Montag, 3. Juni 2024

Vermischtes und Zeugs (LXXXV)

 
Das Problem mit bislang noch jeder deutschen Partei rechts der CDU: Sie wurden alle zu Magneten für Neonazis, Revisionisten, Hobbyhistoriker, selbstbesoffene Spinner und im Leben gescheiterte Glücksritter auf der Suche nach einem Einkommen. Die haben den Laden irgendwann übernommen. Andere europäische Rechtsparteien drängen Schritt für Schritt in die bürgerliche Mitte und machen den Konservativen auf ihrem Terrain Konkurrenz. Die AfD hat sich mit jeder ihrer Häutungen (von Lucke zu Petry zu Meuthen zu Weidel/Chrupalla) weiter radikalisiert. Und wundert sich jetzt, dass SS-Verharmlosungen bei Rechten in Frankreich und Italien, wo die SS den einen oder anderen Flurschaden angerichtet hat und man von irgendwelchen Schlussstrichen mal so gar nichts wissen will, eher minder gut ankommen.  

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Ist die Bluttat, bei der ein Islamist in Mannheim mehrere Menschen schwer verletzt und einen Polizeibeamten letztlich getötet hat, zu verurteilen? Natürlich, was denn sonst!

Ist so was mit kulturellen Differenzen oder so relativierbar? Nein. 

Ist die Tat relativierbar damit, dass Michael Stürzenberger, das eigentliche Ziel der Attacke, der dabei verletzt wurde, teils problematische Ansichten vertritt? Absolut nicht. Auch ein wegen Volksverhetzung Vorbestrafter hat dasselbe Recht auf körperliche Unversehrtheit wie alle anderen.

Gibt es einen Grund, wieso jemand, der seit 2014 in Deutschland lebt, sich nicht im selben Maße wie alle anderen an die geltenden Gesetze zu halten hat? Nein.

Gibt es einen Grund, wieso der Staat hier nicht mit jener Härte reagieren sollte wie bei RAF-Terroristen? Nein.

Sollte der Täter also härtestmöglich bestraft werden? Ja.

Sollten Islamverbände hierzulande langsam mal zur Kenntnis nehmen, dass es in Deutschland nicht nur ein Rassismusproblem gibt (das natürlich alle Deutschen etwas angeht), sondern auch ein Islamismusproblem? Ja.

Sollten sie weiterhin kapieren, dass wachsweiche Erklärungen wie "Islam bedeutet Frieden!" oder "Das ist nicht der wahre Islam!" ein wenig dünne sind? Zweifellos ja.

Gebührt den Hinterbliebenen des bei dem Angriff getöteten Polizisten sowie den Verletzten alles Mitgefühl und jegliche Hilfe und Unterstützung, die möglich ist? Selbstverständlich.    

Aber Hass mit Hass beantworten? Nein!

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Friedrich Küppersbusch auf die Frage: "Und was machen die Borussen?":

"Treffen den Pfosten. Das sind sie gewohnt, denn sie haben ja einen als Geschäftsführer. Ab jetzt: hatten. Als Abschiedsgeschenk legt der scheidende Chef ihnen den Rheinmetall-Werbedeal vor die Tür. »Aki« Watzke scheiterte an den Fans mit seinem Plan, die Liga an Investoren zu verkaufen. Nette Geste, ihnen darauf zum Abschied auf die Fußmatte zu kacken. Wenn der BVB Werbeträger für Kriegsgewinnler wird, möchte ich hier gerne zu einem anderen Verein befragt werden. Okay?" (taz, 03.06.2024)

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Palästinenser und ihre Sympathisanten im In- und Ausland gerieren sich seit dem 7. Oktober nicht unähnlich vielen Deutschen während des Krieges und danach. Erst die Klappe aufreißen und frenetisch jubeln, wenn Rotzbremsen-Adi belfert: "Wirrr wärrrden ähre Städte ausradääären!" Und wenn es die Quittung gibt, die eigenen Städte ausradiert werden, sich selber leid tun, goebbelsmäßig jammern von "angloamerikanischen Bombenterror" und herumheulen von wegen "Auch Deutsche waren Opfer!".

So auch in Nahost: Als die Barbaren von der Hamas israelische Zivilist:innen massakrierten und vergewaltigten und auch vor Kleinkindern nicht Halt machten, als Raketen auf israelische Zivilbevölkerung hagelten, enthemmt jubilieren. Aber wenn es dann die völlig berechtigte Quittung gibt für so was, von Menschenrechten, Verhältnismäßigkeit und unschuldigen Kindern jammern.

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Abt.: Bandnamen, die ich noch nicht kannte


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An der Front hätten Frauen wirklich nichts verloren, befand Ex-Familienministerin Kristina Schröder jetzt. Ob sie den heißen Tipp schon der israelischen Armee gegeben hat?








3 Kommentare :

  1. Bester Bandname aller Zeiten: "Die vier unsichtbaren Fünf"

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  2. Siewurdengelesen6. Juni 2024 um 10:30

    "Das Problem mit bislang noch jeder deutschen Partei rechts der CDU..."

    Was aber nicht genauso heißen muss, dass es immer so bleibt. Wenn einer rechten Partei dieser unliebsame Beifang an Günstlingen genügt, um an die Macht zu kommen, dann installieren diese schneller eine Alleinmacht, als der Rest bis 3 zählen kann. Auch eine Lehre aus der Zeit des Faschismus und solcher Parteien. Bisher waren in der Bundesrepublik auch immer noch "andere Verhältnisse", die solche Demagogen verpuffen liessen.

    Was die Straftaten von Ausländern oder wie hier radikalisierten XYZ betrifft und das Geblöke nach "härtestmöglicher" Bestrafung und Abschieben:

    Es ist völlig egal, ob der Betroffene ein Polizist oder unbeteiligter Dritter oder sonstwas ist. Es ist auch völlig egal, ob der Täter ein Radikalinski sein soll oder anderweitige Gründe zur tat geführt haben. Wir haben ein Rechtssystem und danach soll die Tat und deren Gründe aufgeklärt und verhandelt werden. Dann legt ein Gericht das entsprechende Strafmaß fest - Punkt! Dafür ist Justitia imho auch mit verbundenen Augen dargestellt und alles Andere wäre nicht mehr rechtsstaatlich, sondern Willkür und Gefälligkeit. Diese tat dabei unterschwellig auf das Niveau Terrorismus zu wuppen, ist Unsinn.

    Leider ist es eben Usus, dass dann immer gleich alle auf der Matte stehen und polemisieren, schließlich haben Politiker alle eine Agenda. Und gerade Rechten oder auch konservativen Hardlinern laufen solche Taten bekanntlich immer hervorragend in´s Konzept.

    Vielleicht vergleicht man dabei auch, wie sich das in den Medien niederschlägt, wenn Straftäter keinen "Migrationshintergrund" haben oder wenigstens aus der islamistischen Richtung. Z.B. gab es die Ausschreitungen der Eriträer, die bereits jedesmal im Vorfeld hochgeblasen wurden, während ähnliche Vorgänge des Randalierens bei vielen Fußballspielen Teil der "Fankultur" sind und nur dann über die Lokalpresse kommen, wenn es wirklich etwas "Dickes" war. Das dabei ebenfalls häufig paralleln zwischen Fanklubs und rechter Denke gibt, wird dabei auch nur zu gern verschwiegen.

    Zum Thema Abschieben nach Afghanistan war immerhin heute ein Interview mit Thomas Ruttig in der Tagesschau, der im Gegensatz zu den üblichen Phrasen besonnen und nüchtern analysiert.

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