Heute: Peter Unfried über das Ende einer Ära
"Die Bundesrepublik ist am Ende - in ihren Routinen des Regierens und Denkens. Die entscheidenden Dinge, auf denen Deutschland und die EU aufgebaut waren, funktionieren nicht mehr oder sind bedroht: der billige amerikanische Schutz, die billige russische Energie, der reich machende chinesische Markt. [...] Und jede Menge davon abgeleitete Dinge und Gedanken sind auch nicht mehr hilfreich, etwa der bequeme und egoistische Pazifismus, der als Weltläufigkeit getarnte Germanozentrismus, die weitgehende Ignoranz gegenüber den bedrohten planetarischen Lebensgrundlagen, den Grundlagen des mehrheitlichen Wohlstands und des im Vergleich beträchtlichen Sozialstaats." (taz, 23. Dezember 2023)
Anmerkungen: Zu ergänzen wären hier noch zwei Dinge: Erstens hat Unfried im ersten Teil noch die Faktoren 'billiges Geld' und - dank 'Agenda 2010' - 'billige Arbeit' vergessen. Die 'Erfolge' der Merkel-Kabinette bestanden vor allem darin, die längste Niedrigzinsphase ever dafür zu verplempern, nicht zu investieren, stattdessen alles verrotten zu lassen und ansonsten Einsichten wie die obigen möglichst lange von den Menschen fernzuhalten. Ein Konzept, das spätestens seit Februar letzten Jahres implodiert ist. Und da bringt es wenig, die 'Ampel' zu hassen, die Grünen voll doof zu finden oder Fritze Merz, der als Regierungschef mit ziemlich genau denselben Problemen konfrontiert wäre, mit Spitzen-Beliebtheitswerten auszustatten. Zweitens: Für Unfrieds Formulierung vom "beträchtlichen Sozialstaat" habe ich auch wenig Verständnis, weil Deutschland da in den Statistiken, die ich so auf die Schnelle auftreiben konnte, so im Mittelfeld liegt.
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