Sonntag, 16. Juni 2024

Vermischtes zur Eh-Em (I)


Ist es nicht wieder herrlich? Semmelt Die MannschaftTM zwischen den Turnieren nicht jeden Gegner mit mindestens viernull vom Platz, geht die Welt unter und wir haben ein weiteres Indiz für den unaufhaltsamen Niedergang Deutschlands. Der Bundestrainer ist dann ein Idiot und imbeziler Ranzdepp, der keine Ahnung vom Fußball hat und den verwöhnten Jungmillionärsnieten, die gar nicht wissen, was Arbeit ist, nicht genügend in den Hintern tritt (fun fact: England hat in der Vorbereitung 0 : 1 gegen Island verloren). Legt die Truppe aber einen einigermaßen überzeugenden Auftritt hin wie jetzt gegen die schottische Mannschaft, dann ist plötzlich Sommermärchen, man Titelkandidat und quasi schon Europameister.

Donnerstag, 13. Juni 2024

Vermischtes und Zeugs (LXXXVI)


"Falls ihr euch fragt, wie ich mich auf die Heim-EM so vorbereite: Ich sitze gerade nur mit schwarz-rot-gold-farbenen Hawaiiketten bekleidet vor meiner Laube, aus den Boxen dröhnt Gigi D'Agostino, während ich das Halb-und-halb-Hack roh und mit den Händen aus der Plastikverpackung esse und mein dressierter Schäferhund Thor mir mit einer Tattoomaschine im Maul »DIE MANNSCHAFT POWERED BY COCA COLA« auf die Stirn fräst, ehe er dann in der Halbzeit meinen nächsten Sylturlaub anhand der Brückentage im kommenden Jahr planen darf. Insofern: Alles wie immer. Falls mich wer besuchen will, kommt doch gern vorbei." (11freunde)

Dienstag, 11. Juni 2024

D-Day, 80 Jahre später


"Dies ist ein Krieg der Motoren und der Oktanzahl. Ich erhebe mein Glas auf die amerikanische Autoindustrie und die amerikanische Ölindustrie." (Josef Stalin)

Es ist Mode geworden und auch Teil der Lebenslüge Russlands, den US-amerikanischen Beitrag zum Sieg über Hitlerdeutschland schlechtzureden oder zu bagatellisieren. Weil: Amerikaner = böse Imperialisten. Sicher, die Sowjetunion hatte die höchsten Verluste an Soldaten und Zivilisten zu erleiden, nicht zuletzt, wegen der deutschen Vernichtungskriegsdoktrin, von der viele andere eroberte Länder weitgehend verschont geblieben sind. Auch waren die für die Amerikaner verlustreichsten Schlachten im Westen 1944f. nicht vergleichbar mit den Massakern im Osten. Aber ohne die amerikanischen Lieferungen aus dem Leih- und Pachtgesetz (Lend-Lease Act) hätte Stalin den Krieg vermutlich 1942 verloren.

Sonntag, 9. Juni 2024

Ronny des Monats - Juni 2024


Es ist wieder Ronny-Time, liebe Lesende. Man sollte meinen, Topfavoriten seien Charlotte-Sophie, Beatrice, Justus, Justus, Wilhelm Jr., Bernadette-Eloise, Nathan, Albert-Benjamin, Justus und Justus, die auf Sylt so richtig schön einen draufgemacht haben. Aber erstens ginge das am Kern des Problems vorbei, denn Sylt ist längst überall und zweitens ist diese "wohlstandsverwahrloste Arschlochgesellschaft mit privilegierten Werber-Gesichtern, adretter Crypto-Bro-Attitude & schmucken Identitärenbraut-Faces" (Asmuth/Baeck/Fromm) hier bereits gesondert und ausführlich gewürdigt worden. Mehr wäre definitiv zu viel der Ehre für diese selbst ernannten Elitebratzen.

Donnerstag, 6. Juni 2024

Verkadert

 
Uiuiui. Jetzt haben doch zwanzig Prozent der Befragten bei einer von Bundestrainer Nagelsmann "Scheißumfrage" genannten solchen angegeben, sie hätten gern eine weniger diverse deutsche Nationalmannschaft. Genauer gesagt: Sie fänden es gut, wenn wieder mehr Weißhäutige den Adler auf der Brust trügen. Jetzt kann man sichs einfach machen und sagen: Nun ja, knapp achtzig Prozent sagen halt was anderes, so what? Und Thema durch.

Montag, 3. Juni 2024

Vermischtes und Zeugs (LXXXV)

 
Das Problem mit bislang noch jeder deutschen Partei rechts der CDU: Sie wurden alle zu Magneten für Neonazis, Revisionisten, Hobbyhistoriker, selbstbesoffene Spinner und im Leben gescheiterte Glücksritter auf der Suche nach einem Einkommen. Die haben den Laden irgendwann übernommen. Andere europäische Rechtsparteien drängen Schritt für Schritt in die bürgerliche Mitte und machen den Konservativen auf ihrem Terrain Konkurrenz. Die AfD hat sich mit jeder ihrer Häutungen (von Lucke zu Petry zu Meuthen zu Weidel/Chrupalla) weiter radikalisiert. Und wundert sich jetzt, dass SS-Verharmlosungen bei Rechten in Frankreich und Italien, wo die SS den einen oder anderen Flurschaden angerichtet hat und man von irgendwelchen Schlussstrichen mal so gar nichts wissen will, eher minder gut ankommen.  

Samstag, 1. Juni 2024

Heavy Metal Football


Ich frage mich ja immer wieder, was in den Marketingabteilungen diverser deutscher Unternehmen so vor sich geht und welche Arzneien dort gereicht werden. Bei der Firma Rheinmetall ist man sich vielleicht sogar bewusst, als Waffenhersteller nicht so den allersupersten Ruf in der deutschen Öffentlichkeit zu genießen. Waffenschmieden gelten nicht wenigen als amoralische Mordors, die mit dem Töten von Menschen Geld scheffeln. Verständlich, dass die was an ihrem Image ändern wollen. Aber wie kommen die dann auf die Idee, ausgerechnet nächster Hauptsponsor von Borussia Dortmund werden zu müssen und damit einen größeren Teil der Fans in Gewissenskonflikte zu stürzen?

Donnerstag, 30. Mai 2024

Freie Leere


Beim Blick auf das, was an der Columbia University und anderswo abging, stellt sich durchaus die eine oder andere Frage. Wie etwa Christan Zaschke sie stellt: "Was wird dort eigentlich gelehrt? Wie kann es sein, dass diese Hochschulen eine Studentenschaft hervorbringen, die derart undifferenziert auf einen der kompliziertesten Konflikte der Gegenwart blickt? Ist es nicht, neben der Vermittlung von Fachwissen, die vordringlichste Aufgabe dieser Lehranstalten, ihren Studentinnen und Studenten beizubringen, wie man analysiert, abwägt und Schlussfolgerungen zieht?"

Dienstag, 28. Mai 2024

Zeitweiliges Bündnis 2.0?


"Arendts Analyse ist zeitgebunden, aber was sie insbesondere über die Gruppe der »Elite« zu sagen weiß, die sie neben dem radikalen und gewaltbereiten Mob sowie den bindungslosen Massen als Produkt des Zerfalls der Klassengesellschaft ausmacht, ist erstaunlich aktuell." (Markus Linden)

Wenn Menschen, die es im Leben in mehrfacher Hinsicht nicht leicht hatten und haben, etwa im Hinblick auf soziale Herkunft, Bildung oder berufliche Chancen, sich beduselt und im Chor zu rassistischen, menschenfeindlichen Parolen hinreißen lassen, dann offenbart das gewiss einen Mangel an Herzensbildung und Empathie, kann aber auch ein Ventil sein. Wer sich in prekären Jobs immer einer Reservearmee aus Zuwanderern gegenüber sieht, hat mitunter ein anderes Verhältnis zu Migration als jemand, der einigermaßen abgesichert und privilegiert seine Semmeln verdient bzw. sie gar nicht erst verdienen muss.

Samstag, 25. Mai 2024

Jenseits der Blogroll - 05/2024


Wieder ist es Zeit für einen Blick durchs Netz. Zwei so bahnbrechende wie erschütternde Erkenntnisse überkamen uns in letzter Zeit: Erstens, dass die AfD nicht nur in Teilen eine Ansammlung von Neonazis und Faschisten ist, sondern in Teilen auch von korrupten Faschisten, Neonazis und Koofmichs, teils mit besten Kontakten ins befreundete Ausland und/oder Vorstrafenregister. Zweitens: Rassistische Naziparolen grölende Prolls gibt es nicht nur unter ostdeutschen Bürgergeldbeziehern, sondern auch unter künftigen Machern und Entscheidern. Etwa im Pony Club auf Sylt. (Warum muss ich gerade daran denken? Egal) Man stelle sich meine Überraschung vor. Merke: Auch der Alk im Schampus macht auf Dauer doof.