Der Geburtstag des Religionsstifters naht einmal mehr, liebe Lesende, und damit die Saison der Weihnachtsmärkte. Und weil Ronny und seine Kumpels immer zu Hochform auflaufen, wenn die linksgrünen Homoglobalisten uns Traditionen und Bräuche verbieten wollen, war man auch dieses Jahr nicht untätig. Deutsche Weihnachtsmärkte, so heißt es heuer, taugen nix. In Ungarn, wo man noch Vaterland und Tradition hochhält, sind die viiiel schöner! Allerdings sollte man schon in der Lage sein, den Frankfurter Römerberg zu identifizieren als deutscher Patriot. Sonst könnte es außerhalb der eigenen Blase schnell peinsam werden.
Nicht immer Kritisches über Politik, Gesellschaft, Medien, Kultur, Essen und manchmal auch Sport
Donnerstag, 12. Dezember 2024
Ronny des Monats - Dezember 2024
Der Geburtstag des Religionsstifters naht einmal mehr, liebe Lesende, und damit die Saison der Weihnachtsmärkte. Und weil Ronny und seine Kumpels immer zu Hochform auflaufen, wenn die linksgrünen Homoglobalisten uns Traditionen und Bräuche verbieten wollen, war man auch dieses Jahr nicht untätig. Deutsche Weihnachtsmärkte, so heißt es heuer, taugen nix. In Ungarn, wo man noch Vaterland und Tradition hochhält, sind die viiiel schöner! Allerdings sollte man schon in der Lage sein, den Frankfurter Römerberg zu identifizieren als deutscher Patriot. Sonst könnte es außerhalb der eigenen Blase schnell peinsam werden.
Montag, 9. Dezember 2024
Im schlechtesten Sinne
Der Begriff 'bürgerlich' ist ja nicht völlig ohne Grund ein wenig belastet. Nicht nur, weil der große Wolfram Siebeck entweder sofort die Flucht oder die nächste Pumpgun ergriff, sobald irgendwo von 'bürgerlicher Küche', oder schlimmer, 'gutbürgerlicher Küche' die Rede war.
Bürgerlich, das kann im schlechten Sinne bedeuten: Kleingeistigkeit, Enge, Intoleranz, Bigotterie, Abschottung, Krämerseeligkeit, Missgunst, als Bescheidenheit ausgegebene Rapschigkeit. Andererseits kann das auch einen gewissen Lebensstil, ein bestimmtes, gar nicht mal unsympathisches Mindset bedeuten. Umgangsformen. Höflichkeit. Dezenz. Anstand. Eine gewisse Grundfreundlichkeit, Langmut und Großzügigkeit. Weltoffenheit, kultureller Horizont, Neugierde, Theater- und/oder Konzertvormiete, Büchereiausweis, Sinn für die schönen Dinge des Lebens. So in der Art. Ich weiß, wovon ich rede. Ich bin in im weitestem Sinne klein- bis bildungsbürgerlichen Verhältnissen groß geworden und habe sowohl das eine als auch das andere erlebt.
Freitag, 6. Dezember 2024
Der Untergang
"Wer kennt sie nicht, diese Posts, Sharepics oder empörte Interviews, in denen in schrillsten Tönen das Ende der Industrienation Deutschland angekündigt wird. Schaut man sich die Urheber dieser Posts genauer an, fällt auf, dass viele dieser Aussagen einer Faktenprüfung nicht standhalten und die Verfasser in vielen anderen Bereichen massive Faktenleugnung betreiben. Natürlich geht es dabei oft nur darum, die Stimmung des eigenen Klientel zu bedienen. Doch gefährlich wird es, wenn diese Faktenleugnung die öffentliche Meinung manipuliert oder gar in konkreten politischen Beschlüssen mündet. Dann kostet Faktenleugnung nicht nur Geld und verzögert Maßnahmen gegen die Klimakrise, sondern gefährdet ironischerweise am Ende die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands als Industriestandort." (Stefan Holzheu)
Das Paradoxe ist ja: Wer den Untergang Deutschlands wirklich will, so man in diesen Kategorien denken mag, muss nur auf die hören, die ihn am allerlautesten beklagen und vorgeben, ihn abwenden zu wollen: Die Faktenleugner von AfD, CDU/CSU und FDP nämlich. Deren fortwährendes Gelaber von der von Linken und Grünen vorsätzlich herbeigeführten Deindustrialisierung, ihr dummdreistes Leugnen des menschengemachten Klimawandels und ihr Festhalten an obsoleter Technik, das Ganze garniert mit einem fetten Schlag Rassismus -- wenn die Ausländer erst mal alle weg sind, dann geht's uns wieder gut -- all das könnte, nein, wird sich sicher sehr bald schon sehr bitter rächen. Weil die deutsche Wirtschaft dadurch so richtig brutal abgehängt werden wird.
Montag, 2. Dezember 2024
Vermischtes und Zeugs (XCVIII)
Charaktermaskenmann Jens Spahn (CDU) verbreitet gerade die Schnurre, Robert Habeck habe in Frankreich brieflich um Atomstrom gebettelt. Dazu ventilierte er auf X, formerly known as Twitter: "Um Atomstrom aus Frankreich betteln. Aber Kernkraftwerke in Deutschland abschalten. Die grüne Energiepolitik ist voller Widersprüche und hat unserer Wirtschaft nachhaltig geschadet!" Fun fact: Habeck hat mitnichten gebettelt, sondern per Brief in Frankreich nachfragen lassen, ob eventuell Strom aus Deutschland benötigt werde. Außerdem wurde das Abschalten der Kernkraftwerke in Deutschland 2011 von der schwarz-gelben Regierung beschlossen. Unter denen, die damals dafür stimmten, befand sich auch ein gewisser Jens Spahn (CDU).
Samstag, 30. November 2024
Nachhilfe und Ideen
Wenn es wieder mal heißt: "Aber es gibt doch gar nicht genügend Gründe für ein AfD-Verbot!", "Aber das sind doch nicht alles Nazis!", "Also Alice Weidel ist keine Faschistin!", "Aaach, die meinen das doch bestimmt gar nicht so!", "Nun lass die doch einfach mal machen!". Und mein Favorit: "Aber die regieren doch noch nirgends!" (Müssen sie gar nicht). Herr Sieber, übernehmen Sie! (Besten Dank an den Kollegen.)
Donnerstag, 28. November 2024
Klima, Kippen, COVID
Kam mir die Tage so in den Sinn: Ist eigentlich mal aufgefallen, dass die Klima'debatte' starke Parallelen aufweist zur Debatte um die Schädlichkeit des Rauchens? Ist sicher schon jemandem aufgefallen. Aber ich höre und lese halt so selten davon.
Etwa seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist es wissenschaftlicher Konsens, dass ein klarer Kausalzusammenhang besteht zwischen Tabakrauch und dem Risiko für verschiedene Krebsarten, vor allem Lungenkrebs, dazu Herz- und Kreislauferkrankungen sowie diverse andere Gebresten. Etwas später stellte sich heraus, dass auch Passivrauchen nicht minder risikoreich ist. Das Argument "Wer keinen Krebs will, soll halt nicht rauchen, höhö! Hust!" entfiel also. Ab einem gewissen Punkt konnte kein Wissenschaftler, der ernst genommen werden wollte, das noch leugnen.
Montag, 25. November 2024
Vermischtes und Zeugs (XCVII)
In den USA soll ja jetzt eine neue Behörde aufgebaut werden, mit der Elon Musk als Chef den Bürokratieabbau organisieren soll. Genau mein Humor. Eine Behörde, um Behörden abzubauen. Könnte glatt aus Deutschland sein, die Idee. Apropos USA: hat jemand Herrn Trump schon daran erinnert, dass die 24stündige Frist zur Beendigung des Ukraine-Krieges seit ein paar Tagen abgelaufen ist? Wenn nicht: Wer sagt’s ihm?
Samstag, 23. November 2024
Jenseits der Blogroll - 11/2024
"Gut, dass endlich Schluss ist mit der Koalition. Dieses allumfassende, maßlose Ampel-Bashing wurde mir allmählich etwas anstrengend. Es sollte die vornehmste Pflicht des Satirikers sein, den Schwächeren beizuspringen, was in letzter Zeit aber zunehmend bedeutet hätte, die Regierung zu verteidigen, denn die Leute schimpfen ja schon auf die Ampel, wenn der Chip im Einkaufswagen klemmt oder das Klo überläuft." (Heiko Werning)
So denn, das Volk hat nunmehr die Wahl zwischen Olaf 'Papa Schlumpf kann auch anders!' Scholz, Friedrich 'Wenn ich Kanzler bin, schaffe ich ALLES, was die doofe Ampel eingeführt hat, wieder ab, ätschi!' Merz, Robert 'Wenn ich Kanzler bin, dann bin ich immer noch der Robert, ne' und Alice 'Widerlich! Keiner geht an mein Schnitzel!' Weidel. Möchten FDP und Linke vielleicht auch noch? Dabei ist das lustige an der kurrenten Situation ja, dass die Verfassung so etwas wie eine:n 'Kanzlerkandidat:in' gar nicht vorsieht. Theoretisch ist es möglich, dass einfach Abgeordnete und Listen gewählt würden und dann in der konstituierenden Sitzung des Bundestages nach der Wahl verschiedene Kandidatinn:en gegeneinander anträten, von denen schließlich eine:r gewählt würde. Wäre doch mal eine Abwechslung.
Freitag, 22. November 2024
Wahre Worte (77)
Heute: Stefan Gärtner über links und rechts
"Links ist ja immer das Leichte, das schwer zu machen ist und was für die Ballungsräume gilt: dass ein leistungsfähiger öffentlicher Nahverkehr samt dichtem Radwegenetz das Auto überflüssig macht, wird in der Fläche auf absehbare Zeit nicht zu haben sein. [...] Es ist möglich, dass es der Linken so schlecht geht, weil sie auf dem Überbau zankt, während sich am Besitzverhältnis nichts ändert. Mein Verdacht wäre, dass es doch damit zu tun hat, dass sie gegen den Naturanteil im Menschen anrennen muss: das Bequeme, die Gier, die Aggression; während das Rechte diese Triebe nur zu bedienen braucht. [...] Es ist völlig wahr, dass jede weitere Asphaltierung der asphaltierten Welt ein Unglück ist; es ist genauso wahr, dass sich der Weg von hier zu Onkel B. ohne Auto nur verlängern kann. Ob es das zu akzeptieren gleich den Neuen Menschen braucht, weiss ich nicht; aber dass es den alten hart ankommt, macht sich das Alte jedenfalls zunutze." (WOZ, 24. Oktober 2024)
Montag, 18. November 2024
Delicatessen
Bei so genannten Delikatessen geht es oft gar nicht so sehr um Geschmack o.ä., sondern um Verfügbarkeit. Von Bismarck ist das Bonmot überliefert, wären eingelegte Heringe selten wie Kaviar, dann wären sie eine ebenso teure und gesuchte Spezialität. Austern waren vor der Erfindung moderner Kühltechnik gleichzeitig Luxusgut und Arme-Leute-Essen: An der Küste, wo die Mollusken massenhaft frisch verfügbar waren, war ihr Verzehr alltäglich. Im Binnenland waren sie ein rares Luxusessen, weil die empfindliche Ware während des Transports aufwändig mit Stangeneis gekühlt werden musste und ein erheblicher Teil unterwegs verdarb.
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