Nicht immer Kritisches über Politik, Gesellschaft, Medien, Kultur, Essen und manchmal auch Sport
Mittwoch, 18. Mai 2016
Die Quotenmänner sollen's richten
Es ist gut dokumentiert und schwer zu bestreiten, dass es in Spitzen- und Führungspositionen einen deutlichen Männerüberhang gibt. Daraus aber nun zu schließen, Männer verdienten immer und überall mehr Geld als Frauen und seien auch sonst privilegiert wie nur was, ist hanebüchener Kokolores, der auch durch jahrzehntelanges, stoisches Wiederholen nicht richtiger wird. Gereon Asmuth fällt anscheinend immer noch darauf herein, wenn er behauptet, das treffe besonders auf Berufe zu, die :
Montag, 16. Mai 2016
Vermischtes. Mit Bilders.
Veranstaltungshinweis
Letzten Samstag gastierte die niederrheinische Pink-Floyd-Tribute-Band 'Meddle' im örtlichen, dicht gepackten (und gut geheizten) soziokulturellen Zentrum. Schon im letzten Jahr hatten sie mich mit ihrem Auftritt entzückt, bei dem unter anderem 'Dark Side Of The Moon' komplett gegeben wurde. Dieses Jahr wieder waren sie wie versprochen wieder da und spielten neben anderem 'Wish You Were Here' vollständig. Die Musiker beherrschen ihr Handwerk derart gut, dass man, die Augen geschlossen, zwischendurch fragen möchte: "Sind Sie das, Mr. Gilmour?" Nach knapp drei Stunden wundervoller Musik für gerade man einen Zehner verlässt man schweißnass und beseelt den Ort des Geschehens und guckt ringsumher in ausnahmslos glückliche Gesichter. Herzwärmend. So muss das.
Freitag, 13. Mai 2016
Car Crash TV mit Frau S.
Mist, jetzt hatte ich gedacht, die Ronnys des aktuellen Monats so weit abgefrühstückt zu haben und sogar geglaubt, es kehrte ein wenig Ruhe ein, da grätschen mir die Kollegen von GWUP schnöde dazwischen und machen mich auf Stephanie Schulz aufmerksam. Eigentlich könnte ich mich entspannt zurücklehnen im Bewusstsein, die sichere Trägerin des nächsten ersten Preises schon mal im Sack zu haben, aber ich kann nicht. Ich will diesen Fund der Welt nicht so lange vorenthalten, denn die ist einfach zu gut. Man geht wohl nicht zu weit, die sauerkrautblonde Lady den Mensch gewordenen feuchten Traum eines jeden Reichsbürgers und national Gesinnten zu nennen. Für alle übrigen dürfte sie eine schwer zu beschreibende Mischung aus gebleichter Prinzessin Leia, BDM-Führerin mit Tourettesyndrom und Blondinenwitz sein.
Mittwoch, 11. Mai 2016
Ronny des Monats - Mai 2016
Geübte Leser wissen es. Die zweite Woche eines jeden Monats ist Ronny-Zeit. Wobei ich dieses mal sagen muss, doch ein wenig enttäuscht gewesen zu sein. So richtig üble Kracher waren gar nicht dabei. Klar, es wird mal ein Demonstrant am Rande einer Demo aufgemischt und ich will das gewiss nicht verharmlosen, aber ich habe den Eindruck, da ging schon mal mehr. Was ist los? Lasst ihr nach oder verheimlicht die Pinocchiopresse uns am Ende was? Ja, es gab sogar echte Lichtblicke zu verzeichenen, wie die Verurteilung von Pegida-Mastermind Lutz Bachmann wegen Volksverhetzung. Der sächsischen Justiz wäre auch anderes durchaus zuzutrauen gewesen ("Wio lössen üns vom lings fo-siwwden Wesden nich vorschreiben, wie...").
Trotz allem hat es auch diesen Monat natürlich wieder für fünf Preisträger und einen Sonderpreis gereicht (wie gehabt, verweisen mit * versehene Links in die Untiefen von Facebook):
Sonntag, 8. Mai 2016
Großes Margot-H.-Nachruf-Bullshit-Bingo
"unbelehrbar"
"bis zuletzt"
"Unrechtsstaat"
"Unrechtsregime"
"eisern"
"mit eiserner Hand"
"Ideologin"
"Hardlinerin"
"starrsinnig"
"starrköpfig"
"verblendet"
"verbohrt"
"Realitätsverlust"
"realitätsfern"
"betonköpfig"
"bis zum Schluss"
Hab ich was vergessen?
Freitag, 6. Mai 2016
Schöner Scheitern
Ein gewisser Johannes Haushofer hat letztens ein wenig für Furore gesorgt, indem er einen Lebenslauf von sich veröffentlicht hat. In dem hob er nicht, wie üblich, seine Schokoladenseiten hervor, sondern listete all das auf, was so schief gegangen ist in seinem Leben. Sein Resümee: "Das meiste von dem, was ich angehe, scheitert." Sein Job: Professor in Princeton. Sein Ziel: Leuten Mut machen. Seht her, auch ich koche nur mit Wasser. Mir geht es letztlich auch nicht anders als euch. Keine uncharmante Idee auf den ersten Blick. Auf den zweiten ist das eine ziemliche Frechheit.
Dienstag, 3. Mai 2016
Fast wie beim Schweden
Wenn ich Zeit habe und mich die Sehnsucht nach handfestem Essen und Hausmannskost überkommt, dann schaue ich gern mal bei Krümmel in Bochum vorbei. Kennt fast jeder in der Gegend. Ein Metzgerei-Werksverkauf, der direkt an der A 40, im alten Schlachthof untergebracht ist. Kommt man nicht mitten in der Nacht (geöffnet ist ab fünf in der Früh), dann sollte man Geduld mitbringen, erst recht an einem Tag wie heute. Donnerstag ist Feiertag, da wollen viele nach dem Sauwetter der letzten Wochen endlich die Grillsaison einläuten. Sich mit Grillgut für mehrere hundert Gäste zu bevorraten, ist kein Problem hier. Genau das scheinen nicht wenige vorzuhaben. Mir schwant schon Böses, als ich kaum auf den Parkplatz komme. Nichts geht mehr. Parken ist nur, wenn einer rausfährt. Das dauert. Schon Herbert Knebel wusste, dass die allerschlimmste unter den Schlangen die Wurstthekenschlange ist.
Samstag, 30. April 2016
Strudel der Mitte
"In Gefahr und höchster Not bringt der Mittelweg den Tod." (Friedrich von Logau)
Tempi passati
Möglicherweise bin ich ja familiär vorbelastet. Vor zwanzig Jahren wanderte meine Tante von Sri Lanka kommend, mit ihrer jüngeren Tochter nach Großbritannien ein. Nachdem sie Anfang der Siebziger eine Zeit in London, wo sie ihren Mann kennen gelernt hatte und in Oxford gelebt hatte, war sie mit ihm in seine Heimat Sri Lanka gezogen. 15 Jahre später war die Ehe am Ende. Sie nutzte die Chance, dass ihre Tochter in London studieren wollte und machte sich vom Acker, zurück nach Oxford. Beide hatten neben der ceylonesischen die deutsche Staatsbürgerschaft behalten und daher als EU-Bürgerinnen Anspruch auf Sozialleistungen. Es war übrigens das von John Major verwaltete post-Thatcher-Großbritannien, nur zur Information.
Dienstag, 26. April 2016
Ja, ist es denn...?
Da hört sich doch nun wirklich alles auf! Dieser verfluchte Dirk Roßmann! Der ist bekanntlich einer der Großdrogisten der Nation und liefert sich den üblichen Kosten- und Preisdumping-Wettbewerb gegen die buckligen Wettbewerber, vor allem dm und Müller. Jetzt haben investigative Reporter des 'stern' herausgefunden, dass dieser Haderlump es doch tatsächlich wagt, über eine Fremdfirma Undercover-Leute einzusetzen, um die Preise der Konkurrenz auszukundschaften. Schockschwerenot, was für ein Scoop! Spiegel-Affäre? Anfänger! Watergate? Ein Schiss dagegen!
Samstag, 23. April 2016
Also schön: 'In eigener Sache'
Normalerweise schätze ich diese Grundsatzartikel Marke 'In eigener Sache' ("Warum ich blogge", "Wie ich die Welt und das Schreiben begreife" etc.) nicht sonderlich und bin da eher sparsam. Erstens läuft so was für meinen Geschmack allzuoft bloß auf eitle Selbstbespiegelung hinaus und ist meist auch grottenlangweilig zu lesen. Zweitens denke ich, dass man sich als Schreiberling ein Armutszeugnis ausstellt, wenn man meint, sich andauernd großartig erklären und immer wieder nachlegen zu müssen. Wenn man es jenseits von Fiktionalem und Philosophischem nicht hinbekommt, sich den geneigten Lesern in seinen Beiträgen einigermaßen klar zu machen, dann sollte man halt sehen, wie man das verbessern kann, eventuell schauen, wie andere das machen oder es vielleicht sogar lieber ganz bleiben lassen.
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