Rückblick
Das in weiten Teilen überzeugende 2:0
gegen die Niederlande ist nicht allein durch die spielerische Klasse
der deutschen Mannschaft entstanden, die sich im Gegensatz zum ersten
Spiel gegen Portugal sichtbar steigern konnte. Genau so wichtig waren
eklatante Schwächen und Nachlässigkeiten der Niederländer. Die
niederländische Mannschaft ist neben der spanischen die mit den
meisten Superstars europäischer Topclubs in ihren Reihen und hat
bisher im ganzen Turnierverlauf enttäuscht. Vor allem die schlampige
Abwehrarbeit kam einem Stürmertyp wie Mario Gomez entgegen. Zwischen
der zwanzigsten und siebzigsten Minute konnte der Eindruck aufkommen,
dass Oranje eigentlich keinen Bock mehr auf Fußball mehr hatte und das
Spielen weitgehend einstellte. Dass die Niederländer in den letzten zwanzig
Minuten dann besser ins Spiel fanden, lag nicht nur an ihrer offensiveren
Ausrichtung durch die Hereinnahme von Huntelaar, sondern auch daran,
dass die deutsche Mannschaft das Tempo heraus nahm und den Vorsprung
nach Hause schaukeln wollte. Das ist bei einem Turnier an sich
vernünftig, nur ließ leider die Konzentration ein wenig nach,
sodass das zu einer gefährlichen Sache wurde.