Samstag, 31. August 2019

Nur zu!


Okay, liebe AfD-Wähler in Sachsen und Brandenburg, ihr werdet morgen also AfD wählen. Das System ficken. Es denen da oben mal so richtig zeigen. Ist okay für mich, that‘s democracy. Und wenn eure Partei dann, wie weithin prognostiziert, bei ca. 20 Prozent plusminus irgendwas landen wird, dann werdet ihr weiter wütend sein. Wegen Ausgrenzung. Weil ihr glaubt, einer 20-Prozent-Partei stünde automatisch eine Regierungsbeteiligung zu (tut sie nicht), da es undemokratisch wäre, wenn der Wille von 20 Prozent der Wähler nicht berücksichtigt würde (ist es nicht, Demokratie bedeutet, die Mehrheit regiert und wahrt gleichzeitig die Rechte der Minderheit, weswegen, nebenbei, auch nicht immer das Volk gefragt werden muss). Ist aber auch okay, that‘s Meinungsfreiheit.

Dienstag, 27. August 2019

Die Hacks des Jahres


Sensationelle Nachricht! Astronauten sind doch keine besseren Menschen als der Rest der Menschheit. Auch Astronauten können kriminell sein. Und jetzt müssen wir alle ganz stark sein: Astronautinnen auch. Damit nicht genug: Sogar gleichgeschlechtlich lebende und liebende Astronautinnen können das. Auch wenn sie mindestens zwei durch die Queer Theory definierten Benachteiligungskriterien erfüllen. Die ISS-Austronautin Anne McClain wurde von ihrer Noch- und demnächst Ex-Frau Summer Worden wegen "Identitätsdiebstahls" angezeigt. McClain soll ihre Online-Bankkonten "gehackt" haben, wie es heißt.

Samstag, 24. August 2019

Vor der Haustür


Kinderland ist abgebrannt

Die einen oder anderen werden es mitbekommen haben: In meiner bescheidenen Heimatstadt ist ein Indoor-Spielplatz komplett ausgebrannt. Es wurde niemand verletzt oder ist sonstwie zu Schaden gekommen. In der Südhälfte der Stadt roch es den Tag über ein wenig unangenehm. Dem konnte man aber wirkungsvoll begegnen, indem man die Fenster geschlossen hielt. Und die giftigen Dämpfe? Nun gut, es wird keine Vitaminspritze gewesen sein, aber wir im Ruhrpott haben früher noch ganz anderen Schmodder inhaliert, und zwar permanent. Bei meiner Oma selig hatte man die Wahl, bei Ostwind den Dreck der benachbarten Kokerei abzubekommen, bei Südwind den der Raffinerie in Herne und im Westen lag auch auch noch einiges an Montanindustrie. Nur Nordwind war immer ein bisschen wie Weihnachten.

Mittwoch, 21. August 2019

Jenseits der Blogroll - 08/2019


Na, heute auch schon den Stand der Dinge gecheckt? Wo die 'Malizia II' sich gerade auf dem Atlantik befindet? Waren Sie auch so erleichtert zu erfahren, dass unser Greta auch nach acht Tagen immer noch nicht reihernd über der Reling hängt (oder enttäuscht, je nach Sichtweise)? Warum reden eigentlich alle nur über Greta und nicht darüber, dass Skipper Boris Herrmann, der eine extrem aufwändige und teure Randsportart betreibt und somit weithin unbekannt war, plötzlich bekannter ist als je zuvor? (Er mag ja lautere Absichten haben, aber die PR wird ihm sicher nicht unwillkommen sein.) Oder darüber, dass sich sein Kompagnon und Sponsor Pierre Casiraghi, Sohn von Caroline von Hannover (ehem. von Monaco), hauptberuflich millionenschwerer Bauunternehmer, dazu Hobbyrennfahrer, sich zum Klimaretter stilisieren kann?

Montag, 19. August 2019

From my cold, dead hands


Da lacht des Linken Herz. Bernd Riexinger (Die Linke) will die klassenlose Gesellschaft einführen, so war zu hören. Gut, vorerst nur in Regionalzügen, aber es ist immerhin ein Anfang. Dort soll nach seinen Vorstellungen die erste Klasse in Zukunft entfallen. Die geringere Sitzplatzdichte und Auslastung in der First Class seien in Zeiten überfüllter Pendlerzüge nicht mehr zeitgemäß, findet er. Nun gut, ich bin schon länger nicht mehr Bahn gefahren, aber wenn ich mich recht erinnere, beschränkt die erste Klasse in diesen Doppelstockwagen sich eh bloß auf ein paar Sitzreihen am Ende einiger Waggons. Die abzuschaffen mag im Gegenzug vielleicht ein wenig Platz schaffen, dürfte an den grundlegenden Problemen, die der ÖPNV in Deutschland seit Jahrzehnten vor sich herschiebt, aber wohl nicht viel ändern.

Samstag, 17. August 2019

Saisonauftakt und Rittersleut'


Normalerweise halte ich wenig bis gar nichts von diesen Selbsttests zum ankreuzen, deren schiere Masse mit dem Aufkommen des Internet noch einmal exponentiell gestiegen zu sein scheint. Aber keine Regel ohne Ausnahme und Anlässe wie der Saisonauftakt der Bundesliga wollen begangen werden. So ergab der Test, welcher Bundesligaverein am besten zu mir passt, folgendes:

Freitag, 16. August 2019

Woodstock yourself!


Damals in...

Am sich diese Tage zum fünfzigsten Male jährenden Woodstock-Festival lässt sich studieren, dass auch Menschen, die sich einst selbst genervt die Ohren zuhielten oder den Raum verließen, wenn Vati vom Krieg erzählte, ihrerseits in zunehmendem Alter der Folgegeneration nicht minder mit ihren jugendlichen Heldentaten auf den Nagel gehen. Woodstock, das war mal so was wie der Omaha Beach der Babyboomer-Generation, dabeigewesen zu sein ein Ritterschlag. Auch in Deutschland übrigens. Eine Krankenschwester, die ich im Zivildienst kennengelernt hatte, schwärmte einst verklärten Blickes davon, sich den ganzen Film im Nachtprogramm angeschaut zu haben. Und ein kurzzeitiger Gitarrenlehrer von mir konnte endlos über die Genialität referieren, die Alvin Lee von Ten Years After bei 'I Am Going Home' zeigte.

Mittwoch, 14. August 2019

Reiseimpressionen (10)


Deutschlands Esoterik-Vizehauptstadt

Ich schrieb‘s schon vor einigen Jahren: Der einst mondäne, als 'Meran des Nordens' gehandelte Kurort Bad Reichenhall hat ein wenig zu kämpfen, seit Kuren von den Krankenkassen nur mehr sparsam vergeben werden und die Reichen und Schönen längst andere Destinationen ansteuern zwecks Wellness. Aber man gibt nicht klein bei. So machen sie in aggressivem Salzmarketing. Nehmen Puffpreise als Eintritt für ihre Therme. Verhökern handgebrochenes 'Ur-Salz' für Apothekenpreise. Und es siedeln sich zunehmend Esoteriker und andere Scharlatane in der Stadt an. Mag Murnau am Staffelsee Deutschlands Esoterik-Hauptstadt sein, dann dürfte Reichenhall inzwischen dicht auf Platz zwei folgen.

Montag, 12. August 2019

Reiseimpressionen (9)


Quid pro quo

Kommt man auf Besuch nach Bayern und bleibt ein paar Tage, dann beschleicht einen mitunter das Gefühl, das mit Abstand drängendste Problem im Freistaat seien die traditionell horrenden Münchner Wuchermieten. Hier bei meinen Verwandten an der Grenze zu Salzburg hat vor über zehn Jahren ein Verbrauchermarkt aufgemacht. Die Halle ist so bemessen, dass man sie zwecks Nachnutzung notfalls an Airbus vermieten kann. Zwei 320er dürften sich darin locker generalüberholen lassen. Gleichzeitig. Der Laden, in dem es alles gibt und nichts, darunter als Lockangebot eine ordentliche Leberkassemmel für perverse 1,10 Euro, machte einst allen Ernstes Werbung mit dem Spruch: Wo die Welt noch in Ordnung ist.

Samstag, 10. August 2019

I love Sanifair!


Der Pestarzt, der einzig wahre Wiedergänger, hat gesprochen: Nur in Deutschland sei es möglich, meint er, Menschen fürs Pinkeln 50 Cent abzuknöpfen, ohne dass eine spontane Revolte losbräche. Als jemand, der gerade wieder urlaubsbedingt (Klimaschänder - evil, evil...) längere Zeit auf Autobahnen verbracht hat und dabei die eine oder andere Pinkelpause nötig hatte, kann ich nur sagen: Sanifair mag meinethalben eine mafiöse Ausbeuterorganisation sein (was für Monopolisten immer irgendwie zutrifft), man kann es selbstredend lästig finden, jedes Mal 70 Cent abdrücken zu müssen fürs sich lösen können, trotzdem halte ich den Verein für nichts weniger als einen Segen. Warum? Ganz einfach, ich lege, ganz etepetete, einen gewissen Wert auf gepflegte Toiletten, Und ich kenne die Zeiten vor Sanifair.

Freitag, 2. August 2019

Sommerloch


Weil ich ab heute ein wenig meine CO2-Bilanz nach oben schrauben werde, bricht mit dem August auch eine kurze Sommerpause hier im Blog an und es wird daher erst mal nichts Neues zu lesen geben. Wenn sich nun die einen oder anderen fragen, wie sie diese Zeit nun überbrücken sollen -- machen Sie‘s doch einfach wie ich und suchen sich ein Hobby. Ich habe zum Beispiel damit angefangen, lustige Aufkleber auf Laternenmasten und anderswo zu sammeln. Und an die frische Luft kommt man auch dabei.

Allwissend im Alter


Es muss das Alter sein. Geht nicht anders. Ab einem gewissen Alter scheinen ältere Herren mit viel Tagesfreizeit keinen Bock mehr zu haben, ihren Rassismus noch mühsam zu bemänteln, und lassen endlich die Sau raus. Dann salbadern sie ellenlang, selbstverliebt und im belehrenden, hochfahrenden Tonfall des allwissenden Erleuchteten über ihr früheres Links- und Naivsein, über ihr Aufgewachtsein 2015 (oder dass sie es immer schon gewusst hätten, das aber niemals jemand habe wahrhaben wollte) und ziehen als Experten für alles Mögliche gegen linke Träumer und grüne Gutmenschen zu Felde. Und immer werden sie von allen missverstanden, schluchz! Angesichts des furchtbaren Vorfalls von Frankfurt lässt sich etwa das hier als jüngstes Beispiel bestaunen: