Dass ich die einst durchaus respektablen Nachdenkseiten schön länger nur mehr am Rande verfolge, sollte bekannt sein. Ich habe den Feed nach wie vor im Reader, aber meistens vergeht mir schon bei den reißerischen Überschriften die Lust aufs Weiterlesen. Jetzt aber stieß ich auf das Lesestück eines gewissen Jürgen Hübschen, das sogar für NDS-Maßstäbe ein Tiefpunkt ist. (Wer Hübschen so ist und was er so macht, erfahren wir übrigens nicht. Wer weiß, vielleicht ist er ja ein "ausgewiesener Nahost-Experte" oder hat sich "lange intensiv mit der Thematik befasst".) Schauen wir uns ein paar Schlüsselstellen seines Aufsatzes mit dem Titel 'Der neue Krieg in Nahost: Eine vorhersehbare Katastrophe' einmal genauer an:
Nicht immer Kritisches über Politik, Gesellschaft, Medien, Kultur, Essen und manchmal auch Sport
Sonntag, 15. Oktober 2023
Vorlesungen, Chuzpe, Lippenbekenntnisse
Dass ich die einst durchaus respektablen Nachdenkseiten schön länger nur mehr am Rande verfolge, sollte bekannt sein. Ich habe den Feed nach wie vor im Reader, aber meistens vergeht mir schon bei den reißerischen Überschriften die Lust aufs Weiterlesen. Jetzt aber stieß ich auf das Lesestück eines gewissen Jürgen Hübschen, das sogar für NDS-Maßstäbe ein Tiefpunkt ist. (Wer Hübschen so ist und was er so macht, erfahren wir übrigens nicht. Wer weiß, vielleicht ist er ja ein "ausgewiesener Nahost-Experte" oder hat sich "lange intensiv mit der Thematik befasst".) Schauen wir uns ein paar Schlüsselstellen seines Aufsatzes mit dem Titel 'Der neue Krieg in Nahost: Eine vorhersehbare Katastrophe' einmal genauer an:
Donnerstag, 12. Oktober 2023
Zehn Gedanken zu Israel
"Leute, denen der Nahe Osten normalerweise am Arsch vorbeigeht, die aber jedes Mal in helle Aufregung verfallen, wenn Israel involviert ist, und sei es am Rande, haben offenbar ein Problem mit Juden." (Hannes Stein)
Ja klar, man muss immer beide Seiten sehen und jeder Konflikt hat eine Vorgeschichte. Im Krieg gibt es nur Verlierer und alle sind immer ein bisschen mitschuld. Weiß ich. Dergleichen offensichtliches wie blatant dummes Geschwätz ist ja inzwischen quasi überall und wäre ein wenig leichter zu ertragen, käme es sich nicht so irre schlau, edgy und abgeklärt vor. Konnte man schon damals friedensbewegte Teppichtaschenmädels mit beeindrucken. Die Frage ist doch, wie man die beiden Seiten jeweils gewichtet. Und da ist aus meiner Sicht im Falle der Hamas-Angriffe auf Israel der Fall ziemlich klar:
Montag, 9. Oktober 2023
Vermischtes und Zeugs (LXIII)
Liebes Tagebuch! Ich hätte nie gedacht, dass das mal passieren würde, aber doch ist es geschehen: Ich kann eine Forderung Christian Lindners voll und ganz unterstützen. Ich bin übrigens sehr gespannt, wann die ersten Pannemänner um die Ecke kommen und den Israelis hochmoralische Vorträge halten, so von wegen Gewalt sei keine Lösung, im Krieg gebe es nur Verlierer und man müsse ja auch irgendwie die Vorgeschichte des Konflikts bedenken (will heißen: der Westen ist schuld!) und dass die Hamas ja quasi gar keine Wahl hatte.
Samstag, 7. Oktober 2023
Ronny des Monats - Oktober 2023
Finden Sie das auch so furchtbar? Dass irgendwelche Schmarotzer hier massenhaft angeschissen kommen und sich auf unsere Kosten die Zähne machen lassen? Ist aber kein neues Phänomen. In Ausgabe 4/1990 des SPIEGEL ist folgendes zu lesen:
"Ein besonders teurer Fall, gewiß, aber medizinische Hilfeleistung für DDR-Bürger ist längst keine Ausnahme mehr. Die AOK Berlin mußte in den vergangenen Wochen so häufig in Vorlage treten, daß ihr langsam die flüssigen Mittel ausgehen. [...] Aus Eigenmitteln können die Berliner Operationen und Brillen, neue Zähne und Grippemittel für die Besucher aus dem Osten nicht mehr bezahlen."
Donnerstag, 5. Oktober 2023
Gruselige Mischung
"Wir sind das Volk, und wir wollen, daß kein Gesetz sei; ergo ist dieser Wille das Gesetz, ergo im Namen des Gesetzes gibt's kein Gesetz mehr, ergo totgeschlagen!" (Georg Büchner, Dantons Tod)
Irgendwann muss das doch mal jemandem auffallen. Noch jeder Schweinediktator hat sich auf den 'Willen des Volkes' berufen. Oder darauf, nach selbigem zu handeln. Der Tweet zur deutschen Migrationspolitik zum Beispiel, den Elon Musk auf seiner persönlichen Spielwiese teilte, steht ihm als politische Meinungsäußerung selbstredend frei, offenbart aber sehr schön die Unreife, das Demokratiedefizit bzw. das mangelnde Verständnis für Politik, das Möchtegerndiktatoren wie er und andere Demokratieverächter unter der Fontanelle spazieren tragen und Gassi führen.
Dienstag, 3. Oktober 2023
Wahre Worte (70)
Heute: Robert Misik über die Krise des Westens
"Eine ewige Kompliziertheit ist es mit dem Westen: Er steht für die Idee der Freiheit, zugleich aber auch für Selbstverleugnung, Überheblichkeit und Verlogenheit. [...] Auf beiden Seiten des Eisernen Vorhanges gab es eine Diskrepanz zwischen dem Behaupteten und der Realität. »Der Westen« hielt Demokratie, Menschenrechte und Freiheit hoch und war zugleich Drahtzieher faschistischer Staatsstreiche wie in Chile und beging Kriegsverbrechen wie in Vietnam. [...] Heute ist die Idee des Westens längst durch die antiwestlichen Bewegungen im Westen selbst herausgefordert, also durch die Orbans, Höckes, Kickls und Trumps. Die geopolitische Dominanz des Westens ist sowieso schon untergraben, die ökonomische hat ein Ablaufdatum, und die liberale Demokratie wird von Innen in Trümmer gelegt. [...]
Samstag, 30. September 2023
Migrantisches (2)
Angst vor dem Spiegelbild
Globalisierung bedeutet, Kapital, Waren- und Geldströme möglichst unbehindert um die Welt zirkulieren zu lassen. Durch moderne Logistik, gemeinsame Wirtschaftsräume, Abbau von Zöllen und Reisebeschränkungen. Aber auch Menschen zirkulieren freier denn je. Seit dem Fall des eisernen Vorhangs 1990 kamen große Zahlen Arbeitsmigranten aus den armen ost- und mitteleuropäischen Ländern nach Westeuropa und übernahmen mehr oder minder bereitwillig Arbeiten, die Westeuropäer nicht akzeptierten zu Löhnen, die Westeuropäer nicht akzeptierten. Westliche Kapitalisten profitierten vom Lohngefälle, die mittel- und osteuropäischen Volkswirtschaften von den Devisen, die ins Land kamen.
Donnerstag, 28. September 2023
Migrantisches (1)
Sie kommen!
Zu den größten Fehlern, die man so begehen kann, gehört es, Menschen, oder schlimmer, ganze Gruppen von Menschen a priori zu unterschätzen bzw. für dümmer bzw. naiver zu halten als sich selbst. Was die momentane 'Migrationsdebatte' daher so komplett unerfreulich macht, ist nicht nur, erstens, die allgemeine Menschenverachtung, die inzwischen aus so vielen ganz offen herausquillt, sondern auch, zweitens, eine euro- bzw. germanozentrische Arroganz, die bei vielen spürbar ist und, drittens, eine generelle Unfähigkeit, wenn kein Unwille, in größeren Zusammenhängen zu denken und sich lieber in irgendwelchen imaginierten 'Festungen' einzuigeln.
Dienstag, 26. September 2023
Vermischtes und Zeugs (LXII)
Die Saison des FC Bayern München verspricht interessant werden. Kahn und Salihamidžić haben ja Thomas Tuchel verpflichtet, weil Julian Nagelsmann es gewagt hatte, mit dem FCB zwei Spieltage lang nur Zweiter zu sein und deswegen gefeuert wurde. In Tuchel glaubte man, den bestmöglichen Trainer gefunden zu haben, der zu kriegen war. Leider gilt Tuchel als schwieriger Charakter, der sich bisher noch mit jeder Vereinsführung angelegt hat (Anruf in Dortmund, Paris und London genügt). Auch in München scheint es bereits zu knirschen. Stellt sich ferner raus: Der noch heißere Kandidat wäre eigentlich der in Leverkusen tätige Xabi Alonso gewesen. Mein Tipp: Irgendwann knallt's, Tuchel wird die Saison in München nicht überstehen, ein Teil des weiterhin zu zahlenden Nagelsmann-Gehalts übernimmt momentan eh der DFB und Alonso wird noch in der laufenden Saison aus Leverkusen herausgekauft.
Sonntag, 24. September 2023
Jenseits der Blogroll - 09/2023
Die Links und Fundstücke des Monats. In letzter Zeit fühlte man sich ja als nördlich des Weißwurstäquators Siedelnder ein wenig in die Vergangenheit versetzt. Als es noch durchaus salonfähig war, Witze zu machen über retardierte bayerische Bazis und Dörfler. Kennen se den? Wie sind die Bayern entstanden? Bevor Hannibal über die Alpen zog, sagte er: "Fuß- und Geschlechtskranke liiinks um!" Huhu, was haben wir gelacht! Dennoch, in der Causa Aiwanger war ein Anflug dieses Gefühls wieder da, diese Ahnung, dass 'Mia san mia!' eben nicht nur eine leere Floskel ist. Was mitunter in fast schmerzhaftem Kontrast steht zu der oft herrlichen Landschaft und dem großen sozialen Engagement, wie es etwa während der Flüchtlingskrise 2015 zu sehen war.
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