Vermischtes und Zeugs (XXX)

Klopapier scheint irgendwie Rauchen und Heroin abgelöst zu haben. In den vergangenen Jahren las man da und dort, dieses oder jenes sei Das Neue Heroin (Zucker) bzw. So schädlich/gefährlich wie rauchen (sitzen). Gipfel allen Übels: Nikotin. Das macht angeblich süchtiger als Heroin und ist gefährlicher als Rattengift. (Man kann überigens auch daran sterben, in zu kurzer Zeit zu viel Wasser zu trinken. Wasservergiftung. Gibt's wirklich. Da sagt aber niemand, Wasser sei so gefährlich wie Zyankali. Just sayin’.)

Schon mal irgendwo jemanden sagen hören: "Boah, Alter, ick hab gestern volle drei Stunden am Stück aufm Arsch gesessen, ick war vieleecht druff gewesen, sahrickda...!"? Oder: "Ey, drei Liter Wasser gestern, fast in der Notaufnahme gelandet!"?

Jetzt ist zu erfahren, Güter wie Pellets und Brennholz seien das neue Klopapier. Soso. Mal ehrlich: Wer würde auf die Idee kommen, sich damit den Hintern zu wischen, hä? Da würde ich doch eher zu abgelegten Zeitungen oder Laub greifen, wie unsere Vorfahren. Wie? Das ist was völlig anderes? Wer hat denn angefangen mit den hinkenden Vergleichen?

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Terminus technicus der Woche: Schwuler Brutalismus

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Letztens las ich den Rat an Introvertiertere, sie sollten sich von Zeit zu Zeit zwingen, mal unter Leute zu gehen. Wann dürfen wir mit dem Ratschlag an Extravertiertere rechnen, sich von Zeit zu Zeit zu zwingen, mal mit dem Arsch zu Hause zu bleiben?

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Angenommen, ein neues Medikament, sagen wir, eine Salbe gegen Fußpilz,wird klinisch getestet und es kommt folgendes Ergebnis dabei heraus: Verschlimmerung des Krankheitsbildes bei 30 Prozent der Probanden, Verbesserung bei 30 Prozent, keine Veränderung bei 40 Prozent. Das bedeutet: In 70 Prozent der Fälle keine Verbesserung oder gar Verschlechterung. Mit anderen Worten: nicht wirksam. Liefert dann noch das Ergebnis der Kontrollgruppe, die nur ein Placebo bekommen hat, ähnliches oder gar einen höheren Anteil an Verbesserungen des Krankheitsbildes, dann bedeutet das: Die Ergebnisse sind völlig zufällig, eventuelle Verbesserungen reine Korrelation. Dumm gelaufen. Man muss wirklich kein Statistikexperte sein, um das zu verstehen.

Homöopathen ficht dergleichen aber nicht an. Die würden sich in so einem Fall auf die 30 Prozent kaprizieren, bei denen, warum auch immer, eine Verbesserung eingetreten ist, und sagen: Seht ihr, denen hat’s doch geholfen -- wer heilt, hat recht, Halleluja!

Es geht ja nicht um ein Verbot von Homöopathie. Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass es gelingen könnte, selbst wenn man das wollte, den Verkauf homöopathischer Präparate zu verbieten. Es besteht Vertragsfreiheit und wer sein sauer Verdientes für wirkungslose Zuckerkügelchen ausgeben will, die ansonsten nicht gesundheitsschädlich sind, bitte sehr. Es kann einem schließlich auch niemand verbieten, sich mit dem Kauf von Heilkristallen, Akasha-Säulen und ähnlichem Tinnef zu ruinieren. Nur sollte kein gesetzlich Krankenversicherter gezwungen sein, den Hokuspokus mit seinen Beiträgen mitzufinanzieren. 

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An dieser Stelle noch mal herzlichen Dank an Kollege -=daMax=-, der diesem bescheidenen Blog hier den ersten Award verliehen hat. Nämlich den als 'Beschder Blog' 2022. Den Kritikpunkt mit dem Design kann ich übrigens unterschreiben. Gefällt mir auch nicht wirklich. Weil ich aber ungefähr das diametrale Gegenteil eines Webdesigners bin, schwanke ich zwischen: "Ich sollte wirklich mal..." und: "Ich warte einfach so lange, bis es wieder cool ist."