Donnerstag, 10. Januar 2019

Ronny des Monats - Januar 2019


Weil Ronny und Konsorten anscheindend gut ins neue Jahr gekommen sind, wird es auch in diesem Jahr selbstverständlich wieder Ronny-Verleihungen geben. Nicht dass sich noch jemand zu früh freut. Obwohl natürlich wieder einiges hintenüber fallen musste, es aber zu den Top 5 jeweils schon genug anzumerken gibt, geht es dieses Mal auch ohne große Vorrede zur Sache.

Die 5 Preisträger des Monats Januar:

Platz 5: Um die Wurst
Horst Juhlemann ist Sprecher des AfD-Kreisverbands Leipzig. Als solcher ist er immer auf dem Quivive, ob vielleicht irgendwo undeutsche Umtriebe im Gang sind. Als er letztens in einem Werbespot der urdeutschen Firma Rügenwalder (die mit der Teewurst) eines donkelhäutigen Mitmenschen ungeklärter Herkunft und Nationalität gewahr wurde, da war aber zappenduster. Kein Zweifel: Das konnte nur auf Befehl der Bundesregierung geschehen sein. Oder von George Soros. (Wird man ja wohl noch sagen dürfen, ohne gleich als pöhser Antisemit gebrandmarkt zu werden!) Meine Güte, was wird erst werden, wenn Juhlemann rausfindet, dass die Rügenwalder Mühle auch fleischlose, linksgrünversiffte Veggie-Produkte im Sortiment hat? Dann ist die Kacke aber richtig am dampfen!

Platz 4: Moslem ist er auch noch!
Apropos Fleischwaren: Der Bayern München-Profi Franck Ribéry hat bekanntlich ein Video von sich veröffentlicht, in dem er von einem affigen Steakbrater in Dubai ein affig in Blattgold eingepacktes Steak kredenzt bekommt und damit mächtig Staub aufgewirbelt. Speisen zu vergolden ist ein Relikt aus höfischen Zeiten, in denen es vor allem darum ging, mit dem servierten Essen zu repräsentieren und Prunk zu demonstrieren. Nun macht Blattgold, wie mir glaubhaft versichert wurde, geschmacklich keinen Unterschied und ist auch nicht rasend teuer (10 Blatt, 80 x 80 mm, gibt es momentan für 14 €). Nicht gerade Sozialtarif, dürfte aber den vermutlich eh schon gesalzenen Wareneinsatz des angesagten Brutzelbruders nicht über Gebühr in die Höhe treiben. Es handelt sich also um nichts weiter als um aufgeblasenes Schaumacherfutter in Ölscheichoptik für all jene, die leicht zu beeindrucken sind oder es irgendwie nötig haben. Wenn man mag, kann das man natürlich kritisch sehen, was auch geschah. Gefolgt von einer Reaktion Ribérys der Marke 'Ey, isch mach disch und deine Muddah und alle deine Vorfahren Krankenhaus, ischschwör, Alda, isch weiß, wo dein Haus wohnt!'. Das ist die eine Sache. Dann aber gezielt, wie Springers Meistverkaufte, noch mal eigens daran zu erinnern, dass Ribéry Muslim ist - das lässt nicht nur die Frage aufkeimen, was das eine mit dem anderen zu tun hat, sondern gibt der Angelegenheit noch einmal einen eigenen Twist.

(Fun fact: Luxusärsche, die was auf sich halten, können ihren selbigen auch mit standesgemäßem Klopapier verwöhnen. Und in Düsseldorf gibt es schon seit langem Currywurst mit Blattgold. Auf Wunsch accompagniert von einer Bouteille Champus - éìn àbsólûtès Träúmchèn! So geht Dekadenz. Wenn schon, denn schon!)

Platz 3: Fröhliches Framing
Ralf Sotscheck, seines Zeichens langjähriger Irland-Korrespondent und Kolumnist der taz, hat am 30.12.2018  in einer Kolumne unter anderem an die 'Gruppe 43' erinnert. Das waren ursprünglich 43 Männer, später bis zu 900, zu denen auch der jüdische Friseur Vidal Sassoon gehörte. Die gingen von 1946 an handgreiflich gegen die Anhänger des englischen Faschisten Oswald Mosley vor. Wo immer die auftauchten, wurden sie von 'Gruppe 43'-Leuten verprügelt. Mit Erfolg. Schon bald spielte faschistische Bewegung keine Rolle mehr und Mosley zog sich zurück. Wie gesagt, Sotscheck erwähnt das in wenigen Sätzen in einer Kolumne mit dem Tenor, dass es weitgehend sinnlos sei, mit Rechten zu reden. Daraus aber, wie das ein gewisser Alexander Wallasch getan hat, einen "lupenreinen Gewaltaufruf" zu stricken, dazu gehört schon so einiges. Etwa die Überzeugung, bei Faschisten handele es sich lediglich um "Regierungskritiker" [sic!]. Vermutlich eine Voraussetzung dafür, überhaupt publizieren zu dürfen im Hause Tichy.

Platz 2: Hotte Seehofer
Für unseren Innen- und Heimatminister ist Migration bekanntlich die Mutter aller Probleme. Im Klartext: Klimawandel, soziale Frage, Kriege, Hungersnöte, Naturkatastrophen - alles keine Sachen, so lange nur Gevatter Migrant nicht angeschissen kommt. Am Samstag, den 29. Dezember, haben vier alkoholisierte jugendliche Asylbewerber im bayerischen Amberg Passanten attackiert. Das ist natürlich nicht richtig und wurde von Herrn Seehofer gleich zum Anlass genommen, eine Debatte um eine weitere Verschärfung des Asylrechts anzustoßen. Nur zwei Tage später, zu Silvester, haben dann in Wurzen 20 ebenfalls alkoholisierte, ausnahmslos deutsche Jugendliche zwei Männer und eine Frau angegriffen. Eines der Opfer, ein 20-Jähriger, wurde angeblich bis zur Bewusstlosigkeit gegen den Kopf geschlagen. Aufschrei? Debatte? Fehlanzeige. Waren schließlich keine Asylanten. Es passt ins Gesamtbild.

Platz 1 und Ronny des Monats Januar geht an:

Die Stadtverwaltung Cottbus
In Cottbus ist es an Silvester zu einem unschönen Zwischenfall gekommen. Die zuständige Polizei "hatte am Dienstag [den 1. Januar, d.V.] mitgeteilt, dass ein »unbekannter Ausländer« in der Silvesternacht einen 28-jährigen Deutschen mit einer Stichwaffe verletzt habe." Daraufhin vermeldete die Verwaltung der Stadt Cottbus wörtlich folgendes auf ihrer Webseite: "Sollte der oder die Täter hier noch ein Gastrecht genießen und kein unbeschriebenes Blatt sein, werden wir nicht zögern, ihm oder ihnen klarzumachen, dass er oder sie ein Ticket in die Heimat zu lösen haben." Fun fact: So etwas wie ein 'Gastrecht' ist im deutschen Rechtswesen explizit nicht vorgesehen, daher auch in keiner Weise justiziabel. Außer bestimmten Auflagen, die sich aus dem Aufenthaltsstatus ergeben, gelten für hier lebende ohne deutschen Pass keine Sondergesetze (etwa welche, die sie, weil sie ja schließlich 'Gäste' sind, zu besonderem Wohlverhalten verpflichten würden). Und eine Stadtverwaltung hat ihm so was schon mal gar nicht "klarzumachen", sondern Ermittlungsbehörden, BAMF, zuständige Gerichte und Bundespolizei. Kann man schon wissen, so als städtischer Herold. Wie gesagt, es passt ins Gesamtbild.

Und auch in diesem Jahr wird die schöne Tradition fortgesetzt, einen Ehrenronny zu vergeben, eine Honourable mention. Die geht dieses Mal an:

André Poggenburg (AfD)
Und zwar für den völkischsten Neujahrswunsch ever. Da steckt so ziemlich alles drin (außer dem Hinweis aus George Soros). Gut, es war am 31.12. um 19:45. Wer weiß, was da schon alles gekippt worden war. Trotzdem: Einiges sollte man einfach so stehen lassen:
Fun fact: Am Montag, 8.1., wurde Herr Poggenburg vom Parteivorstand für zwei Jahre von allen Parteiämtern ausgeschlossen und plant nunmehr die Gründung einer eigenen Partei. Wenn das so ein durchschlagender Erfolg wird wie Frau Petrys 'Blaue', dann wäre das beinahe schon eine gute Nachricht.

Update: Die neue Partei ist soeben gegründet worden und hört auf den Namen 'Die Nationalkonservativen'. Schade, warum nicht 'Die Poggenburger'? Hätte man vielleicht Gewinne machen können mit Lizenzen im Bereich volxtümliche Musik...





4 Kommentare :

  1. Oder auch 'Die Poggenburger' nur mit feinstem nationalem Rind, Poggen Frittes oder Deutsch Freis mit extrabrauner Schalung. Dazu ein Braunauer Weizen oder einen Kubach Libre in Asbachdeutsch mit national gezogenen Kakaobohnen….

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    1. Ich wäre für Nationale Sozialpartei Des André Poggenburg.

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  2. Was den ebenso nationalsozialen Juhlemann angeht, ist die Halalschlachterei aber auch ne Sauerei von der ausgeschlossen nur bei den Schweinen die Sektkorken fliegen.
    Fuer die waere dann wiederum Soros als Auf/Kauefer bei Ruegenwalder zustaendig. Ebenso *stichhaltig, aber kosher mit nem Viertelchen Wein und ohne Gebet.

    *How to Slaughter
    Quaran
    Quick and swift at single point on the throat; blood has to be completely drained.
    Torah
    Quick and swift at single point on the throat; blood has to be completely drained.
    Slaughterer:
    Animal must be slaughtered by a Muslim.
    Animal must be slaughtered by a Jew
    https://www.diffen.com/difference/Halal_vs_Kosher

    Und dann noch der froehliche FoerdermittelSchwarze am teutschen Tisch?
    Da bleibt Juhlemann nur noch: "Kauft nicht bei Ruegenwalder"

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  3. "Aufschrei? Debatte? Fehlanzeige."

    Bei deutschen (als auch ebenbuertig weltweiten Nazifans) zaehlen nur mal diesbezueglich ausschliesslich deutsche/etc. Opfer fremder Taeter.
    Auch sonstig, gaenzliche Inhalte unterliegen dieser gesamtpopolistischen Inzucht.

    schlicht teutsch yahoo soertsch: https://search.yahoo.com/search?p=fremde+taeter+deutsche+opfer&fr=yfp-t&fp=1&toggle=1&cop=mss&ei=UTF-8
    und nochmal das nette Schwaeble, der schon ewig so daerb drauf ist https://www.youtube.com/watch?time_continue=2&v=hHw3AxqW86U
    und natuerlich nur nebenher fett absahnt. https://www.youtube.com/watch?v=3HtecOf2Yks&list=PLAWiZCGHaksb0nXxOaz_KQsG6wuzgsIt4&index=1

    Schaebigst, wie sich nach und nach die, in jeglichster Hinsicht faulsten Saecke der Politik/etc. ins gemachte Nest kacken.


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