscheinlich nach Chanel No. 5. Gelegentlich ertappe ich mich dabei, mir unter sparkendem joy vorzustellen, wie Frau Kondo am späten Vormittag mit vollgekotzter, derangierter Garderobe und mächtigem Kater in einer komplett zugemüllten Bude aufwacht und nicht dagegen ankämpfen kann, es auf eine perverse Weise irgendwie geil zu finden. Ich kann nicht anders. Bin doch auch nur ein Mensch!

"Glückliche Menschen gehen mir auf den Sack." (Jean-Marc Reiser)

Unser Verhältnis zu Kindern und Jugendlichen - ich spreche als alter Sack und meine mich mit - ist ja nicht selten schizophren, zumindest aber in ungutem Maße von Projektionen und Sehnsüchten geprägt. Ein schönes Beispiel ist die literarische Figur der Pippi Langstrumpf. Die gilt weithin als Rollenmodell des starken, unabhängigen, unbändigen, emanzipierten Kindes, es werden Kitas und Grundschulen nach ihr benannt. Würde sich aber ein Kind auch nur ansatzweise so benehmen wie Pippi, es stünden Heere von Erziehern, Psychologen und Sozialarbeitern auf der Matte. Und das Jugendamt wäre vermutlich tätig geworden, bevor Pippilotta Viktualia Rollgardina Schokominza Efraimstochter Langstrumpf ihren vollen Namen zu Ende gesagt hätte. Rebellion gern - aber bitte mit Schalldämpfer und Sicherheitsweste.

Klar, es ist Literatur und man tut gut daran, sie nicht als praktische Lebensanweisung zu begreifen. Denn das, was Pippi da teils veranstaltet, ist nicht nur Spaß. Als selbst noch Minderjährige zwei Nachbarskinder aus ihrer Familie entfernen und mit ihnen abhauen etwa. Okay, Klassiker. Hat Huckleberry Finn zuvor schon gemacht. Kann man toll finden und von träumen. Man stelle sich die Reaktion erwachsener Langstrumpf-Fans vor, wenn ein derart sich benehmendes Nachbarsmädchen mit ihren Kindern durchbrennte. Wie dem auch sei, wer heute jung ist, hat es schwer. Wer heutzutage jung und wild zu sein begehrt, und zwar auf nicht bloß individuelle, sondern auf gesellschaftlich relevante Weise, doppelt und dreifach. Dafür gibt es Gründe.


Tücken der Demographie

Die herrschende demographische Konstellation ist ja nicht nur, wie ad nauseam kolportiert wird, für die gesetzliche Rentenversicherung angeblich ein Problem (was hier aber nicht Thema sein soll), sondern auch für das gesamtgesellschaftliche Klima. Für junge Menschen u30, glaube ich, muss es sich anfühlen wie das alte blöde Spiel von Hase und Igel: Wo immer sie was bewegen wollen, was Neues machen, wozu dann eben auch gehören kann, die eine oder andere vordergründig spinnerte Idee zu haben, sitzt garantiert schon eine Mehrheit aus alten Säcken, die geistig in den Achtzigern stecken geblieben ist, ihnen ultimativ mitteilt, was alles nicht geht und Anpassung einfordert. Feist und breit sitzen sie auf Ressoucen und an Schalthebeln und dulden als Nachfolger nur Streber oder Jasager.

"Wir kennen das Spiel: Erst ist die Gesellschaft total verkrustet, Stillstand, keine Entwicklung. Dann kommen langhaarige Studenten und brüllen »Unter den Talaren - Muff von 1.000 Jahren« und plötzlich verändert sich nachhaltig etwas.“ (Juri Sternburg)

-- Sofern die langhaarigen Studenten rein zahlenmäßig überhaupt eine Chance haben, muss man da ergänzen. Das Fiese ist ja, dass ziemlich genau jene Alterskohorten, die überwiegend das Sagen haben, also die Reste der Babyboomer sowie deren Kinder, zu denen ich gehöre, ihrerseits kaum je um etwas kämpfen mussten, sondern meist von jenen Errungenschaften profitierten, die andere ihnen erkämpft hatten. Wer in den Siebzigern und Achtzigern im öffentlichen Dienst anfing oder einem 'Normalarbeitsverhältnis', legte sich quasi ins gemachte Bett. Und genau diese Kohorten, die Rebellieren nie nötig hatten, sind es, die ihren Kindern seit zirka 20 Jahren verschärft die Strickleitern einziehen und ihnen eben jene Vergünstigungen und Privilegien wieder zusammenstreichen.

So sind die maßgeblichen Protestbewegungen unserer Tage auch keine Jugendbewegungen mehr. Es sind Altwerdende und Mittelalte, ob im Geiste oder physisch, die um ihre Privilegien fürchten. Weil die meisten von ihnen aber nicht wahrhaben wollen, bloß angstgetriebene Ausgebeutete zu sein, kämpfen sie am allermeisten um dasjenige, möglichst unbehelligt nach unten treten zu dürfen. Wofür sie sich auch nicht davor ekeln, sich bei Nazis unterzuhaken, wenn sie auf die Straße gehen. Bin kein Soziologe und es fehlen mir Zeit und Ressourcen, das eingehend zu analysieren, was das im Einzelnen bedeutet, aber der Unterschied sollte einem bewusst sein.

"So ist der frei sich dünkende Bequemmensch: Nimm ihm die Insignien seines Sklavenlebens weg, und er geht dir an die Kehle." (Wiglaf Droste)

Historische Erfahrung indes zeigt, dass eine Gesellschaft, die ihre Jugend grosso modo marginalisiert und von Ressourcen abschneidet, dies auf eigene Gefahr tut. Die bei weitem mildeste zu erwartende Reaktion ist da noch die des Halbstarken Johnny Grabler alias Marlon Brando in 'The Wild One', der den braven, gesetzestreuen Bürgern auf die Frage, wogegen er denn so rebelliere, mit der Gegenfrage kommt, was sie denn bitteschön zu bieten hätten. Dass noch nicht mehr geschehen ist, dürfte allein an den demographischen Mehrheitsverhältnissen liegen. Sowie daran, dass junge Menschen weit klüger sind, als ihnen gemeinhin zugeschrieben wird. Die heutigen scheinen längst begriffen zu haben, wo kämpfen schlicht nicht lohnt.


Vom Altwerden

Wenn man jung ist, dann ist die Welt normalerweise schwarzweiß und einfach. Sauereien und die daran Schuldigen sind ebenso schnell identifiziert wie ganz einfache Lösungen nicht minder rasch bei der Hand sind. Groß der Frust jedes Mal, wenn die Alten sagen, so einfach sei das alles nicht. Man ist noch nicht vor Wände aus Ja-Abers und Sachzwängen gerannt, hat noch wenig Kompromisse machen müssen. Das ändert sich mit der Zeit bei den meisten. Was ziemlich normal ist. Das Feuer der Jugend dimmt halt irgendwann. Altwerden muss einen aber nicht zwangsläufig zum doofen alten Sack machen. Der wird man unter anderem, wenn man aus seinem Altersvorsprung, für den man nichts kann, das Recht ableitet, jungen Leuten exakt das abzusprechen, was man selbst einst für sich in Anspruch genommen hat. Oder sich vielleicht nie getraut hat, weswegen andere auch nicht dürfen sollen. Je nach dem.

Wenig Peinsameres gibt es als als alternde Promis, die nicht mitbekommen haben, dass sie nicht mehr die tollen Hechte von einst sind. Ähnlich schmal ist mitunter der Grat zwischen Abgeklärtsein und Verhärtung. Die einen schaffen es mit zunehmendem Alter, gelassener zu werden, sich dabei Offenheit und eine gewisse Weichheit zu erhalten, bei anderen kippt es irgendwann in Zynismus und Menschenfeindlichkeit, in diese selbstgefällige Haltung, alles schon gesehen zu haben, alles zu wissen und deswegen auch absolut nichts mehr zu lernen zu haben. Ist aber eine Illusion. Wenn mehr wissen nicht zu mehr Offenheit und Freundlichkeit führt, sondern bloß zu Kälte und immer noch mehr Härte, läuft definitiv was falsch. Der feine Unterschied zwischen bloß Wissen anhäufen und Bildung.

"Das Scheitern einer groß begonnenen Liebe ist schmerzhaft und tragisch, kommt aber weit häufiger vor als das Gelingen. Wenn jemand das nicht akzeptieren will und kann, hegt er oder sie oft einen großen Groll, der wie ein Talisman bei sich getragen wird. Die Enttäuschung - also das Ende einer Selbsttäuschung - wird zur tragenden Säule des Daseins. Zwar zernagt und zerfrisst sie die verbliebenen Herzensreste, spendet aber eine große, schier unerschöpfliche Energie, die sich immer wieder neu an sich selbst entzündet und aus sich selbst heraus speist." (nochmals Droste)


Her mit den kleinen Schwedinnen

Momentan macht wieder eine junge Schwedin mit langen Zöpfen international von sich reden. Zugegeben, auch Greta Thunberg triggert mich ein wenig. Ungefähr in der Art wie die Marie Kondos dieser Welt. Ihr unbedingter, durch keinen Zweifel getrübter Wille, die Welt zu retten und ein in jeder Hinsicht moralisch einwandfreies Leben ohne nennenswerten ökologischen Fußabdruck zu führen, sind mir suspekt. Ich ertappe mich dann dabei, mir vorzustellen, wie sie erwischt wird, heimlich einen Hamburger zu essen, eine Katze am Schwanz zu ziehen oder in einer easyJet-Maschine zu sitzen. Ich kann nicht anders. Bin doch auch nur ein Mensch! Überdies geht so ein Evangelistendasein selten gut aus. Schon Jeanne d‘Arc ist ihre Tätigkeit bekanntlich final ungut bekommen. Man hüte sich daher, eine Heilige aus ihr machen und begegne ihr mit dem gleichen Maß an Skepsis wie allen charismatischen Leitfiguren.

So kann man sie entsetzlich altklug, ihre teils antidemokratischen Brandreden für problematisch halten. Man kann ihren heiligen Ernst, ihre gnadenlose Unbedingtheit, ihren missionarischen Eifer befremdlich finden. Selbstverständlich darf man die Frage nach der Wirksamkeit ihres Tuns stellen. Denn die meisten Politiker haben längst gelernt, dass es um der Außenwirkung willen klüger ist, gute Miene zu machen, dergleichen mit freundlich-zugewandtem Gesicht über sich ergehen zu lassen wie eine kakophone Blockflötendarbietung und artig zu applaudieren. Man mag ferner den Impuls verspüren, ihr zu sagen: Mädchen, lass‘ es, die werden dich entweder einmachen oder kaufen. Eines sollte man aber nicht: Ihr den Mund verbieten wollen.

"Wir sollten jetzt mal die Fresse halten und die Entscheidung Jüngeren überlassen." (Erich Virch)

Nehmen wir Henryk M. Broder. Was gibt es über das zivilisatorische Normalmaß hinaus noch groß zu respektieren an einem wie ihm? Die schlohweißen Haare? Danke, habe ich selber. Sein unbestreitbares Sprachtalent? Das definitiv. Wer wissen will, wie gepflegte Polemik geht, schlage nach bei Broder. Und sonst so? Broder verfügt vermutlich über ähnlich viel, wenn nicht weniger Fachwissen zum Stand der Klimaforschung wie Greta Thunberg, wischt aber die gesamte Klimadebatte (die beim Stand der Forschung so wenig eine Debatte ist wie die angebliche um die Evolutionstheorie) pseudoabgeklärt und süffisant lächelnd mit einem Nebensatz als juvenile Spinnerei und pures Aufmerksamkeitsgeschacher hinfort. Wenn ich ihn richtig verstehe, vor allem um des Krachenlassens und Dagegenseins willen, was er mit Demokratie verwechselt.

Nun gut, ihm kann es ja egal sein, denn er wird in seinem Alter mit den Folgen des Klimawandels nichts mehr zu tun haben (seine Tochter vielleicht schon, aber das mögen die zwei bitte untereinander ausmachen). Wie nennt man so eine Haltung? Ich bin selbst kein Experte, aber wenn ich vor der Wahl stehe, in diesen Dingen eher Harald Lesch oder Henryk M. Broder zu glauben, dann weiß ich, wie ich mich entscheide.

Das Dumme ist nun: Mögen Greta Thunbergs Auftreten und Tonfall vielleicht nicht immer zu 100 Prozent angemessen sein, so hat sie vermutlich ziemlich recht mit dem, was sie so sagt. Die heftigen Ad-hominem-Reaktionen legen zumindest nahe, dass sie nicht wenigen gewaltig am bequemen Selbstbild kratzt. Es ist immer verräterisch, wenn so genannten Kritikern nichts Sachliches einfällt, und sie statt dessen auf ihrer Minderjährigkeit und ihrem Asperger-Sydrom (mit dem sie offen umgeht) herumreiten oder darauf, dass irgendwelche nicht genannten Hintermänner sie missbrauchen, indem sie sich an ihren Auftritten eine goldene Nase verdienen. Von unzähligen üblen Beleidigungen und herrischen Fressehalten-Befehlen ganz zu schweigen.

Anders gesagt, wenn man findet, lästige Gören, die Unbotmäßiges äußern, hätten gefälligst die Klappe zu halten, dann sollte man sich nicht beschweren, ein Alter Weißer Mann genannt zu werden. Und sich darüber im Klaren sein, damit aufs Schönste das zu bestätigen, was Greta Thunberg an uns älteren Generationen mit Recht anprangert. Ignorant zu sein zum Beispiel.

Die Frage, was Greta Thunberg in Kattowitz und in Davos zu suchen hat und wieso sie nicht brav in die Schule geht, wie sich das gehört, ist von ähnlich dämlich-autoritärer Herrschaftsfixiertheit, wie die, wieso deutsche Schüler sich erfrechen, während der Schulzeit fürs Klima zu demonstrieren. Die Antwort ist einfach: Weil es sonst keinen interessieren würde. Genauso sinnvoll wäre die Forderung, Arbeitnehmer könnten sich zum Streiken doch einfach Urlaub nehmen, anstatt das Wachstum der Deutschen WirtschaftTM zu bremsen. Schwer vorstellbar, vielleicht unerträglich für alle Funktionerer, die sich da zu Schulexperten und Pädagogen berufen sehen: Es ist nicht ausgeschlossen, dass diese Kinder und Jugendlichen bei Planung, Vorbereitung und Durchführung ihrer Demos mehr relevantes lernen als in Vormittagen voller Politik- und Sowi-Unterricht.


Perspektiven

Unser Verhältnis zu Jugendlichen und Jungen ist, wie gesagt, alles andere als stringent und kaum so rational wie wir Ältere uns das einzureden pflegen. Am Umgang mit Greta Thunberg wird deutlich, dass Teile meiner Generation sich benehmen wie der alte peinliche Onkel auf der Familienfeier, der nicht wahrhaben will, dass seine Zeiten als wilder Dorfstecher schon lange um sind. Sicher, auch das mag altersgerechtes Verhalten sein und insofern irgendwie normal. Das Problem ist nur, dass es noch nie so viele von ihnen gegeben hat. Gern wird der Jugend vorgeworfen, unpolitisch, passiv und konsumgeil, nur auf Klamotten, Beauty und Smartphones fixiert zu sein. Mucken dann aber mal welche auf und machen von sich hören, dann ist das auch wieder nicht recht. Wenn überhaupt, dann nur so, wie die Oldies es erlauben. So läuft das aber nicht mit dem gesellschaftlichen Fortschritt.

Abgesehen davon, dass die Leier von der leichtfertigen, nichtsnutzigen, frechen Jugend so abgestanden ist, dass sie schon nicht mehr riecht, glaube ich ja, dass die Generation u30 gar nicht passiv ist. Nur klug. Viel klüger als uns lieb sein kann. Sie wartet einfach ab, bis unsereins sich nicht mehr wehren kann. Eines Tages werden nämlich wir, die wir den Planeten sehenden Auges an die Wand gefahren haben, ohnehin schon ächzend unter den Folgen der Klimaerwärmung, als hilflose Sabbergreise in wegen unserer Entscheidungen heillos unterfinanzierten, menschenunwürdigen Senioreneinrichtungen vegetieren und den nachfolgenden Generationen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sein. Dann wird ihre Rache furchtbar sein.


tl;dr: Selbst wenn Greta Thunberg nicht völlig recht hat, ist es die bessere Idee, sie ernst zu nehmen.





6 Kommentare :

  1. Aus der Rede Broders zur AfD: "Ich bin für eine Verschärfung des Tatbestands „Kindesmissbrauch“, um auch solche Fälle verfolgen zu können, wie den der bereits erwähnten Greta aus Schweden, die von den Klimarettern zur Ikone ihrer Bewegung erkoren wurde." Das sagt alles über diesen Schwätzer, der sich in sarakstischer Form seinen Zuhörern anbiedert.

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    1. Ist ja kein Zufall. Rechte wissen gut, dass sich mit dem Reizthema 'Kindesmissbrauch' Sympathien im bürgerlichen Lager abgreifen lassen.

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  2. "Dann wird ihre Rache furchtbar sein." Bring it Sissies, I do my Killing after Breakfast!

    Und dann der Bloedsinn mit diesem Klimawandel. Als ob "Solarzellen einen im Winter warmhalten koennten?? … oder Windenergie aus eiskaltem Wind "Waerme" erzeugt??? .. gehts noch ? .. und ein Prius soll im Schnee funktionieren?? ..Klar doch:-(


    Fakten: https://www.rawstory.com/2019/02/5-biggest-right-wing-outrages-week-week-distractions-democrats-lay-groundwork-2020/
    (die letzten 2Vids vorm letzten;)

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  3. Siewurdengelesen6. Februar 2019 um 19:43

    So isser halt - der Herr Broder. Jetzt hat er erstmal wieder etwas mediale Zuwendung...

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  4. Hmmh... schwierig! Zum einen bin ich zwar im Wesentlichen einer Meinung mit der jungen Dame, aber das ist mir alles etwas zu glatt. Und ich nehme ihr schlicht nicht ab, dass sie schon mit acht Jahren erkannt haben will, dass sich fundamental was ändern muss.
    Und wer ein Kind vorschickt, hat definitiv kein Interesse an einer Debatte. Man kann als Erwachsener nicht gegen ein Kind anreden, dass eine tatsächlich oder scheinbar moralisch hochstehende Position vertritt.
    Woher kommt der große Frust: Es ist recht klar, wer - wie üblich - die Zeche zahlen soll. Der fleischessende, Bier trinkende, fußballguckende und Dieselfahrende Pöbel natürlich und nicht etwa die neue Feudalschicht aus Grünen und Feministinnen, deren Vertreter z.B. mal eben zum Eis essen nach Kalifornien jetten.

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  5. Henryk M. Broder und Greta Thunberg, da passt nur soviel zusammen, dass dieses Kind instrumentalisiert wird und dafür, dass es instrumentalisiert wird, nochmals abgestraft.

    Für mich gibt es da auch wieder einmal eine nicht zu bestreitende Verantwortung der Eltern für ihr Kind, dieses Kind nicht dem medialen Missbrauch zu überlassen.

    In Davos, wo sich die sog. Wirtschaftslenker zu ihrer eigenen Selbstbefriedigung getroffen haben, lässt sich wohl davon ausgehen, dass das Thema Klimawandel, auch durch den Auftritt von Greta, auf kein besonderes Interesse gestossen ist.

    Mit welcher Arroganz und mit welchem Selbstbewusstsein die dort auftreten, wie selbstsicher dieinzwischen sind, dass sie nichts zu befürchten haben, von ihrem Staat und ihren Bevölkerungen, dass sie in schallendes Gelächter ausbrechen, wenn die Frage nur leicht in den Raum gestellt wird, ob höhere Steuern für die Reichen, die Schere zwischen Arm und Reich vermindern könnte.

    Da sind sie sich dann alle einig, dass privates Engagement, ihre Stiftungen, besser als der Staat erkennen würden wo soziale Hilfe sinnvoll eingesetzt werden kann.

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