Samstag, 27. August 2016

Statt Karten


Kinder, wie die Zeit vergeht. Ist die BRAVO auch schon 60 und damit endgültig eine alte Schachtel! Jene Jugendpostille, die einem schon als geschmacklich in jeder Hinsicht unausgereifter Pubertierender peinlich war ("Lieber Dr. Sommer, ich bin 16 und immer noch Jungfrau. Was kann ich dagegen tun?" - "Ähhh, vögeln?"). Ich habe mir sogar tatsächlich einmal eine Ausgabe gekauft - im Gegensatz zu Springers Vierbuchstabenblatt übrigens, bei dem ich meinen Boykott ein Leben lang aufrecht erhalten habe. Natürlich nur wegen der Geschichte über eine längst ehemalige Lieblingsband, die scharfe Nackte auf der Aufklärungsseite interessierte mich selbstredend nicht die Bohne. (Hey, warum wird da so albern gekichert? Da gibt es nichts zu lachen!)

Ein besonderer Hit in den im Klassenzimmer kursierenden Exemplaren waren damals immer die Foto-Love-Stories - diese ungelenken, hastig heruntergeknipsten, mit Laiendarstellern aus der Unbegabtenabteilung der Förderschule Fallingbostel besetzen Geschichtchen, die so schlecht waren, dass sie schon wieder einen ganz eigenen Charme hatten. Statt Karten daher eines der krassesten Achievements aus dieser Rubrik, die vor Jahren mal durchs Netz geisterte. Das Werk namens 'Heul doch, Emo!' befasste sich mit dem seinerzeit topaktuellen Thema 'Emos' und ich wusste nicht, was ich als erstes tun sollte. Fassungslos sein? Lachen? Fremdschämen? Rübe mit Tischplatte benutzen? Oder alles auf einmal?

Glücklicherweise habe ich diese Perle der fotografischen Kunst bei einem Blogger wiedergefunden. (Fragen Sie mich bitte nicht, wie man auf so einen Namen kommt. Ich habe keine Ahnung. Ich glaube auch nicht, dass ich das wissen will.) Ich sag mal: Psychologie kann so einfach sein, viel Spaß!

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Und als kleines Sahnehäubchen obendrauf noch ein äußerst verstörender BRAVO-Erfahrungsbericht eines österreichischen Lesers aus dem 'Standard'.



2 Kommentare :

  1. Ich bin kein Roboter28. August 2016 um 18:14

    Hahaha, herrlich bescheuert!
    Wie ein Unfall, konnte nicht wieder wegsehen

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  2. Kleine Hörempfehlung: Dem Phänomen Bravo (am Beispiel „Fragen an Dr. Sommer“) nähert sich gelegentlich auch die Wrintheit, zuletzt hier und da.

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