Freitag, 12. August 2016

Ronny des Monats - August 2016


So denn, es ist wieder einmal um den Zehnten des Monats – Ronny-Time. Auch diesen Monat haben zahlreiche Kandidaten sich wieder mächtig ins Zeug gelegt und geliefert. Und das, obwohl ich eine Woche nicht im Lande war. Super! Auch dieses Mal ist daher wieder einiges unter den Tisch gefallen. Etwa dieser Einblick in das, was inzwischen an einigen Gymnasien so abzugehen scheint. Tut mir übrigens leid, liebe AfD, dass es auch dieses Mal nur für Platz 5 gereicht hat. Aber um auf den vorderen Plätzen zu landen, müsst ihr schon härter zupacken, nicht nur immer theoretisieren. Richtig was losmachen, bis die Polizei kommt. Kommt, ihr schafft das! Ich glaub an euch!

Also, die Ronnys des Monats (mit * versehene Links führen wie immer in die Untiefen des Fratzenbuchs):

Donnerstag, 11. August 2016

Durchgehende Gäule, Grenzen des Langmuts


Von den internationalen Pharmazeutischen Festspielen, als Olympische Sommerspiele gehandelt, gibt es ja auch durchaus Gutes zu vermelden. Zwar tut es mir um die einzelnen Sportler, deren Medaillenträume da platzen, sehr wohl leid, aber die mehr als magere Ausbeute der deutschen Mannschaft lässt auch ein wenig Genugtuung in mir keimen. Ich kann mir halt ein Grinsen nicht verkneifen, wenn nationale Selbstgerechtigkeit und mit Großmäuligkeit sich tarnende Unprofessionalität von Funktionären eins aufs Dach bekommen. Überhaupt bewahrheitet sich einmal mehr, dass Olympische Spiele as we know it nur noch in Diktaturen so richtig funktionieren. Woanders haben die Leute schlicht kein Geld oder keine Zeit, in die Stadien zu gehen und viele Plätze bleiben leer. Was wiederum die Hoffnung nährt, dass diese komplett korrumpierten, heillos aufgeblähten milliardenschweren IOC-, FIFA- und UEFA-Apparate irgendwann an ihrer eigenen Größe ersticken werden.

Mittwoch, 10. August 2016

Besser als ihr Ruf


Ketzerisches zur Küche auf den Britischen Inseln

Es hilft nichts, wenn man über Großbritannien redet, kommt man früher oder später fast zwangsläufig auf das Thema Essen. Weil mir die breitärschige, von keinen Skrupeln getrübte Selbstgerechtigkeit, mit der hierzulande zuweilen über das dortige Essen hergezogen wird, von jeher gewaltig auf den Senkel geht (die einzigen, für die ich diesbezüglich noch ein gewisses Verständnis habe, sind ehemalige, durch Schulverpflegung nachhaltig traumatisierte Austauschschüler), sehe ich mich aus aktuellem Anlass herausgefordert, eine Lanze für selbiges zu brechen. Die britische Küche ist nämlich längst deutlich besser als ihr Ruf.

Montag, 8. August 2016

Reiseimpressionen (6)


Eine Busfahrt, die ist lustig

"Erleben... Erfahren... Genießen", so steht es auf der Seite des doppelstöckigen Trucks, der uns herüberkarren soll. Lustig. Niemand bucht eine Busreise, weil's so viel Spaß macht, sondern einzig und allein, weil sie meist die günstigste Alternative überhaupt ist. Gegen meine Gewohnheiten habe ich dieses mal also eine Busreise auf die Insel gebucht. Normalerweise nehme ich ja den Billigflieger, weil ich mir dank der dortigen Verwandtschaft keinen Kopf um eine Unterkunft machen muss. Nur ist die gerade verhindert. eine Unterkunft aber ist das Problem. Dort hin- und rumzukommen ist einigermaßen günstig machbar. Ein Dach über dem Kopf schon weniger, sofern man nicht mit 20 besoffenen Australiern einen Schlafsaal im Hostel teilen will. Also Busfahren. Nun gut, mal wieder mit dem Schiff und mit Blick auf die Klippen von Dover anzureisen, hat auch was. Lockert zudem die ewige Sitzerei ein wenig auf.

Sonntag, 31. Juli 2016

Kurze Sommerpause


So, liebe Leserinnen und Leser, bitte nicht wundern, wenn hier die nächsten Tage über nichts neues erscheint - auch ich verabschiede mich in eine kurze Sommerpause. Keine Sorge, ich bin nicht der Typ für wochenlange Reisen, wünsche aber gute Erholung von mir. Man liest sich beizeiten in alter Frische.

Freitag, 29. Juli 2016

Belastete Wörter


Es kommt mit zunehmendem Alter seltener vor, doch manchmal passiert's immer noch. Dass irgendwo ein humortechnisch belastetes Wort fällt, das Gehirn auf pubertären Autopilot schaltet und der Rest des Tages in Gekicher und Gepruste untergeht. Früher zum Beispiel, Anfang der Neunziger, wir waren nicht mehr in der Pubertät, aber immer noch pubertär genug, da konnte es passieren, dass jemand sich ein Buch griff, es mit bedeutungsschwangerer Miene aufschlug und dann mit gravitätisch-schwermütigem Timbre und entsprechenden Blickes sagte: "Melusine." Das genügte, um die damals noch frische Erinnerung an Loriots maximal geniale Parodie auf eine Dichterlesung zu evozieren und es war vorbei. Hiiicks! Pruuust!

Mittwoch, 27. Juli 2016

Sturmreife Bürgerrechte


Komisch, mit jeder weiteren Schreckensmeldung einer neuerlichen Bluttat bin ich nicht etwa ängstlicher, sondern bloß immer müder und trauriger geworden. Ich mag keine Köpfe rollen und auch keine Gesetze verschärft sehen. Die Verschärfungen sind längst ausgearbeitet, die entsprechend Interessierten warten nur auf einen Anlass, sie aus der Schublade zu ziehen. Das panische Scharfmachergerede kotzt mich an, der hektische Aktionismus, angeblich dazu angetan, dass ich mich sicherer fühle, geht mir komplett am Arsch vorbei. Etwas ganz anderes tut Not. Ein Anfang wäre, den Zeigefinger in der Tasche zu lassen und es sich vorerst zu verkneifen, ganz genau zu wissen, wer oder was schuld ist. Wer immer das zu wissen vorgibt, lügt.

Sonntag, 24. Juli 2016

Die Einzeltäterin


"Auch lesbische, schwarze Behinderte können ätzend sein." (Funny van Dannen)

Zu den zählebigsten Missverständnissen gehört der Glaube, es ginge, wenn erst einmal diskriminierte, marginalisierte oder sonstwie -ierte Minderheiten das Sagen hätten, besser, friedlicher, herzlicher oder mitmenschlicher zu auf der Welt. Weil Minderheiten per se Opfer und Opfer ja wertvollere, edlere Menschen sind als die Mehrheitsverbrecher. Schön und gut, stimmt nur leider nicht. Stimmt nie, tut mir leid. Weil Nettsein nicht davon abhängt, männlich, weiblich, LGBT zu sein, keine Frage von Religion, Hautfarbe oder Migrationshintergrund ist, sondern einzig und allein davon, ein Arschloch zu sein oder nicht. Arschlöcher aber gibt es bekanntlich überall. Und die Opfernummer (Ich werde verfolgt und unterdrückt, schluchzbuhu!) beherrscht inzwischen noch der dämlichste Dorfnazi souverän.

Freitag, 22. Juli 2016

Bye bye, VHS!


Hach ja, wieder geht ein Stück Kindheit und Jugend. Das VHS-Video ist seit vorgestern offiziell Geschichte, dead and gone. Der letzte Hersteller hat die Produktion von Recordern eingestellt. Im Gegensatz zu anderen Dingen, ruft aber deren Verschwinden keinerlei irgendwie gearteten Gefühle bei mir hervor. Dafür waren die Dinger einfach zu inferior. Ich trauere schließlich auch nicht ums Testbild. Welche Gründe sollte es auch geben, den ollen Gurken hinterherzuweinen, angesichts der momentanen technischen Möglichkeiten?

Dienstag, 19. Juli 2016

Wir Vergleichgültigten


Besonders kindische Gemüter pflegen ja zu glauben, jemand, der mal die eine oder andere Sentenz getan hat, die ihnen irgendwie voll nicht in den Kram passt, disqualifiziere sich völlig für jedweden weiteren Diskurs. Im akademischen Umfeld scheint, was mich als gelernten Philologen schmerzt, diese Unsitte zur Zeit besonders in Teilen der Geistes- und Sozialwissenschaften modern zu sein. Traurige Berühmtheit erlangte die Komödie vom vorletzten Jahr, als an der Berliner Humboldt-Uni eine paar sich weigerten, sich in einer Einführungsveranstaltung im Fach Erziehungswissenschaften mit Texten von Kant, Rousseau und Voltaire zu befassen. Die jungen Gehirnakrobaten in spe waren der Ansicht, derlei Texte seien nichts weiter als von toten weißen Männern verzapfte, rassistische und eurozentrische Kackscheiße und somit komplett irrelevant. Wow, Meilensteine der Hermeneutik!