Dienstag, 7. August 2018

Reiseimpressionen (8)


Länger her, dass ich mal mehr als einen Tag lang in den Niederlanden war. Nicht, dass ich nicht gewollt hätte, hatte sich nur irgendwie nicht ergeben. Jetzt war es mal wieder so weit. Und wieder einmal kam dieses relaxte, sympathische Nachbarland mir vor wie eines, an dem sich studieren lässt, wie es auch gehen könnte. Natürlich, auch dort gibt es Schattenseiten, zudem sind meine Eindrücke flüchtig und oberflächlich. Zumal man in Urlaubsstimmung gewisse Dinge eh anders wahrnimmt. Als ich im einmal im Supermarkt sah, wie die Kundin vor mir ein ausgiebiges Schwätzchen mit der Kassiererin hielt, dachte ich: Ach ja. Daheim, gestresst und womöglich einen Termin vor der Brust, wäre ich vermutlich schwer genervt gewesen davon. Sogar das badeschwammartige Brot kann einem da schmecken (oder zumindest nichts ausmachen). Ist also alles mit Vorsicht zu genießen. Trotzdem, einiges sticht schon sehr ins Auge:

Montag, 6. August 2018

Vom Reisen


Es muss nicht zwingend schlecht sein, wenn etwas, das ursprünglich nur wenigen Privilegierten vorbehalten war, zum Massenphänomen wird. Gesundheitsversorgung etwa. Dass Arztbesuche und andere medizinische Maßnahmen in vielen europäischen Ländern keine reine Frage des Geldes mehr sind, hat die durchschnittliche Lebenserwartung nachweisbar nach oben gedrückt. Überhaupt ist immer Vorsicht geboten, wenn es heißt, es könne ja wohl nicht jeder... Bzw. solle denn jetzt etwa jeder...? Das ist meistens ein sicheres Zeichen, dass da jemand seine Privilegien gefährdet sieht und die Strickleiter der Solidarität, auf der er vielleicht einst selbst emporgeklettert ist, lieber wieder einziehen möchte. 

Sonntag, 29. Juli 2018

Dichotomie des Tages


Georg Seeßlen über Kommunist und Anarchist sein

"Wenn ein Kommunist ist, wer es nicht mag, dass Menschen ausgebeutet, entrechtet, vernachlässigt oder unterdrückt werden, und wenn ein Kommunist ist, wer dafür weder die Natur noch das Wesen des Menschen verantwortlich macht, sondern konkrete Verhältnisse, in denen Profit und Macht auf eine spezielle, extrem ungerechte Weise verteilt werden, dann bin ich eben ein Kommunist. […]

Samstag, 28. Juli 2018

Jenseits der Blogroll - 07/2018


Es ist wieder Zeit für die Fundstücke aus den unendlichen Weiten des Netzes, auf die ich so gestoßen bin. Ist einigermaßen viel Lesestoff dieses Mal, denn der hier zuständige Blogger wird sich nächste Woche für ein paar Tage in den Urlaub verabschieden und wird diesen auch als kurze Auszeit vom Bloggen gestalten. Da soll die Zeit nicht zu lang werden. Übrigens: Geht es noch jemandem so? Jedes Mal, wenn so eine luftig gekleidete Wetterfee aus ihrem voll klimatisierten Studio heraus bestens gelaunt vom "herrlichen Sommerwetter" schwärmt, das wir gefälligst zu genießen hätten, werden die Gewaltphantasien, die einen dabei überkommen, krasser. Hey, dabei wollte ich gar nichts über das Wetter schreiben. Muss am Wetter liegen.

Donnerstag, 26. Juli 2018

Schmähkritik des Tages (20)


Heute: Vincent Klink über Sternegastronomie in Deutschland und Harald Martenstein.

"Man darf Deutschland nicht mit Paris vergleichen und glauben was die Franzmänner können könne der Teutone auch. Deutsche Köche können das wohl, aber der Bürger hierzulande gibt für ein Menü kaum 300 Euro aus, und die braucht es, um ohne Hotel oder Sponsor im Rücken mit der Zwei- Drei-Sterneküche nicht zu verhungern.

Dienstag, 24. Juli 2018

Nur falsche Gewinner


Man muss kein Fan Angela Merkels sein, um ihr ein beängstigendes Gespür für politische Stimmungen zu bescheinigen. Vor vier Jahren noch ließ sie kaum eine Gelegenheit aus, sich in der Nähe der deutschen Fußball-Nationalmannschaft zu zeigen. War im Stadion zugegen und machte auch vor Besuchen in der Kabine nicht halt. Gut, das mit den Stadionbesuchen war dieses mal schwierig, weil die WM beim Iwan, pardon, beim Wladimir stattfand. Aber sonst? Bis auf ein kleines Shakehands auf der Durchreise in Südtirol war da wenig, wenn ich mich nicht täusche. Ahnte sie, welche Auswirkungen ein Fototermin zweier Spieler mit einem unverzichtbaren Verbündeten und 1A-Kunden der deutschen Rüstungsindustrie noch haben würde? Hatte sie Wind bekommen davon, wie es beim DFB hinter den Kulissen rumste?

Sonntag, 22. Juli 2018

Der Krampflöser


"Du, Mutti!" - "Ja, mein Kind?" - "Ich mag mein Brechmittel nicht essen."
Da hilft nur Pornosan! Mit dem Wirkstoff Sanoporn.
"Du, Susi." - "Ja, Föhni?"
Kinderpsychologe Doktor Prügelpeitsch meint…
"Graben!"
Bitte einen Sonderapplaus für den Hausmeister hier. Ein wunderbarer Mensch, man muss ihn einfach gern haben - sonst schmeißt er einen raus.
Da gibt es Leute, die stülpen sich kleine Gummitütchen über ihren Schniedelwutz.
Otto versaut Hamburg!
Peter, Paul and Mary are planning a bankrobbery.
"Auge an Großhirn, Auge an Großhirn!"

Donnerstag, 19. Juli 2018

So sieht's aus


»Wenn Trump morgen sagt, der Mond sei aus Käse, dann lauten die Schlagzeilen:
"Trump: Mond aus Käse"
"Trumps Äußerung zum Mond wird von Nasa zurückgewiesen"
"Diskussion um Trumps umstrittene Mond-Meinung"
Drei Tage später lässt sich die Wirkung auf Facebook beobachten, in Form von Beiträgen der Sorte: "Nasa gibt zu: Neil Amstrongs Cousin war zum Zeitpunkt der 'Mondlandung' an einer Käsefabrik beteiligt". Und "Käsemond - Was verschweigen sie uns?". 200.000 Likes. Dann erscheinen verständnisvolle Debattenartikel, die dazu aufrufen, die Ängste und Sorgen der Käsemondbürger ernst zu nehmen.

Sonntag, 15. Juli 2018

WM-Bilanz


Also gut, versuchen wir uns am Ende des vierwöchigen Ballgekickes an einer Bilanz. In bewährter Thesenform. Acht sind's geworden.

1. Die französische Mannschaft ist völlig verdient Weltmeister geworden. Glückwunsch.
Das Team, das über das gesamte Turnier hinweg am besten und cleversten gespielt hat, hat völlig zu recht gewonnen. Waren von Anfang an meine Favoriten. Haben im torreichsten Finale seit Jahrzehnten (und einer der torreichsten Partien des Turniers) den kroatischen Konterkönigen, die allerdings auch drei Verlängerungen in den Knochen hatten, überzeugend den Zähne gezogen. Und als Nebeneffekt einem aggressiven Nationalismus, wie er von Teilen der kroatischen Fanszene praktiziert wird, ebenfalls.

Mittwoch, 11. Juli 2018

Ronny des Monats - Juli 2018


Im Gegensatz zu diversen Fernsehsendungen und sonstigen Einrichtungen ist bei der Ronny-Jury keine Sommerpause angesagt. Wäre auch schwierig bei all dem Material, das einem so Monat für Monat auf den Schreibtisch flattert. War auch dieses Mal wieder so einiges an Grenzwertigem, das es leider nur auf die Backlist geschafft hat. Dass der ehemalige, mit Staatskohle bestens versorgte Ex-Polizeigewerkschaftssupremo Rainer Wendt das rechtsstaatliche Gedusel manchmal schon echt lästig findet. André Poggenburg, der die Bundeswehr entschwulen will und sich nach seinem Erwin sehnt. Die Entsorgungs- und Säuberungsphantasien von AfD-Männern wie Dubravko Mandic und Carsten Härle. Dass Teilnehmer des heurigen Kyffhäuser-Treffens Journalisten bedroht und attackiert haben. Dass ORF-Mitarbeiter auch privat einen Maulkorb verpasst bekommen sollen. Oder, apropos Österreich, dass der Salzburger Gemeinderat zum wiederholten Male einstimmig (!) gegen die Umbenennung der Josef-Thorak-Straße entschieden hat.

Und und und. Menge Holz also. Die Top 5 des Monats