Montag, 6. März 2017

The longer read: Über Benimm, decency und das Verbieten


Obwohl prinzipiell antiautoritär eingestellt, kann ich nicht umhin zu konzedieren, dass es Einschränkungen und Verbote gibt, die sehr wohl ihren Sinn haben und Gutes bewirken. Als Student hatte ich kein Auto, so lieh ich mir eines Tages Vaterns Opel Kadett D, als ich einmal etliches an Fachlektüre in die Bibliothek zu transportieren hatte. Meinen Führerschein hatte ich noch nicht allzu lang, doch war die Unsicherheit des totalen Fahranfängers bereits der trügerischen Gewissheit gewichen, alles im Griff zu haben. So fuhr ich gern halb liegend, das Steuer lässig mit zwei Fingern bedienend, nahm Geschwindigkeitsbegrenzungen als eher unverbindliche Vorschläge und verfuhr meist so nach Gefühl. Und wenn's mich ritt, dann trat ich auch schon mal drauf. Nun ja, im Rahmen dessen, was mit 55 PS aus 1,4 Litern Hubraum so möglich war.

Auf dem Rückweg geriet ich auf der A42 in Richtung Dortmund an eine berüchtigte Stelle hinter dem alten Güterbahnhof Gelsenkirchen-Bismarck, wo seit jeher und noch heute Tempo 100 herrscht. Genau erinnere ich mich nicht, aber laut Tacho hatte ich, warum auch immer, gut 100 Sachen drauf, als ich hinter der nicht einsehbaren, langgezogenen Linkskurve bergauf ein Stauende sah. (Man nennt diese Stelle übrigens die Eau Rouge des Ruhrgebiets.) Ich stieg in die Bremse wie ein Berserker, die Räder blockierten, weil ABS noch nicht serienmäßig war, und ich hörte es schon förmlich krachen. Einen knappen halben Meter hinter dem Vordermann kam ich zum Stehen. Mir stand kalter Schweiß auf der Stirn, meine Fingerknöchel waren weiß vom Lenkradumklammern, meine Zunge war knochentrocken und meine Pulsfrequenz wohl eine Nummer für sich.

Eines war mir sofort klar: Wäre ich nur minimal schneller gewesen, dann hätte es todsicher geknallt. Ich lernte: Tempolimits können wohlbegründet sein. Und: Du hast mitnichten alles so im Griff, wie du zu glauben pflegst. Ich bin mir sicher, dass dieses Erlebnis mich davor bewahrt hat, als Autofahrer fortan größere Dummheiten zu machen. Auch danach habe ich oft erlebt, dass es das Leben viel angenehmer macht, wenn alle sich an ein paar sinnreiche Dinge halten. Etwa, als ich eines Sommers mal wieder meine Verwandtschaft in England besuchte und leider nicht beachtet hatte, dass exakt am Samstag meines Rückfluges die dortigen Sommerferien begannen.

Als ich frühmorgens die Abflughalle in Heathrow betrat, wollte ich am liebsten gleich wieder umdrehen. Der Laden war packevoll mit urlaubswilligen Menschen, darunter viele Familien mit Kindern (und wer das alte Terminal 1 kennt, weiß, dass da eine ganze Menge reinpassen). Großzügige zweieinhalb Stunden hatte ich für die Präliminarien am Flughafen eh schon eingeplant, war mir aber in diesem Moment sicher, den Flieger abschreiben zu können. Was ich nicht bedachte, war, dass ich mich in Großbritannien befand, wo sie Weltmeister im Schlangestehen und Diszipliniertsein sind. Ich erinnere mich gut, wie bass erstaunt ich war, mehr als pünktlich im Flieger zu sitzen. Alles war wie am Schnürchen gelaufen. Alle hatten sich an die Anweisungen des freundlichen Personals gehalten, keiner hatte sich für besser oder wichtiger gehalten, niemand Hektik verbreitet und, Überraschung, auch die zu Hauf anwesenden Kinder waren alle in der Lage gewesen, sich zu benehmen.

In Düsseldorf gelandet, wurde ich als erstes von einem "Lassen Sie mich durch, ich habe Business gebucht!"-Schlipsmichel weggerempelt und bekam von einer hauptberuflichen Mutti "Unverschämtheit!" zugezischt, weil ich leider nicht imstande war, in ihren Gedanken zu lesen, wo genau sie mit ihrem Nachwuchs und ihrem Gepäck langwollte. Bei der Ausweiskontrolle dann wurde ich von einem missgelaunten Grenzer so richtig schön angemufft. Vermutlich wollte der arme Mann mir nur einen Eindruck davon vermitteln, wie schlimm es ist, an einem Samstagvormittag arbeiten zu müssen. Kein Zweifel, ich war wieder daheim.

Auch hier lernte ich zwei wichtige Dinge. Erstens: Nicht nur kann diese Welt ungeheuer stressfrei sein, wenn alle sich an ein paar Regeln halten, sondern sich auch bemühen, anderen nicht andauernd auf den Sack zu gehen, freundlich miteinander umzugehen und ihr Herz gegenüber Wildfremden nicht andauernd auf der Zunge zu tragen. Zweitens: In Deutschland scheint man dazu zu neigen, das an sich ganz reizende Konzept des Individualismus als Legitimation misszuverstehen, Gevatter Mitmensch andauernd und überall mit seinen höchstpersönlichen Befindlichkeiten und Bedürfnissen auf den Dömmel zu gehen.

Eigentlich ist der Deutsche ja verschrien als fanatischer Regelbefolger, als autoritärer 'Ordnung muss sein!'-Nazi, der penibel die Kennzeichen aller Falschparker in seiner Straße notiert und ans Ordnungsamt meldet. Kleingewerbetreibende anonym beim Finanzamt anscheißt und Leistungsbezieher beim Jobcenter. Nicht um damit das Leben aller angenehmer und besser zu machen oder aus Ordnungssinn, sondern aus purer Lust am Denunzieren, Schurigeln und Piesacken. He Sie da! Ich bin im Recht und Sie nicht, und das werde ich Sie jetzt mal so richtig spüren lassen. Mein Tag ist gerettet, Ihrer im Arsch. So was gibt’s und so was ist eklig, gar keine Frage. Und von selbst ernannten Wichtigmenschen wie den oben genannten am Flughafen ganz zu schweigen. Von eiskalten Ärmelschonerköpfen, die Menschen mit dem Hinweis, es gäbe nun einmal Regeln, an die auch sie gebunden seien, via Sanktion noch das Existenzminimum zusammenstreichen, erst recht. Allein, ganz so einfach ist es nicht.

Denn leider gibt es hierzulande auch viele, wenn nicht zu viele, die jegliche Regel, jegliche Vorgabe und jedes Ge- und Verbot, wie moderat und gut begründet auch immer, grundsätzlich als böswilligen, willkürlichen Eingriff in ihre gefälligst grenzenlose Freiheit, wenn nicht gleich als Versuch der Errichtung des Vierten Reiches auffassen und sich überhaupt keinen Zwang mehr antun. Wenn das nicht aus Ignoranz und Dummheit passiert, dann verkaufen diese Leute ihr 'Leck' mich, Spießer!'-Gehabe auch noch großartig als Unangepasstheit, Individualismus und Rebellentum. In Wahrheit sind sie selbst meist bloß auf sehr eigene Weise spießig. Weil letzteres nichts anderes bedeutet, als seine eigenen Maßstäbe und Wertvorstellungen für allgemein verbindlich zu halten.


Man kann halt alles übertreiben (gesehen von gnaddrig, besten Dank)

"Il est interdit d' interdire" - "Es ist verboten, zu verbieten" - so hieß es einst im Pariser Mai von 68, und es war gut so. Daher soll hier keineswegs unter den Tisch fallen, dass infolgedessen während der letzten Jahrzehnte viele schlicht unnütze Verbote gekippt, zahllose komplett sinnlose 'Rasen betreten verboten!'-Schilder abgeräumt wurden. So wie es selbstverständlich auch ein Segen ist, dass Kinder heute in der Regel nicht mehr unter Straf-, sprich: Prügelandrohung zum Geradesitzen, Gehorchen und Klappehalten gezwungen werden. Wie gesagt, ich bin sofort dabei, jedwedes Verbot jederzeit im Hinblick auf Sinn und Zweck abzuklopfen, und ein jedes in die Tonne zu treten, das erwiesenermaßen Willkür ist und keinen anderen Zweck hat als Menschen irgendwie zu disziplinieren und Männchen machen zu lassen. Die Betonung aber liegt auf: sinnlosen Verboten. Dazu gehörte dann aber auch, sinnvolle zu akzeptieren. Und vielleicht zu bedenken, dass Zeiten und Wahrnehmungen bzw. die, was im einzelnen sinnvoll und sinnlos ist, sich ändern können.

Angesichts diverser Beobachtungen gelange ich mehr und mehr zu dem Schluss, dass Deutsche nicht nur mit Verboten, sondern leider auch mit Freiheiten nicht wirklich umgehen können. Das Problem am hiesigen Umgang mit Ge- und Verboten könnte also nicht allein jene "Pedanterie und Kleingeistigkeit sowie eine vorauseilende Regel- und Gesetzeshörigkeit" als "typische Anzeichen von deutschen Eichmann-Schreibtischtätern" sein, wie Kollege Epikur kürzlich meinte, sondern auch das krasse Gegenteil, die totale Unfähigkeit bzw. Weigerung, überhaupt irgendwelche Regeln zu respektieren. Und das ist ein Problem. Denn immer, wenn ein paar Dödel mit Freiheiten nicht umgehen können, werden diese erfahrungsgemäß allen wieder weggenommen. Die Beispiele sind zahlreich (und können via Kommentarspalte gern um eigene Erlebnisse bereichert werden):

Ein Schwimmbad bittet darum, nur auf bestimmten Bahnen zu kraulen? Mir doch egal! Ich lasse mir doch nicht vorschreiben, wo ich zu kraulen habe und wo nicht! Rock 'n Roll! Anders herum, im hiesigen (unregulierten) Schwimmbad dauernd erlebt: Ach, da schwimmt schon jemand? Na, dann kann ich da ja wohl auch noch, der kraulende Jungspund kann schließlich mal Platz machen. Im Zweifel kann ich ihn immer noch anranzen. Hunde anleinen? Also MEIN, Hund tut keinem was und will nur spielen. Außerdem braucht so ein Tier seinen Auslauf, ihr Tierquäler! Was denn? Wir, die wir mit unserer Nordic-Walking-Gruppe gerade so schön die ganze Breite des Radwanderwegs für uns erobert haben, sollen einem Radfahrerschnösel weichen? Unerhört! So, Wochenende, jetzt wird dem Garten mit möglichst geräuschvollen Gerätschaften zu Leibe gerückt. Wer seine Ruhe will, soll sich gefälligst was in die Ohren tun. Freies Land hier! Uga uga!

Mag so was einfach nur lästig sein und im Zweifel eine Prüfung der eigenen Langmut, kann es manchmal auch lebensgefährlich werden. Feuerwehrzufahrt freihalten? Also bitte, ICH muss hier doch schließlich MEIN Kind zur Schule fahren, sollen sie halt mehr Parkplätze bauen!

Nein, bedaure, totale Freiheit ist leider keine Lösung, auch wenn nicht wenige Linke dazu neigen, dafür zu plädieren. Was ich übrigens schon immer ein wenig seltsam fand, wissen gerade sie doch am besten, was zum Beispiel passiert, wenn man etwa Märkte überhaupt nicht reguliert. Dann setzen sich eben nicht die Besonnensten, Klügsten, Vernüftigsten durch, sondern die Dreistesten und Skrupellosesten und Lautesten. Die dann nichts besseres zu tun haben, als alle Welt unter dieser Tatsache leiden zu lassen. Was sich auch an beinahe jeder beliebigen Kommentarspalte der meisten Online-Medien studieren lässt. Mit diesem Befund stehe ich übrigens nicht völlig allein da. Auch der jeglichen autoritären und obrigkeitlichen Umtrieben in jeder Hinsicht unverdächtige Stefan Gärtner forderte schon vor Jahren: Benehmt euch gefälligst! Wow, talk about fremde Autoritären.

Natürlich sind weder rabiates Ellenbogengebaren noch ein Hang zur Pedanterie exklusiv deutsche Spezialitäten. So etwas dürfte überall unvermeidlich sein, wenn Menschen von einem global agierenden Brutalkapitalismus auf immerwährendes Rattenrennen getrimmt werden. Trotzdem frage ich mich, woher in Deutschland dieser Hang zum Extrem kommt. Dieses Eiern zwischen sklavischem Regelnbefolgen einerseits und für die Umwelt meist peinsamer Doofrebelliererei andererseits? Höchstwahrscheinlich daher, dass man im teilweise autoritär und obrigkeitlich geprägten Deutschland, von Inseln wie dem Rheinland abgesehen, eine andere Tradition im Umgang mit Anordnungen von oben hat als beispielsweise in Frankreich oder eben in Großbritannien.

Vielleicht ist aber auch schon die Sprache verräterisch. Was im Deutschen ganz altmodisch höfisch 'Höflichkeit' heißt oder, schon preußischer, 'sich benehmen' bzw. 'Benimm', und allein mit dem eigenen Verhalten etwas zu tun hat, heißt im Englischen 'decency'. Und das ist ein Unterschied. Dezent zu sein, bedeutet das. Sich unauffällig machen, sich nicht aufdrängen. Ist mir sympathisch. Wiewohl ich nicht verleugnen will, dass sie es auch im Mutterland der decency mitunter übertreiben mit ihren Konventionen.

Während des eingangs erwähnten Auslandsaufenthalts bummelte ich durch eine Filiale von Virgin Records. Ich hatte zwei, drei interessante CDs gefunden ("Opa, was ist eine CD?") und machte mich daran, das Finanzielle zu regeln. Es war Vormittag, außer mir und dem Kassierer war niemand im Laden. Letzterer, ein wortkarger, mit einem 'Carcass'-Shirt angetaner, gepiercter Jungmann, stand hinter dem Kassentresen, der die gesamte Breite des Ladens einnahm, und blätterte in einem Magazin. Nichts geschah. Ich räusperte mich. Dezent. Keine Reaktion. Es verging wohl eine knappe Minute, während der ich mit den Füßen scharrte. Als ich mir endlich ein "Excuse me..." abrang, schaute er auf und erbarmte sich. Ich hatte mich seiner Kasse von rechts genähert, und das Schild mit dem Pfeil nach links und der Aufschrift 'Please queue here' übersehen "Um, sorry, mate, but I'm afraid the queue ends over there.", wies er mich freundlich zurecht.

Er meinte das todernst, wie es schien. So trat ich drei Schritte nach links und wurde prompt bedient. Ich wette, hätte ich mich nicht bewegt, dann hätte ich bis Ladenschluss Wurzeln geschlagen. Da fiel dann auch mir nicht mehr viel ein.


tl;dr: Sinnlose Verbote gehören verboten. Völlige Freiheit ist unter den herrschenden Verhältnissen aber auch keine Lösung. Es bleibt schwierig.





10 Kommentare :

  1. Das erklärt ganz schön warum ich mich in Tokyo während der Rush Hour recht wohl fühle während ich in einem deutschen Discounter in der Provinz am Samstag Nachmittag meine Krise krieg.

    Menschenmasse ist eben nicht gleich Menschenmasse. Es geht alles viel viel leichter mit etwas Rücksicht auf die Anderen.

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  2. Das "Ding" mit den persönlichen Freiheiten müsste vielen Zeitgenossen erst noch erklärt werden.

    Rücksichtnahme ist ein gewichtiger Teil der persönlichen Freiheiten. Der Teil wird allerdings komplett ignoriert

    Ob Grün wählende SUV-Fahrer (ca. 2.1/2 Tonnen Metall, Plastik und Elektronik), überforderte Eltern mit Kindern beim Wocheneinkauf, kraulende Schwimmbadgäste, Jungstiere mit auf Jahre hinaus abzuzahlenden 150-PS-Boliden, Rentner mit 30 Artikeln an der "Schnellkasse", Vollpfosten, die in Bussen, Bahnen etc. ihre weitere Umgebung lautstark an ihren Telefonaten teilhaben lassen und so viele Gestalten mehr, die individuelle Freiheit mit grenzenlosem Arschlochtum gleichsetzen.

    "Freie Fahrt für freie Bürger", diese alte ADAC-Kampagne ist für mich immer noch ein Highlight absoluter Verblödung.

    Notwendiger Text, gut be- und geschrieben.

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    1. 150 PS? Was wäre denn das für eine Nuckelpinne? Ein serienmäßiger A6-Benziner z.B. kommt mal eben locker auf 340.

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    2. "Jungstiere", mit einem A6?

      Na gut, bin eben schon viel älter. machen sie 300 PS draus, kost ja nix :-)

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    3. Schön, dass noch jemand das Wort 'Nuckelpinne' kennt...

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  3. Fluchtwagenfahrer7. März 2017 um 12:12

    Moin, ja das ist so ein Ding mit der Freiheit im allgem. und der Persönlichen.
    Wo fangt sie an und wo hört sie auf.
    Was du nicht willst was man dir tue..... ist schon mal ein Weg die Grenzen der persönl. Freiheit selber zu beschränken, zum Gusto des Gemeinwohles.
    An den Sätzen "Nein, bedaure, totale Freiheit ist leider keine Lösung" & Denn immer, wenn ein paar Dödel mit Freiheiten nicht umgehen können, werden diese erfahrungsgemäß allen wieder weggenommen.
    knabbere ich noch, denke aber das dies hier zu weit führen würde.
    Ganz pauschal, das ist meine Beobachtung, das Deutsche immer nur zw. den Extremen pendeln können, entweder himmelhochjauchzend oder zu Tode betrübt.
    Zu den teils wertgeschätzten Inselbewohnern, auch da gibt es solche und solche, habe zu oft in diversen Urlaubsregionen krebsrote, saufende englishmen gesehen, passten am Ballermann gut zu unseren Exportschlagern.
    Inseln im Rheinland? Kommt drauf an auf welcher Rheinseite, Katholen??
    Ich hätte dem Gepiercten die CD auf die Theke geknallt und wäre gegangen, lass mich nicht von jedem Idiot, der mein Geld haben will dizzen, aber jeder wie er mag.

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    1. Nun ja, ich hatte zumindest eines der Alben lange gesucht, aber ok. Das mit den krebsroten, saufenden Insulanern erklärt sich m.E. dadurch, dass die im Urlaub halt mal ein paar Tage raus sind aus ihrem Koventionskorsett und es dann doppelt und dreifach krachen lassen. Wenn man die ganze Zeit mit angezogener Handbremse fährt, dann qualmt's eben...
      @AnS: Ja, die Beispiele sind zahlreich. Wobei ich Rentern immer noch am ehesten was durchgehen lasse. Ich glaube, man macht sich als Nichtbetroffener kein Bild, wie es ist, nicht mehr so zu können. Sofern das nicht dreist eingefordert wird, versteht sich.
      @Wolfgang: Ich war noch nicht da, kann mir aber vorstellen, dass Japan Dezenz hoch drei bedeutet. Die hocken da ja noch enger aufeinander als wir in Europe.

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  4. >Decency<, >dezent< vom Lateinischen >decens< = angemessen
    (der Situation, der Umgebung). Klar, dass Briten und Japaner
    und darin um Lichtjahre voraus sein müssen: England hat zwar
    etymologisch nichts mit >eng< zu tun, aber man hockt dort schon etwas enger aufeinander als anderswo (ähnlich in NL, wo mensch ja in der Regel auch behutsamer mit Seinesgleichen umgeht). Und Japaner sind Weltmeister im angemessenen Verhalten: wenn man sich vorstellt,dass auf Hashima (eine jetzt verlassene Insel mit seinerzeit bedeutenden Kohlevorkommen) auf einen Bewohner 1,5 m² Fläche entfielen und es dennoch nicht zu Mord und Totschlag kam – Kompliment!

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  5. Sehr treffender Artikel.

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  6. Neuseeland!! Da fahren die Leute auf schnurgerader Straße in aller Seelenruhe hintereinander her mit genau dem zulässigen Tempo 100 und auf kurvigen Strecken braucht man niemals überholen, da JEDES langsamere Fahrzeug bei der nächsten Gelegenheit links ranfährt und dich vorbeilässt. Andererseits werden z.B. mit Blick auf die empfindliche Natur Verstöße rigoros geahndet. Nicht angeleinter Hund im Vogelschutzgebiet? 1.000 Dollar, ein toter Hund und bis ein Jahr Gefängnis sind drin. Mehr geangelt als erlaubt? Das Boot wird verschrottet usw.

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