In den Siebzigern kursierte einer dieser Sprüche, die die Dummheit dieses oder jenes Menschen plastisch illustrieren sollten, nach Art von: Zu dumm, um einen Eimer Wasser umzukippen/eine Tür zuzuklappen/zum Scheißen etc. Es hieß, dieser oder jener sei so dumm, dass er, wenn die Rolltreppe plötzlich stehen bliebe, auf den Techniker warte und deswegen zu spät zur Arbeit käme. In den Achtzigern wurde ein politischer Witz daraus: Letztens war Stromausfall im Bonner Kanzleramt. 10 Menschen sind zwei Stunden im Aufzug steckengeblieben und Helmut Kohl auf der Rolltreppe. Kinder, was haben wir gelacht!
Nicht immer Kritisches über Politik, Gesellschaft, Medien, Kultur, Essen und manchmal auch Sport
Sonntag, 28. September 2025
Vermischtes und Zeugs (CXXVI)
In den Siebzigern kursierte einer dieser Sprüche, die die Dummheit dieses oder jenes Menschen plastisch illustrieren sollten, nach Art von: Zu dumm, um einen Eimer Wasser umzukippen/eine Tür zuzuklappen/zum Scheißen etc. Es hieß, dieser oder jener sei so dumm, dass er, wenn die Rolltreppe plötzlich stehen bliebe, auf den Techniker warte und deswegen zu spät zur Arbeit käme. In den Achtzigern wurde ein politischer Witz daraus: Letztens war Stromausfall im Bonner Kanzleramt. 10 Menschen sind zwei Stunden im Aufzug steckengeblieben und Helmut Kohl auf der Rolltreppe. Kinder, was haben wir gelacht!
Freitag, 26. September 2025
Brandmauern, medial
Ein nicht eben neues Problem des gegenwärtigen Diskurses ist ja, dass Rechte es geschafft haben, so ziemlich alles als 'links' zu framen, was ihnen irgendwie gegen den Strich geht und das sie gern wegmachen würden. So geht es mancherorts inzwischen schon für links durch, daran zu erinnern, dass Menschenrechte bittesehr für alle Menschen gelten, dass Migration vielleicht auch nützlich sein kann oder dass man nicht glaubt, dass der Klimawandel eine Lüge ist. Dass man bereits in der linken Ecke steht, wenn man einfach nur das Grundgesetz verteidigt, in dem so lästige Dinge stehen wie die, dass kein Mensch wegen Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung etc. benachteiligt werden darf.
Montag, 22. September 2025
Jenseits der Blogroll - 09/2025
Sieht man sich derzeit in der Position, Israels Vorgehen, bei aller Kritik an eventueller Verhältnislosigkeit, trotz allem irgendwie zu verteidigen, kann es schnell unangenehm werden. Erstens weil man sich mitunter mit Forderungen konfrontiert sieht, seine bisherigen Wertvorstellungen gefälligst über Bord zu werfen. Los, jetzt gib dir endlich einen Ruck und höre auf mit deiner schuldkultbedingten Unterstützung des Judenstaates und gesteh’ dir ein, dein Leben lang falsch gelegen zu haben! Ferner gerät man, wenn man es wagt, Israels Handeln im Gazastreifen eben nicht einen Völkermord zu nennen, brutal gewiss, überzogen wohl auch, aber eben kein Genozid, schnell in die Rolle des kaltherzigen Zynikers, dem das offenkundige Leiden der dortigen Bevölkerung irgendwo vorbeigeht.
Donnerstag, 18. September 2025
Vermischtes und Zeugs (CXXV)
Am Wochenende fängt in München wieder das Oktoberfest an. Für die Medien heißt das, dass die üblichen Warnungen vor dem Teufel Alkohol ("Es gibt keine sichere Menge!", "Schon ein Glas Wein ist zu viel!") und den schrecklichen Folgen des Fleischverzehrs zwei Wochen Pause haben und es als Tradition und Kultur gefeiert wird, schon vormittags literweise Bier in sich hineinzugießen und sich Hendl, Schweinshax'n und Ochsenbraten reinzuschrauben. Man verstehe mich nicht falsch: Ich habe nichts gegen Alkohol, im Gegenteil, und als Omnivore habe ich auch nichts gegen Fleischernes, im Gegenteil, aber ich halte auch sonst keine Tugendpredigten.
Dienstag, 16. September 2025
Kommunalwahlen NRW - 10 Thesen
1. Die Koalition in Berlin kann sich bestätigt fühlen.
CDU und SPD, die in Berlin die Regierungskoalition bilden, haben nur leichte Verluste gegenüber der letzten Wahl 2020 hinnehmen müssen (CDU -1,0 %, SPD -2,2 %). Das ist alles andere als eine Klatsche. Wenn diese Kommunalwahlen ein Stimmungstest für die Bundesregierung gewesen sein sollen, dann hat Schwarzrot ihn wohl bestanden.
"Die Wahl von Friedrich Merz zum Bundeskanzler war keine normale Wahl und seine Regierung mit der SPD ist keine normale Regierung; und eines der Probleme dieser Regierung ist, dass sie so tut, als sei die gegenwärtige Ausnahmesituation mit den bestehenden politischen Werkzeugen, mit dem alten Denken, mit den Leuten zu meistern, die ihre Karrieren gemacht haben in einer politischen Logik, die sich immer mehr als Ballast für demokratische Erneuerung erweist." (Georg Diez)
Samstag, 13. September 2025
Reichstagsbrand 2.0?
Würde man mich als politischen Gegner von Charlie Kirk um ein öffentliches Statement zu seinem gewaltsamen Tod bitten, dann fielen mir genau vier Sätze ein: (1) Dass Charlie Kirk getötet wurde, schockiert mich und macht mich traurig. (2) Ich spreche den Hinterbliebenen, der Familie und seinen Freunden mein Mitgefühl aus. (3) Ich verurteile die brutale Tat, die zu seinem Tod geführt hat, auf Schärfste. (4) Ich bin erleichtert, dass der mutmaßliche Täter so schnell gefasst werden konnte und vertraue darauf, dass die Justiz ihren Job machen wird. Punkt und fertig. Alles andere wäre verlogenes Getue.
Mittwoch, 10. September 2025
Wahl-Freiheit und Ohnmacht
Ob ein Buch ein Erfolg wird, hängt von vielen Faktoren ab. Einer davon ist meist die handwerkliche Qualität. Zufälle spielen oft eine Rolle. Marketing auch. Sicher muss ein Buch irgendwie in die Zeit passen, einen Nerv treffen. Tut es das nicht, muss ein Verlag bereit sein, ins Risiko zu gehen und einen Stoff zu bringen, der gerade als wenig erfolgversprechend gilt, überall abgelehnt wird, aber Potenzial hat. Beim Carlsen Verlag etwa hat 1997 der frisch gebackene Verleger Claus Humann bei den Arbeiten einer gewissen Joanne K. Rowling zugegriffen. Außer ihm war nur eine Lektorin der Meinung, aus den Geschichten um den englischen Zauberlehrling könnte auch in Deutschland was werden.
Montag, 8. September 2025
Vermischtes und Zeugs (CXXIV)
Hinter dem nicht selten auch von Journalist:innen vorgebrachten Vorwurf, Politiker:in XY habe "das Land gespalten" und der daraus ableitbaren Forderung, Politiker:innen hätten gefälligst das Land zu "einen", steckt nicht nur intellektuelle Bequemlichkeit, sondern auch antidemokratische Gesinnung. Darin äußert sich eine problematische Sehnsucht nach furzgemütlicher Folxgemeinschaft und geistigem Gleichschritt. Damit es immer schön kuschelig ist. Schwierig, wenn zirka ein Viertel der Wahlberechtigten einer in Teilen gesichert rechtsextremen Partei zuneigen, mit denen ich ums Verrecken nicht kuscheln mag. Zumal es das Normalste, wenn nicht Trivialste von der Welt ist, dass ausnahmslos jedes Problem mindestens zwei Seiten hat und es immer mehr als eine Meinung dazu gibt. Weiterhin beklagen diejenigen, die von Spaltung barmen, meist nichts anderes, als dass die böse Regierung es gewagt hat, etwas zu tun, was ihnen irgendwie gegen den Strich geht.
Freitag, 5. September 2025
Wahre Worte (80)
Heute: Chris über Alpha Males
"Mich faszinieren die Alpha Males. Natürlichkeit, Stärke und Kampf nehmen sie für sich in Anspruch. Aber wehe, man verbietet ihnen Auto zu fahren. Laufen und Radfahren ist nicht natürlich. Da reicht die Stärke nicht. Sie halten es auch nicht aus, Frauen auf Augenhöhe zu behandeln. Denn dafür reicht die Stärke nicht. Frauen die ihrem Normal nicht entsprechen, werden verachtet. Denn nur die schwache Frau ist ertragbar, für diese »Starken« Männer. Sie wollen natürlich sein und kämpfen. Schaut man sich viele davon an, sind sie fett, ungesund und nur in der Gruppe oder mit Waffen in der Lage ihrem Ideal zu entsprechen. Männlichkeit als Ideal, das sie selbst kein bisschen erfüllen.
Mittwoch, 3. September 2025
Nice to have
Zwei Mark Taschengeld pro Woche bekam ich als Grundschulkind in den Siebzigern. Das reichte für ein Micky Maus-Heft für 1,50 DM und ein paar Salinos oder Colaflaschen von der Bude. Ein YPS-Heft hingegen kostete happige 2,50 DM. Zu viel. Oft half Oma aus mit zwei Mark extra oder so. Was nicht nur sehr lieb von ihr war, sondern mich auch in die Lage versetzte, mich für den endlosen Fußweg von der Schule nach Hause, der wohl einen Kilometer lang gewesen sein mochte -- wir waren noch nicht solche Schneeflöckchen damals! --, wenigstens hin und wieder an der Bude zu verproviantieren. Irgendwann verdoppelte sich, warum genau, weiß ich nicht mehr, mein wöchentlicher Taschengeldetat auf vier Mark und das Problem war gelöst. Micky Maus und YPS! Wenn ich auf Süßes verzichtete.
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