Sonntag, 28. Januar 2024

Jenseits der Blogroll - 01/2024


Vorab: Die letzten Wochen waren ja geprägt von einer der größten Demonstrationswellen, die das Land bis dato gesehen hat. Ich bin mitgegegangen und werde das bei nächster Gelegenheit wieder tun. Ich demonstriere da nicht für die Ampel, sondern gegen die Pläne der AfD, die nun dankenswerterweise offen und nicht mehr wegdiskutierbar zutage liegen. Keine Ahnung, was daran falsch sein soll. Wie die meisten anderen, bin ich auch der Meinung, dass die Demos bloß ein Anfang sind, aber ein wichtiger. Es geht zunächst einmal darum, der AfD und ihren Anhängern den Zahn zu ziehen, sie stünden für irgendwie für 'das Volk', sprächen für die 'schweigende Mehrheit'. Und das scheint sogar zu funktionieren, wie die Unruhe in den Reihen des Vereins zeigt.

Natürlich hat die herrschende repräsentative Demokratie unzweifelhaft ihre Schwächen und Webfehler, sie produziert und vertieft Ungleichheit und Ungerechtigkeit und sie agiert allzuoft als Handlanger des Kapitals. Sie hat aber auch ihre unbestreitbaren Stärken - zum Beispiel die, dass politische Entscheidungen grundsätzlich wieder revidierbar sind - und ist, wenn man die Wahl hat, jedem wie auch immer gearteten autoritären System vorzuziehen. Vor allem einem, das behauptet, im Sinne 'des Volkes' zu agieren (und sich das Recht herausnimmt, willkürlich darüber zu bestimmen, wer dazugehört und wer nicht).

Besonders banane ist übrigens der Vorwurf, die Demos zeugten bloß von Mitläufertum oder gar "Gratismut". Natürlich war alles friedlich und freundlich, eine Demoteilnahme vermutlich ungefährlicher als ein Besuch im Fußballstadion. Und? Ab wann wäre zu demonstrieren denn bitte kein Gratismut mehr? Wenn man Barrikaden baut und von der Polizei niedergeknüppelt wird? Muss man erst warten, bis man wieder riskiert, in irgendwelchen Kellern von einer Geheimpolizei gefoltert zu werden und danach auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden oder was? Komische Logik.

Politik. Lars Quadfasel über Freiheit und den Missbrauch des Freiheitsbegriffs durch Rechte.

"Wo heute die Parole der Freiheit ertönt, handelt es sich entweder um die Begleitmusik zur »Deregulierung«, der Beseitigung von Arbeitnehmerrechten, Umweltschutzauflagen und sozialstaatlichen Transferleistungen, oder aber um das Gejammer von Wutbürgern, die es nicht ertragen, daran erinnert zu werden, dass sie in einer Gesellschaft leben. Man kennt das Spiel inzwischen zur Genüge: Verbitten sich Frauen anzügliche Witze oder anderes Altherrengehabe, handelt es sich nicht etwa um die Einhaltung zivilisatorischer Mindeststandards, sondern um einen Angriff auf die Meinungsfreiheit. Und wenn in einer Pandemie der Besuch von Restaurants oder Muckibuden zeitweise eingeschränkt wird, dann droht nichts Geringeres als das »Vierte Reich«." (Quadfasel, a.a.O.)

Armin Nassehi über Protest.

Nils Minkmar zur Neuen Rechten.

Warum es zwar von solidem journalistischen Handwerk zeugt, wie Sandra Maischberger letztens Timo Chrupalla hat auflaufen lassen, es aber leider nur wenig bringt, weiß Thomas Laschyk. Der harte Kern der AfD-Fans nimmt die Welt überwiegend durch AfD-eigene oder -nahe Kanäle wahr. Dort wird ein Stück wie das Maischberger-Interview fix zum Husarenstück umgemünzt, in dem Chrupalla es den 'Altmedien' mal wieder so richtig gezeigt hat ("CHRUPALLA ZERSTÖRT MAISCHBERGER!!!!1!")

Onkel Michael zum Gaza-Krieg.

Nicolas Potter analysiert den Kampf um die Deutungshoheit über die Definition von Antisemitismus und "die absurde Boykott-Kampagne »Strike Germany«."

Wie sich die New York Times in die rechte Kampagne gegen die ehemalige Harvard-Präsidentin Claudine Gay einspannen ließ, beleuchtet Adrian Daub.

Kultur/Gesellschaft/Gedöns. Wieland Schwanebeck über RottenTomatoes und das Problem digitaler Wertungskultur,

Robert Misik mit einem Plädoyer gegen die Resignation.

Glumm in Frankreich. Pferdewurst, Japaner, Sonnenbrand. Literatur.

Hui, bei 'Welt online‘ haben sie’s gewagt zu schreiben, dass Rechtsextremismus vielleicht doch nicht so dolle ist. Dem dortigen Kommentariat hat das - surprise, surprise - eher weniger gefallen.

Musik. Heuer wird Nick Mason 80. Für Pink Floyd war er das, was Ringo Starr für die Beatles, Charlie Watts für die Stones und Andrew Fletcher für Depeche Mode waren: ein unüberspannter, einigermaßen geerdeter Ruhepol, der zumindest zeitweise dafür sorgte, dass zwei kreative Monster-Egos wie David Gilmour und Roger Waters sich nicht andauernd gegenseitig an die Gurgel gingen und der es auch verhinderte, dass ein Hochsensibler wie Richard Wright dabei unter die Räder geriet. Mit den oben Genannten teilt Mason das Schicksal, als eher zweitklassiger Musiker zu gelten. Das ist Unsinn. Der wortkarge, übermäßigen Lobhudeleien eher unverdächtige Gilmour soll über die Kunst seines ehemaligen Bandkollegen zuverlässig ins Schwärmen geraten.

"[Es] gibt da einen magischen, leicht scheppernden flow [...], die Hundertstelsekunde zusätzliche Verschleppung auf der snare drum, die einen Jahrhundertsong wie »Comfortably Numb« erst mit diesem bedrohlich walzenden Gerüst versieht für das sprechende, ja hypnotisierende Gitarrensolo, das den Song dann krönt." (Alexander Gorkow)

In diesem Sinne: Happy Birthday! Musik ab.


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Sport. Jens Kirschneck zur Faszination des Skispringens.

Und Stephan Reich erklärt, was der Fußball vom Wintersport lernen kann.

Essen/Trinken/gut Leben. Die Welt ist soeben untergegangen. Eine traditionelle Pizzeria in Neapel hat eine Pizza mit Ananas auf die Karte genommen. Allerdings nicht unter dem Namen 'Pizza Hawaii', sondern als 'Pizza con Ananas'.

Meine Meinung ist da eindeutig: Abgesehen von regionalen Traditionen und einigen Ausnahmen, ist süßes Obst, vor allem Südfrüchte, an alles mögliche zu geben, eine Nachkriegs-Spielerei, mit der man einst Weltläufigkeit demonstrieren wollte, die aber nach meinen Erfahrungen die wenigsten Gerichte interessanter macht, sondern nur süßer. Schon die Rosinen im Rheinischen Sauerbraten sind aus meiner Sicht unnötig, wenn man Lebkuchen, Rübenkraut oder Printen an die Sauce gegeben hat.

Vincent Klink ist 75 geworden. Glückwunsch!

Für Perfektionisten: Croque Monsieur wie man es am Institut von Alain Ducasse lernt. (Tröstlich, dass sich auch ein Superelitekoch beim Buttern einer Toastscheibe blamiert.)

Noch mal italienisches Gewese ums Essen. Irem Yildirim über die ewige Carbonara-Debatte und die endlose Suche nach dem 'Originalrezept'.

Das Rezept. Wir bleiben in Italia. Ein absoluter Klassiker dieses Mal. Ragù alla Bolognese. Dass das etwas anderes ist als das, womit die meisten (darunter ich) einst angefangen haben, dürfte inzwischen rund sein. Man erinnert sich vielleicht nicht gern: Kaum angebratenes Billighack mit Tomatensauce aus dem Glas oder, schlimmer, mit dem Inhalt von Maggiknorrficks-Tüten und Wasser vermischt, fünf Minuten gekocht und fertig. An hohen Feiertagen wurden noch je eine Zwiebel und eine Knoblauchzehe zu grob geschnitten und mit angedünstet. Das ganze dann mit Tütenparmesan über Eierspaghetti. Es musste erst meine aus Norditalien stammende Ex-Kommilitonin P. des Weges kommen und mir das Rezept ihrer Mamma notieren, um mir die Augen zu öffnen und mich auf die Spur zu bringen.

Vieles lernte ich da und seither dazu: Dass gehackte Geflügelleber der Sache einen ebensolchen Bums verpasst wie getrocknete Steinpilze. Dass es leider unumgänglich ist, (Stauden)sellerie und Möhren in winzige Brunoise-Würfel zu atomisieren, was aber mit einem scharfen Messer und etwas Übung ganz gut von der Hand geht. Dass keine Kräuter und erst recht keine obskuren Gewürzmischungen reingehören, sondern bloß Salz, Pfeffer und eventuell Petersilie. Speck kommt laut Madame P. auch hinein. Den habe ich lange weggelassen, weil der immer so penetrant durchschmeckte. Bis ich auf den Trichter kam, dass das eingeschweißte 08/15-Supermarktzeugs das Problem war. Nachdem ich einmal Pancetta verwendet hatte, war ich schlauer. Und dass Bolognese zu den Gerichten gehört, die viiiel Zeit brauchen, muss wohl nicht eigens erwähnt werden.

Natürlich sind die Varianten endlos. Überall gibt es welche, die für sich reklamieren, das einzig echte Rezept zu haben. Es gibt die deftige Variante von Tim Mälzer, die nerdige von Heston Blumenthal und viele mehr.


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Hinter Kollege Kurbjuhns Rezept stehen zwanzig Jahre stetige Optimierung und Recherche und daher dürfte es dem Ideal sehr nahekommen.

Dem gibt es auch wenig hinzuzufügen, doch erlaube ich mir eine Ergänzung. Nein, ein Plädoyer: Beim Hackfleisch ist unbedingt auf größtmögliche Frische zu achten. Hackfleisch kann gar nicht frisch genug sein. Und das bekommt man nur bei einem ordentlichen Metzger (für gar nicht mal so viel mehr Geld übrigens). Idealerweise lässt man sich frisch welches durchlassen und verarbeitet es dann sofort. Gehacktes, das eine Nacht im Kühlschrank gelagert hat, ist natürlich essbar und man wird auch nicht krank davon, aber es hat bereits einen 'Stich', wie man das früher nannte. Ähnlich verhält es sich mit dem, was in SB-Theken abgepackt unter Schutzatmosphäre vor sich hindämmert. Auch TK-Ware aus dem Biomarkt würde ich liegen lassen. Auftauen führt immer zu Qualitätsverlust.

Wirklich frisches Hack lässt sich beim Anbraten problemlos bräunen und verströmt einen delikaten Duft. Es gibt zwar etwas Flüssigkeit ab, doch ist die bald wieder verdampft. Minderwertige Ware riecht beim Anbraten unangenehm bis stechend, fängt sofort an zu schwimmen und hört dann nicht mehr auf damit. Textur und Aroma sind nicht zu vergleichen. Wer den Unterschied einmal erlebt hat, will nicht mehr dahinter zurück. 









16 Kommentare :

  1. Der "11 Freunde"-Artikel hat wunderbare Erinnerungen an den "Enforcer" des längst verschwundenen BSC Preussen geweckt, wo ich Anfang der 90er öfters zugeschaut habe. Wenn dem Publikum ein Spieler der gegnerischen Mannschaft missfiel, wurde mit einem auffordernd skandierten „Micha!“ der Spieler Michael Komma auf den Plan gerufen und auf den Stein des Anstoßes aufmerksam gemacht. In aller Seelenruhe gab Komma einem Mitspieler seinen Schläger und schlittschuhte einmal am gegnerischen Spieler vorbei, wobei er ihn von oben bis unten musterte. Dann lief er an der Bande entlang zur Gegengerade, die Zuschauer riefen „Rechts!“ und Kommas rechter Handschuh flog in die Mitte der Eisfläche. Eine halbe Runde später entledigte sich Komma auf Kommando „Links!“ des anderen Handschuhs, und wenn er wieder vor dem Gegenspieler angekommen war, erscholl „Gib ihm, Micha!“, woraufhin Komma zum Boxsport wechselte, um wenig später auf der Strafbank Platz zu nehmen. Das eigentlich Faszinierende war, das Komma das jahrelang genau so zelebrierte. Allen Schiedsrichtern und Gegenspielern war das Ritual bekannt, man ließ es ihn trotzdem durchziehen. Der Gegenspieler wartete geduldig auf seine Dresche, die Schiedsrichter dachten gar nicht daran, Kommas Prügeleinlage zu verhindern, das gehörte zu einem Eishockeyspiel einfach dazu. Ja. Es waren andere Zeiten, damals.

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    1. Ich meine mich zu erinnern, dass in der NHL noch in den 80ern und frühen Neunzigern eine Partie ohne zünftige Massenschlägerei auf dem Eis als nicht vollständig galt.

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    2. Scholz hatte im Herbst 2023 in einem „Spiegel“-Interview gesagt: „Wir müssen endlich im großen Stil diejenigen abschieben, die kein Recht haben, in Deutschland zu bleiben.“
      SPD-Chef Lars Klingbeil hat die Bundesländer jetzt dazu aufgerufen, das vom Bundestag beschlossene Gesetz für mehr und schnellere Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber umzusetzen. Frner: „Wir brauchen Fachkräfte aus dem Ausland, damit wir ein starkes Land bleiben. Dazu gehört auch eine Willkommenskultur.“

      Aufenthaltsrecht nur gegen Verwertung.Für die unnützen Esser gilt Abschiebung in sichere Folterstaaten. Alles legal nach Gesetz, Recht und Ordnung.

      Freerk Huisgen macht deutlich, wofür Du demonstriert hast:
      "Brauner Terror“, heißt es, liegt dann vor, wenn deutsche Rechtsextremisten aus dem Untergrund heraus über mehr als ein Jahrzehnt lang in ihrem fanatischen Ausländerhass
      türkische Dönerbuden- oder Kioskbesitzer gezielt töten und wieder a btauchen, ohne in Bekennerschreiben extra darauf hinzuweisen, dass für sie jeder in Deutschland lebendeTürke oder Grieche einer zu viel ist.

      Von Terror, zumal von „braunem Terror“ kann deshalb da nicht die Rede sein, wo im Zuge demokratisch legalisierter Ausländerpolitik um Europa eine „Mauer“ gezogen wird, die den Zuzug von unerwünschten Ausländern verhindern soll und an der jährlich Hunderte von Ausländern jämmerlich verrecken – zuLande, aber vor allem im Wasser des Mittelmeers.

      Auch dort kann von „braunem Terror“ nicht die Rede sein, wo Menschen mit fremder Staatszugehörigkeit auf der Grundlage des Ausländerrechts hierzulande das Leben so schwer gemacht wird, dass sie entweder freiwillig wieder in jene Regionen zurückkehren, in denen sie um ihr Leben fürchten mussten, oder sich hier umbringen. Schließlich fällt es nicht unter „braunen Terror“, wenn Menschen, die sich hier illegal aufhalten, erst in Ausländerbaracken konzentriert, dann in Abschiebegefängnisse überführt und schließlich gefesselt per Flieger wieder dorthin zurück verfrachtet werden, wo sie ihres Lebens nicht sicher waren. Es handelt sich in diesen Fällen deswegen nicht um „braunen Terror“, weil all diese, rücksichtslos
      gegenüber Leib und Leben von Ausländern durchgeführten Maßnahmen erstens nicht von fanatischem Ausländerhass, sondern von politisch kalkulierter Ausländerfeindschaft demokratischer Regierungen zeugen, weil sie zweitens nach Recht und Gesetz verfügt
      werden, weil sie drittens nicht aus dem Untergrund, sondern in aller Öffentlichkeit im polizeilichen Obergrund passieren und weil sie viertens regelmäßig mit „Bekennerschreiben“ versehen sind, die sich in allen deutschen Tageszeitungen als Informationen
      der Innenminister über neue Maßnahmen zum Schutz der Heimat vor illegalen Ausländern und als Statistiken über deren erfolgreiche Durchsetzung lesen lassen."

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    3. Danke für das Rezept. Ich habe das Ragù alla Bolognese bis jetzt immer nach dem Rezept von Marcella Hazan gekocht und mache, ob des Aufwands, auch immer gleich mehr. Man kann das Ragu bedenkenlos einfrieren. Die verlinkte Variante werde ich gerne mal ausprobieren. Im Übrigen gibt es das Kochbuch "La Cucina – Die originale Küche Italiens" in einer neuen Auflage von 2021.

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    4. @Anonym31. Januar 2024 um 10:52: Jou, und wenn die Analfisteln für Dummies den Laden übernehmen und der Faschismus mal wieder die halbe Welt in Trümmer legt, dann wird bestimmt alles besser. Aber Laberköppe wie Sie können dann immer noch damit angeben, moralisch auf der richtigen Seite gestanden und immer streng nach der reinen Lehre gedacht zu haben. Silly Left at its very best. Erbärmlich.

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    5. Ich merke schon: Es ist schwierig, hier sachlich zu disutieren. Stattdesen werde ich als Laberkopp beschimpft.

      Dazu noch ein paar Zahlen für die Fans staatlicher rasistischer Normalität:
      Leichen pflastern ihren Weg. Dazu gehören die 37 Menschen, die Spaniens und Marokkos Grenzbeamte im Sommer 2022 am Zaun von Melilla massakrierten, die 49 Toten und mehr als 200 Vermissten an der Grenze zwischen Weißrussland und Polen, die 603 Toten auf dem Weg zu den Kanarischen Inseln allein im Jahr 2023, die 28.260 Menschen, die seit 2014 im Mittelmeer ertrunken sind und auch die 2.016 Menschen, die seit 2018 auf den nordafrikanischen Landrouten starben – ganz zu schweigen von der um ein Vielfaches höheren Dunkelziffer. Direkte und indirekte, aktive und aufgetragene Tötungen sind das Ergebnis gezielter politischer Entscheidungen der EU und ihrer Mitgliedstaaten.

      Statt einer inhaltlichen Diskussion immer wieder diese ollem Kamellen aus Omas Mottenkiste. ....moralisch auf der richtigen Seite,,,,,,streng nach der reinen Lehre.......um einer kontextualen Kritik an den Massenprotesten auszuweichen.

      Die Frage, wer sich hier einen schlanken Fuss macht, ist damit nicht beantwortet.

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  2. Und wer hier aus der Mottenkiste labert, ist wohl auch noch die Frage. Also, machen Sie doch mal konkrete Vorschläge, anstatt nur im hohen moralischen Ton anzuprangern. Ein Tipp: Nehmen Sie Ihre deutschnationale Brille ab.

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  3. Siewurdengelesen1. Februar 2024 um 17:12

    So richtig kann ich den Vorwurf über eine Teilnahme an den Demos auch nicht nachvollziehen.

    Die meisten Teilnehmer demonstrieren gegen eine schon sehr selbstsichere extreme Rechte in ihrer parlamentarischen Form AfD und nicht um irgendwelchen Parteien zu Gefallen zu sein oder damit deren Politik gutzuheissen. Das dabei die "üblichen Verdächtigen" die Gelegenheit nutzen, um ihr Konterfei möglichst medienwirksam zu präsentieren, ist dabei business as usual.

    Ich finde es trotzdem verdammt gut, dass auch mal die dabei sind, die sonst eher so zweite Reihe und stiller Beobachter sind. Vielleicht haben die auch langsam die Schnauze voll von den Umtrieben und wollen eben lieber von einer Ampel mit ihren Defiziten regiert werden als von Autoritären mit ihren Allmachtsphantasien. Und auch wenn sich die AfD das nicht so anmerken lässt, so schwimmen die ganz gewaltig. Ob es dauerhaft so bleibt, gilt abzuwarten, denn der nächste Aufreger wegen eines Verkackens der etablierten Parteien lässt sicher nicht lange auf sich warten.

    Dabei das EU-weite und klare Versagen der Asylpolitik durch die jetzigen Regierungen als "Argument" gegen diese Demos zu nutzen, hat etwas von Teufel und Beelzebub, wenn dadurch das ganze rechte Geschmeiß in seinem Tun unwidersprochen bleibt?! Es wird mit den Blau-Braunen jedenfalls nicht besser, sondern deren Version von Utilitarismus nicht-deutscher Mitbürger dürfte mehr als klar sein.

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  4. Konkrete Vorschläge aus der jahrlangen Praxis:

    1. Nazistrukturen aufdecken.
    2. Naziaufmärsche blockieren (Dortmund).
    3. AfD- Umtriebe recherchieren (http://tinyurl.com/4yvcwk5s)
    4. Antifa-Schülerzeitung herausgeben.
    5. Geflüchtete betreuen, Begleitung zu Behörden usw.
    6. Im Notfall Kirchenasyl organisieren
    7. Vernetzung mit anderen Antifa-Gruppen in NRW - Infoaustausch
    8. AfD-Wahlplakate abreißen
    9. Kioskbetreiber überzeugen, rechte Zeitungen und Magazine aus dem Sortiment zu nehmen
    10. AfD-Wahlveranstaltungen stören (da bin ich bei den gegenwärtig protestierenden Massen mal gespannt).

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    1. Strassenschlachten und Schülerzeitungen sind sowas von 1970-er Jahre.
      Die Antifa hat jetzt keine Zeit für AfD-Umtriebe; die Antifa muss jetzt Seit' an Seit' mit Hamas-Sympathisanten gegen Israel hetzen.

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    2. Und Latschdemos sind sowas von 80er (Friedensbewegung). Ohne Effekt.

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    3. Vor fünf Minuten hattest du noch bei Flatter kommentiert. Warum postet du hier eigentlich als Anonym, Altautonomer?

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    4. @Anonym, 22:29: Vieles von dem passiert doch eh längst. AfD-Veranstaltungen werden hier in der Stadt übrigens mit 100-200 Leuten gestört, zuletzt der Neujahrsempfang im Kreishaus und eine Vortragsveranstaltung. Die hiesige Initiative ist da recht rührig. Ich glaube nur nicht, dass die angeführten Maßnahmen so rasend effektiv waren, wenn man sich die politische Entwicklung der letzten Jahre ansieht. Zur Einordnung der Demos: Jan Feddersen in der taz.
      @Hüssy: 'Antifaschismus' ist ein anderes Wort für 'Anstand'.

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  5. Mitlaufen geht in Ordnung. Solange du nicht irgendwelcher Gewalttätigkeit Vorschub leistest. Dafür haben wir Versammlungs- und Demonstrationsrecht.

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    1. Die Rede ist davon:
      https://gettr.com/post/p2zp64oabf2

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    2. Extremisten gibt es auf beiden Seiten, kann, nein muss man sich von distanzieren! Aber ... rechts tritt nach unten, links nach oben! Und wie definierte Stefan oben so trefflich? "Antifa(schismus) ist ein anderes Wort für Anstand."!

      Unabhängig davon ist eine Demo für irgendwas sympatischer als gegen etwas. Natürlich muss man nicht für die Ampel demonstrieren, aber man darf für die Demokratie demonstrieren. Man darf aber auch mal das Erreichte der aktuellen Regierung hervorheben und das im Kontext der aktuellen schwierigen Lage und im Vergleich zu den 16 Jahren davor. Nur mal so als verrückte Idee!

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