Dienstag, 14. Dezember 2021

Onomatopoetisches

 
Meine liebsten Onomatopoetika stammen von Comic-Urvater Wilhelm Busch ("Ach! - Die Venus ist perdü - / Klickeradoms! - von Medici!") und der großen Erika Fuchs ("Qualm, stink"). Weiters fand Francesco Ibanez für seine 'Clever & Smart'-Comics schöne Geräusche ("Muac!", "Cras!", "Pup, schwitz"). Im deutschsprachigen Raum tat sich Herbert Feuerstein im deutschen MAD u.a. mit "Lechz!" und "Bazoing!" hervor. Rötger 'Brösel' Feldmann spezialisierte sich in den 'Werner'-Comics auf Motorrad- ("Schigger, schigger, schigger", "öttel", "farz", "verschleiß", "klöter!"), Sauf- ("Schlork!") und Kotzgeräusche ("Hualp!"). Ralf König bereicherte die deutsche Sprache um das schöne "Türenklapp", das Einlegen einer Kassette in einen Videorecorder ("Opa, was ist ein...?") machte "klapper, rappel, schieb" und das für den Leser nicht sichtbare Geschehen des bei schwulen Metzgern geschätzten Horrorklassikers 'Der Frikadellenmörder von Manhattan' illustrierte er mit "stech, fetz, zerschneid!".

Da ich nun die Comicwelt nicht so verfolge, kann ich mir da kein Urteil erlauben. Doch will mir scheinen, dass dieses schöne Stilmittel wegen Graphic Novels und Mangas ein wenig im Verschwinden begriffen ist (für Gegenbeispiele bin ich dankbar). Und da hat es mich sehr gefreut, dass der von mir geschätzte Ulli Hannemann sich noch in der schönen Kunst der schriftlichen Geräuschemacherei betätigt:

"Alles kann, nichts muss. Super. So sieht ein guter Glaube aus. Andere Religionen als dieser Zahnfeekult oder Zahn-Buddhismus hätten wahrscheinlich wieder auf die altbekannt verbissene Tour reagiert: »Nein, es muss unbedingt dieser Zahn sein, Auge um Auge, Zahn um Zahn - brüll, zeter - stirb, ungläubiger Hund, du hast meinen heiligen Zahn gestohlen und besudelt, nun ist mein Glaube entehrt, der große Löwenzahn zürnt und meine Sippe ist bis ins tausendste Glied verflucht«, und hätte - zündel, mordbrenn, knister, hack - die Zahnarztpraxis mit Feuer und Schwert dem Erdboden gleich gemacht. Denn das scheint mir neben dem immanenten Frauenhass und den nekrophilen Schwurbelmärchen ein Hauptproblem der großen Glaubensrichtungen zu sein: der notorisch unentspannte Umgang mit unerwarteten Störungen der eigenen Religionsausübung." (Der velorene Zahn)

Klatsch, klatsch, klatsch!






4 Kommentare :

  1. .... kloppf kloppf kloppf.
    (mit flacher Hand auf-den-Tisch-hau.)

    Gruß
    Jens

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  2. Radengel, radengel! Nicht schlecht alter Süßwassermatrose.

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  3. ...
    mein licht geht aus
    ich geh nach haus
    rabimmel, rabammel, rabumm

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