Wahre Worte

"Wenn man sich mit Menschen über die Verteilung der Vermögen und Einkommen in Deutschland unterhält, klagen erst einmal viele darüber, wie ungerecht es in Deutschland doch zugeht. Wenn man mal etwas genauer nachfragt, kann man aber auch feststellen, dass einige Leute in Wirklichkeit gar kein Problem mit der Verteilung des Vermögens oder mit arm und reich haben, sondern dass sie in erster Linie ein Problem damit haben, dass sie auf der falschen Seite stehen. […] 140 Millionen abgegebene Lottotipps pro Woche sprechen m.E. für sich." (Ein Nutzer im SPON-Forum)

"Die sich autoritär formierenden Staaten hoffen heute, dass sie mit rassistischer Mobilisierung ohne soziale Reformen zugunsten der Arbeiterklasse durchkommen, die politisch entwaffnet ist und sich gegen Konkurrenten auf dem Arbeitsmarkt wendet statt gegen diejenigen, die den Arbeitsmarkt zu dem machen, was er ist: die Kapitalisten. […] Die extreme Rechte verwandelt den politischen Klassenkampf in ethnische, politische und kulturelle Diskriminierung, zur angeblichen Rettung der einfachen Menschen vor dem Ansturm geheimnisvoller Kräfte, die stets als »fremd« – in Hinblick auf Ethnizität oder Geschlecht – und elitär empfunden werden." (G.M. Tamás)

Kennen Sie noch Pegida? Diese Spatzen rasierenden Besorgten Bürger? Die Angst vor kriminellen Ausländern haben und deswegen hinter einem mehrfach vorbestraften Kriminellen herdackeln? Heute feiert das, was von dem galgenschwenkenden Verein noch übrig ist, in Dresden den 200. 'Spaziergang'. Tickets sichern, solange es die passiv-aggressiven Umzüge noch gibt. Nun ist es ja wirklich erfreulich, dass sich, wie zu erfahren ist, "breiter gesellschaftlicher Widerstand" formiert gegen das heutige Jubiläum. Indes hat Pegida in der Rückschau längst den historischen Job erledigt: Dem organisierten Rechtsextremismus den Weg in die Parlamente zu bahnen. Kein Zufall daher, dass auch Björn Höcke heute Abend als Ehrengast erwartet wird.