Nicht immer Kritisches über Politik, Gesellschaft, Medien, Kultur, Essen und manchmal auch Sport
Samstag, 8. August 2020
Strukturwandel, manifest
Opa erzählt vom Krieg: Es ist noch nicht so lange her, da nutzte die DSK (Deutsche Steinkohle AG) diese Halle zur Aus- und Weiterbildung von Bergleuten. Darin befanden sich Übungsstollen und diverse Fördersyteme. Seit 2018 ist hier Schicht am Schacht und es wird neuerdings fleißig gebouldert, wie klettern heutzutage heißt. Strukturwandel, machste nix.
Mittwoch, 5. August 2020
Sommerloch: Unser langer Lauf von uns weg
Da ich, wie bereits erwähnt, gerade mitten im Umzug stecke, habe ich nicht nur viel zu tun, sondern auch den Kopf ziemlich voll mit anderen Dingen. Daher werden hier in nächster Zeit ältere Beiträge ohne tagespolitische Bezüge, an die ich mich gern erinnere, in loser Folge wieder aufgewärmt werden.
Vieles wäre wohl einfacher, wenn die wackeren Athener, die einst den persischen Invasoren eins auf die Mütze verpasst haben, eine Brieftaube zur Hand gehabt hätten. Oder ein Pferd. Aber nein, der Überlieferung zufolge mussten sie ja unbedingt einen antiken Urahnen von Dieter Baumann, Haile Gebrselassie und Achim Achilles per pedes losjagen, die freudige Nachricht in der Hauptstadt zu verkünden. Ein stinknormaler Soldat wäre das vermutlich in aller Ruhe angegangen, hätte nichts überstürzt und sich unterwegs, sobald er außer Sichtweite gewesen wäre, vielleicht an einem schattigen Plätzchen ein paar Mezedes und einen Schoppen Retsina gegönnt. Irgendwann am Abend wäre er ganz entspannt beim Bürgermeister aufgeschlagen, hätte ausführlich Bericht erstattet, einen Orden dafür bekommen und sich auf der Siegesfeier noch gepflegt einen hinter die Binde gekippt.
Sonntag, 2. August 2020
Karneval der Aluhüte
"Manche Leute sind so weit links, die gucken rechts schon wieder vor." (Dieter Hildebrandt)
Schauen wir uns aus gegebenem Anlass doch einmal an, wie das brutale, inhumane Corona-Schreckensregime der quasifaschistischen Merkel-Regierung meinen Alltag zur Hölle macht:
Freitag, 31. Juli 2020
Sensationsfund! Weltexklusiv!
FB-Special: Geheimes Terrormanifest geleakt
"Wiederholung schwächt bzw. der ärmste Hund im ganzen Land / ist dann doch der Redundant: Das starrsinnige Wiederholen immergleicher Attacken zermürbt die immergleichen Feinde eben nicht, sondern immunisiert sie im Gegenteil gegen die einfallslos immergleiche Kritik." (Wiglaf Droste)
Es ist alles so ermüdend, weil tausendmal dagewesen. Jetzt hat auch Xavier Naidoo, einer der Top-Intellektuellen des Landes, die 'Antifa' als größte Gefahr identifiziert. Wie es scheint, hat leider nicht Droste recht, sondern Orwell. Man träufele den Leuten so lange den gleichen offenkundigen Schwachsinn ins Ohr, bis sie ihn irgendwann für wahr halten. Etwa: Die Juden sind an allem schuld. Oder: Antifaschismus ist der wahre Faschismus.
Montag, 27. Juli 2020
Ein Ring...
Ein Schulfreund, der damals viel Zeit in Schul- und (noch nicht gegenderten) Studentenorchestern verbrachte, meinte mal zu mir: "Also, der Wagner muss ein ziemliches Arschloch gewesen sein, aber die Musik ist geil." Das trifft es bis heute recht gut, finde ich.
Natürlich konnte Richard Wagner (1813-1883) nichts dafür, dass seine Witwe Cosima (1837-1930) noch Jahrzehnte nach seinem Tod mit Argusaugen darüber wachte, dass es in Bayreuth niemals anders zuging als 1876 und so für langen künstlerischen Stillstand sorgte. Erst recht konnte er nichts dafür, dass er der Lieblingskomponist eines gewissen Adolf Hitler (1889-1945) werden würde. Oder dafür, dass Schwiegertochter Winifred (1897-1980), mit der man Wagners Sohn Siegfried (1869-1930) der guten Ordnung halber verheiratet hatte, eine glühende Hitler-Verehrerin war, dem späteren GröFaZ den 'Grünen Hügel' zu Füßen legte und auch im hohen Alter absolut kein Problem darin zu erkennen vermochte.
Sonntag, 26. Juli 2020
Grenzerfahrungen in der Konsumgesellschaft (24)
Es half nichts, nach mehreren Jahren war mal wieder der Besuch einer Niederlassung dieses skandinavischen Møbelvertickers fällig. Ein Umzug steht demnächst an. Keine Sorge, passiert komplett freiwillig. Die Hütte wird nicht luxussaniert, weder werde ich von reichen Erben weggentrifiziert noch ist mir eine Eigenbedarfskündigung ins Haus geflattert. Ein guter Freund zieht demnächst zu seiner Freundin und hinterlässt eine bezahlbare, top ausgestattete Wohnung in guter Lage. Ich verdiente Prügel, ließe ich mir diese Chance entgehen.
Freitag, 24. Juli 2020
Jenseits der Blogroll - 07/2020
Die Fundstücke und Empfehlungen des Monats.
Politik. Obwohl eh schon das zahlenmäßig zweitstärkste Parlament der Welt, wird der nächste Bundestag wegen Überhang- und Ausgleichsmandaten wohl der größte aller Zeiten werden. Das hat aber nichts zu tun mit Unfähigkeit oder Gier einer als durchweg korrupt empfundenen politischen Klasse, die bloß daran interessiert ist, sich immer mehr lukrative Pöstchen zu verschaffen, sondern liegt am deutschen Wahlrecht. Die einzigartige Kombination aus Mehrheits- und Verhältniswahlrecht wurde ersonnen, möglichst alle Fehler der Vergangenheit zu vermeiden und es allen recht zu machen. Gero von Randow über den stetig wachsenden Bundestag, warum es so schwierig ist, diesen Prozess umzukehren und über falsche Vorstellungen von (repräsentativer) Demokratie.
Montag, 20. Juli 2020
Schmähkritik des Tages (40)
Heute: Elfriede Hammerl über Uncle Ben und arteigene Glücksgefühle
"Die Rassismus-Debatte in den USA, angefacht durch die brutale öffentliche Ermordung des Afroamerikaners George Floyd, hat bewirkt, dass der US-Konzern Mars künftig auf »Uncle Ben«, die Werbefigur für eine von ihm vertriebene Reissorte, verzichten will. Das »Uncle Ben's«-Logo, wir kennen es alle, zeigt einen freundlich lächelnden dunkelhäutigen Herrn mittleren Alters in der Kleidung schwarzer Bediensteter […] auf den Herrschaftssitzen der amerikanischen Südstaatler im 19. Jahrhundert. […]
Freitag, 17. Juli 2020
Werbestrategie
Einiges fällt einem erst auf, wenn man zu Fuß daran vorbeigeht. Diese orange Litfasssäule etwa steht schon recht lange da. Nur hatte ich nie registriert, dass die nicht nur den Mitbewerber nennt, sondern quasi dazu auffordert, den Laden, vor dem sie steht, besser gleich links liegen zu lassen.
Mittwoch, 15. Juli 2020
Seltsam - Vol. 1 & 2
Zum wiederholten Male, so ist zu hören, seien von einem Computer der hessischen Polizei personenbezogene Daten abgerufen worden, die dann dazu genutzt worden seien, Menschen zu bedrohen. Zuletzt ist die Kabarettistin Idil Baydar Opfer einer solchen Aktion geworden. Da fragt man sich: Wie konnte das passieren? Ein Datenleck? Russische Superhacker am Werk? Spyware? Nee, davon wäre ja schon bei fefe zu lesen. Die Erklärung scheint viel einfacher: Jemand hat sich ganz normal eingeloggt und auf die Datenbank zugegriffen. Natürlich ist derjenige welche leicht zu identifizieren, scheint sich aber mit einem "Ich war das nicht!" rausreden zu können. Oder ist schon von disziplinarischen Schritten die Rede?
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