Dienstag, 22. September 2020

Jenseits der Blogroll - 09/2020

 
Die Links und Fundstücke des Monats. Beginnen wir mit Corona. Kommt man ja kaum vorbei dran. Da wäre zuallererst Mechthild Mühlsteins großartige siebenteilige Artikelserie über die Verlautbarungen Attila Hildmanns. Nicht nur eine Fleißarbeit, vor der ich großen Respekt habe, sondern auch eine detaillierte, solide Analyse der wirren Äußerungen des wutweganen Bugerbruzzlers.
 

Ein Interview mit dem Soziologen Peter Ullrich über die Corona-Proteste in Berlin. Man kann den beteiligten Linken nur viel Freude mit ihren neuen Nazifreunden wünschen.

Roland Engert zählt sich zur 'spirituellen Szene'. Normalerweise überhaupt nicht meine Welt. Umso überraschender, dass er sich mit einem Manifest entschieden von der Covidioten- und 'Querdenker'-Szene distanziert.

Der (praktizierende) Arzt und tell-Autor Herwig Finkeldey erklärt, warum Argumente es bei Corona so schwer haben und was so viele nicht kapieren.

"Der Denkfehler besteht in einer Verwechslung von Individual- und Sozialmedizin. [...] Stellen wir uns, als plakatives Beispiel, einen Hafenarzt vor. Dieser Arzt hat bei einem einlaufenden Schiff den Verdacht, die Pest sei an Bord. Folgerichtig lässt er die Quarantäneflagge hissen und verhängt eine Ausgangssperre. Nun erweist sich nach zwanzig Tagen, dass der Verdacht sich nicht bestätigt, die Angst also unbegründet war. [...] Hat der Hafenarzt nun einen Fehler gemacht oder nicht? Viele würden die Frage individualmedizinisch mit »Ja« beantworten, denn es war eine Fehldiagnose und demzufolge auch eine Fehlprognose. Aber die korrekte Antwort lautet natürlich »Nein«. Der Hafenarzt hat keinen Fehler gemacht, auch wenn sich seine Vermutung nicht bestätigt hat." (Finkeldey, a.a.O.)

(Wie sehr dergleichen Aufklärungsarbeit Not tut, offenbart übrigens auch eine ärgerlich uninformierte Kolumne wie die von Gunnar Schupelius. Der wirft sich in die Pose des Volkstribuns und schreibselt was von einem 'Lockdown' sowie davon, dass das ganze Land in Quarantäne geschickt worden sei. Nur dass das beides, im Gegensatz zu anderen Ländern, bei uns gar nicht der Fall war.)

Politik. Nach 2016 warnt Michael Moore erneut vor einem Wahlsieg Donald Trumps (Facebook). Auch damals sahen die meisten die Wiese für Hillary Clinton bereits gemäht. Wir alle wissen, wie es ausging.


Man mag sich übrigens fragen, wieso ich das Thema Moria eigentlich so hartnäckig umschiffe. Weil man, wie Burks richtig und final anmerkt, als Linker "zum Thema Flüchtlinge und Einwanderer überhaupt nichts Vernünftiges von sich geben." kann. Was soll dabei herauskommen, außer der x-ten moralischen Empörung, die vornehmlich der Selbstvergewisserung dient, aber keinem einzigen wirklich hilft? Wenn es überhaupt etwas geben kann, das hülfe, dann finge das damit an, die Sache rational zu betrachten.

"Rechte Politiker schüren die Angst vor Migration und schlagen vor, die Leute mit Zäunen und Waffen fernzuhalten. Linke Politiker schüren die Angst meist auch und versprechen weniger Migration durch Entwicklungshilfe. Beide haben kein Interesse zu erzählen, was wahr ist: Es gibt keine Zweifel an der afrikanischen Wanderungswelle in den kommenden Jahrzehnten." (Michael A. Clemens, 2017)

Kultur und Gesellschaft. Dax Werner versucht, aus der Liebe der Deutschen für die ARD-Reihe 'Tatort' schlau zu werden. Der sonntägliche 'Tatort' als letztes verbliebenes TV-Lagerfeuer (mit den in Münster angesiedelten Klamaukkrimis als allerkleinstem gemeinsamem Nenner) in diesen fragmentierten Streaming-Zeiten ist für ihn Ausdruck einer kulturellen Selbstgenügsamkeit. "Dass man zufrieden sein kann mit Wolke 4 und nicht für eine bessere und vielversprechendere Wolke wie zum Beispiel Wolke 7 kämpfen soll."

Michael Rother hat einen Traum. Und wunderschöne Musik gemacht ('Kraftwerk', 'Neu!', 'Harmonia'). Und er altert unfassbar würdevoll. David Bowie hatte ihn einst für 'Heroes' auf dem Zettel, woraus aber irgendwie nichts geworden ist. Für viele Musiker auf der Welt, die nur ein wenig vom 'Drei bis fünf Akkorde in drei bis fünf Minuten'-Schema abweichen, ist der Mann nichts weniger als eine lebende Legende. 

(Video im erweiterten Datenschutzmodus eingebettet. Anklicken generiert keine Cookies.) 
 
(Nebenbei bemerkt, ist Rother immer noch mit den alten 'Neu!'-Nummern live unterwegs. Am Schlagzeug sitzt oft Hans Lampe, der schon in den Siebzigern bei 'La Düsseldorf' trommelte, dem Nachfolgeprojekt von Rothers ehemaligen, viel zu früh verstorbenen 'Neu!'-Kollegen Klaus Dinger. Hach, als Düsseldorf ein Epizentrum westdeutscher Musikkultur war...)

Essen, Trinken, gut leben. Otto von Bismarck wird der Ausspruch zugeschrieben, wenn Hering so teuer wäre wie Kaviar, wüssten die Leute ihn als die Delikatesse zu schätzen, der er ist. Und obwohl zunehmende Verknappung des einstigen Brot-und-Butter-Fisches durchaus zu Verteuerung geführt hat, ist er sein Arme-Leute-Image nie losgeworden. In der gehobenen Gastronomie spielt er nach wie vor kaum eine Rolle; meist fristet er mit diversen Saucen flach eingedost oder als Brathering in mit Süßstoffen gesüßtem Billigessig ersäuft sein trauriges Dasein. Rainer Balcerowiak fordert: Rettet den Brathering!

(Fun fact: Auch ich habe ein Paar Heringskonserven im Schrank. Bei Kater gibt es einfach nichts besseres.)

Jakob Strobel y Serra schreibt für die FAZ meist über Hochküche. Das fällt für meinen Geschmack zuweilen etwas verblasen und elitär aus (danach ist eine Dosis Klink oder Balcerowiak zur Verdauung mitunter hilfreich). Hier schreibt er nicht als Gastrokritiker, sondern als jemand mit katalanischen Wurzeln über die Glaubenskriege um die einzig echte Paella und erweist sich dabei als erfrischend undogmatisch.

Das Rezept. Der Herbst kommt und hier in Nordwestdeutschland heißt das: Es gibt wieder Grünkohl. Der hat ja inzwischen unter seiner englischen Bezeichnung kale Karriere als hippes Superfood gemacht. Die Hipster frittieren ihn oder knuspern ihn gleich roh. Weswegen sie danach wahrscheinlich immer furzen wie die Wildesel. Das winterharte Gemüse ist im Rohzustand für den Menschen nämlich so gut wie unverdaulich und hat dann ungefähr den Nährwert von Papiertaschentüchern. Was ihn als Gesundfutter auch so interessant macht. Wo keine Nährstoffe, da kein Hüftgold.

Unsere Vorfahren wussten, dass man Grünkohl länger schmoren muss, um die derben Zellwände zu knacken und ihn nahrhaft zu bekommen. Und weil im Herbst und frühen Winter noch einiges von der Hausschlachtung vorrätig war, kam ordentlich Wurst, Speck und anderes Fleischiges rein. Regina zeigt, wie man das macht. Gebunden wird mit Haferflocken (einige, darunter ich, geben noch eine Prise Piment hinein, aber das ist Geschmackssache), vor allem gehören die Kartoffeln gebraten und extra serviert. Man braucht viel Senf und hinterher einen Schnaps. Aber das muss so.

Auch in der Grünkohlgemeinde tobt übrigens eine Art Glaubenskrieg: Die einen sind der Ansicht, frischer Grünkohl müsse immer erst blanchiert werden, um die Bitterstoffe zu neutralisieren. Andere, darunter Frau Regina, meinen, das könne bei jungem Grünkohl unterbleiben. Mir ist das egal, ich rate zu tiefgekühltem. Es gibt keinen erkennbaren Unterschied zu frischer Ware, man spart sich Wascherei und Hackerei und die Frage nach dem Blanchieren hat sich auch erledigt. 
 
 


33 Kommentare :

  1. Burks schreibt in einem Absatz: "Ich muss zugeben – und das ist zum Glück nur eine Hypothese: Wäre ich Regierungschef in Deutschland, ich würde die Menschen aus Moria nicht nach Deutschland holen. Warum sollte man das tun? Weil das moralisch geboten ist? Da muss ich lachen. Moralisch geboten ist vieles. Ich weiß gar nicht, womit ich dabei anfangen sollte."

    Ich hab den 4 x gelesen und kann ihn nicht anders verstehen, als dass er ein Problem nicht beseitigen würde, weil es so viele andere gibt. Vielleicht finde er sich in seinem Zynismus auch noch toll.

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    1. Und im Absatz davor steht: "Jeder weiß doch, dass die paar Menschen leicht hergeholt und auch untergebracht werden könnten; ein Fußballstadion voll – das ist nichts. Ich könnte bei der allgemeinen Heuchelei sowohl von der Rechten als auch von der Linken nur kotzen."
      Gemeint ist: Die auf Lesbos vegetierenden Flüchtlinge sind längst Figuren in einem zynischen politischen Spiel, bei dem alle Anständigen nur verlieren und die Arschlöcher nur gewinnen können.

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    2. Burksʼ Brotberuf ist Sicherheitsdienst. Er schiebt Wache bei Kliniken (welche derzeit weiß ich nicht). Die Anmelde- und Wartezimmer der Kliniken dürfen wir als Soziale Brennpunkte ansehen: Orte, an denen orientierungslose Zugereiste den Versuch unternehmen, ihr Weltbild in der Praxis umzusetzen.

      Anmerkung am Rande. Burks hat Ausbildung an einer Faustfeuerwaffe in Anspruch genommen. Derzeit vermutlich nicht in aktivem Besitz, aber gerüstet ist er. Mit Grund.

      Journalist ist Burks – finanziell betrachtet – nur im Nebenberuf.

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    3. "Orte, an denen orientierungslose Zugereiste den Versuch unternehmen, ihr Weltbild in der Praxis umzusetzen."

      Ich habe mehrmals versucht diesen Satz zu verstehen, aber es will mir nicht gelingen.

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    4. @Thies – gerne. „Zugereiste“ sind vom Merkel-Clan angelockte Bürger aus Dritt­welt­län­dern, deren Arbeitskraft dem Aufbau ihrer Heimat folglich entzogen ist, was wirtschaftliche „Flucht“-Ursachen verschärft.

      Ihr „Weltbild“ ist ihnen durch Sozialisation in ihrer Heimat aufgeprägt. Das Prä­gungs­al­ter haben sie schon lange hinter sich.

      Seit Ankunft in Deutschland sind sie sozial „gestrandet“: finanziell betuttelt, wie sie es aus eigener Heimat nicht kennen und vor allem nicht verstehen. Ansonsten aber schwer einsam in der Menge.

      In der Folge bilden sie mit anderen Gestrandeten Pa­ral­lel­ge­sell­schaf­ten.

      Außerhalb des gesellschaftlich autoritären Regelwerks ihrer Heimat probieren sie in Deutschland aus, „was geht“. Zei­tungs­be­rich­te über Mes­ser­at­ta­cken und dergleichen verschweigen die Herkunft sorgsam.

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    5. Das entspricht ziemlich genau dem, was die AfD seit ca. 2015 mittels Lügen, Verleumdung und Hetzkampagnen unters Volk bringen will. Die gute Nachricht: Immer weniger fallen offenbar drauf rein. Die Umfragewerte des Vereins sind im stetigen Fallen und entsprechen mit bundesweit 10% etwa dem Anteil der Bevölkerung, der mit Covidioten und Querdenker-Spinnern sympathisiert. Und das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung. Lügen haben eben kurze Beine.

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    6. @SR
      "Die Umfragewerte des Vereins sind im stetigen Fallen und entsprechen..."
      Das gilt auch genauso für die SPD, CDU, die Linke etc. Nur die Grünen haben zurzeit etwas Aufwind, das kann sich aber schnell ändern. Ich würde begrüßen, wenn Sie nicht immer nur das Wiederkauen, was Ihnen in den Kram passt. Sowas nennt man nämlich auch Populismus.

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    7. @Stefan Rose – Die Frage lautet nicht: „Wer fällt drauf rein?“, sondern: „Zu­tref­fend, ja oder nein?“ – Wie anders ist der extrem über­pro­por­tio­na­le Aus­län­der­an­teil an ver­ur­teil­ten Kri­mi­nel­len zu erklären?

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    8. @ Anonym 10:17

      Seit Jahresanfang sind die Umfragewerte der Union 27 auf 37 Prozent gestiegen, die der SPD von 13 auf 16 Prozent. Gefallen sind die Werte bei den Grünen und der AfD. Fakten statt Populismus. Quelle: https://www.wahlrecht.de/umfragen/

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    9. @Stefan Rose – betrachten den Herkunftsweg vom fiktiven Migrant X.

      (1) Aus welchen Wohnverhältnissen? Finanzierung? Ausbildung, In­tel­li­genz­quo­tient? Kann er seinen Ei­gen­na­men in La­tei­ni­schen Lettern schreiben? Wird hier erwartet. In seiner Heimat reichts schon, wenn er „spurt“.

      Lässt sich also im Schlauch­boot (ohne Sprit!) aufs Meer schleppen, wird von Sea Watch 3 eingesammelt, umverladen auf Lampedusa, dort nach Möglichkeit nach Deutschland.

      Hier angekommen meldet er sich bei den Behörden, geht zunächst in ein Wohnheim, später in eine Dauerunterkunft. Wie die aussehen weiß ich aus meinem Wohnort, bin mal dort die Treppe raufgestiegen. (Sind übrigens liebe Menschen, etwas verängstigt, zumindest die Frauen … ansonsten zu­rück­hal­tend, die Kinder ganz besonders).

      Den weiteren Weg des Migranten siehe oben. Was er bei uns sinnvoll arbeiten kann: nichts. Auf der Au­to­bahn­rast­stät­te sah ich mal einen Schwarzen beim Einsammeln des Klo­gro­schens. Konnte rudimentär Deutsch, wenn ich mich recht erinnere. Ausgefüllt und zufrieden war er jedenfalls nicht.

      Was wird ihnen hier in Deutschland geboten: Geld, um nicht zu verhungern. Ein Leben? Ausgeschlossen.

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    10. @Matthias Eberling
      Du bist auch so ein Quacksalber, wie er im Buche steht. Hast du dir schon mal die letzten Wahlen angeschaut? Was irgendwelche Umfragewerte sagen, interessiert doch keine Sau. Alle etablierten Parteien verlieren seit Jahren an Stimmen (vor allem die SPD). Die größte Gruppe der Wähler sind die Nicht-Wähler. https://www.heise.de/tp/features/Die-stumme-Haelfte-4902672.html

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    11. Klar, erst mit Umfragewerten argumentieren, und wenn die dann nicht mehr passen, erklärt man Umfragewerte für Irrelevant. Lachhaft.

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    12. @Stefan Rose – Thema Weltbild

      Bei Übergriffen wie jüngst in Straßburg verschweigt die Berichterstattung sorgsam die Herkunft. Einen Hinweis bietet dennoch der zitierte Spruch: „Halt den Mund, Schlampe, senke den Blick und sei still“.

      Die unter dem Wimpel „Links“ segelnde Szene schweigt dazu. Und zwar mit Gewalt. Ist nicht ganz einfach, den Verstand so zu verbiegen, dass nicht sein kann was nicht sein darf.

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    13. @SR
      Ich bezog mich bei meinem ersten Kommentar auf Wahlergebnisse. Ich habe das leider nicht richtig geschrieben. Mein Fehler, tut mir leid. Meine Aussage bleibt aber bestehen: Umfragewerte sind irrelevant. Bezogen auf die Wahlergebnisse verlieren im Grunde ALLE etablierten Parteien seit Jahren an Zuspruch. Daran ändern auch keine "positiven" oder "negativen Umfragewerte" etwas. Sich da immer nur einen kleinen Teilaspekt rauszupicken und sich auf eine Partei einzuschiessen, weil man die blöd findet, ist schon etwas billig. Das wollte ich damit sagen.

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    14. Ok, danke für die Entschuldigung. Nur geht es nicht ums Blöd finden. Eine Partei abzulehnen, die Rechtsextreme und Faschisten in ihren Reihen duldet und immer wieder mit entsprechenden Sprüchen auffällt, ist keine Geschmackssache, sondern eine Frage des politischen Anstands.
      Und wer es nicht hinbekommt (legitime) Kritik am Kurs der Regierung und der 'etablierten' Parteien zu üben, ohne mit Neonazis rumzukuscheln, soll sich bitte ganz gepflegt gehackt legen und nicht von 'Kontaktschuld' rumjammern.

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    15. @Anonym – wir entschuldigen uns nicht.

      @Stefan Rose – der Inhaber dieses Blogs fährt unter sorgsamer Einhaltung eines Sicherheitsabstands zur Realität. – Irgendwann muss er sein Weltbild gegen Widersprüche des Lebens abgleichen. Nicht heute, aber irgendwann.

      Es wäre ein Fehler, voreilig zu verurteilen. Darum hier auch nicht.

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    16. Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, Busch, Ihre jüngsten Einlassungen zu ignorieren. Aber meine Neugierde war doch stärker. Ich habe da jetzt wirklich die eine oder andere ernst gemeinte Frage:

      Warum nicht entschuldigen? Anständige Menschen tun das, wenn Sie einen Fehler gemacht haben. Nur Fanatiker und Arschlöcher glauben das nicht nötig zu haben. Sind Sie am Ende gar ein Fanatiker und/oder ein Arschloch? Ich möchte das (noch) nicht entscheiden.

      Welche "Realität" meinen Sie? Möglicherweise Ihre eigene, denn Sie neigen regelmäßig dazu, Ihr eigenes, höchstpersönliches Erleben für maßgeblich zu halten.

      Kennen 'Anonym' und Sie sich eigentlich näher? Weil Sie von "Wir" reden. Sind Sie gemeinsam bei Reconqista Germania unterwegs? Kennen Sie sich aus dem AfD-Ortsverband? Wäre mal interessant zu erfahren.

      Haben Sie eigentlich kein Leben/kein Hobby/kein soziales Umfeld? Oder warum verschwenden Sie so viel Zeit und Energie, um einen Betreiber eines vergleichsweise randständigen Blogs, der offenkundig in vielem konträr zu Ihnen liegt, von Ihrem rechtsfaschistoiden Weltbild überzeugen zu wollen? Wie besoffen von seiner intellektuellen Großartigkeit muss man sein, um das zu glauben?

      Oder werden Sie von den anderen immer gelöscht?

      Warum fordern Sie immer nur von anderen, Ihr Weltbild zu revidieren und tun das nie selber? Glauben Sie das nicht (mehr) nötig zu haben?

      Zumal Sie mit jedem ihrer endlosen geistigen Ergüsse, die nichts anderes sind als unoriginelles, xfach aufgewärmtes AfD-/Pegida-Sprech, hier aufs Neue unter Beweis stellen, dass Sie zu einer themenbezogenen Diskussion überhaupt nicht willens oder in der Lage sind. Oder Sie wollen halt bloß trollen.

      Glauben Sie Ihr abgeschmacktes AfD/Pegida-Erweckungsnarratív der Marke "Ich war ja auch mal ein aufrechter Linker, aber 2015 hat mir die Augen geöffnet!" eigentlich ernsthaft selber?

      (Fun fact: Sie waren niemals wirklich ein Linker. Sie waren insgeheim schon immer ein Kleinbürger, der halt nur zu feige war, zu seinen faschistoiden Tendenzen zu stehen. Kommt unter Rechten der Sorte "Ich bin ja kein Nazi, aber..." ja schon mal vor.

      Wundern Sie sich bitte nicht, wenn ich nicht mehr reagiere. Ich habe schlicht Besseres zu tun, als mich hier täglich stundenlang mit einem eitlen Opa auseinanderzusetzen, der die Originaliät seiner selbstgeklöppelten Gedankengänge maßlos überschätzt und mich allen Ernstes in sein braunes Lager ziehen will.

      Ich erinnere Sie erneut an Ihr heiliges Versprechen, hier nie wieder zu kommentieren. Ich kann Ihnen übrigens gern dabei helfen, es zu halten, indem ich Ihr Geschreibsel in Zukunft lösche. Nicht dafür.

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    17. @ Stefan

      Chapeau! Danke für deine klaren Worte.

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    18. „Warum nicht entschuldigen? Anständige Menschen tun das, wenn Sie einen Fehler gemacht haben.“ – Hätte ich im Eifer des Gefechts jemanden einen Volltrottel genannt, wäre dies ein Fehler, und ich hätte Anlass zu Entschuldigung. Alles andere, auch Irrtum, ist normales Vorkommen in Diskussion.

      „Welche ‚Realität‘ meinen Sie?“ – Weiter oben wurde meine Ausführung zu Integrationsaussichten als Lüge bezeichnet, jedoch wurde versäumt, darzulegen, was im Einzelnen gelogen sei. Weiter unten habe ich meine Aussage sogar mit einem fiktiven Beispiel anschaulich gemacht. – Zu dieser Realität geht der Blog-Inhaber auf Distanz.

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    19. @Stefan Rose – „… zumal Sie mit jedem ihrer endlosen geistigen Ergüsse, die nichts anderes sind als unoriginelles, xfach aufgewärmtes …“ – nehme ich als Kritik. Ich muss mich kürzer fassen. Danke.

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    20. @Stefan Rose – „Sie waren niemals wirklich ein Linker“ – das lässt sich diskutieren. – Ein Cartoon aus meiner Studentenzeit: https://is.gd/c6c5t9



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    21. @Stefan Rose – Nachtrag, um nicht mit den Pfunden zu wuchern:

      Zu Zeiten des Studiums Lehramt (Siebzigerjahre) war ich Mitglied im SHB. Einem inneren Trieb zur Opposition folgend, freilich nie die überkommenen Humanistischen Grundwerte vergessend.

      In dem Zusammenhang habe ich (natürlich) Ideologieschulung genossen, für die ich durchaus dankbar bin. (Ich war der einzige mit Zwischenfragen, etwa: was genau ist eine „Klasse“? – Heute kann ich es auf Zuruf schlüssig beantworten.)

      Zu späteren Zeiten bin ich auf die Fragen gestoßen, die nicht gestellt wurden. Basis ist Marxʼ Analyse des Wertschöpfungsprozess. In angeheiterten Momenten nannte ich mich selbst „Tiefkühlmarxist“. Lustig, aber nicht ausreichend.

      Weiter führende andere Theorien (Geldtheorie, Spieltheorie) antizipieren Marxʼ Kapitalismus-Analyse nicht, sondern betrachten diese als einen Spezialfall. (Wer das nicht versteht, sei verwiesen auf Einsteins Relativitätstheorie, die Newtons Mechanik nicht etwa negiert, sondern als Spezialfall für Delta-v gegen Null ansieht). – Ich brauchte Zeit, um das zu begreifen. Anders als der Blog-Inhaber bin ich nicht unfehlbar.

      http://wolf-dieter-busch.de/html/Sonstiges/Von_Linken_und_Rechten.htm

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  2. Drei Beispiele zum Bezeugen des Corona-Notstands. Von unten nach oben:

    Joseph Kuhn kann sich mit seinen apodiktischen Aussagen auf GG Art. 5 berufen: die Meinungsfreiheit erlaubt, jeden möglichen Unsinn zu erzählen.

    Herwig Finkeldey spart sorgsam aus, dass – wie bei jeder grund­rechts­ein­schrän­ken­de Maß­nah­me – die gebotene periodische Evaluierung ausblieb und bis dato ausbleibt.

    Peter Ullrich – bezeichnet als „Pro­test­for­scher“, das würde ich bei Soziologie einordnen – stellt zutreffend Heterogenität der De­mons­tran­ten fest, glänzt aber mitten im Text mit der „starken rechts­ex­tre­men Grund­orien­tie­rung“. Ein nicht näher ausgeführtes, aber moralisch abwertende Urteil, mit dem er den sowieso beschädigten Ruf der Soziologie tiefer in den Abgrund zieht.

    Zusammenfassung: bestätigende. aber wertlose Zeugen.

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    1. 1. Dummer Abwehrreflex.
      2. Doch, tut er. Artikel nicht verstanden.
      3. "Rechtsextrem" ist ein politischer Ordnungsbegriff und nicht zwingend "moralisch abwertend":

      Zusammenfassung: Netter Versuch. Bye.

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    2. @Stefan Rose

      Zu (2.) – Die Stelle müsste mir schon benannt werden. Möglicherweise diese:

      „Denn sie verkennt, dass man einer akuten pandemischen Bedrohung nicht mit zuvor sauber evaluierten Maßnahmen begegnen kann, sondern nur mit Hilfe einer Risikoabschätzung, die überdies in Echtzeit stattzufinden hat.“

      Bei meinem Einwand ist die Rede von „periodisch“, nicht von „Echtzeit“. Irgendwo habe ich von Alle drei Wochen gelesen, könnte aber – da juristischer Laie – nicht das Rechtsprinzip benennen.

      Dass eine periodische Evaluierung verfassungsrechtlich geboten ist dürfte außer Zweifel bestehen.

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    3. @Stefan Rose

      Zu (1.) – ich sagte nicht, dass Kuhns Aussagen a priori unsinnig seien, sondern apodiktisch (als von vornherein feststehend anzunehmen). Ich habe wegen des Schreibstils auf Analyse verzichtet.

      Zu (3) – „Rechtsextrem“ ist deswegen kein politischer Ord­nungs­be­griff, weil ins Kriminelle ragend. Das hätte genauer ausgeführt werden müssen. Das Moralisch Abwertende folgt daraus.

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  3. Zum Grünkohl gehört Bregenwurst. Das Schöne bei der Paella ist doch, dass man sich das Essen teilt und miteinander spricht.

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    1. Bei Grünkohl mit Pinkel geht das nicht weil der Mund voll ist.

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  4. Hab Rother eben noch in der Doku über Conny Plank auf arte gesehen: der Mann scheint überhaupt nicht zu altern. Der sieht immer noch aus wie Mitte 40.

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  5. Herzlichen dank für die ausführlichen verlinkungen - an sich wollte ich längst schon tun. Hier gab’s halt eine kleine havarie - inzwischen komme ich wenigstens wieder ohne schnorchel bis zum rechner.

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