Freitag, 10. Januar 2025

Vermischtes und Zeugs (CI)


Schock und Graus! Einer Umfrage zufolge, geben nur 48 Prozent der Deutschen auf der Arbeit hundert Prozent. Kein Wunder, dass alles den Bach runtergeht. Aber wenn die Wirtschaftskompetenten von der Union erst wieder dran sind, dann ist aber so was von Schluss mit der Faulenzerei. Die Japaner sind übrigens noch unmotivierter, hat dieselbe Umfrage ergeben. Moment mal, die Japaner? Waren das nicht die, die uns einst als große Vorbilder in Sachen Fleiß und Arbeitsmoral vor die Nase gehalten wurden? Achtzigstundenwochen, Fünf Tage Jahresurlaub, von denen man dem Arbeitgeber aus lauter Dankbarkeit die meisten schenkt, nach Feierabend noch aus Loyalität zur Firma mit den Kollegen saufen und anstatt groß in Rente zu gehen, eines Tages mit Herzkasper am Schreibtisch zusammenklappen und aus die Maus. Scheint wohl doch nicht alles Gold zu sein, was glänzt.

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Bei der NoAfD patschen sie gerade ganz verzückt in die Händchen, weil der Oligarch Elon Murks sie so nett unterstützt und Alice Weidel Audienz gewährte. Lissentumi: Der ganze neurechte/nationalvölkisch-revisionistische Deutschtümelsermon interessiert den einen feuchten Springbockfurz. Der ist für Elektromobilität und Energiemix und selbstverständlich geht das Thema Zuwanderung dem irgendwo vorbei. Den interessiert an dem Verein genau eines: Dass die gegen die EU sind. Darum und nur darum geht es. Ein Europa ohne EU, die seiner Hetzplattform andauernd lästige Vorschriften macht, und in dem zig kleine und ein paar mittelgroße Staaten in Sachen Steuern und Sozialstandards sich wieder gegenseitig niederkonkurrieren, ist genau das, was Leuten wie dem vorschwebt.

Das ist auch ein Grund, warum Mark Zuckerberg sich bei Trump andient. So was wie eine politische Agenda hat der nicht. Es geht um Profite. War schon immer so. Wenn der Großteil derselben in prüden asiatischen Ländern generiert wird, dann wird eben jegliche Nacktheit zensiert, während die Hassreden von ein paar europäischen Faschos nicht weiter ins Gewicht fallen. Auch für ihn ist die EU mit ihren doofen Regulierungsambitionen ein teurer Klotz am Bein. Und da erhofft er sich natürlich von einem Präsidenten mit Sympathie zu EU-feindlichen Akteuren ebenfalls etwas.

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Warum bekommen eigentlich CDU und CSU, die andauernd irgendwas (wieder) verbieten wollen (Burkas, Cannabis, tanzen, Ehe für alle, Sterbehilfe, gendern, ...) dafür nie das Etikett 'Verbotspartei' umgehängt, wohingegen die Grünen schon einen Shitstorm abkriegen und getan wird, als breche soeben das Vierte Reich an, wenn irgendein grüner Hinterbänkler bloß "Veganuary" sagt?

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Die Jugend von heute taugt nix, die 10.357.: Letztens wurde wieder gebarmt, deutsche Studierende würden keine Bücher mehr lesen. Die schlechte Nachricht für Bildungsbürger: Das taten auch zu meinen Studienzeiten längst nicht alle. Zumal man das in vielen Studiengängen auch gar nicht unbedingt braucht. Klar, wenn man was in Richtung Literaturwissenschaft macht, empfiehlt es sich tatsächlich, zugrundeliegende Ganzschriften wie Romane, Novellen, Dramen etc. einzupfeifen. Damit man weiß, wovon die Rede ist. Ist man im Bereich Philosophie unterwegs, sollte man die Klassiker ebenfalls möglichst am Stück gelesen haben. Ähnliches gilt, wenn man sich schwerpunktmäßig mit den theoretischen Grundlagen seines Fachs befasst. Aber sonst? In den Naturwissenschaften findet der wissenschaftliche Diskurs vornehmlich in Form von eher kurzen Beiträgen in Fachzeitschriften statt. Aber auch ich kann mich nicht erinnern, für mein Geschichtsstudium komplette Bücher von vorn bis hinten durchgeackert zu haben, außer aus Neugierde, Interesse oder Lust am Lesen. Für Fachvorträge und Seminararbeiten habe ich mit Buchauszügen bzw. einzelnen Kapiteln und Zeitschriftenartikeln gearbeitet. Zum wissenschaftlichen Lesen braucht es neben Kontextwissen vor allem die Fähigkeit, viel Input zu verarbeiten und einzuordnen sowie einen geschulten Blick für das Relevante und die Details, ohne das große Ganze aus dem Blick zu verlieren.

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Business-Tipp: Wenn man das 'Dubai-Croissant' nennt, kann man locker nen Fünfer nehmen...


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Eine Hammeridee jagt die nächste. Jetzt hat Allianz-Chef Bäte gefordert, Arbeitnehmer:innen den ersten Krankheitstag nicht mehr zu bezahlen. Na da werden die ganzen Faulenzer und Bärenhäuter, die 2023 übrigens noch eine Rekordzahl an Arbeitsstunden gekloppt haben (wie haben die das bloß geschafft?), sich sicher eines Besseren besinnen! Natürlich nicht. Das wird dazu führen, dass vor allem jene Arbeitnehmer:innen, die eh schon mit jedem Euro rechnen müssen, es sich vier oder fünf Mal überlegen werden, sich krank zu melden, sich statt dessen krank/verkeimt und mit Tabletten gedopt zur Arbeit schleppen und dort dann alle Kollegen anstecken werden. Ach so, die FDP kam noch mit der Idee eines Bonusmodells um die Ecke. Von wegen Anreize und so. Wer sich einen Monat nicht krankmeldet, i.e. sich krank/verkeimt und mit Tabletten gedopt zur Arbeit schleppt, soll einen Bonus bekommen. Ok, ich nehme elf mal den Bonus und melde mich dann krank.








2 Kommentare :

  1. Na, dass die CSU das Böllern verbieten will, wäre mir neu. So weit kommt‘s noch ;-)

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    1. Da habe ich tatsächlich was vertüdelt. Danke für den Hinweis.

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