Natürlich ist es nicht per se ein No-Go, mit Bildern von Kindern und Babys Wahlwerbung zu betreiben, wie zahlreiche Beispiele der so genannten 'etablierten Parteien'TM zeigen (CDU/CSU - SPD - Grüne - FDP). Es ist eben eine Sache, mithilfe von Bildern lachender Kinder nebst sie umgebender, aggressiv Fröhlichkeit versprühender junger Familienhackfressen gut Wetter bzw. in Optimismus machen zu wollen. (Was bleibt Wahlkampfstrategen auch anderes als auf Ooochhhwiesüß-Effekte zu setzen in Zeiten, in denen Parteiprogramme weitgehend austauschbar geworden sind, möchte man fragen). Auch gehört es seit langem zum Standardrepertoire von Politikern, den eigenen Nachwuchs in die Öffentlichkeit zu zerren, wenn es gilt, sich als treusorgender Vater/gute Mutter zu inszenieren. Es kommt halt, wie so oft, auf den Kontext an.
Nicht immer Kritisches über Politik, Gesellschaft, Medien, Kultur, Essen und manchmal auch Sport
Dienstag, 25. Juli 2017
Mutterkreuzzug
Natürlich ist es nicht per se ein No-Go, mit Bildern von Kindern und Babys Wahlwerbung zu betreiben, wie zahlreiche Beispiele der so genannten 'etablierten Parteien'TM zeigen (CDU/CSU - SPD - Grüne - FDP). Es ist eben eine Sache, mithilfe von Bildern lachender Kinder nebst sie umgebender, aggressiv Fröhlichkeit versprühender junger Familienhackfressen gut Wetter bzw. in Optimismus machen zu wollen. (Was bleibt Wahlkampfstrategen auch anderes als auf Ooochhhwiesüß-Effekte zu setzen in Zeiten, in denen Parteiprogramme weitgehend austauschbar geworden sind, möchte man fragen). Auch gehört es seit langem zum Standardrepertoire von Politikern, den eigenen Nachwuchs in die Öffentlichkeit zu zerren, wenn es gilt, sich als treusorgender Vater/gute Mutter zu inszenieren. Es kommt halt, wie so oft, auf den Kontext an.
Montag, 24. Juli 2017
Grenzerfahrungen in der Konsumgesellschaft (14)
Ende eines unfreiwilligen Selbstversuchs.
"Das dauert etwa fünf bis zehn Werktage, Herr Rose", flötet die freundliche Frauenstimme aus dem Festnetztelefon. Unerhört, erwidere ich so höflich wie möglich, wir lebten schließlich im 21. Jahrhundert und ob sie wisse, ja, ob sie eine entfernte Vorstellung habe davon, wie abhängig man inzwischen von den Dingern sei. Man könne ja quasi gar nicht mehr ohne, das sei ja gleichsam ein Körperteil heutzutage und ob es nicht möglich sei, mir einfach auf Gewährleistung ein Austauschgerät zukommen zu lassen. "Ich habe volles Verständnis für Ihren Ärger, Herr Rose, aber Sie müssen bitte auch den Hersteller verstehen, denn…" An dieser Stelle legte ich auf, bevor ich der Dame etwas in der Art reinschraubte wie: "Wissen Sie, wohin Sie sich ihr klebriges, verlogenes Gratisverständnis…?"
Samstag, 22. Juli 2017
Vive Le Tour!
Die Tour de France ist nach den Olympischen Spielen und der Fußball-WM das drittgrößte Sportereignis der Welt. Morgen geht sie zu Ende und es gibt vieles, das sich dagegen einwenden lässt. Dass das Ganze eine einzige, riesige, aufgeblasene Kommerzveranstaltung ist etwa. Dass die Unkenrufe, dem Großteil der Aktiven werde pharmazeutisch auf die Sprünge geholfen, wohl nicht ohne Grund ums Verrecken nicht verstummen wollen. Die oft schreiend bunte Aufmachung der Fahrer, die sie in lebende Litfasssäulen verwandelt. Das Sponsorentheater bei jeder Siegerehrung, der Filz, der sich mit der Zeit zwangsläufig in so einer Veranstaltung breitmacht wie Schimmel in altem Brot.
Mittwoch, 19. Juli 2017
Schmähkritik des Tages (10)
Heute: Lucy Fricke über ihre Demisexualität und das gegenwärtige Dating-Treiben
"Wer demisexuell ist, fühlt sich nur zu Menschen sexuell hingezogen, zu denen er eine starke emotionale Bindung aufgebaut hat. In Videos bieten Menschen ihre Hilfe an, sollte man ebenfalls von Demisexualität betroffen sein, in Foren kann man sich darüber austauschen. […] In einem Blog schreibt einer, dass er darüber mit niemandem sprechen wird, erst recht nicht mit seinen Eltern. Ja, sind denn alle verrückt geworden? Gestern noch eine Romantikerin, heute schon demisexuell. Bei mir fehlt nur noch der Griff zum Wegwerfen. […]
Das muss man sich mal vorstellen! Es gibt Menschen, die nur mit anderen Menschen ins Bett gehen wollen, die sie wirklich mögen. Menschen, die sie klug und witzig finden, denen sie sich nah fühlen, denen sie vertrauen, in die sie womöglich sogar verliebt sind. Nein, darüber kann man nicht mit seinen Eltern reden, das sollte man öffentlich auch besser nie zugeben. [...]
Samstag, 15. Juli 2017
Ronny des Monats - Juli 2017
Puh, über den Ereignissen in Hamburg ist die fällige Ronny-Verleihung des Monats ein wenig nach hinten gerückt (einen hervorragenden Beitrag zum Thema, der einen weitgehend vernachlässigten Aspekt des ganzen Affentheaters aufgreift, lieferte übrigens noch Herr Droste). Zunächst aber ein Nachtrag: Wer gewisse Freunde hat, der benötigt, einer alten Weisheit zufolge, keine Feinde mehr. So bekam der hier bereits ausführlich gewürdigte Xavier Naidoo nicht nur Schützenhilfe vom Jürgen Elsässers Wahrheitssucher-Postille 'Compact', sondern auch eine eigene, haarsträubende Ballade gewidmet. Und zwar vom mehrfach vorbestraften Holocaustleugner und Neonazi Gerd Honsik. Wenn das nicht was für die Wettsing- und Wettheulshow 'Sing meinen Song' ist, dann weiß ich auch nicht.
Donnerstag, 13. Juli 2017
Ein Letztes
(hoffentlich)
"In der Psychoanalyse heißt es, dass Verdrängtes als Störung zurückkommt. Wenn der Staat der Verdränger der Gewalt ist, die er in sein Monopol überführt hat, dann ist sie beim G20-Gipfel in Hamburg als Kollektivneurose zurückgekehrt; inklusive Hysterie im Nachgang." (Leander F. Badura)
Es ist eine Binse, dass man Menschen am besten an dem erkennt, was ihnen versehentlich so herausrutscht. Dazu gehört definitiv nicht das, was Springers Vierbuchstabenblatt, dessen Namen ich mich konsequent weigere, hier zu nennen, weil schon tote Fische gesehen worden sein sollen, die protestiert haben, darin eingewickelt zu werden, am Montag gebracht hat. Nein, der fröhliche Aufruf zu Denunziation und Selbstjustiz war kalt kalkulierte, lange geübte Praxis und zeigt, wie wenig man sich bei dieser Postille, allen netten Imagekampagnen zum Trotze, geändert hat. Leider ein Anlass, wieder einmal Max Goldts Diktum in Erinnerung zu rufen, auch wenn es weh tun mag:
Montag, 10. Juli 2017
G20 zum Zweiten
Die andere Seite
Es ist seit Jahrzehnten bekannt, dass politische Großveranstaltungen wie Weltwirtschafts- G5-, G6-, G7- und G-was auch immer-Gipfel sowie diverse internationale Konferenzen stets von großen Demonstrationen begleitet sind, die jederzeit in Gewalt umschlagen können. Seattle. Genua. Heiligendamm. Frankfurt. Die Liste ist lang, wir erinnern uns. Alles lange bekannt.
Ebenso lange ist bekannt, dass es eine Art internationalen Krawalltourismus von Polit-Hooligans gibt, die derartige Ereignisse als Bühne für Randale nutzen.
Samstag, 8. Juli 2017
Wadde hadde Dudde da?
Man kann nicht umhin, den Organisatoren des Hamburger G20-Gipfels einen gewissen Sinn für Humor zu attestieren. Drinnen den Großkopferten dieser Welt Beethovens universelle Friedensbotschaft auf die Ohren geben, während es draußen kräftig auf die Omme gibt, das hat schon eine ganz eigene Ironie.
Im Ernst, natürlich wäre ich nicht begeistert, wenn von meinem Auto bloß noch ein rauchendes Gerippe übrig wäre. Ich wäre stinksauer, und wenn ich den, der das getan hätte, zu fassen bekäme, wüsste ich womöglich nicht, was ich täte. Ich begreife nämlich absolut nicht, was es mit Linkssein bzw. legitimem linken Protest zu tun haben soll, Kleingewerbetreibenden den Laden und damit ihre Existenzgrundlage zu verwüsten und Kleinverdienern das Auto anzuzünden, auf das sie möglicherweise existenziell angewiesen sind. So lange ich darauf keine vernünftige Antwort habe, muss ich davon ausgehen, dass es sich bei der Randale im Wesentlichen um die postpubertäre Zerstörungswut privilegierter Bürgerkindchen handelt, die zu blöd, zu schlaff oder schlicht zu feige sind, sich mit den richtigen anzulegen. Das ist nicht nur dumm, sondern auch sinnlos.
Mittwoch, 5. Juli 2017
Provinzpossen voraus!
Nachdem 1992 Willy Brandt verstorben war, hub überall im Lande ein Umbenennen an, dass es nur so eine Art war. Neben Straßen und Plätzen wurden vor allem Schulen nach dem Friedensnobelpreisträger benannt. Hier im Kreis mögen es wohl drei bis vier sein. Netterweise alles unterschiedliche Schulformen, die sich bei der Umbenennung nur leider auch gleich der Bezeichnung ihrer jeweiligen Schulform entledigt haben. Damit es wenigstens ein bisschen kompliziert wird. Und weil man’s damals gern so machte. Daher gibt es eines Wissens nach im Umkreis von ca. 15 km je eine nach Brandt benannte Gesamt-, Haupt- und Realschule sowie ein Gymnasium (letzteres nennt sich übrigens als einziges auch so - honi soit qui mal y pense).
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Montag, 3. Juli 2017
Der Beweis: Die Erde ist flach!
Wie lange, fragten sie drüben bei gwup zum Wochenende, erträgt man dieses Video, ohne vor Lachen oder aus Verzweiflung in den Tisch zu beißen? Bei mir war es bereits nach etwas über einer Minute so weit. Also, Leute, nehmt eure Kinder von der Schule, denn dort werden sie nur mit Lügen indoktriniert. Bei YouTube, Facebook et al. lernt man viel plausiblere und leichter verständliche Dinge.
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