McDonald’s ist mir seit langem weitestgehend egal. Das Angebot reizt mich schlicht nicht. Eine Zeitlang meinten einst die Zechbrüder nach getanem Gelage immer, auf dem Rückweg von der Kneipe unbedingt noch einen 'Royal TS' zu sich nehmen zu müssen. Beim ersten Mal orderte ich auch einen und konnte die Begeisterung für das Teil nicht nachvollziehen. Fortan nahm ich immer einen Kaffee. Mein letzter Besuch, bei dem ich was gegessen habe, liegt nun schon über 10 Jahre zurück und mein Fazit war, dass es ungefähr so geschmeckt hat wie es in der Bude gerochen hat. Alles irgendwie salzigfettigsüßlich halt. Wer’s mag.
Nicht immer Kritisches über Politik, Gesellschaft, Medien, Kultur, Essen und manchmal auch Sport
Sonntag, 11. Mai 2025
Klops im Kopf
McDonald’s ist mir seit langem weitestgehend egal. Das Angebot reizt mich schlicht nicht. Eine Zeitlang meinten einst die Zechbrüder nach getanem Gelage immer, auf dem Rückweg von der Kneipe unbedingt noch einen 'Royal TS' zu sich nehmen zu müssen. Beim ersten Mal orderte ich auch einen und konnte die Begeisterung für das Teil nicht nachvollziehen. Fortan nahm ich immer einen Kaffee. Mein letzter Besuch, bei dem ich was gegessen habe, liegt nun schon über 10 Jahre zurück und mein Fazit war, dass es ungefähr so geschmeckt hat wie es in der Bude gerochen hat. Alles irgendwie salzigfettigsüßlich halt. Wer’s mag.
Mittwoch, 7. Mai 2025
Apocalypso im Reichstag
Friedrich Merz wurde nicht im ersten Anlauf zum Kanzler gewählt, und schon kocht die Bude über. Was das denn nun zu bedeuten habe, würde gemunkelt, als habe soeben das Orakel von Delphi orakelt. "Ogottotottogott, was soll nun bloß werden?", so wrangen große Teile der Journaille die Hände. Und tappten damit wieder einmal in die Falle, jede Abweichung vom Ewiggleichen als weiteres Zeichen des nahenden Weltuntergangs zu deuten. Akopalüze nau! Waren vermutlich dieselben Auguren, die an Wahlabenden immer mit diesen schlauen Interpretationen angeraunt kommen von wegen, was das denn nun genau über diesen mysteriösen 'Volkswillen' aussage.
Samstag, 3. Mai 2025
Next stop: Verbot
Watschelt wie eine Ente, quakt wie eine Ente, flattert wie eine Ente, ist eine Ente -- jetzt endlich offiziell. Wer hätte das gedacht? Der nächste Schritt muss ein Verbotsverfahren gegen die AfD sein. Warum? Ganz einfach: Eine Partei, die bloß rechts der CDU stünde, würde mir in vielerlei Hinsicht gewiss nicht in den Kram passen, aber ich müsste sie, wenn auch widerstrebend, tolerieren. Für alles, was noch weiter rechts steht, gilt hingegen, in Anlehnung an Popper: Keine Toleranz der Intoleranz. Eine Partei, die Leuten, die sich überzeugend als Neonazis outen, Posten, Karrieren und eine politische Heimat bietet, nimmt sich selbst aus dem Spiel. Und wer sagt, die AfD sei eine ganz normale Partei, ist entweder dumm, lügt oder will ganz bestimmte Dinge aus ganz bestimmten Gründen nicht zur Kenntnis nehmen.
Mittwoch, 30. April 2025
Vermischtes und Zeugs (CXIII)
In Sachen Sylt-Video wurden die Verfahren wegen Volksverhetzung gegen zwei Männer und eine Frau von der Staatsanwaltschaft Flensburg nunmehr eingestellt. Das Gericht ließ verlauten, dass weder der Inhalt der Parolen noch die Gesamtumstände den zweifelsfreien Rückschluss zugelassen hätten, dass "eine aggressive Missachtung und Feindschaft in der Bevölkerung erzeugt oder gesteigert werden sollten". Na dann sind wir ja alle beruhigt. Sollte man sich unbedingt merken, wenn es mal wieder heißt, man werde sofort ins Loch geworfen hierzulande, wenn einem mal was rausrutsche, was auch nur einen Millimeter vom linksgrünwoken Mainstream abweicht.
Montag, 28. April 2025
Jenseits der Blogroll - 04/2025
Höchste Zeit wieder einmal für die Links und Fundstücke des Monats. Ein dominantes Thema war sicher das Ableben des römischen Bischofs am Ostermontag. Bei der taz scheinen sie ungewohnterweise ganz vernarrt in Francesco zu sein (und über die repressive Sexualmoral, die er vertrat, großzügig hinweg zu sehen). Eine Frage aber ist schon interessant: Folgt auf den argentinischen Befreiungstheologen und Kapitalismuskritiker, der für Klimaschutz und die Armen eintrat, ein Reaktionär, der auf der rechten Welle reitet und als Bruder im Geiste den Trumps, Orbáns, Melonis et al. dieser Welt den Segen gibt? Immerhin ist die Mehrheit der Kardinäle, die das Konklave bilden, von Franziskus ernannt worden.
Sonntag, 27. April 2025
Quid pro quo
Eigentlich ist es eine durchaus gute Nachricht, wenn es hierzulande immer mehr Menschen gibt, die eine Wiedereinführung der Wehrpflicht ablehnen. Weil immer mehr Menschen fragen: Für wen oder was würde ich da eigentlich kämpfen? Was bekomme ich dafür, dass ich im Ernstfall das größtmögliche Opfer bringe, nämlich mein Leben gäbe? Ein solches, eher nüchternes Denken zeugt grundsätzlich von gesellschaftlichem Fortschritt und von Demokratisierung.
Donnerstag, 24. April 2025
The longer read: Ministrantisches
Abt.: Opa erzählt von früher
Stellt mir jemand die Gretchenfrage, pflege ich zu antworten: Ich bin katholisch sozialisierter Agnostiker mit gelegentlichen Resten an Gottvertrauen. Und habe Messdienerhintergrund. Wie sehr das prägt, wurde mir 2005 klar, als Karol Józef Wojtyła alias Johannes Paul II. eine Etage höher beordert wurde. Beim Nebenbeibetrachten der im Fernehen übertragenen Trauerfeier in Rom, bei der die katholische Kirche in alter Tradition ein großes Brimborium veranstaltet, dachte ich irgendwann, wiewohl lange nicht mehr im Geschäft: Die könnten dir jetzt so einen Kaftan in die Hand drücken, dir eine kurze Einweisung geben und du wüsstest im wesentlichen, was zu tun sei. Gelernt ist eben gelernt. Wie schwimmen und Fahrrad fahren.
Stellt mir jemand die Gretchenfrage, pflege ich zu antworten: Ich bin katholisch sozialisierter Agnostiker mit gelegentlichen Resten an Gottvertrauen. Und habe Messdienerhintergrund. Wie sehr das prägt, wurde mir 2005 klar, als Karol Józef Wojtyła alias Johannes Paul II. eine Etage höher beordert wurde. Beim Nebenbeibetrachten der im Fernehen übertragenen Trauerfeier in Rom, bei der die katholische Kirche in alter Tradition ein großes Brimborium veranstaltet, dachte ich irgendwann, wiewohl lange nicht mehr im Geschäft: Die könnten dir jetzt so einen Kaftan in die Hand drücken, dir eine kurze Einweisung geben und du wüsstest im wesentlichen, was zu tun sei. Gelernt ist eben gelernt. Wie schwimmen und Fahrrad fahren.
Montag, 21. April 2025
Vermischtes und Zeugs (CXII)
Man wird wohl alt. Früher verstarb alle Jubeljahre mal ein Papst (oder ein:e britische:r Monarch:in). Und der Neue blieb dann erstmal eine Weile. Inzwischen geben die Bischöfe von Rom sich ja förmlich die Klinke in die Hand. Ah, und ist es wirklich bloß Zufall, dass der letzte Besucher, den Franziskus empfangen hatte, bevor er Tags darauf final zum Chef zitiert wurde, ausgerechnet DJ Wanz war? Aber das Timing ist schon 1a. Am zweiten Ostertag nach getanem Urbi et orbi gen Himmel dürfte schwer zu toppen sein für jemanden in seiner Position.
Donnerstag, 17. April 2025
Palim, palim! - 2025 Edition
"[Der] Begriff [Satire] ist längst zum Notausgang für alle jene Dieter Nuhrs und Jan Böhmermanns geworden, die erst anecken und aufregen wollen und dann »Satire« schreien, wenn mit der großen Aufregung große Ablehnung einhergeht." (Joachim Huber)
Während der Zeit, zu der ich diesen Planeten inzwischen besiedle, sind mehrere Wörter aus dem Sprachgebrauch recht unspektakulär verschwunden. Einmal, weil Sprache einen permanenten Wandel unterliegt und das ein völlig normaler Prozess ist. Heutige Jugendliche etwa haben ihre Jugendwörter (schreckliches Wort!) so wie wir damals unsere hatten und auch damals schüttelten Mitglieder voriger Generationen teils heftig die Köpfe über den allgemeinen Verfall von Sprache, Sitten und Kultur, der sich da vor ihnen auftat, wie das auch heute welche tun. Viel ändert sich da im Kern nicht.
Montag, 14. April 2025
Vermischtes und Zeugs (CXI)
In welch irren Zeiten wir leben, mag die Tatsache illustrieren, dass ich als alter Kapitalismuskritiker, der sich stets vehement für das Primat der Politik ausgesprochen hat, mich bei einer gewissen Erleichterung darüber ertappte, dass ausgerechnet die Finanzmärkte dem freidrehenden Orange-Utan im Weißen Haus die Grenzen aufgezeigt haben. Weil die die horrende Kapitalvernichtung durch die durchgeknallte Zollpolitik des Präsi nicht mehr hinnehmen mochten. Mehr noch: Ich ertappe mich bei der Hoffnung, dass die hiesige Wirtschaft in gleicher Weise der AfD, sollte sie je in die Nähe der Macht geraten, im Zweifel die Grenzen aufzeigen wird.
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