1978 wurde in Westdeutschland aus Anlass des 40. Jahrestages erstmals offiziell der Reichspogromnacht am 9. November gedacht. In diesem Jahr fiel der 9. November auf einen Donnerstag. Und da kam immer die Quizshow 'Dalli Dalli' im ZDF. Davon, dass der bei ihnen so beliebte Showmaster Hans 'Hänschen' Rosenthal (1925-1987) Jude war und die NS-Zeit nur mit unglaublichem Glück und dank der Hilfe nichtjüdischer Nachbarn überlebt hatte, erfuhren die meisten Deutschen erst aus seiner 1980 erschienen Autobiographie und rieben sich verwundert die Augen.
Nicht immer Kritisches über Politik, Gesellschaft, Medien, Kultur, Essen und manchmal auch Sport
Dienstag, 10. November 2020
Lest we forget (cont.)
1978 wurde in Westdeutschland aus Anlass des 40. Jahrestages erstmals offiziell der Reichspogromnacht am 9. November gedacht. In diesem Jahr fiel der 9. November auf einen Donnerstag. Und da kam immer die Quizshow 'Dalli Dalli' im ZDF. Davon, dass der bei ihnen so beliebte Showmaster Hans 'Hänschen' Rosenthal (1925-1987) Jude war und die NS-Zeit nur mit unglaublichem Glück und dank der Hilfe nichtjüdischer Nachbarn überlebt hatte, erfuhren die meisten Deutschen erst aus seiner 1980 erschienen Autobiographie und rieben sich verwundert die Augen.
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Freitag, 6. November 2020
Alle vier Jahre wieder
Warum der Modus, in dem der US-Präsident gewählt wird, besser ist als sein Ruf
US-Präsidentenwahlzeiten sind Antiamerikanerzeiten. Jedes Mal aufs Neue werfen sich Teile der cisatlantischen Bevölkerung und der Journaille in die Brust und lachen sich einen Ast über das ach Gott wie veraltete und unnötig komplizierte System der US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen. Üblicherweise erfolgt das weitgehend frei von allzuviel Sachkenntnis, bar einfacher Rechenkenntnisse und vor allem streng durch die europäische, von deutlich zentralistischer organisierten Staatsformen geprägte Brille betrachtet. Haha, dieses umständliche Abstimmen nach Einzelstaaten! Höhö, dieses Wahlmännergremium! Zu putzig. Die AmisTM müssten einfach mal..., dann, ja dann wären sie auch so irre smart, effizient und superdemokratisch wie wir.
Mittwoch, 4. November 2020
Schmähkritik des Tages (43)
Heute: Marina Hyde über die US-Präsidentschaftswahl 2020
"Da nun Zukunft und demokratische Reputation der Amerikanischen Republik am seidenen Faden hängen, ist das kein geeigneter Moment für Bombast. Eher ist es Zeit, demütig in die Dunkelheit zu schauen, auf der Suche nach geeigneten gemessenen Worten, die der immensen Würde dieses Moments gerecht werden könnten. Kurz: Ich denke, wir alle fühlen die Hand der Geschichte an unseren Muschis. [...]
Sonntag, 1. November 2020
Abgänge
Der für mich beeindruckendste Filmauftritt des verstorbenen Sean Connery war eine winzig kleine Nebenrolle. Anfang der Neunziger hatte ich mich von der Damaligen in den Film 'Robin Hood - König der Diebe' schleifen lassen. Der milde amüsante Film mit dem gewohnt hölzern agierenden Kevin Costner in der Titelrolle war gar nicht mal langweilig, aber deutlich zu lang und triefte nur so vor US-amerikanischem Freiheitspathos. Nicht einmal der großartige Alan Rickman als Sheriff von Nottingham konnte da noch viel retten.
Samstag, 31. Oktober 2020
Plädoyer für Optimismus
"Wer heute den Kopf in den Sand steckt, knirscht morgen mit den Zähnen." (Unbekannt)
Tja, was ist bloß los mit der Linken? Warum wird sie nicht recht ernst genommen? Da wäre einmal die möglicherweise oberflächliche, deswegen aber nicht falsche Beobachtung, dass die Linke nach wie vor einen Hang zur Selbstzerfleischung pflegt. Dann natürlich, dass Ausbeutung im Zuge der so genannten 'Globalisierung' weltweit möglich wurde und die Politik angesichts billionenschwerer globaler Handelsvolumen und Kapitalströme endgültig zum Schoßhündchen wurde. (Ironischerweise war es ausgerechnet das Kapital, das den Nationalstaat überwunden hat. Nur eben zum eigenen Nutzen und nicht zum Nutzen aller).
Dienstag, 27. Oktober 2020
Next Präsi
Für Nicht-Fachleute (so wie mich) ist das US-amerikanische Politsystem eher schwer zu durchschauen. So fokussiert man sich in Europa sehr auf Donald Trump. Dabei geht meist völlig unter, dass die viel größere Gefahr von dem völlig skrupel- und gewissenlosen Mitch McConnell ausgeht. Der republikanische Mehrheitsführer im Senat hatte schon früh erkannt, das Präsidenten kommen und gehen, die wahre Macht daher in der Zusammensetzung der Gerichte liegt.
Freitag, 23. Oktober 2020
Jenseits der Blogroll - 10/2020
Die Links und Empfehlungen für Oktober:
Politik. Normalerweise bin ich vorsichtig damit und halte es für naiv, 'alternative Medien' in den Himmel zu heben. Es zeigt sich, dass auch 'alternative', vermeintlich unabhängige Medien nicht gefeit sind davor, exakt in jene Muster zu verfallen, die sie den 'etablierten' Medien gern vorwerfen. Rechthaberei, Lagerdenken und interessengeleitete Propaganda zum Beispiel. Aber es gibt Ausnahmen. So hat sich Stefan Sasse zu dem grausamen Mord an Samuel Paty geäußert. Man lese das. Es ist das mit Abstand Klarste, Differenzierteste und Beste, das mir zu diesem Thema untergekommen ist.
Montag, 19. Oktober 2020
Schmähkritik des Tages (42)
Heute: Deniz Yücel über dauerbeleidigte Islamisten
"[Die] Kritik der Religion steht am Anfang aller Aufklärung; es gibt keine liberale Gesellschaft ohne die Freiheit, religiöse Zumutungen zurückzuweisen. Die christlichen Kirchen haben sich - zumindest in Europa - damit mehr oder weniger abgefunden. Anders moderne Islamisten […]. Die berufen sich zwar gern auf Menschenrechte, doch eigentlich kennen sie nur eines, die Religionsfreiheit nämlich, der sie alles andere untergeordnet wissen möchten.
Samstag, 17. Oktober 2020
Aus Gründen
Freund von mir ist als bildender Künstler unterwegs und kann davon allein, wie viele andere, nicht leben. Also macht er noch dies und das. Gibt Mal- und Zeichenkurse an der VHS. Handelt mit Kunst. Oder betreut Schulprojekte. Und so bekam er letztens folgenden Zettel zugeschoben:
Dienstag, 13. Oktober 2020
Ich, gehasst
FB goes apokolokynthose
Lange nicht mehr feminismuskritisch unterwegs gewesen. Normalerweise halte ich mich da zurück. es steht einem alten Sack einfach besser zu Gesichte, nicht überall immer seinen Senf hinzuzugeben und nicht alles, was so als neueste Kuh mit großen Tamtam durchs Dorf getrieben wird, immer gleich verstehen zu wollen. Nicht alles zum Thema Gender o.ä. ist doof, einiges sogar bedenkenswert. Das unentspannte Getröte, oft aus meiner Alterskohorte, über 'Genderwahn', das dem Objekt des Getrötes qualitativ oft nicht nachsteht finde ich normalerweise zum Fremdschämen. Man lebt auch gut, wenn man mal die Klappe hält.
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