So denn, Zeit für die monatliche Tour des Force durch die Weiten des Netzes. Das Superwahljahr Ost ist überstanden und wir wissen nun: In drei Bundesländern des Beitrittsgebietes ist ungefähr die Hälfte aller Wähler:innen entweder dafür, Putin die Ukraine auf dem Silbertablett zu servieren oder massenhaft Ausländer rauszuschmeißen. Oder beides. Das könnte sehr übel werden für diese Teile des Landes. Aber "[schuld] sind dann wieder die da oben und nicht die da unten, welche rechtsradikales Gedankengut in sich tragen und faschistische Parteien wählen." (Chris) Und wie bitter Ihnen wieder unrecht getan wird, den armen Naziwählern! Denn:
"Eigentlich sind sie in der Seele links. Genauer gesagt queer-anarcho-syndikalistische Antifaschisten. Im Grunde hassen sie Nazis aus vollem Herzen, mit denen haben sie nichts zu tun; sie wählen sie nur aus Sorge um die Zukunft unseres Landes. Viele Junge hätten eh lieber die Hamas gewählt, damit im Nahen Osten Frieden, Fortschritt und Gerechtigkeit einkehren, doch die stand leider nicht auf dem Zettel. Und es tue ihnen ja selbst am meisten weh, dass sie quasi zur Wahl der AfD gezwungen werden, vom Habeck, weil der den Krieg mit Russland vom Zaun gebrochen hat, damit das Gas teurer wird. Die wahren Nazis sind ohnehin die Grünen, die sind überhaupt an allem schuld." (Hannemann)
Das übrige:
Politik. Marcel Hartwig mit einem Fazit der Landtagswahlen in Saxen und Thüringen.
Ilko-Sascha Kowalczuk im Podcast (80 min.) über sein Buch 'Freiheitsschock'.
Und Detlef Pollack findet, wir sollten den Ostdeutschen nicht auf den Leim gehen.
Adam Tooze zum Aufstieg der AfD (engl.).
Stefan Sasse unterhält sich im 'Bohrleute'-Podcast mit Alexander Clarkson über die so genannte Zeitenwende in der Asylpolitik.
Holger Schatz und Jan Keetman über "Frieden" als Metapher eines nationalchauvinistischen Ressentiments
"Man kann nicht mit jemandem über Frieden verhandeln, der gekommen ist, um dich zu töten." (Golda Meir zugeschrieben)
Am 18. September verabschiedete die UN-Vollversammlung mit großer Mehrheit eine Resolution, die Israel zum Rückzug aus den Palästinensergebieten binnen zwölf Monaten auffordert. "Israel selbst sowie die Vereinigten Staaten stimmten zusammen mit zwölf weiteren Ländern gegen die Beschlussvorlage, die völkerrechtlich nicht bindend ist." Deutschland enthielt sich. Sebastian Bartoschek ist wenig begeistert. Aber auch wenig überrascht.
"Man ist hierzulande immer darauf bedacht, zu betonen, dass die Unterstützung des Staates Israel Staatsräson ist. Man betont das immer dann, wenn es nichts kostet, also auf Sonntagsreden oder bei Gedenkveranstaltungen für die durch Deutsche ermordeten Juden. Anders verhält es sich dann auf internationalem Parkett oder wenn man klare Kante gegen Antisemitismus zeigen müsste." (Bartoschek, a.a.O.)
Interview mit Georg Kurz (KPÖ). Good news: Es gibt Erfolgsrezepte für linke Parteien.
Für Lucius Feidenbaum sind die Grünen vor allem deswegen zum Feindbild Nummer eins der Rechten geworden, weil das Rumgedresche auf den Grünen für rechte und rechtsliberal/bürgerliche Parteien mangels Wählerwanderung keinerlei Konsequenzen hat. Keine direkten zumindest.
Für Maurice Höfgen ist die Nullrunde beim Bürgergeld ein Fehler.
Tech/Wissenschaft. Albert Burneko klärt auf, warum eine Marskolonie keine gute Idee ist. So viel zum Thema, was davon zu halten ist, wenn smarte Techmilliardäre wie Elon Musk Visionen haben.
"Mars does not have a magnetosphere. Any discussion of humans ever settling the red planet can stop right there, but of course it never does. Do you have a low-cost plan for, uh, creating a gigantic active dynamo at Mars's dead core? No? Well. It's fine. I'm sure you have some other workable, sustainable plan for shielding live Mars inhabitants from deadly solar and cosmic radiation, forever. No? Huh. Well then let's discuss something else equally realistic, like your plan to build a condo complex in Middle Earth." (Burneko, a.a.O.)
Kultur/Gesellschaft/Gedöns. Florian Friedman hält den Peak Woke längst nicht für erreicht.
Peter Unfried stellt die Sinnhaftigkeit von Ironie infrage. Nicht ganz zu unrecht, wie mir scheint.
"[Jonathan] Franzen sieht den großen Nutzen, den Ironie für manch Einzelnen hat, um mit der Welt klarzukommen, und für Mitglieder einer kleinen Gemeinschaft, um sich gegen eine lieblose Welt zu verteidigen. Gleichzeitig attestiert er Ironie eine »soziale Nutzlosigkeit«. Mit ihr erreiche man letztlich nur die, die es eh schon wissen. [...] Ironie kann ein privates Leben positiv bewegen, aber keine Gesellschaft. Mehr noch: Je tiefer, subtiler und [...] utopischer die Ironie, desto weniger Leute erreicht sie. Nach außen gilt daher: Klartext." (Unfried, a.a.O.)
Sara Geisler über die allgegenwärtige Blattglasschale von Luminarc (die übrigens noch heute im Sortiment und lieferbar ist).
Für Maurice Höfgen ist die Nullrunde beim Bürgergeld ein Fehler.
Tech/Wissenschaft. Albert Burneko klärt auf, warum eine Marskolonie keine gute Idee ist. So viel zum Thema, was davon zu halten ist, wenn smarte Techmilliardäre wie Elon Musk Visionen haben.
"Mars does not have a magnetosphere. Any discussion of humans ever settling the red planet can stop right there, but of course it never does. Do you have a low-cost plan for, uh, creating a gigantic active dynamo at Mars's dead core? No? Well. It's fine. I'm sure you have some other workable, sustainable plan for shielding live Mars inhabitants from deadly solar and cosmic radiation, forever. No? Huh. Well then let's discuss something else equally realistic, like your plan to build a condo complex in Middle Earth." (Burneko, a.a.O.)
Kultur/Gesellschaft/Gedöns. Florian Friedman hält den Peak Woke längst nicht für erreicht.
Peter Unfried stellt die Sinnhaftigkeit von Ironie infrage. Nicht ganz zu unrecht, wie mir scheint.
"[Jonathan] Franzen sieht den großen Nutzen, den Ironie für manch Einzelnen hat, um mit der Welt klarzukommen, und für Mitglieder einer kleinen Gemeinschaft, um sich gegen eine lieblose Welt zu verteidigen. Gleichzeitig attestiert er Ironie eine »soziale Nutzlosigkeit«. Mit ihr erreiche man letztlich nur die, die es eh schon wissen. [...] Ironie kann ein privates Leben positiv bewegen, aber keine Gesellschaft. Mehr noch: Je tiefer, subtiler und [...] utopischer die Ironie, desto weniger Leute erreicht sie. Nach außen gilt daher: Klartext." (Unfried, a.a.O.)
Sara Geisler über die allgegenwärtige Blattglasschale von Luminarc (die übrigens noch heute im Sortiment und lieferbar ist).
Transparenzhinweis: Der Autor hat auch eine im Schrank. Erbstück. Man hängt halt irgendwie dran.
Musik. Nein ich habe das nicht vergessen. Nur erst jetzt ein Video in Songlänge ohne Kommentar, Reaction und sonstiges Dazwischenquasseln gefunden. Olympische Spiele. Paris. Die Seine. Gojira. Ah! Ça ira. Geil!
(Video im erweiterten Datenschutzmodus. Anklicken generiert keine Cookies.)
Essen/Trinken/gut leben. Hotelier und Kolumnist Jörn Kabisch hat zu dem allfälligen Geduze in der Gastro eine eher differenzierte Meinung.
"Restaurants, die eine handwerklich gute Küche bieten sind alle brechend voll. Das kann man von Gourmetlokalen nicht behaupten, denn dort geht es oft weniger um den Gast, sondern um das Ego des Kochs." (Vincent Klink)
Ela Rüther mit einer Reportage über die letzten Pferdemetzger im Rheinland.
Das Rezept. Da wir beim Thema sind: Ich habe das Privileg, hier am Ort eine Pferdemetzgerei mit angeschlossener Gaststätte zu haben, die ich hin und wieder aufsuche. Unter anderem, wenn es Sauerbraten geben soll. Der Laden läuft, der Chef ist etwa so alt wie ich und macht keine Anstalten, dicht zu machen. Ja, dafür werden Pferde getötet. Die aber ein besseres Leben hatten als jedes turbogemästete Qualschwein. Pferde würden nämlich bald eingehen, wenn man sie im Stall ohne Auslauf und Bewegung hielte. Weil man Pferde auch nicht so eng einstellen kann wie Masttiere, ist Antibiotikaeinsatz meist unnötig. Und das Ehtische? Eine befreundete Hobbyreiterin, die ebenfalls gern dort einkauft, meinte dazu, sie streichle schließlich auch Kaninchen. Sportpferde gelangen eh nicht in den Verzehr, weil die meist zu Lebzeiten medikamentös behandelt werden. Der alte Witz aus Zeiten, in denen es hier noch eine Trabrennbahn gab, am Sonntag käme der Verlierer vom letzten Renntag auf den Tisch, hat also keine Grundlage.
Sauerbraten soll einst durch römische Truppen ins Rheinland gekommen sein, die angeblich in Essig konserviertes Fleisch mit sich führten. Die Sitte, Sauerbraten aus Pferdefleisch zu machen ("vum Pääd") statt aus Rindfleisch wie überall sonst, soll wiederum ein Relikt der napoleonischen Besatzungszeit sein. Wenn es nicht stimmt, ist es gut erfunden. Außerdem ein angenehmerer Gedanke als der, dass man durch das Beizen einst zähes, kaum mehr essbares Fleisch noch genießbar gemacht hat.
So ein Sauerbraten ist keine Hexerei (dankenswerterweise hat mein erwähnter Pferdemetzger immer fertig eingelegten vorrätig), und man kann nicht allzu viel falsch machen. Außer ihn nicht lang genug schmoren lassen. Ordentlicher Schuss Rotwein kann auch nicht schaden. Richtig rheinisch wird es, wenn man gegen Ende Printen in die Sauce bröselt und verkochen lässt. Das gibt zusätzlichen geschmacklichen Wumms und bindet die Sauce. Man sollte dann aber die Menge an Rosinen verringern und darauf achten, ordentliche Aachener Printen ohne Süßstoffe, Süßungsmittel etc. zu verwenden. Im Rheinland und im Dreiländereck bekommt man überall so genannte Soßenkuchen. Das sind einfache Lebkuchen ohne alles, die ich bevorzuge, weil sie weniger süß sind als Printen.
Beilagen: Kartoffelknödel und für mich geschmorte Möhren statt des obligaten Rotkohls. Der ist zum Sauerbraten ein geschmacklicher Overkill, wie ich finde, weil da auch wieder Nelken, Lorbeer etc. drin sind. Apfelmus halte ich wegen der ohnehin süßlichen Sauce für verzichtbar. Als Getränk würde ich Bier bevorzugen, am besten ein kräftig herbes Düsseldorfer Alt wie Uerige, Füchschen oder Schlüssel. Wein würde bei der strammen Säure in die Knie gehen. Kann man sich für nach dem Essen aufheben.
Ela Rüther mit einer Reportage über die letzten Pferdemetzger im Rheinland.
Das Rezept. Da wir beim Thema sind: Ich habe das Privileg, hier am Ort eine Pferdemetzgerei mit angeschlossener Gaststätte zu haben, die ich hin und wieder aufsuche. Unter anderem, wenn es Sauerbraten geben soll. Der Laden läuft, der Chef ist etwa so alt wie ich und macht keine Anstalten, dicht zu machen. Ja, dafür werden Pferde getötet. Die aber ein besseres Leben hatten als jedes turbogemästete Qualschwein. Pferde würden nämlich bald eingehen, wenn man sie im Stall ohne Auslauf und Bewegung hielte. Weil man Pferde auch nicht so eng einstellen kann wie Masttiere, ist Antibiotikaeinsatz meist unnötig. Und das Ehtische? Eine befreundete Hobbyreiterin, die ebenfalls gern dort einkauft, meinte dazu, sie streichle schließlich auch Kaninchen. Sportpferde gelangen eh nicht in den Verzehr, weil die meist zu Lebzeiten medikamentös behandelt werden. Der alte Witz aus Zeiten, in denen es hier noch eine Trabrennbahn gab, am Sonntag käme der Verlierer vom letzten Renntag auf den Tisch, hat also keine Grundlage.
Sauerbraten soll einst durch römische Truppen ins Rheinland gekommen sein, die angeblich in Essig konserviertes Fleisch mit sich führten. Die Sitte, Sauerbraten aus Pferdefleisch zu machen ("vum Pääd") statt aus Rindfleisch wie überall sonst, soll wiederum ein Relikt der napoleonischen Besatzungszeit sein. Wenn es nicht stimmt, ist es gut erfunden. Außerdem ein angenehmerer Gedanke als der, dass man durch das Beizen einst zähes, kaum mehr essbares Fleisch noch genießbar gemacht hat.
So ein Sauerbraten ist keine Hexerei (dankenswerterweise hat mein erwähnter Pferdemetzger immer fertig eingelegten vorrätig), und man kann nicht allzu viel falsch machen. Außer ihn nicht lang genug schmoren lassen. Ordentlicher Schuss Rotwein kann auch nicht schaden. Richtig rheinisch wird es, wenn man gegen Ende Printen in die Sauce bröselt und verkochen lässt. Das gibt zusätzlichen geschmacklichen Wumms und bindet die Sauce. Man sollte dann aber die Menge an Rosinen verringern und darauf achten, ordentliche Aachener Printen ohne Süßstoffe, Süßungsmittel etc. zu verwenden. Im Rheinland und im Dreiländereck bekommt man überall so genannte Soßenkuchen. Das sind einfache Lebkuchen ohne alles, die ich bevorzuge, weil sie weniger süß sind als Printen.
Beilagen: Kartoffelknödel und für mich geschmorte Möhren statt des obligaten Rotkohls. Der ist zum Sauerbraten ein geschmacklicher Overkill, wie ich finde, weil da auch wieder Nelken, Lorbeer etc. drin sind. Apfelmus halte ich wegen der ohnehin süßlichen Sauce für verzichtbar. Als Getränk würde ich Bier bevorzugen, am besten ein kräftig herbes Düsseldorfer Alt wie Uerige, Füchschen oder Schlüssel. Wein würde bei der strammen Säure in die Knie gehen. Kann man sich für nach dem Essen aufheben.
Dafür gönnt sich jetzt z.B. Ba-Wü einszweifix ein neues "Sicherheitspaket", der mit einer weiteren Behörde, mehr Überwachen und vor allem mit "KI" kommt. Das muss dieser Bürokratieabbau sein. Kostenpunkt der ganzen Chose ca. 15-20 Millionen Euro, die so sicher mehr werden wie das Amen in der Kirche. Im selben Atemzug ningelt nicht nur ein baden-württembergischer Verkehrsminister herum, dass ein D-Ticket zu 49€ leiderleider nicht weiterfinanziert werden kann.
AntwortenLöschenAber ganz sicher gibt es dann keine islamistischen Straftaten mehr, wenn diese Superbehörde erstmal aktiv wird, denn der Inni-Mini Strobl sagt es ja schon im Text: "Ohne innere Sicherheit gibt es keine Freiheit!" und deswegen müssen wir gleich ein bißchen mehr überwachen - jawoll!
Wer hindert diese linksliberalen Bürgerbubis (hier Herrn Rose) daran, sich für die Ukraine, Flüchtlinge und Integration einzusetzen!? Nur fordern?
AntwortenLöschenWer das tut? Ganz einfach: Laberköppe und Wichtigmacher wie Sie.
LöschenScherz beiseite: Machen Sie doch mal konkrete Vorschläge, anstatt nur vage Forderungen zu stellen.
Ist ganz einfach.
AntwortenLöschenAlle Journalisten-, Politiker- und Regierungsblogger-Kinder müssen auf staatliche Schulen mit einem Migrationsanteil von 90 Prozent inklusive 3-4 Flüchtlingsklassen. Neben jeder Wohnung eines Super-Grünen und Klima-Weltenretters, muss ein Flüchtlingsheim gebaut werden. Außerdem dürfen Journalisten, Politiker und Regierungsblogger nur noch in Schwimmbäder mit einem Migrationsanteil von 90 Prozent.
Luminarc
AntwortenLöschenachnewa? gibt n nettn kleinen wikipedia-eintrach zu;
https://de.wikipedia.org/wiki/Aspen_(Glasgeschirr)