"Alles, was aus Anstrengung entsteht, ist Scheiße. Hör dir die Musik im Radio an. Leiernder, wehleidiger, stumpfer Dreck. Entstanden aus Anstrengung. Gemacht von Leuten, die Häuser abbezahlen müssen. Stumpf anmoderiert von Leuten, die Häuser abbezahlen müssen. Kapitalismus macht stumpf. Ich habe mich noch keine fünf Minuten im Leben angestrengt. Man muss sich entscheiden. Gute Kunst entsteht nicht aus Anstrengung. Sondern absichtslos. Aus Lust." (Christian 'Flake' Lorenz)
Und? Hammsegelesen? Hammsegehört? Die grünen Spinner wollten Einfamilienhäuser verbieten! Alarm! Unerhört! Das ist mindestens genau so schlimm wie einen Veggietag in Kantinen und Mensen einführen zu wollen und damit Millionen deutsche Arbeitnehmer sowie den akademischen Nachwuchs zu zwingen, sich einmal pro Woche ihre mittägliche Gammelfleischration beim Dönermann oder an der Currywurstbude zu besorgen. Glücklicherweise konnte das damals abgewendet werden. Puh! Am Ende hätte noch eine Stütze der Gesellschaft wie Clemens Tönnies Konkurs anmelden müssen, wenn Millionen Kantinengänger herausgefunden hätten, dass man sich auch fleischlos gut ernähren kann. Nicht auszudenken, das!
Natürlich ist das mit dem angeblichen Verbot von Einfamilienhäusern Quatsch. Daran denkt niemand. Es geht auch nicht, wie kolportiert, um Enteignung sondern lediglich um die "recht wenig spektakuläre Feststellung, dass die Bebauungspläne von den Kommunen gemacht werden und diese es damit in der Hand hätten, die grassierende Wohnungsnot dadurch zu lindern, dass sie die Bebauungsdichte erhöhen" (Sasse). Aber es passt halt sehr schön in das Narrativ vom privilegierten grünen Pietcong, der einen Lustgewinn daraus zieht, 'kleinen Leuten' ihre 'kleinen Freuden im Leben' abzuklemmen. Politisch lässt sich daraus Kapital schlagen. Mit dem publizistischen Aufblähen des angeblichen Zwangs-Veggietages ist es CDU und FDP 2013 gelungen, den Grünen bei der Bundestagswahl eine historische Klatsche beizubringen.
Die Grünen sind gewiss für vieles zu kritisieren, aber gegen solche absurden Kampagnen sollte man sie um Aufklärung und Vernunft willen schon verteidigen. An dem empörten Trara um das angebliche Eigenheimverbot und die phantasierten Enteignungspläne der grünen Verbotsjünger jedenfalls lässt sich wieder einmal sehr schön studieren, welch putzige Vorstellungen vom Weltuntergang diejenigen offenbar hegen, die sich davon ernsthaft ins Bockshorn jagen lassen.
Hiermit könnte unsere Geschichte eigentlich zu Ende sein. Wäre das nicht ein so wunderbarer Aufhänger, sich einmal mit dem absurden Kult ums Eigenheim zu befassen, der hierzulande vor allem in der Mittelschicht grassiert. Die 'eigenen vier Wände' sind neben der Gründung einer Familie für nicht wenige die Krönung der Lebensplanung. In den Siebzigern und Achtzigern wurde hier in der Gegend alles verklinkert, was viereckig war, sich nicht bewegte und vorn eine Tür hatte. Ziegelrot oder beige, no exceptions. So entstanden ganze Stadtviertel voller gleich aussehender Klinkerbauten, in denen man sich immer verfranzte. Es gibt Milieus, in denen man nicht als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft betrachtet wird, wenn man es, warum auch immer, nicht zuwege gebracht hat im Leben, einen eigenen Neubau in die Gegend geklatscht zu haben. Warum, das möge der Geier wissen oder sonstwer.
Es soll hier, nota bene, nicht um Geschmäcklerisches gehen. Etwa darum, wie langweilig, einförmig und trist die meisten Neubaugebiete sind. Die Lebensträume und Entscheidungen meiner Mitmenschen gehen mich nichts an. Wer sich aus freien Stücken entscheidet, einen öden 08/15-Bunker am Stadtrand inmitten massenhaft anderer öder 08/15-Bunker zu bauen und darin dann glücklich ist bis ans Ende seiner Tage, soll das meinetwegen tun. Des Menschen Wille ist sein Himmelreich und ich habe niemandem diesbezüglich Vorschriften zu machen. Solange die ihr Häuslebauen nicht als unglaublich smarte Superentscheidung ausgeben. Ist sie nämlich in den meisten Fällen nicht. Fast alle vermeintlichen Vorteile des Wohneigentums lösen sich bei nüchterner Betrachtung in Luft auf oder relativieren sich zumindest erheblich.
Viele entscheiden sich für einen eigenen Neubau aus irrationalen Motiven. Weil sie Wunsch- und Werbebilder im Kopf haben. Oder von Ehefrauen dazu gebracht werden. Ich wage die kühne Behauptung: Würden mehr Menschen wirklich rational Für und Wider abwägen, würden weit weniger Einfamilienhäuser gebaut. Rational wäre: Nachverdichtetes Leben in Städten mit hohem Anteil an sozialem Wohnungsbau.
Kommen wir zu den Vorteilen. So ein eigenes Haus bietet sicher die meisten Möglichkeiten, platzraubenden oder lauten Hobbys nachzugehen, wie etwa Klavierspielen oder Modelleisenbahnanlagen. Man kann es weitgehend frei gestalten, so man das Geld dafür hat, und hat oft ein Zimmer als Arbeits- oder Hobbyraum übrig. Auch hat man meist keine Parkplatzprobleme. Man lebt größtenteils recht geräumig und ebenerdig. (Die meisten dieser Vorteile hätte man aber auch, wenn man für das Geld, das man in sein eigenes Häuschen steckt, eine entsprechend geräumige und gelegene Wohnung mietete.)
Und sonst? Man muss keine Rücksicht auf Nachbarn nehmen? Kann machen, was man will? Die Kinder können nach Herzenslust toben? Wenn man Glück hat, ja. Mal die meisten neueren Wohnsiedlungen näher angeschaut? In Doppelhaushälften und Reihenhäusern hockt man fast genauso aufeinander wie im Mietshaus, wenn nicht noch enger. Nur eben nebeneinander. Hat sich was mit Party machen. Hat man das Pech, mit gruseligen Horrornachbarn geschlagen zu sein, gibt man eine Mietwohnung schneller auf als ein gerade mühsam errichtetes Haus.
Dann wäre da der Platzverbrauch der oft konfektionierten Traumhäuser. Ökologisch sind die, auch top isoliert und mit bester Energiebilanz, meist eine Vollkatastrophe. Es ist hochgradig gaga, gegen die Erschließung neuer Gewerbegebiete zu protestieren und gleichzeitig die Erschließung von Neubaugebieten für Einfamilienhäuser auf der grünen Wiese stillschweigend zu tolerieren, wenn nicht zu begrüßen. Einfamilienghettos fressen sich genauso in die Landschaft und tragen zur Zersiedelung und Landschaftsversiegelung bei wie Gewerbeparks. Wer in so einem Vorort wohnt, pendelt oft weiter zur Arbeit, meist mit dem Auto, die Einkäufe können nur mit dem Auto erledigt werden, ist keine Bushaltestelle in der Nähe, müssen auch die Kinder jeden Tag zur Schule und zurück gekarrt werden (was nebenbei meist auch Sache der Frauen ist und es ihnen erschwert, Vollzeit zu arbeiten).
Dann wäre da das mit den Finanzen. Auch hier versteige ich mich, analog zum Obigen, zu der Behauptung: Wüssten mehr Menschen, wie Zinseszinsrechnung funktioniert oder könnten überhaupt rechnen, würden weit weniger Einfamilienhäuser gebaut. (Ich halte es keineswegs für Zufall, dass viele Akademiker ihr Leben lang zur Miete wohnen. Und auch nicht, dass Krankenschwestern und Kanalreiniger als höchst wertvolle Mitglieder der Gesellschaft gelten, während sich das Sozialprestige der Immobilienbranche irgendwo zwischen dem von Mädchenhändlern und Großschlachtern bewegt.)
Sicher kann man sagen, wer zur Miete wohne, mache einen Vermieter reich. Na und? Wer Eigentum auf Pump finanziert, macht eine Bank reich. Wo ist der fundamentale Unterschied? Diejenigen Otto Normalbürger, die ein Haus nicht mal eben aus der Portokasse bezahlen (können), finanzieren ihren Traum vom Eigenheim ganz oder teilweise über ein Darlehen. Hätte man 1991 beschlossen, ein Eigenheim zu errichten und, sagen wir, 100.000 D-Mark gespart und/oder geerbt, also knapp 50.000 Euro, und 250.000 D-Mark, also etwa 150.000 Euro Kredit aufgenommen für damals sensationell günstige 6 Prozent, dann wäre die Bude bei einer jährlichen Rückzahlungssumme von konstant 11.000 Euro nach 30 Jahren abbezahlt, also dieses Jahr. Während dieser 30 Jahre hätte man für ein reines Annuitätsdarlehen Zinsen in Höhe von gut 170.000 Euro gezahlt. Ich habe mir erlaubt, das mal kurz durchzurechnen:
Kommen wir zu den Vorteilen. So ein eigenes Haus bietet sicher die meisten Möglichkeiten, platzraubenden oder lauten Hobbys nachzugehen, wie etwa Klavierspielen oder Modelleisenbahnanlagen. Man kann es weitgehend frei gestalten, so man das Geld dafür hat, und hat oft ein Zimmer als Arbeits- oder Hobbyraum übrig. Auch hat man meist keine Parkplatzprobleme. Man lebt größtenteils recht geräumig und ebenerdig. (Die meisten dieser Vorteile hätte man aber auch, wenn man für das Geld, das man in sein eigenes Häuschen steckt, eine entsprechend geräumige und gelegene Wohnung mietete.)
Und sonst? Man muss keine Rücksicht auf Nachbarn nehmen? Kann machen, was man will? Die Kinder können nach Herzenslust toben? Wenn man Glück hat, ja. Mal die meisten neueren Wohnsiedlungen näher angeschaut? In Doppelhaushälften und Reihenhäusern hockt man fast genauso aufeinander wie im Mietshaus, wenn nicht noch enger. Nur eben nebeneinander. Hat sich was mit Party machen. Hat man das Pech, mit gruseligen Horrornachbarn geschlagen zu sein, gibt man eine Mietwohnung schneller auf als ein gerade mühsam errichtetes Haus.
Dann wäre da der Platzverbrauch der oft konfektionierten Traumhäuser. Ökologisch sind die, auch top isoliert und mit bester Energiebilanz, meist eine Vollkatastrophe. Es ist hochgradig gaga, gegen die Erschließung neuer Gewerbegebiete zu protestieren und gleichzeitig die Erschließung von Neubaugebieten für Einfamilienhäuser auf der grünen Wiese stillschweigend zu tolerieren, wenn nicht zu begrüßen. Einfamilienghettos fressen sich genauso in die Landschaft und tragen zur Zersiedelung und Landschaftsversiegelung bei wie Gewerbeparks. Wer in so einem Vorort wohnt, pendelt oft weiter zur Arbeit, meist mit dem Auto, die Einkäufe können nur mit dem Auto erledigt werden, ist keine Bushaltestelle in der Nähe, müssen auch die Kinder jeden Tag zur Schule und zurück gekarrt werden (was nebenbei meist auch Sache der Frauen ist und es ihnen erschwert, Vollzeit zu arbeiten).
Dann wäre da das mit den Finanzen. Auch hier versteige ich mich, analog zum Obigen, zu der Behauptung: Wüssten mehr Menschen, wie Zinseszinsrechnung funktioniert oder könnten überhaupt rechnen, würden weit weniger Einfamilienhäuser gebaut. (Ich halte es keineswegs für Zufall, dass viele Akademiker ihr Leben lang zur Miete wohnen. Und auch nicht, dass Krankenschwestern und Kanalreiniger als höchst wertvolle Mitglieder der Gesellschaft gelten, während sich das Sozialprestige der Immobilienbranche irgendwo zwischen dem von Mädchenhändlern und Großschlachtern bewegt.)
Sicher kann man sagen, wer zur Miete wohne, mache einen Vermieter reich. Na und? Wer Eigentum auf Pump finanziert, macht eine Bank reich. Wo ist der fundamentale Unterschied? Diejenigen Otto Normalbürger, die ein Haus nicht mal eben aus der Portokasse bezahlen (können), finanzieren ihren Traum vom Eigenheim ganz oder teilweise über ein Darlehen. Hätte man 1991 beschlossen, ein Eigenheim zu errichten und, sagen wir, 100.000 D-Mark gespart und/oder geerbt, also knapp 50.000 Euro, und 250.000 D-Mark, also etwa 150.000 Euro Kredit aufgenommen für damals sensationell günstige 6 Prozent, dann wäre die Bude bei einer jährlichen Rückzahlungssumme von konstant 11.000 Euro nach 30 Jahren abbezahlt, also dieses Jahr. Während dieser 30 Jahre hätte man für ein reines Annuitätsdarlehen Zinsen in Höhe von gut 170.000 Euro gezahlt. Ich habe mir erlaubt, das mal kurz durchzurechnen:
Ja aber aber aber aber man hat doch eine Immobilie dastehen, so hat man immer eine eiserne Reserve fürs Alter und für schlechte Zeiten, ist oft zu hören. Gut, die Reserve hätte man zwar auch dann, wenn man das Geld, das man ins Haus gesteckt hat über die Jahre, anderweitig angelegt hätte, aber wir wollen nicht pingelig sein. Das mit der Reserve fürs Alter klappt nur dann, wenn das Eigentum im Wert ungefähr gleich bleibt oder steigt über die Jahrzehnte. Kommt ein Flughafenbetreiber auf die Idee, eine weitere Rollbahn in die Botanik zu pflastern und wohnt man plötzlich in der Einflugschneise, kommt eine Kommune oder ein Bundesland auf den Trichter, einen Autobahnzubringer oder eine Umgehungsstraße haarscharf am gediegenen Wohnviertel vorbei zu führen, macht man einen dicken Verlust.
Zumal man nach 30 Jahren des Kreditabzahlens nicht mit Cinderellas Märchenschloss dasteht, sondern mit einer 30 Jahre alten Immobilie. Darein ist bereits während der 30 Jahre Kreditbindung das eine oder andere Geld geflossen. Hat man beim Bau aus Kostengründen Zinkdachrinnen gewählt, müssen die alle 10, 15 Jahre ausgetauscht werden. Hat man sich aus Kostengründen gegen Klinker oder Natursteinverkleidung und für verputzte Außenwände entschieden, müssen alle paar Jahre die Maler anrücken. Eine Zentralheizung hält auch nicht ewig. Irgendwann muss das stabilste Dach neu eingedeckt werden und so weiter. Kann man locker den halben Kaufpreis für veranschlagen. Und hört nicht auf, wenn die Bude älter wird, im Gegenteil.
Ja aber aber aber man hat doch was zu vererben im Alter, wird auch gern genannt. Für die Kinder! Klar. Sofern man nicht mehr als ein Kind hat. Geld kann man bis auf den letzten Cent genau aufteilen, eine Immobilie nicht. Ist eines der Kinder nicht in der Lage, das bzw. die anderen auszuzahlen und einigen die Erben sich nicht anderweitig, kommt die Hütte unter den Hammer. Bekommt man aber nicht mehr mit als Erblasser, weil man da schon die Radieschen von unten zählt.
Mit dem Verscharren soll es aber nicht enden, sondern mit der Frage: Was soll das alles? Warum wird Eigenheimbau, trotz aller evidenten Nachteile, derart idealisiert und sogar staatlich gefördert? Den Menschen einzureden, Wohneigentum sei mitnichten nur etwas für Bauern, Reiche und Adelige, sondern für jeden braven Arbeitnehmer machbar und erstrebenswert, hat sehr wohl eine politische Dimension.
Es ist kein Zufall, dass in Großbritannien und den USA, den Mutterländern des Kapitalismus, die Eigenheimquote so hoch ist. Die Deutschen sind dagegen immer noch ein Volk von Mietern. Ein Bollwerk gegen den Bolschewismus nannte Konrad Adenauer das Eigenheim einst. Womit der listige Alte von Rhöndorf zeigte, dass er mehr von den Dingen verstand als viele seiner Zeitgenossen. Menschen, die Häuser abbezahlen müssen, sind leichter beherrschbar. Wer sich freiwillig über mehrere Jahrzehnte in Zinsknechtschaft begibt, macht keine antikapitalistische Revolution, denn man kann ihm sehr leicht Angst einjagen vor Enteignung. Mit Ausnahme des deutschen Bauernkriegs vielleicht, brechen Revolutionen fast immer in größeren Städten aus, selten auf dem Land, wo das Volk größtenteils auf der eigenen Scholle sitzt.
Gut beobachtet und sinnvoll verurteilt, Zustimmung. Nur die Tabelle hätte nicht sein müssen: Wollte mich gerade darüber freuen, alles verstanden zu haben.
AntwortenLöschenWas die Finanzierung eines eigenen Hauses anbetrifft, habe ich mir vor Jahren vorrechnen lassen, dass – wenn der Finanzplan seriös ist – etwa der komplette Hauspreis als Zins dazu kommt.
AntwortenLöschenAber nicht Vernunft ist hier Thema. Sondern die Grünen. Kam von denen dieser Vorschlag nun, ja oder nein? Ich forsche nicht. Dass die einen Knall haben ist evident, und zutrauen tu ich ihnen das immer.
Klar dass die mit dem Vorschlag nicht durchkommen. Interessant ist die bloße Vorstellung, dass dieser das Licht der Welt erblickt.
Falsch. Ihnen geht es um die Grünen. Mir eher weniger.
LöschenSchwer in Ordnung.
Löschenvergessen hast du, wie es ist, im alter gekündigt zu bekommen und in eine andere umgebung ziehen zu müssen. meine großeltern waren da sehr verzweifelt, und bei der heutigen wohnungsnot ist es eher schlimmer. viele private vermieter wollen keine alten mieter. wir wohnen in einer ebenerdigen mietwohnung, die wir für das alter ausgesucht haben, mit 70 jahren sollte klar sein, wo man alt werden will und kann. viele deiner überlegungen teile ich.
AntwortenLöschenIch sage ja nicht, dass es auf dem Mietmarkt optimal läuft, im Gegenteil. Den grassierenden Mietenirrsinn kann man aber politisch leicht regeln, indem man sozialen Wohnungsbau bzw. den Bau von Mietwohnungen fördert wie man das über Jahrzehnte bei Eigenheimen getan hat. Dann passiert so etwas wie Ihren Großeltern weit seltener.
LöschenIm Alter kann man einfach nach Rumänien ziehen. Da bekommt man dann mehr für`s Geld, hat oftmals besseres Wetter und kann sich größtenteils sogar mit Deutsch verständigen.
AntwortenLöschenIn Rumänien spricht kaum jemand mehr Deutsch. Jeder, der dieser Sprache einigermaßen mächtig war und noch nicht steinalt, der hat sich längst nach Deutschland verpisst.
LöschenAha. Beleg?
LöschenIch hab' 2008 mit dem Auto große Teile Rumäniens abgeklappert (gut, Bukarest war ich nicht), vor allem Transsilvanien. Siebenbürgen, Herrmannstadt (Sibiu).
LöschenIn den 70ern wurde mir (über Micky Maus, Ehapaverlag) ein Briefreund in meinem Alter vermittelt, wohnhaft in Altina etwas nördlich von Sibiu. Nach vielen Briefwechseln versandete diese Quelle, man wird älter :)
Ich konnte die Adresse noch auswendig und fand das Haus zwar, aber keinen Andreas Baumann mehr. Man schickte mich zum Kaufmann und der kannte ein Mädchen im Dorf, das Deutsch konnte. Andreas war schon 1988 abgehauen. Niemand Deutschsprachiges mehr im Dorf, die Häuser von Sinti und Roma übernommen. Alle weg, so berichtete sie und in den anderen Orten sieht es nicht anders aus.
In Sighișoara (Schäßburg wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts von deutschen Einwanderern, Siebenbürger Sachsen, gegründet) bot sich uns eine gut gekleidete ältere Dame eine Deutschrachige Stadtführung an. Auch sie, Witwe, übriggeblieben - aus Altersgründen und Geldmangel. Wer kann, haut ab.
Nebenbei: In der Altstadt auf dem Berg steht auch das Geburtshaus von Draculas Vater. Windige Investoren wollten eine Cocktailbar unten einbauen, da gab ee im Haus Grundwassereinbruch, der sich nicht stoppen ließ... (Stand: 2008
Dolle Geschichten! ;-)
P.S. Selbst bei einfachen Verkehrskontrollen musst du aufpassen, dass du von den Polizisten nicht beschissen wirst. Die können natürlich keine andere Sprache als dieses Gemisch aus Französisch-Italienisch-Irgentwie = Rumänisch.
Ich war enttäuscht, dass sämtliche Vorurteile voll und ganz bestätigt wurden...
Es gibt eine recht große Zahl an dort lebenden Ungarn, die seltsamerweise gebrochen Deutsch sprechen.
Es käme natürlich auch Bulgarien in Frage. Dort sollte man indes schon ein Faible für Sprachen sein Eigen nennen.
Löschen...so ist das mit dem grünen Pack....erst in den Krieg ziehen und jetzt auch noch gegen das Einfamilienhaus.....eine eklige Mischpoke...
AntwortenLöschenAngemessen.
LöschenSo nisten sich die Gegner der Grünen ein und wenn dann noch die globale Erderwärmung dazu kommt wird es so gemütlich, dass man aus seinem Nest nie mehr raus will.
LöschenBingo! Eigentum bindet nur (für viele wahrscheinlich ein Traum).
AntwortenLöschenWas auch oft nicht berücksichtigt wird bei der Erfüllung vom Traum des Eigenheims, bauen kann nur unter "Idealbedingungen" halbwegs funktionieren. Wenn man arbeitslos, schwerkrank wird oder sich scheiden lässt, kann man sich seinen "Traum" getrost von der Backe schmieren.
Fred
Druckt mahnende broschüren, wenn es nach der GRÜNpartei geht, sieht bald alles so aus wie Berlin-Marzahn oder Ha-Neu! Im westen hat es bekanntermaßen zum glück kein Marzahn und auch keine trabantensiedlungen gegeben, gab schließlich keine Trabis. Und bevor man in solchen klötzen wohnt, stellt man sich lieber ganz individuell ein fertighäuschen hin, man sieht ja, wie spannend die neubausiedlungen der vergangenen jahrzehnte aussehen.
AntwortenLöschenMit Deiner tabelle für das annuitätendarlehen bin ich nicht einverstanden, die rechnung ist richtig, aber falsch. Richtig soweit, daß man beim hauskauf auf kredit doppelt zahlt. Beim annuitätendarlehen wird jedoch anders gerechnet - man muß erst den annuitätenfaktor ermitteln und dann mit dem weiterrechnen. Weil ich natürlich keine lust habe, das durchzurechnen habe ich einen automatischen annuitätenrechner benutzt. Man müßte also bei 6% p.a. effektiv bei nachschüssiger zahlung und einer laufzeit von 30 jahren eine jährliche rate von 10.897,34€ zahlen, also für die 150.000 insgesamt 326.920,10 zurückzahlen.
Dazu würde ich allerdings noch anmerken, daß 6% für die frühen 90er jahre sehr günstig gewesen wären. Soweit ich mich richtig erinnere, wären damals zinsen um die 9% realistisch gewesen - und das war im vergleich zu den 70er und 80er jahren schon relativ günstig. Wahrscheinlich hätte man zu der zeit ein annuitätendarlehen auch nicht gleich auf dreißig jahre festgeschrieben, sondern in der hoffung, daß die zinsen sinken, erst einmal auf fünf oder zehn jahre, um dann für die restschuld was anderes auszuhandeln.
Das mit dem wohnen ist zu kapitalistischen bedingungen immer eine blöde sache, sofern man nicht in einen geldtopf gefallen ist. Entweder wird man genötigt, lebenslänglich für etwas zu zahlen, was ein anderer hat aber selbst zum leben gar nicht braucht oder man hat den großteil des lebens schulden an der backe und wenn etwas unvorhergesehenes passiert, verliert man, was man sich aufgebaut hat. Dabei gäbe es durchaus andere möglichkeiten, wie zum beispiel bau- und wohngenossenschaften.
Tut mir leid, habe gerade gesehen, daß der link nicht funktioniert. Dieser hier müßte gehen.
LöschenSchon richtig, die Annuitätsrechnung ist mehr grob zusammengeklöppelt, danke für den Hinweis. Ist mehr so was wie ein vereinfachendes Modell im Museum. Es ging vor allem darum, das Prinzip klar zu machen und wie viel man eigentlich am Ende wirklich bezahlt für so einen Kredit. Und, klar, 6 Prozent sind ebenfalls wenig für Beginn der Neunziger (ich kann mich erinnern, wie sich zu meinen Schulzeiten in Achtzigern gut verdienende Ärztefamilien fast ruinierten mit teils zweistelligen Zinssätzen für ihre Immobilie). Die 6 Prozent habe ich gewählt, weil damit die Rechnung mit einer Annuität von ca. 10.000 EUR auf 30 Jahre aufgeht. Zumal ca. 1.000 EUR pro Monat über 30 Jahre fürs eigene Häuschen in etwa die Größenordnung ist, in der viele ernsthaft anfangen, über Eigentum nachzudenken.
LöschenOhne mich da für eine der Alternativen positionieren zu wollen:
AntwortenLöschenIm Eigenheim kann nicht ein neuer Eigentümer als Vermieter auftreten, das Haus luxussanieren und dann 8% der Kosten auf die Jahresmiete umlegen.
Und das auch noch mit vorübergehender Unterbringung zu Lockdown-Zeiten.