Sonntag, 5. Mai 2019

Klangwelten im Nirgendwo


Der 1987 viel zu früh verstorbene Conny Plank hat die Welt der Popmusik geprägt wie nur wenige. Zu Conny‘s Studio im rheinischen Wolperath, gelegen im Nirgendwo zwischen Köln und Bonn, pilgerten sie alle, um ihre Alben dort aufzunehmen. In den Siebzigern erst die Krautrocker. Kraftwerk, Neu!, Cluster, Faust, Guru Guru, Kraan. Dann die Scorpions, Brian Eno, Ultravox, Devo, D.A.F., Eurythmics. Um nur ein paar zu nennen. All die internationalen Stars kehrten für einige Wochen auf dem Bauernhof ein, wo sie von Connys Lebensgefährtin Christa Fast bekocht wurden. Plank war bekannt dafür, weder Schubladen noch Arbeitszeiten zu kennen und sich vor nichts bange zu machen, solange er nur einen Funken Kreativität sah, aus dem sich etwas würde machen lassen. Seine zahlreichen Auszeichnungen bewahrte er in der Gästetoilette auf.



Seine Herangehensweise bestand vor allem darin, kreative Prozesse anzustoßen, sie in einer angstfreien Atmosphäre laufen zu lassen, den Dingen ihre Zeit zu geben und niemals Vorschriften zu machen. Damals war das revolutionär, heute wäre es das wohl wieder. Der Einfluss dieses Mannes kann kaum überschätzt werden. Sein Sohn Stephan Plank hat mit Reto Caduff 2017 den Dokumentarfilm 'Conny Plank - The Potential Of Noise' produziert, der am 3. Mai bei Arte ausgestrahlt wurde und noch bis zum 31.07. in der Mediathek angeschaut werden kann. Unbedingt sehenswert!




2 Kommentare :

  1. Danke für den Hinweis, der Film läuft soeben in die SSD. Allerdings ist er bei ARTE als „Conny Plank - Mein Vater der Klangvisionär“ gelistet.

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