Sonntag, 28. September 2014

Ich glotz' TV!


Irgendwann muss es ja raus. Wir haben schließlich alle so unsere Spleens, Macken und schwachen Seiten. Außerdem sind öffentliche Geständnisse ja sehr angesagt seit einiger Zeit. Also könnte ich zur Abwechslung auch mal was öffentlich gestehen. Und weil Sonntag ist, mache ich sogar zwei Geständnisse.

Geständnis Nummer eins: Ich besitze einen Fernseher und gucke tatsächlich noch Fernsehen. Auf dem Sofa, wie früher. Nicht dauernd, aber durchaus gern. Ich habe die Kiste nicht abgeschafft und werde es auch nicht tun. Seinen Fernseher abgeschafft zu haben, oft gepaart mit missionarisch vorgetragener Pauschalablehnung des Mediums, gilt in gebildeten Ständen ja als Zeichen besonderen Gebildetseins. Ist natürlich Quatsch, denn so ein Gepluster ist kein Zeichen von Bildung, sondern von Dünkelhaftigkeit und dafür, es aus irgendwelchen Gründen gewaltig nötig zu haben.

Montag, 22. September 2014

Kein Verlust


Bei der 'Süddeutschen Zeitung' darf nicht mehr kommentiert werden. Na und? 

Nach dem stern hat auch die 'Süddeutsche Zeitung' vor einiger Zeit ihre Kommentarfunktion abgeschafft und man kann nur noch zu wenigen, ausgewählten Fragen Stellung nehmen. Ich finde das - ausgesprochen erholsam. Im Falle vieler besonders breitärschig und beleidigend auftretender Zeitgenossen kann ich mir, um ehrlich zu sein, auch eine gewisse Schadenfreude nicht verkneifen. Eine Zeitung ist ein asymmetrisches Medium mit nur minimaler Interaktivität. Man liest sie, bildet sich seine Meinung und fertig. Die Möglichkeit, mit einer Zeitung irgendwie in Dialog zu treten, gab es lange nur in Form von Leserbriefen, deren Auswahl und Kürzung die Redaktionen sich vorbehielten.

Samstag, 20. September 2014

Endlich. Shoppen. Können.


Seit ein paar Jahren gibt es in Dortmund ein Einkaufszentrum namens Thier-Galerie (der Name rührt daher, dass es auf dem Gelände der ehemaligen Thier-Brauerei steht). Dortmund hat gut eine halbe Million Einwohner, in der Galerie gibt es insgesamt 117 Geschäfte. Jetzt hat auch in meiner Heimatstadt nach gut zweijähriger Bauzeit ein nicht minder klotziger Konsumtempel eröffnet. Zum Vergleich: Mein Heimatstädtchen hat gut 115.000 Einwohner und in dem neuen Shoppingghetto befinden sich nicht weniger als 120 Geschäfte. Kawumm! Die umliegenden Städte können sich warm anziehen.

Sonntag, 14. September 2014

Tölen und Trottel


Immer wieder reizend, was aus Menschen wird, die so von der Menschheit enttäuscht sind, dass sie sich in eine absurde Liebe zu Tieren hineinsteigern, zum Beispiel zu Hunden. Dabei habe ich mit Hunden in der Regel kein Problem und komme mit fast allen zurecht. Gut, als ich zehn Jahre alt war, hat mich einmal ein Schäferhund, der im Park unserem Fußball hinterherjagte, versehentlich am Bein erwischt, weil das kleine Mädchen am anderen Ende der Leine nicht in der Lage war, ihn noch zu kontrollieren. Danach begegnete ich größeren Hunden ein paar Jahre lang eher reserviert, aber das ist längst überwunden. Sicher war es verantwortungslos, ein Kind einen so starken und offenbar kaum erzogenen Hund führen zu lassen, aber auf die Idee, alle Hundebesitzer deswegen über einen Kamm zu scheren, bin ich schon damals nicht gekommen.